des Geschlechte 3 scheinen unerheb­lich gegen das, was jene höllische Dogmatik

und

Teologenjuris­prudenz an dem Weibe ge= sündigt hat. Die Kirche hat den Frauen schlecht gedankt für das, was dieselben für sie getan haben! Wenden wir uns zu einer an­dren, für unsern Gegenstand wich­tigeren Erschein= ung der Geschichte des Mittelalters, die zugleich lich­tere, schönere Sei­

ten bietet: zum Islam.

Man hat nicht mit Unrecht da­rauf hingewiesen, daß das Mittel­alter im wesent­lichen ein Ringen zwischen der christlich germa nischen und der islamitischen Weltanschauung gewesen ist. Aber diese Tatsache ist immer noch nicht genügend Ge= meingut der Deffentlichkeit ge­worden. Wenn sonst Eroberer­stämme in Länder mit alteinheimi scher Kultur ein­brechen, so glei­chen sie mehr wild einherbrau= senden, von Regen und Schnee­wasser zum Uebertreten ge= zwungenen Strömen, die mit­tels ihrer elemen­taren Kraft nur verwüsten und zerstören können. Anders gestal­teten sich die Dinge, als die Bekenner des Js­lam den Damm gewaltsam zer­rissen, der sie von dem damals schon etwas alters­schwachen, vom Feudalismus  heimgesuchten Europa   trennte;

sie brachten eine bereits hoch entwickelte eigene Bildung mit, welche sie auch in die Lage sezte, in ganz anderer nachdrücklicher Weise gegen ihre Feinde, auf die sie sich stürzten, den Kampf zu füren, als es ihnen sonst möglich gewesen wäre. Die schwert

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Ein Nachtbild aus dese gewaltigen Germanen, welche nicht dergestalt ausgerüstet in das alte Römerreich kamen, triumphirten wol auf den blutigen Wal­stätten über die sieggewohnten Legionen, kulturell aber waren es die Sieger, welche Schüler der Besiegten wurden; Gothen und