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Nr. 103. 15. Jahrgang. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

nachlässigt werden.

Mittwoch, 4. Mai 1898.

An die Frauen fleine Handwerker und Geschäftsmann sein zum Gewerbebetrieb Arges Unheil hat ein Radfahrer am Montag Abend an­und Mädchen Berlins  . nöthiges Leuchtgas noch mit 16 Pf. pro Rubitmeter bezahlen muß, gestiftet. Der 28 Jahre alte Hausdiener Karl Schneider aus der Der Wahlkampf hat begonnen! Wohl haben die deutschen aiveden nur mit 10 Pf. berechnet wird, erscheint gleichfalls als eine Dorotheenstraße, da wurde er von einem Radfahrer umgefahren und - während das Gas zum Betriebe von Motoren, zu Heiz- und Koch- Tiedstr. 16 tam auf dem Heimwege an die Ecke der Charlotten- und Gesetzgeber die Frauen vom Wahlrecht ausgeschlossen und dadurch ungerechtigkeit, die bald beseitigt werden sollte. vor die Räder eines elektrischen Straßenbahnwagens geworfen, die ihrer Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß auch der Wahlkampf, wie Eines besonderen polizeilichen Schutes hatten sich die ihm den fleinen Finger der rechten Hand vollständig abquetschten, jede politische Bethätigung, fie nichts anginge. Sie sagen, die stor bmacher zu erfreuen, als sie am Sonntag Mittag den Marsch mehrere andere Finger zerschmetterten und den Kopf schwer verletzten. Weiblichkeit würde darunter Schaden leiden, des Weibes einziger zur allgemeinen Holzarbeiter- Bersammlung antraten. Am Michael- Ein Schutzmann des zweiten Reviers brachte den Verunglückten in Beruf: Hausfrau, Gattin und Mutter zu sein, würde dadurch ver- Kirchplatz stellten sich ihnen Schuhleute an die Spize, sorgten für ein Krankenhaus. freie Passage und verließen den Zug erst, als an der Michaelkirch- Eine Verzweiflungsthat. Hand an sich gelegt hat der Die ganze Heuchelei der Bourgeoismoral gerade gegenüber Brücke ihr Revier zu Ende war. Die Korbmacher mußten sodann 42 Jahre alte invalide Hausdiener Julius Dornfeld aus der Greifs­den Frauen tritt in dieser Auffassung zu tage. In der Fabrit bis zum Landsberger   Thor unbehütet und einzig dem Schuße des walderstr. 202. Dornfeld erlitt vor sieben Jahren bei Ludwig Löwe  und in der Werkstatt muß die Frau sich schinden und plagen Publikums empfohlen" ihren Weg fortsetzen. Vor dem Friedrichs- eine Verstauchung des rechten Armes, die nicht gut geheilt zu sein von früh bis spät, muß den Reichthum der Kapitalisten schaffen Stärke von sechs Mann unter Führung eines pflichtbewußten Lieute- dadurch, daß er für verschiedene Geschäfte Botengänge machte. In hain aber erschien die preußische Ordnung gleich wieder in der scheint. Er flagte oft über Schmerzen und ernährte sich kümmerlich helfen; das Elend treibt viele der Unglücklichsten auf die nants. Glücklich leitete die Staatsgewalt den Korbmachertrupp durch der letzten Zeit wurden die Schmerzen so heftig, daß er öfter er­Straße und der Schande in die Arme. Wo bleibt gegenüber alledem die die Schlünde des Hains in die Brauerei. Vor dem Versammlungs- tlärte, er werde sich das Leben nehmen, wenn es nicht besser werde. zarte Rücksicht auf die Weiblichkeit? Wo die, Sorge darum, ob die lokal wurde auch so gut als möglich die amtliche Weisung beachtet, In der vorletzten Nacht führte er diese Absicht aus; seine Frau fand frohndende Arbeiterin ihren Beruf als Gattin, Mutter und Hausfrau die der Lieutenant schon vorher in die milden Worte gekleidet hatte: ihn morgens im Keller erhängt auf. Dornfeld hinterläßt eine Frau Auseinandergehen Hören Sie nicht? Verstehen Sie tein mit sieben Kindern im Alter von 2-17 Jahren, und ein weiterer Zuwachs steht bevor.

ausüben kann?

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Deutsch?

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Die Bahnhofstreppe stürzte am Montag Abend der 54jährige Oberstlieutenant a. D. May Bendel zu Charlottenburg   ridlings hinab, als er den Halbachtuhrzug von Bahnhof Friedrichstraße   aus seinem Aufkommen gezweifelt wird. benutzen wollte. Er erlitt einen so schweren Schädelbruch, daß an

Die kapitalistische Gesellschaftsordnung hat die Frauen des ar­beitenden Volkes aus dem Hause hinausgerissen und sie auf dem Die Rohheiten, denen in Berlin   anständige Frauen auf der Felde der Arbeit mit ihren männlichen Genossen in Neih' und Glied Straße ausgefeßt sind, veranlassen Herrn Johannes Trojan   in der gestellt. Aber während sie ihnen alle Lasten gleichmäßig aufbürdet, Nat.- 8tg." zu folgender Klage:" Kann in Berlin   eine Dame sich verweigert sie ihnen alle Rechte Fragt euch selbst, ihr Frauen und etwas Fatales begegne? Diese Frage muß, wie es scheint, verneint allein auf die Straße wagen, ohne befürchten zu müssen, daß ihr Mädchen, ob dieser Zustand der Gerechtigkeit entspricht? Frage dich, werden. Imuner wieder gehen mir du Fabrikarbeiterin, du Heimarbeiterin, du Handelsangestellte, du daß Frauen und Mädchen auf den Straßen Berlins  zu, Klagen darüber Rohheit. Als gestern in der Linienstraße der Arbeiter von Waldemar Lamprecht den Besizer eines Ladens darauf aufmerksam Kellnerin, du Dienstmädchen, ob es dich nichts angeht, Männern, die anscheinend der besseren, in der That aber machte, daß der obdachlose taubstumme Arbeiter Felir Köhler ein wenn die Gewerbe- und Gesinde Ordnungen verbessert oder der allerschlechtesten Gesellschaft der Reichshauptstadt angehören, vor der Ladenthür hängendes Jacket stehlen wollte, zog Köhler verschlechtert werden, ob es nicht ein hohn ist auf deine, belästigt werden. Solche Klagen, wie gesagt, gehen mir häufig zu: das Messer und versezte ihm mehrere Stiche in den Kopf. Der mit täglicher Mühe erkämpfte Selbständigkeit, daß Männer allein von unzähligen Fällen der Art erfahre ich aber natürlich nichts. Es Thäter wurde auf der Flucht ergriffen und dem nächsten Polizeirevier über dein Wohl und Wehe entscheiden! Und ihr, ihr Künstlerinnen, giebt genug arme Dinger, die nicht wissen, wem sie ihr Leid flagen übergeben. Schriftstellerinnen, Lehrerinnen, ihr Kopfarbeiterinnen, die ihr überall sollen, und die ihnen zugefügte Kräntung stumm und mit Thränen Angeschoffen und schwer verletzt wurde von einem noch nicht im Wettbewerb mit dem Manne steht, fragt euch selbst, ob es euch hinunterschlucken. Was soll so ein armes schwaches Wesen in solchem ermittelten Schüßen der sechsjährige Sohn Mar des in der Naunyn­Fall thun? Soll sie mit ihrem Schirmchen nach dem Elenden gleichgiltig sein kann, daß eure Rechtlosigkeit euch trotz eurer Fähig- schlagen? Ach, das Schirmchen ist eine nur schwache Waffe mehreren Kindern vor der Bartanlage am Mariannenplaz und hatte straße 73 wohnhaften Tischlers Maaß. Der Junge spielte mit feiten immer zu Bürgern zweiter Klasse macht! und tönnte dabei leicht entzwei gehen. Durch die Arbeit eurer Hände und Hirne seid ihr alle mündig Ohrfeige versezen, die er so sehr verdient hat? Der Freche als plötzlich ein Schuß fiel und der Knabe mit einem Schmerzens­Soll sie ihm die fich für einige Augenblicke auf das niedere Umzäumungsgitter gesezt, geworden. Darum müßt ihr vom Staat mündig gesprochen werden. wäre am Ende auch im stande, wieder zu schlagen. Ein schrei zusammenbrach. Ein Passant hob den heftig weinenden Kleinen Ihr müßt die politische Gleichberechtigung fordern und erkämpfen. Schußmann, den sie um Hilfe bitten fönnte, ist nicht immer auf und trug ihn in die Wohnung seiner Eltern. Auf der Unfall­So lange ihr sie noch nicht habt, müßt ihr mit allen Kräften daran in der Nähe und na, das Vertrauen darauf, daß ein Schußmann station in der Adalbertstraße wurde konstatirt, daß der Knabe eine arbeiten, daß solche Boltsvertreter im Reichstage die Gesetzgebung in einem solchen Falle wirklich Schutz gewähren würde, ist auch Schußwunde in der rechten Wade hatte. schaffen helfen, die eure Forderungen zu den ihren gemacht haben. fällt. Die Yankees sind in manchem recht unholde Gesellen, in einem etwas wankend geworden. Amerika   hat manches, was uns nicht ge­Bei der Maifeier in der Brauerei Königstadt, Schönhauser Es giebt in Deutschland   nur eine Partei, die unentwegt für aber stehen sie hoch über den Bewohnern der alten Welt: in der Allee 10-11, ist eine Taschenuhr mit Kette gefunden worden. Der euch gekämpft hat: die sozialdemokratische. In ihren Reihen Achtung vor dem Weibe. Es heißt, daß in New York   jede Dame Eigenthümer kann sich melden beim Vertrauensmann R. Richter, giebt es keine verschiedene Werthung der Geschlechter. Sie will auch, am Tage wie in der Nacht zu Fuß ihren Weg durch die Neue Königstr. 90. Jm Friedrichshain sind am Sonntag zwei daß das Gesetz keinen Unterschied macht. Sie tämpft für eine solche Straßen nehmen kann, ohne besorgt sein zu müssen, daß Schirme gefunden worden, welche bei Brock, Fruchtstr. 60, abgeholt Regelung der Frauenarbeit, wie sie nothwendig ist, damit das Weib ihr etwas unangenehmes zustößt. Frauen und Mädchen derart zu werden können. auch Gattin und Mutter sein kann, damit ihre Kinder nicht früh- belästigen, wie es bei uns durch Männer der besseren" In der Kinderpoliklinik von Dr. Neumann, Blumenstr. 78, zeitig zu grunde gehen oder verkümmern. Sie fordert gleiche Gesellschaft geschieht, gilt drüben mit vollem Recht für ehrlos. wird am morgigen Donnerstag, abends 8-9 Uhr, der volksthümliche Bildung für Mann und Frau, damit das Weib nicht künstlich zu nahme, würde ristiren, daß der nächste träftige Mann, der dessen nur Frauen. er sich dort es geschieht aber nicht- dergleichen heraus- Vortrag über die Ernährung des Kindes wiederholt. Zutritt haben einem geistig minderwerthigen Menschen niedergedrückt werde, damit anfichtig würde, ihn mit einem Faustschlage ins Geficht zu Boden Theater. Im Schiller- Theater wird heute zum ersten Male es dem Kampfe ums Dasein nicht mit unzulänglichen Waffen gegen streckte. Und wenn er dabei todt bliebe, würde teine Menschenseele Galeotto" in folgender Besegung der Hauptrollen gegeben: Don Manuel: über stehe. Und die politische Gleichberechtigung der Frau, das ihn bemitleiden. Bei uns aber würde es besser, wenn jeder an- Albert Patry  , Donna Julia: Hedwig Pauly, Don Severo: Karl Schreiner, Frauen- Wahlrecht, gehört mit zu den wichtigsten Forderungen ihres ständige Mann sich verpflichtet fühlte, in einem solchen Falle sich Donna Mercedes  : Agnes Werner, Miguel: Willy Froböse, Erneſto: Programms. Auf welchem Gebiet es auch sei: die Sozialdemokratie zum Ritter der Bedrängten aufzuwerfen. Wenn aber ein solcher Freien Bühne wirten in dem Drama" Todte Beit" von Ernst Hardt  Ewald Bach. In der ant 15. Mai stattfindenden Aufführung der ist die Vorkämpferin der Frauen. Fall der Art ist, daß er vor den Richter kommt, wäre es sehr mit die Damen Luise Dumont, Lotti Sarrow, Josefine Stolle und Else Welche unter euch leidet unter Armuth und Noth, welche wünschenswerth, daß die Frau Justitia   dann sich die Binde feſt über Seelen, die Herren Ostar Sauer, Rudolf Rittner  , Emil Ludwig   2c. Die unterdrückt und geschändet, welche körperlich und geistig niedergetreten baß er vielleicht ein Mann von akademischer Bildung" ist, die wird von den Damen Luise Dumont, Luise von Pöllnitz und Herrn Her die Augen zöge, und über den Uebelthäter ohne Rücksicht darauf, dramatisirte Ballade Madonna Dianora" von Hugo von Hofmannsthal  ist, welche thränenden Auges in die Zukunft ihrer Kinder und härteste Strafe verhängte, die das Gesetz zuläßt." mann Müller dargestellt. Meldungen zur Theilnahme an dieser Vereins­zerrissenen Herzens in das Elend ihres Boltes blidt fie zögere Aufführung werden noch bis Ende dieser Woche von dem Schatzmeister des nicht, sondern trete muthig in den Kampf, den unsere Partei in diesen kutscher fam es, wie in der letzten Versammlung des Fachvereins Ueber die Fahrgeschicklichkeit der Berliner   Droschken: Vereins, Herrn S. Fischer, Bülowstr. 91, entgegengenommen. Wochen kämpft, und der, wenn wir auf unseren Posten stehen, mit Berliner   Drofchtenbefizer mitgetheilt wurde, in der kürzlich von straße 10 ein Küchenbrand abzulöschen, der aber wesentlichen Feuerbericht. Montag Nachmittag 5 Uhr war Gubener­ihrem Siege enden soll. der Gewerbedeputation des Magistrats unter Hinzuziehung von Schaden nicht verursachte. Am 5. Mai finden in allen reisen Wahl- Fachmännern abgehaltenen Konferenz, in der die Errichtung Alexandrinen str. 25 ein Bosten Puzlappen. Eine Stunde Dienstag früh 51/2 Uhr brannte bersammlungen statt. Findet euch zahlreich dort einer Berliner   Fahr- und Fachschule besprochen wurde, zu be- später wurde die Wehr nach der russischen Botschaft Unter den ein, ihr Frauen und Mädchen. Hört, was die Vertreter merkenswerthen Erörterungen. Zwei Hauptvertreter der fach- Linden 7 gerufen, wo im Korridor ein Balkenbrand aus­des Bolts euch zu sagen haben, und sagt ihnen, was ihr von ihnen männischen Kreise, die Herren Generaldirektor Goldschmidt und gebrochen, der erst bemerkt wurde, nachdem er das Haus be­Major Gelinek, hoben hervor, daß im allgemeinen die Berliner   trächtlich geschädigt hatte. Er wurde durch die Wehr nach längerer Auf zum Wahlkampf! Gedenkt eures Geschlechts, eurer Droschkentutscher ebenso gut fahren wie ihre Berufsgenossen in Beit beseitigt. Kinder, eures Volts! Erfüllt eure Pflicht und der Sieg wird den Kutschern Störungen verursacht würden, so müsse man vor anderen großen Städten. Wenn hier vielleicht öfter als dort von euer sein! Die Vertrauensperson. allem bedenken, daß in den belebtesten Straßen und gerade im Zentrum der Stadt den Droschtenführern nur die beiden Seiten des Fahrdammes zur Verfügung stehen, während die Mitte von den zahl­reichen, oft dicht hintereinander fahrenden Pferdebahn- und elektri­schen Wagen eingenommen wird. Diese Wagen aber seien in anderen Großstädten vorzugsweise an der Peripherie zu finden, während Omnibussen und anderen, nicht auf Schienen laufenden Fuhrwerken die belebten Straßen des Zentrums fast nur von Droichten, befahren werden.

erwartet.

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Tokales.

Arbeiter, Parteigenossen! Morgen, Donnerstag Abend 8 Uhr finden vierzehn Volksversammlungen statt, die sich mit den kommen­den Reichstags- Wahlen beschäftigen sollen. Die Entrechtung des arbeitenden Wolfes, welche von der Reaktion geplant ist, giebt diesmal dem Wahlkampfe eine Bedeutung, die auch von dem ge­Nach Kiantschou. Der Gerichtsaftuar Bergemann, welcher feit ringsten gewürdigt werden muß. Parteigenossen, sorgt daher für mehreren Jahren bei der Igl. Staatsanwaltschaft am Landgericht II Aufklärung und zieht nicht allein die Kollegen und Bekannten, beschäftigt wurde, geht als Gerichtssekretär nach Kiautichou. welche sich bisher noch nicht am Kampfe gegen ihre Unterdrücker B. hatte sich schon vor längerer Zeit für den Uebertritt in den Dienst des Auswärtigen Amtes vormerken lassen. Gestern ist er betheiligt haben, sondern auch Eure Frauen, Eure Mitschwestern mit einberufen worden mit der Ordre, sich sofort zur Abreise nach unserer in die Schlachtreihen! Weist auf die Bedeutung der morgen neuen Station in China   zu rüsten. Am 18. d. M. muß sich B. stattfindenden Versammlungen hin, wirkt für zahlreichen Besuch und bereits in Bremen   einschiffen. wverbt, wo es auch sei, neue Genossen und Genossinnen für den Kampf, dessen bedeutsame Schlacht am 16. Juni geschlagen Kampf, dessen bedeutsame Schlacht am 16. Juni geschlagen

werden soll.

Die Versammlungen werden an folgenden Stellen abgehalten: I. Kreis: Feen- Balast, Burg- und St. Wolfgangstraßen- Ecke. II. Areis: Bock- Brauerei, Am Tempelhofer Berg. III. reis: Märkischer Hof( Möhring), Admiralstraße 18c, Arminhallen, Kommandantenstraße 20.

Eine längere Stockung des Fernsprechverkehrs brachte gestern Nachmittag ein Gewitter, das erste von Bedeutung in diesem Jahre. Das Gewitter brachte erst gegen Abend den so nothwendigen Regen in erfehnter Menge.

Der Fernsprechverkehr mit Hemmoor  , Neustettin, München­Gladbach und Rheydt  ( Bez. Düsseldorf) ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten beträgt je eine Mark.

Der Einbrecher Amandus Schindler, der, wie wir fürzlich berichteten, auf dem Transport nach dem Zuchthause aus dem Eisen IV. Kreis  : Sanssouci  , Kottbuserstr. 4a, Brüder, Waldemar- bahn- Koupee entsprang, ist vor einigen Tagen in Frankfurt   a. D. straße 75, Urania  , Wrangelstr. 10-11, Keller's Festsäle, Koppenstr. 29, wieder ergriffen worden. D. Stechert( fr. Joël), Andreasstr. 21.

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Aus den Nachbarorten.

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Charlottenburg  . Die Parteigenossen und Genofsinnen werden nochmals auf die heute Abend im Lokale Bismarckshöhe" statt­findende Parteiversammlung, in welcher Genosse Zubeil referirt, auf­merkjam gemacht. Der Vertrauensmann.

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Aus Schöneberg   wird uns geschrieben: Necht interessant ge-. Beschlußfaffung, betreffend den Verkauf des Gemeinde- Grundstücks staltete sich die letzte Stradtverordneten- Versammlung. Bei Punkt 3 an der Tempelhoferstraße. Ecke Feurigstraße", verlangte der Magistrat, daß der Verkauf im Wege der öffentlichen Lizitation erfolgen solle. Der frühere Gemeindevorstand. hatte am 28. März( also wenige Tage vor dem Ende seiner Amtsbefugnisse) dies Grundstück für den Preis von 35 000 M. den Herrn Maurermeister F. Bannier an­geboten. Da sich inzwischen ein anderer Käufer, der das Grundstück für den Preis von 35 500 M. Haben wollte, gemeldet hat, glaubte der Magistrat im Interesse der Kommune handeln zu müssen, indem er den Verkauf auf dem Wege der Lizitation empfahl. Als von anderer Seite in der Berathung betont wurde, daß der frühere Gemeinde­borstand den Vertrag mit Herrn Pannier bereits geschloffen habe, als Gemeindevertreter im Sigungsfaale( auf Drängen anderer Ver stellte sich die ungeheuerliche Thatsache heraus, daß Herr Pannier treter) die Offerte geschrieben, eingereicht und sich nur einen Augen­blick entfernt hatte, als die Abstimmung vor sich ging. Die Proto= follirung dieses einstimmig gefaßten Beschlusses wurde auch von Herrn Pannier unterschrieben. Diese Mittheilung erregte eine derartige Sensation, daß u. a. der Erste Bürgermeister Wilde fast wörtlich äußerte: Wenn die Gemeindevertreter unter fich in geheimer Sizung Grundstücf e gegenseitig verkaufen, so hört eben alles auf!" Des Weiteren wurde folgender Antrag mit großer Ein noch nicht aufgeklärter Selbstmord wird aus der Wein- Mehrheit angenommen: Die Stadtverordneten- Versammlung ersucht meiſterſtraße 1 gemeldet. Hier miethete vor drei Tagen bei der den Magistrat um eine Vorlage über schleunige Regulirung der Bittwe Belling eine Frau, die sich Söge nannte und aus Hamburg   Monumentenstraße. Sollte die Regulirung der betr. Straße noch längere zu kommen angab, ein Zimmer. Die Mietherin erzählte Frau Beit ausstehen, so so ist durch Anlegung eines provisorischen, Belling, daß sie einst bessere Tage gesehen habe. Ihr verstorbener 18 Zentimeter erhöhten, 1,50 Meter breiten, mit Bordsteinen vom Mann sei ein reicher Kaufmann in Hamburg   gewesen, habe aber Fahrdamme abgrenzenden festen Bürgersteiges schleunige Abhilfe zu alles verloren und sie mittellos zurückgelassen. Sie sei nun nach schaffen, damit bei eintretendem Regenwetter die genannte Straße Berlin   gekommen, um sich hier im Maffiren auszubilden und dann für Fußgänger passirbar ist und gleichzeitig der lang ersehnte Wunsch Diese Straße, das Schmerzenskind der dadurch sich den Lebensunterhalt zu erwerben. Die Sachen seien noch der Stadt erfüllt wird. unterwegs. Am Sonntag Abend lam die angebliche Wittwe Höge nach Gemeinde, befindet sich in einem geradezu grauenhaften Zustande. Hause, ließ sich ein leeres Wasserglas geben und ging auf ihr Zimmer. Friedrichsberg. Den Parteigenossen zur Nachricht, daß E. Höflich's Der Bund der Handel: und Gewerbetreibenden, eine Or- als ihr am Montag Morgen Frau Belling den Kaffee bringen wollte, Lokal Schwarzer Adler", Frankfurter Chauffee 120, bon heute ganisation fleiner und mittlerer Geschäftsleute und Bandwerker ging die Thür nicht auf. Die Polizei fand dann die Frau angekleidet ab der Arbeiterschaft zu Versammlungen und Festlichkeiten zur Vers Berlins  , hat beim Magistrat eine Betition eingereicht, in der folgende als Leiche hinter der Thür liegen. Neben ihr lag das Wasserglas. fügung steht. Die Lokalkommission. 3. A.: Emil Heinecke, Friedrich­Von zwei Flaschen, die man fand, enthielt die eine eine hellblaue, Karlstr. 11. Forderungen enthalten sind: a) die Gewerbesteuer- Klasse IV außer start nach bitteren Mandeln riechende, die andere eine klare Flüssig­Sebung zu bringen; b) die Gewerbesteuer- Klasse III nur mit teit. Die Leiche und das Gift wurden beschlagnahmt. Aus Rigdorf. Ein bekannter hiesiger Eigenthümer erhielt 100 pet. zu erheben( statt 150 pet.); c) die Gemeinde- Einkommen­dieser Tage von der Firma Moriz Jacobsohn, Berichterstatter und steuer für Einkommen bis 3000 m. nur mit 75 pCt. zur Hebung zu Bei der Arbeit wurde vorgestern Nachmittag der Hausdiener Otto Auskunftsbureau- Inhaber, Berlin   N., Usedomstr. 17" folgenden bringen( statt 100 pet.); d) den Preis für Gasverbrauch zu Be- Winkler aus der Dresdenerstr. 15, der in der Plüschfabrik von Brief:" Sehr geehrter Herr! Behufs einer umgehenden über Sie leuchtungszwecken in Läden, Bureaus und gewerblichen Arbeits- Salomon in der Krausenstr. 37 beschäftigt war, bom Tode ereilt. zu ertheilenden Auskunft erbitte in Ihrem Interesse, und damit stätten auf den für gewerbliche Zwede festgesetzten Satz von 10 Pf. Winkler tam mit einem leeren Handwagen gegen 5 Uhr von einer nicht unrichtige Nachrichten berichtet werden, Ihren w. Besuch in Bestellung zurück und hatte eben den Hausflur erreicht, als er vom meinen Sprechstunden von 25-1/ 28 Uhr abends wochentäglich. zu ermäßigen. Wir halten diese Forderungen für durchaus berechtigt, da wir Schlage gerührt zusammenbrach. Auf dem Wege nach der Unfall- Hochachtungsvoll 2c." Dieses Schreiben, welches den Werth der Auskunftsbureaus gewisser Art grell beleuchtet, beantwortete der ftets für progressive Besteuerung eingetreten sind. Daß ferner der station in der Kronenstraße starb er.

V. Kreis: Brauerei Friedrichshain( fr. Lips). VI. reis: Berliner Prater, Kastanien- Allee 7, Bolfsgarten, Badstraße 56, Kösliner Hof, Köslinerstraße 8, Ahrens' Brauerei, Thurmstraße 25-26. Den Mitgliedern der Preskommission zur Nachricht, daß die nächste Sizung am Donnerstag, den 12. Mai, 81/2 Uhr abends stattfindet. Die Sigung am 5. Mai fällt der Parteiversammlungen wegen aus.

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