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unseligen Genießens von mir, ohne mir zu sagen, was dich von mir trieb und ohne mich mit der Zusichrung, daß du wieder­kommen würdest, zu trösten. Als du nicht zurückkehrtest in meine Arme, als ein Tag um den andern verging, ohne daß ich von dir Nachricht erhielt oder daß ich dich aufzufinden vermocht hätte, obschon ich nicht zweifeln konnte, daß du lebtest und daß du absichtlich mich verlassen hattest und absichtlich mich in Angst und Sorge verzehren ließest, da erfaßte mich Empörung und Erbittrung, ich glaubte mich verachtet und verschmäht, ich wähnte mich rächen zu müssen, ich wollte deine Verachtung nunmehr mir auch verdienen

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" Und das, Ella, gelang dir! Ich war gegangen, um deine Liebe einer schweren, entscheidenden Probe zu unterziehen und ich fand: du hattest mich nicht geliebt mit jener edlen Leiden schaft, die nicht anders kann als treu sein, weil sie ihre ganze Welt findet in ihrem teuren Gegenstande, du vermochtest über­haupt nicht so zu lieben, du bist nicht besser als die andern, wenn du nicht schlechter bist, als sie alle

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Ella."

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Er hatte langsam und mit großem Nachdruck gesprochen ernst, finster, drohend ruhte sein Blick auf ihr, wie der eines Richters und Rächers.

Ihre Augen blizten zu ihm empor.

"

" Du lügst," rief sie. Du kennst die Welt wie kein andrer, du weißt, daß ich nicht schlechter bin, als sie alle."

Nun denn erbärmlicher, als sie alle. Die schmach­volle Komödie mit Stein hätte ich dir noch verziehen er trägt seinen Namen mit Recht, für solche Künste ist er troz seines lächerlich guten Glaubens an die Menschheit ein Fels, von dem sie apprallen machtlos und ohne Eindruck. Und grade an solchen Männern können Weiber deinesgleichen nicht vorüber, ohne nach ihnen in wüster Begierde die Arme auszustrecken. Aber daß du diesem Haßler dich liirt diesem Kretin mit dem Aus­sehen des Frosches, diesem Jammergeschöpf, das weder Mann ist noch Mensch das ist auch für dich eine unauslöschliche Schmach

"

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Elfriedens Gesicht war glutrot geworden bei diesen Worten, sie hatte beide Hände fest auf ihre Brust gepreßt,- jezt sprang ie auf und trat dicht an David heran, der sie mit überge­schlagenen Armen erwartete und verächtlich entgegenschaute.

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" Du hättest recht, wenn ich diesem Jämmerlichen jemals auch nur einen Moment anders angehört, als in seiner Einbildung. Frage meinen Vater, wenn du mir nicht glaubst, seit Mo­naten lebe ich mit ihm im Streite, weil ich mich sträube, diesem Menschen meine Hand zu reichen, und ich werde es nicht tun, niemals und wenn mein Vater auch dabei zugrunde geht, das will ich dir schwören, Willi, hörst du?!"

" Schwüre!" David zuckte mit den Schultern. Wenn du noch Karakter genug übrig hättest, Ella, mir den Beweis zu geben, nicht Schwire."

Den Beweis, jeden, den es gibt."

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Er maß sie mit langem, durchdringenden Blick, dem sie ohne mit den Wimpern zu zucken, begegnete.

Die Messe zu Nischni- Nowgorod.( Illustration S. 393.) Schon die Wechsler im salomonischen Tempel liefern den Beweis, daß sich der Handel und Schacher mit großer Borliebe an Stätten niederläßt, welche ganz besonders der religiösen Verehrung geweiht sind. Der Ort, nach dem der Orientale wallfahrtet, ist deshalb auch zugleich Handelsplaz, die Karawanen der nach Mekka   ziehenden frommen Pilger verfolgen zu­gleich sehr weltliche Zwede, indem sie nicht nur am Grabe des Pro­pheten zu beten beabsichtigen, sondern auch jene Waren einzutauschen und mit ihnen zu handeln gedenken, die hier aus allen Gegenden her beigeschafft werden. So haben auch unsere großen Jahrmärkte, die unter dem Namen Messen bekannt sind, meist ihren Ursprung großen firch­lichen Feierlichkeiten zu danken, bei denen Scharen von Menschen aus allen Gegenden ringsum zusammenströmen, um der kirchlichen Messe anzuwohnen und Ablaß   zu empfangen. Pfiffige Menschenkinder be­nüzten dieſe günstige Gelegenheit, um ihre Handelsartikel an den Mann zu bringen, der Handel bildete sich allmälich mehr und mehr aus, bis es Brauch wurde, die regelmäßige Wiederkehr des kirchlichen Festes mit heute noch, so wie schon der Name, die an den Tagen von Heiligen erinnernden Spezialbezeichnungen u. s. w. zeigen den kirchlichen Ür­

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Dann sagte er langsam:

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du

Jeden? Gut! Ich nehme dich beim Wort und gebe dir sogar Gelegenheit zu beweisen, daß du wenigstens einen Schwur in deinem Leben geschworen hast, der kein falscher war, schworst mir einst, daß es dir unsäglich süßer sein würde, mit mir zu sterben, als mit irgend einem andern Menschen zu leben--, verstehst du mich?"

Sie trat rückwärts, ihm unausgesezt ins Gesicht schauend, bis zu der kleinen tief dunkelrot bezogenen Kaufeuse und ließ sich langsam darauf nieder.

-

Ich sehe Willi, daß du keinen Scherz treibst und ich wußte schon, als mir mein Mädchen deinen Namen nannte, daß ein großes Unglück oder ein großes Glück mit dir über meine Schwelle geschritten war, daß du um einer Kleinigkeit willen mir nicht mehr nahen würdest, war ja gewiß. Du willst sterben, Willi, - ist es das weiß ich, und was du willst, das geschieht, wirklich wahr, Willi, daß du mit mir sterben wolltest? Er sprach im Flüstertone, als er antwortete: " Du wirst in meinen Armen sterben, Ella, wenn dich dieses erbärmliche Leben noch nicht ganz zu seiner Sklavin entwür­digt hat."

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"

Wie ein Jubelschrei klang der Ton, der sich jezt ungeſtüm und laut ihrer Brust entrang, wieder sprang sie auf, dies­mal aber, um sich ihm zu Füßen zu werfen.

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" In deinen Armen an deiner Brust, Willi? Ist es möglich, sollte ich noch einmal dein sein, einmal und dann für ewig- denn mit solchem Tode würde ich dich erkaufen für das ewige Leben oder das ewige Nichts mag uns jenseits des Grabes erwarten, was da will."

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Er hob sie auf und seine eisig kalten Lippen drückten einen Kuß auf ihre Stirn.

"

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Du wirst mein sein im Tode, heut Nacht, wenn die zwölfte Stunde schlägt, werde ich jene Tür öffnen, gib mir die Schlüssel, in einigen Stunden ist dann alles vorüber­halte Champagner bereit, Ella, solch' ein Fest muß würdig ge­feiert werden

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Also nicht sogleich? Hast du von der Welt Abschied zu nehmen, Willi? Ich nicht."

So lebe wohl und erwarte mich- laß dir die Zeit nicht lang werden."

" Ich werde in deinen Briefen lesen, Willi, und mich mit den Andenken aus den Jahren unserer jungen Liebe schmücken, es wird kein schlechtes Weib sein, daß dich heut Nacht em­

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pfängt, Willi, mein Willi."

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Alles Feindselige, alles Drohende und Verächtliche war aus seinen Blicken geschwunden, er drückte sie fast zärtlich an seine Brust.

Hast du die Kraft dich der Schmach der Welt zu entreißen, so bist du besser als sie. Auf Wiedersehen, Ella, nun wieder meine Ella.

*

( Forts. folgt.)

sprung. Auch die größte Handelsmesse Rußlands  , ja die bedeutendste nach Leipzig   überhaupt, von welcher unser Bild einen Teil vorführt, ist auf diese Weise entstanden. Ungefähr 15 Meilen von Nowgorod  , am

linken Ufer der Wolga  , liegt das Städtchen Makarjew mit dem 1667 erbauten Kloster des heiligen Makarij, an dessen Todestag, den 15. Juli, viele Wallfahrer erschienen, denen allmälich eine Anzahl Händler mit

allerhand Artikeln folgten. Anfangs wurden wohl nur Dinge verkauft, die von den Wallfahrern gebraucht wurden, wie Kreuze, Bilder und dergl., schließlich Schmucksachen, Felle, Leinwand und so fort. Fremde Kaufleute tamen gleichfalls, die Gelegenheit wahrnehmend, herbei, die Statsge­walt glaubte hier wie anderwärts auch Vorteile daraus zu ziehen, in­dem sie Steuern von der Messe erhob und durch Gewährung von Frei­

heiten den Markt förderte. Ende des vorigen Jahrhunderts soll die Messe

einen Umsaz von 35 millionen Rubel gehabt haben. 1801 wurde dann auf Staatskosten ein großer Kaufhof mit 2000 hölzernen Buden und 1804 ein stehendes Komptoir errichtet, welche teuren Bauten 1816 ein Raub der Flammen wurden, worauf dann 1817 die Messe nach dem günstiger, an der Mündung der Oka in die Wolga  , gelegenen Nischni­Nowgorod verlegt wurde. Hier dauert sie vom 15. Juli bis 15. Aug.; weich reger Verkehr dann herrscht, läßt sich aus der Tatsache schließen,