Baron , der von Petersburg zum Staatsrath. Einsam und ver= lassen starb er 1807 zu Gotha , 84 Jahre alt.

Das flare Resultat aller jener geistreichen gährenden Zeitge­danken wurde endlich zusammengefaßt in dem System der Natur" von Holbach . Man hat dieses Buch auch schon als den Koder oder die Bibel des gesammten Materialismus be­zeichnet. Durch seine Kühnheit und Rücksichtslosigkeit sezte es ganze Welt in Staunen und Schrecken, denn der schneidende Luftzug der Revolution weht durch das ganze Werk.

die

Schon in der

Vorrede

zeigt

sich, daß das

Streben, für die

Glückseligkeit der

zu.

Menschheit wirken, der wahre Ausgangspunkt des Verfassers ist. " Der Mensch ist unglücklich, blos weil er die Na­tur mißfennt. Sein Geist ist so von Vorurteilen angesteckt, daß man glauben sollte, er sei für immer zum Jrr tum verdammt; die Fesseln des Wahns, mit

denen man von der Kindheit an ihn umschlingt, sind so mit ihm verwachsen, daß man sie nur mit der größten Mühe ihm wie­der nehmen kann. Zu seinem Un­glück strebt er sich über die sichtbare Welt zu erheben, und stets belehren ihn schmerzliche Erfahrungen über die Nichtig­feit seines Be­ginnens. Der Mensch verach tete das Stu

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Weise zu bilden und sich endlich überzeugen, daß es für die Bewohner dieser Erde hauptsächlich darauf ankommt, gerecht, wohltätig, friedsam zu sein, und daß nichts gleichgiltiger ist, als ihre Ansichten über Dinge, welche der Vernunft unzugäng­lich sind."

Die Natur ist das große Ganze, dessen Teil der Mensch ist und unter dessen Einflüssen er steht. Nichts ist vorhanden als die ewige, durch sich selbst seiende Materie und deren Bewe= gung. Alles stammt aus dieser und kehrt in diese zurück.

Gotthold Ephraim Lessing .

Wesen, die man jenseits der Na­tur sezt, sind je­derzeit Geschöpfe der Einbildungs­kraft, es gibt nichts und kann nichts geben jen­seits des Kreises, der alle Wesen einschließt.

Aus Mangel an Kenntnis der Natur hat der Mensch sich Gott­heiten gebildet, die alleiniger Ge­genstand seiner Hoffnungen und Befürchtungen wurden, ohne zu bedenken, daß die Naturweder Haß noch Liebe fennt und fort und fort, bald Wohl bald Wehe bereitend, nach unwandel­baren Gesezen wirkt. Die Na­tur zeigt uns eine unendliche und ununterbrochene Kette von Ur­sachen und Wir fungen. Alles ist in unausge= sezter Verände rung; kein Ding ist in Ruhe, ob­gleich es mit der stärkeren Be wegtheit anderer

aller Teilchen. Die Teilchen trennen sich, um neue Körper

dium der Natur, um Phantomen nachzujagen, die gleich Jrr- Dinge verglichen in Ruhe zu sein scheint. Daher die ewige lichtern ihn blendeten und ihn ablenkten von dem einfachen Pfade der Wahrheit, ohne den er nicht zum Glücke gelangen fann. Es ist daher Zeit, in der Natur die Heilmittel gegen

zu bilden; der eine Körper nährt den andern; die entliehenen

die Nebel zu suchen, in welche die Schwärmerei uns gestürzt Grundstoffe kehren sodann wieder in die allgemeine Masse zu

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wegungen eines Körpers sind notwendig, denn die Ursachen

derselben liegen in seinem Wesen und Dasein; jedes Wesen kann nach seinen ihm innewohnenden Eigenschaften nur so handeln wie es handelt. Die Wahrnehmung der notwendigen und regel­in Natur erzeugte den Begriff der

schaden, daher ist es Pflicht, sie dem menschlichen Geschlechte zu enthüllen und es von dem schmachvollen Kultus abzuziehen, womit es dem Irrtum fröhnt, der nur zu oft unter der Maske der Wahrheit die Huldigungen der Menschheit sich aneignet. Ver­suchen wir die Nebel der Vorurteile zu verscheuchen und dem Menschen Mut und Achtung vor seiner Vernunft einzuflößen. Weltordnung; was dieser Ordnung zuwiderläuft, wird als Un­Der Mensch wage, sich selbst zu lieben, er arbeite an seinem ordnung bezeichnet. In Wahrheit aber kann weder Ordnung lich zu sein, ohne sich mit gefährlichen oder unnüzen Träume- ewigen Gesezen geschieht. Der Tod z. B. erscheint uns als sei vernünftig und tugendhaft, um hier auf dieser Erde glück in der Natur sein, da ja alles mit Notwendigkeit und nach reien zu beschäftigen. Kann er auf leztere nicht verzichten, so die größte aller Unordnungen, und doch ist er nur eine Verän= möge er wenigstens andern gestatten, sich ihre Ansichten auf ihre derung unserer Bestandteile, ein Uebergang in eine andere Da­