oder Nordpolarrasse an. Die Menschen dieser Rasse sind in der Regel Klein, der Kopf ist rund und von unverhältnismäßiger Größe, das Ge sicht sehr breit und kurz, besonders gegen die Stirn hin platt, die Nase gequetscht, die Backenknochen sind hervorstehend, die Augen braungelb, die Haare spießig, gerade, schwarz, fettig und hart. Die Mordwinen gehören zur Sippe der Finnen. Sie bewohnen die Umgegend des türme­reichen Ntschnei- Nowgorod an der Wolga , der berühmtesten unter den vierzig größeren Meßstädten des weiten Barenreichs. Ihre Sprache, welche sich in zwei Dialekte, das Moschka und Ersas, verästelt, ist mit der Sprache der Tscheremissen verwandt, welche am linken Wolgaufer, ungefähr 200 000 Seelen start, auftreten. Die Zahl der Mordwinen wird auf 700 000 geschäzt. Ihr Gebiet ist die Gegend zwischen der Oka und der Wolga und erstreckt sich bis Astrachan . Sie betreiben Ackerbau und Viehzucht und kultiviren noch besonders die Bienenzucht. Die Frauen, welche sich in alle Feldarbeiten mit den Männern teilen, haben ein bedeutendes Talent für reiche Stickereien mit stilistischem Ornament, bei welcher Beschäftigung die Mordwinenfrau unseres Bildes dargestellt ist.

Ratgeber für Gesundheitspflege.

St.

Rogasen. M. Das Asthma, der Brustkrampf", wird in sehr vielen Fällen durch irgend ein Brust- oder Halsleiden hervorgerufen, dem nur durch sorgfältige ärztliche Untersuchung auf die Spur gekommen werden kann. In jedem Falle soll der daran Leidende schwerverdau­liche, blähende Speisen und reichlichen Genuß geistiger Getränke meiden und sich vor Gemütsbewegungen zu hüten suchen. Dabei ist auf Regel­mäßigkeit der Ausleerungen wie der Menstruation, auf Herstellung etwa unterdrückter Absonderungen, z. B. des Fußschweißes, zu sehen. Während des Anfalls ist die kranke Person in eine bequem ſizende Stellung zu bringen, nachdem alle beengende Kleidung entfernt wurde; zugleich muß möglichst für reine, gleichmäßig warme Luft gesorgt werden und es können Senfbäder für die Füße und einfache heiße Handbäder, des= gleichen auch Senfteige auf die Brust in Anwendung kommen.

Altona . Frau Berta V. Gegen Vergiftung durch Wasch­seifenlauge ist Citronen - oder Schwefelsäure, je 10 Tropfen auf ein Glas Zuckerwasser, anzuwenden.

Hanau . A. S. Was Sie( oder Ihre Frau?) gegen Klystiere einzuwenden haben, begreifen wir nicht. Dieselben sind unumgänglich, wo die Leibesverstopfung von irgend einer Spur vom Fieber begleitet ist. Macht sich aber gar kein Fieber bemerklich und wollen Sie die Abneigung gegen Klystiere durchaus nicht überwinden, so greifen Sie zu einem der bekannten Bitterwässer für Sich können Sie ofener, für Ihre Frau friedrichshaller Bitterwasser anwenden, das leztere enthält bei geringerem Gehalte an schwefelsaurer Magnesia und schwefelsaurem Natron etwas mehr Kochsalz als das erstere und wirkt daher milder! Ebenso wie diese Bitterwässer erhalten Sie das gleichfalls unschäd= liche abführende Brausepulver in jeder Apoteke.

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Frankfurt a./O. B. Ein treffliches und sehr einfaches Mittel gegen den Schnupfen können Sie Sich herstellen, wenn Sie ein Stüdchen Hirschhornsalz mit einigen Tropfen Karbolsäure und Salmiak geist durchfeuchten. Sie wenden es an, indem Sie daran fleißig riechen. Regensburg . Frl. G. T. Lassen Sie Sich keine Angst einjagen und waschen Sie Sich einmal in der Woche mit schwarzer Seife, schmieren Sie die franken Hautflecken tüchtig damit ein und, nachdem Sie die Seife zehn Minuten haben wirken lassen, waschen Sie sie mit warmem Wasser ab; dann werden die Pusteln" höchst wahrscheinlich verschwinden.

Redaktions Korrespondenz.

Berlin . Paul S. Sie wollen von uns zum Dichten angeregt werden und hoffen", daß Sie zum mindesten ein wenig Talent" haben?! Lieber junger Mann, wer erst zum Dichten angeregt werden muß, der lasse es ja bleiben. Be herzigen Sie Paul Heyses Antwort auf das Verlangen nach Aufmunterung":

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" Aufmunterung braucht jedes Kind,

Sein feines Lichtchen zu entflammen." Auf dem Parnaß weht scharfer Wind,

Der Löscht die Lichter und schürt die Flammen.

Bukarest . E. M. Besten Dank für die Zusendung der Biographie Schroths. Wir werden bestrebt sein, unsern Lejern bald eine auf alle in neuerer und neuster Beit aufgetauchten Metoden des Naturheilverfahrens unparteiisch eingehende Abhandlung darzubieten. Kittlit.( Böhmen ). R. W. Wir haben Sie schon einmal an dieser Stelle um Angabe Ihrer genauen Adresse gebeten und wiederholen hiermit diese Bitte. Ist unser lezter Brief in Ihre Hände gelangt?

Cöln. W. B. Ihre Poesieen, die Sie uns gleich en gros in einem prächtig gebundenen, mit Goldschnitt geschmückten Album einsenden, verraten einiges Talent und viel guten Willen. Sorgfältiges Studiren unsrer Klassiter und eine tüchtige Portion Lebenserfahrung können Sie dereinst zu tüchtigen Leistungen befähigen, aber aber dereinst. Das Album ist zu schön für unsern Papierforb, es fehrt daher zu Ihnen zurüd. Leipzig . H. M. Leihen Sie sich von der leipziger Universitätsbibliotek Lorenz von Steins Gegenwart und Zukunft der Rechts- und Staatswissenschaft" und widmen Sie besonders dem Kapitel das Wesen der höheren Berufsbildung für das Recht" Ihre Aufmerksamkeit.

Flensburg . R. S- n. Die erste Leichenverbrennung in Deutschland hat am 22. September 1874 in der städtischen Gasanstalt zu Breslau unter der Leitung des bekannten leipziger Professor Reclam stattgefunden. Die Leiche war die einer alten, im Spital gestorbenen Frau. Der Verbrennungsprozeß dauerte

2 Stunden 10 Minuten und gelang vollständig. Berbraucht wurden dazu nahe an 2 Hektoliter Coats zum Preise von M. 1,35. Die erste Leichenverbrennung in einem nach der Angabe von Friedrich Siemens in Dresden gebauten Ofen fand am 9. Oktör. 1874 in Dresden mit der Leiche der Lady Dilke, der Frau eines englischen Oberhaus mitgliedes, statt. Lady Dilke war in London gestorben und hatte testamentarisch vers ordnet, daß ihr Leichnam verbrannt werde. Da dies in England nicht gestattet wurde, so ließ ihr Gatte die Tote nach Dresden schaffen.

Stuttgart . S. B. Ihr Freund hat Ihnen nichts aufbinden und auch teinen Wiz machen wollen, wenn er Ihnen sagte, cs gäbe in Italien mehr Efel als Pferde, denn bei der 1876 in Italien vorgenommenen Zählung der Pferde, Mau! tiere und Ejel Testere beide Gattungen wird Ihr Freund wohl in eins gerechnet haben stellte sich heraus, daß auf 657 544 Pferde 498 766 Efel und 293 868 Maul

tiere tamen.

Berlin . Schriftsezer E. B. Sie haben von den im Heft 10 dieses Jahrgangs der N. W. enthaltenen Rätseln die beiden ersten und die im Neuen- Welt- Kalender alle drei richtig gelöst.

An die Lefer!

Mit der nächsten Nummer beendet die ,, Nene Welt" ihren 7. Jahrgang. Der im verflossenen Jahre zu verzeichnende Erfolg läßt den Herausgeber hoffen, daß die ,, Nene Welt" sich auch fernerhin einer stets steigenden Teilnahme erfreuen wird. Um vielfach geäußerten Wünschen zu begegnen, wird die ,, Nene Welt" vom 8. Jahrgang an in vierzehntägigen Heften à 25 Pf. erscheinen und damit die Wochenausgabe in Wegfall kommen.

Der Inhalt und die Ausstattung des nunmehr erschienenen Probeheftes des 8. Jahrganges der ,, Nenen Welt" dürften den Beweis liefern, daß Redaktion und Verlag sich der Aufgabe voll bewußt sind, dem Volte ein Familienblatt im wahren Sinne des Wortes zu schaffen. Wenn der Unterhaltungsteil des Blattes mehr wie früher gepflegt ist, so soll doch nach wie vor der Belehrung durch populär- wissenschaftliche Abhandlungen, Kultur- und Sittenschilderungen in ausgedehnter Weise Rechnung getragen werden. Ferner werden auch bezüglich der Illustrationen größere Anstrengungen gemacht werden, um auch nach dieser Seite hin dem Publikum das Beste zu bieten.

Wenn wir uns nun an unsere geehrten Leser mit der Bitte wenden, uns in unserm Streben, nur Gutes und Schönes zu bringen, nach Kräften zu unterſtüzen, so glauben wir, daß diese Anregung genügt, um der Nenen Welt" die doppelte Abonnentenzahl als bisher zuzuführen.

Wir machen darauf aufmerksam, daß die ,, Neue Welt" nach wie vor durch die Post zum Preise von M. 1.50 pro Quartal zu beziehen ist. Die Bestellung für das nächste Quartal wolle man daher baldigst aufgeben.

Der Verlag der Neuen Welt" in Stuttgart .

Inhalt: Verschlungene Lebenswege. Roman von Franz Carion.( Forts.)- Die Huffiten vor Naumburg.( Mit Jllustration.) Josef Garibaldi.( Schluß.)- Edle Liebe. Novelle.( Schluß.)- Baierns Landesausstellung zu Nürnberg.- Mordwinenfrau.( Mit Ju­stration.) Ratgeber für Gesundheitspflege. Redaktions- Korrespondenz.

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Verantwortlicher Redakteur Bruno Geiser in Stuttgart . Redaktion: Neue Weinsteige 23. Expedition: Ludwigstraße 26 in Stuttgart . Drud und Verlag von J. H. W. Dieß in Stuttgart .