sprechend, in gewählter Weise heitere Eleganz und zweck­mäßige Gediegenheit in sich vereinigen; in einem der selben konnte man durch die halb geöffnete Tür ein großes, ebenfalls mit reicher Schniz­arbeit geziertes Büffet und einen mächtigen Eichentisch, auf welchem mehrere kost bare Armleuchter schimmer­ten, erkennen.

Camillo zog vor allem der Saal an, in welchem er sich befand, und hier der verschwenderische Marmor­schmuck von klassischer Schön­heit, der sich allenthalben geltend machte: die mit prachtvoller Zierrat ver sehene Decke, die hohen, ka­pellenartigen Bogengänge zur Seite mit ihrem anmu­tig hoheitsvollen Säulenwerk, den wunderbaren Knäufen, den verschiedenartigsten Ara­besken, den schönen Reliefs, den friedlich ruhenden oder freundlich herabgrüßenden Frauen und Kindergestal­ten wieder über den luftigen Wölbungen das alles ge­hörte, so oft er in dergleichen Palästen auch schon geweilt, zu den stilvollsten künstleri­schen Arbeiten, die sein Auge je gesehen.

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An den Wänden, die, wenn man sich außerhalb der Bogengänge befand, durch die Säulenreihen der lezten wie in einzelne Felder ge­teilt schienen, bemerkte man eine Anzahl alter, zumteil von der Zeit arg zerstörter Fresken; daneben zeigten sich noch mehrere leere Stellen, die des Gemäldeschmuckes erst noch bedurften, und eben diese sollten dem Wunsche des Marchese gemäß mit Darstellungen landschaft= licher Szenerien vom Comer See geziert werden.

Camillo erkannte eine solche Ausschmückung eines der schönsten wenn nicht überhaupt des prachtvollsten unter den Räumen in diesem monumentalen Bauwerke als eine in hohem Grade loh­nende und seiner würdige Aufgabe und versprach, schon in den nächsten Tagen nach dem Lago di Como abzu­reisen, um dort die land­schaftlichen Szenerien, die ihm als Originalmodelle die­nen sollten, kennen zu lernen und die besonderen Studien

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Bauern vor Gericht. Nad