"
Die beiden als
Einen Selbstutordversuch mit dem Bajonnet machte vor- Jauf Geleife VIII einfahren, war aber irrthümlicherweise auf Ge gestern, Sonntag, Nachmittag der Droschten- Fuhrherr Rich. He er leise VII übergeführt worden, auf welchem der Rangirzug stand. Das Rasch gewann der sorglose Bummler durch seinen scharfen, aus der Grünthalerstraße. Gegen 3 Uhr nachmittags waren seine Stellwert P. K. S., von welchem aus die Weichenstellung erfolgte, schlagfertigen Wit, durch seine politische Lyrik, die nicht selten Frau und sein 17jähriger Sohn in der Vorderstube, er allein im befand sich zur Zeit in einem theilweisen Umbau. Aus diesem Grunde durch Schwung und Wärme sich auszeichnete, den Sinn der Berliner Hinterzimmer. Da ergriff er ein altes Bajonet, das in seinem war der Stationsassistent Köster nach dem Stellwerk beordert worden, und bald eroberte der kecke Patron ganz Deutschland . Die Namen Besitz war, und stieß es sich mit aller Wucht dicht unter dem Nabel um die Thätigkeit des Weichenstellers zu überwachen. Für den einlaufenden der geistigen Leiter Böhm, Kalisch, Löwenstein, Scholz hatten volks- in den Unterleib. Seine Angehörigen fanden ihn noch am Leben und Zug hatte der Hilfs- Weichensteller Pieper die Weiche nicht korrekt gethüntlichen Klang gewonnen. ließen ihn schleunigst nach Berlin in ein Krankenhaus bringen. Ob stellt, er hätte den Fehler vielleicht noch rechtzeitig bemerkt, wäre er Aber nicht immer blieb das Sonntagskind, der Spötter und er am Leben bleiben wird, ist sehr fraglich. Aerger über zerrüttete nicht inzwischen auf eine halbe Stunde beurlaubt worden, um Mittagessen lustige Heerrufer wider die Reaktion so lebhaft und unbekümmert, Verhältnisse war der Antrieb zur That. zu können; der Aufsichtführende hatte aber den Fehler ebenfalls überals es zu Anfang war. Der„ Sladderadatsch" vergaß seinen geistigen Die Verbreiterung der Potsdamerstraße ist jetzt auch in fehen. Beide Angeklagte gaben diesen Thatbestand zu, Köster aber suchte Ursprung und wandte sich der Macht, dem sieghaften Erfolg und dem zwischen der Potsdamer Brücke und der Lügowstraße gelegenen für sich allein eine Anzahl von Entschuldigungsgründe geltend zumachen. später der Heroenverehrung zu. Damit mußte der scharf durch- Theile in Angriff genommen worden. Zunächst behauptete er, daß es Vorschrift sei, beim Umbau einer dringende Oppositionsgeist weichen und durch die Bismarckverehrung, durch die unbedingte Huldigung für eine Einzelerscheinung mußte der Straßensperrung. Die Weißenburgerstraße von der Belforter- Blodstation eine Spezial- Instruktion für den Weichenstellerdienst zu unbehindert freie Ton beeinträchtigt werden. Die Respektlosigkeit bis zur Treschowstraße einschließlich des Kreuzdammes wird behufs erlassen. Eine solche Instruktion habe der zuständige Regierungssteckt nun einmal im Blut des echten Bummilers, sie verträgt sich Umpflasterung vom 10. b. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke Baurath Bathmann nicht erlassen. Ferner sei der Dienst so geregelt gewesen, daß er alle menschliche Kraft übernicht mit der Heroenanbetung. und Reiter gesperrt. tieg. Der Dienst war in zwei Schichten eingetheilt. Ein Auch die letzte Festnummer zeigt die jetzigen Gelehrten des Zwei gewerbsmäßige Fahrrad- Diebe sind von der hiesigen Beamter hatte von 6 Uhr abends bis 6 Uhr früh, der andere um„ Kladderadatsch" in der Bismarcklaube des„ Kladderadatsch". Von Kriminalpolizei ermittelt und festgenommen worden. Es sind dies gekehrt während vollen 12 Stunden am Tage Dienst. Innerhalb der überquellend- wißigen Lustigkeit von ehedem ist diese Festnummer der 27 jährige Arbeiter" Thiele und der 25jährige Schloffergeselle 24 Stunden waren 180 3üge zu bedienen, davon fielen auf die ziemlich fern. Es ist wahr, man ist gegenwärtig, wie ja der Koch. Die beiden gingen in Gastwirthschaften hinein, wo sie von 12 Tagesstunden 84 Züge. Und während dieser 12 Stunden Trojan Prozeß betvies, gegen die lustige Person unbarmherziger Besizern abgestellte Räder stablen. Hier arbeiteten sie Hand in gab es feine einzige Pause, es sei nicht einmal geworden, als zur vormaligen reaktionären Zeit. Dies macht unsere Hand, während der eine stahl, suchte der zweite den hinzukommenden möglich gewesen, Mittagbrot zu effen. Außerdem sei es Wizblätter stumpfer. Aber es ist auch ein gutes Stück der alten Bestohlenen zu einer Verfolgung nach einer falschen Richtung zu be- Vorschrift, daß sich in der Stellbude nicht mehr als Kladderadatsch- Kechheit wirklich verloren gegangen. Deutlich drückt reden. Gelegentlich eines Diebstahls in der Hafenhaide wurde Thiele zwei Menschen aufhalten dürfen, damit die Ruhe und die sich dies in den häufigen Klagen über die Here Politik, in den Lob- verhaftet und so gelang denn auch die Ermittelung des zweiten Spitz- Aufmerksamkeit nicht gestört wird. Jedoch sei um die Stellbude gefängen auf eine Beschaulichkeit, die von Trivialität nicht sehr ent- buben. Bei der Haussuchung in den Wohnungen der beiden wurden herum zu jener Zeit rajtlos gebaut worden. Von früh bis abends fernt ist, aus. Es ist das ebenfalls ein Theil der sogenannten fünf gestohlene Zweiräder beschlagnahmt. fei ummittelbar neben der Bude ununterbrochen Eisen gesägt, gefeilt Reichsverdrossenheit"; und seltener sind die glücklichen Momente, An der Kranzler- Ecke todtgefahren wurde am Sonnabend und gehämmert worden, so daß der Dienst ungemeiner= in denen der„ Kladderadatsch" gegen absolutistische oder polizeiliche Abend die 45 Jahre alte aus Osdorf im Kreise Osterburg gebürtige ich wert wurde. Dieses Geräusch der Arbeit in Verbindung mit dem Sonderlichkeiten seinen scharfen Protestruf ausstößt, wie ehedem. Straßenhändlerin Anna Nagel, die unter zwei Fuhrwerke gerieth. aufregenden Dienste und der Thatsache, daß er von 6-1 Uhr mittags Stadtverordneten- Vorsteher Dr. Langerhans ist am Sonn- Auf der Unfallstation in der Kronenstraße, wohin ein Schußmann nicht einmal eine Mahlzeit habe einnehmen können, habe ihn in abend von einem Schwindelanfalle ergriffen worden. Sein Befinden der 1. Bezirkswache sie brachte, starb sie bald nach der Einlieferung. einen so hohen Grad nervöser Abspannung versetzt, daß soll jezt zufriedenstellend sein, doch muß er noch das Bett hüten. Wenn der Arbeiter alt geworden ist, mag er sich um- seine Unaufmerksamkeit erklärlich werde. Die Aerzte dringen darauf, daß er sich seinen vielfachen Beschäfti- bringen. Den Tod im Wasser suchte gestern Morgen um 5 Uhr der Sachverständige zugezogenen Regierungsbaumeister Böttcher gungen auf einige Zeit entziehe und Ruhe auf dem Lande fuche. 48 Jahre alte Arbeiter Ludwig Schirrmeister aus der Havelberger - und Bathman erklärten zunächst, daß der Umbau der Blockstation Seine Vertretung in den Amtsgeschäften hat Herr Michelet über- ftraße 31. Der Mann hatte seit längerer Zeit feine Arbeit mehr nur klein gewesen und eine Spezialiustruktion nicht erforderlich geund war, unt seiner Frau und seinen drei Kindern etwas bringen wesen sei. Die zwölfstündige Dienstzeit sei keines Die moderne Kirchenbauerei. Auf über sechs Millionen Mark zu können, betteIn gegangen. Hierbei faßte ihn ein Schutzmann wegs als eberanstrengung zu erachten. Zunächst foll, wie in der vor einigen Tagen abgehaltenen Generalversammlung ab und die Folge waren drei Wochen Haft. Mit dem Erkenntniß brauche sich der aufsichtführende Assistent nicht in der engen Bloddes evangelischen Kirchenbau- Vereins mitgetheilt worden ist, allein in der Tasche sprang der Verurtheilte in den Humboldtshafen. Ein bude aufzuhalten, er könne sich auch im Freien aufhalten. Wenn die Kirche mit der weggemeißelten Kameel- Juschrift zu stehen kommen. Schutzmann und Schiffer retteten ihn und brachten ihn in ein auch keine Ablösung in den zwölf Stunden des Dienstes erfolge, so gebe es doch Pausen genug. In 8-9 Minuten sei durchschnittlich Man sieht, daß die fromm gewordene Bourgeoisie sich die äußere Krankenhaus. Schaustellung ihrer Frömmigkeit etwas tosten läßt. nur ein Zug abzufertigen und da oftmals mehrere Züge zugleich lleber den Arbeiter Risiko. Ein schweres Unglück ereignete sich gestern einlaufen und befördert werden, so ergäben sich zuweilen Bausen wahren Werth der modernen Gottesgläubigkeit erhält man einige Nachmittag gegen 2 Uhr in der Metalldruckwaaren- Fabrik von von 1/4, 1/2 bis 3/4 Stunden. Dieser Dienst sei demnach nicht an Auskunft, wenn man sich vor Augen führt, daß sowohl in dieser R. Buchholz, Oranienstr. 21. Ein Arbeiter, der bereits 25 Jahre strengend(). Der Angeklagte Köster und die Vertheidiger stellten Sechsmillionen- Kirche als auch in diversen anderen Berliner Gottes - in der Fabrik thätig gewesen ist, war im vierten Stock damit be- dem entgegen, daß nicht allein die Züge zu befördern, sondern auch häusern beim Aufbau Sabbathschändungen begangen worden sind, schäftigt, ein mehrere Zentner schweres Faß an einer eisernen Kette brei Morje- Telegraphen und zwei Telephons zu bedienen seien. Die drei Morse- Telegraphen und zwei Telephons zu bedienen seien. Die daß es nur so trachte. Das Christenthum des preußisch- deutschen hinunterzulassen. Während er sich vom Fenster aus nach dem False Bedienung dieser Apparate, welche fast unausgesetzt in Anspruch geReiches, das sich ja in seinen Spitzen unt deswillen hinüberbeugte, verlor er das Gleichgewicht und stürzte auf das nommen würden, lasse eine Pause gar nicht zu, wesentlich an der Kirchenbauerei interessirt fühlt, weil Pflaster des Hofes hinab, das Faß sauste hinterher und zerschmetterte und wenn wirklich einige Minuten frei blieben, dann wäre dem Volk die Religion erhalten werden soll, mag aber den Körper des Mannes vollständig, sodaß dieser auf der Stelle ge- es sicher kein Genuß, die Bude zu verlassen und sich unmittelbar eingeschätzt werden nach dem Eifer, mit dem es das noth- tödtet wurde. Der Bedauernswerthe hinterläßt Frau und Kinder. neben das Geräusch des Eisenfeilens und Hämmerns zu stellen. wendige Korrelat wenigstens der äußeren Frömmigkeit, die Sonntags - Die Sammelliste 3971, auf welcher 2,30 M. gezeichnet waren, Durch Fragen der Vertheidiger wurden die Sachverständigen überdies ruhe durchlöchert. Während in Oesterreich 67 Ausnahmen in der ist nebst Bous , sowie Militärpaß und Taufschein verloren gegangen. veranlaßt, zuzugeben, daß nach dem inkriminirten Unfall veranlaßt gewerbliche Sonntagsruhe zulässig sind und in der Schweiz jogar Der Finder wolle die Papiere 2c. bei Hermann Goerke , Klempner, wurde, daß jeder Zug vor dem Vorsignal halten müsse, bis er das nur 23, find im Reiche der Gottesfurcht und frommen Sitte jetzt Reichenbergerstr. 150, 3 Tr., abgeben. Der Vertrauensmann Erbe. Einfahrtssignal erhalte. Einer der Zeugen, Assistent Kurzrock erglücklich für 81 Industriegruppen Durchlöcherungsbestimmungen ge Orgelvortrag. Den Dienel'schen Orgelvortrag in der Marien klärte, daß er 24 Jahre Beamter sei, doch einen gleich aufSchaffen worden. Man vergleiche mit diesen Thatsachen den kirche am Mittwoch, den 11. Mai, mittags 12 Uhr, werden Fräul. Gertrud reibenden Dienst wie diesen niemals kennen bourgeoisen Eifer für ragende Gotteshäuser und man wird die Mautsch, Fräul. Lotte Dienel, Herr Konzertmeister Leopold Hartmann und gelernt habe. Dasselbe bestätigten andere Zeugen. Staatsmoderne Frömmigkeit ohne viel Mühe richtig einschätzen können. Herr Franz Schmidt unterstützen. Herr Dienel spielt u. a. das zweite anwalt Cuny erachtete diesen Dienst durchaus nicht für an= Orgelfonzert von Händel . Der Eintritt ist frei. strengend, denn Richter und Staatsanwälte nißten auch oft so lange Feuerbericht. Sonnabend Abend 10/2 Uhr entstand Cuvry- aushalten. Rechtsanwalt Seeler beantragte für Pieper Freisprechung, Straße 46 in einer Tischlerei ein Brand, der Holzabfälle und Nuz- weil dieser abbeordert worden sei, ehe das Unglück geschah. Der hölzer einäscherte. Sonntag früh 2 Uhr brannte Stettiner- Wertheidiger des Köster, Rechtsanwalt Schmilinsti, erklärte, traße 20 ein Bretterzaun. Nachmittags 2 Uhr mußte Stegliger- daß sich hier einmal so recht drastisch gezeigt habe, wie die Herren straße 12 ein Kellerbrand abgelöscht werden, der allerhand Haus vom grünen Tisch die praktischen Verhältnisse beurtheilen. Er sei
nommen.
=
gleichfalls in der städtischen Turnhalle begangen werden solle. Was geräthe und Gerümpel zerstörte. Infolge eines Wasserrohrbruches wurde Bie zehr abends 7 lthr nach Georgenti rch ſtr. 32 gerufen. Kurz überzeugt, daß weit Denn biefelben Gerren nur ein
V
sie anderer
Eine Fremdenhezze ganz wunderlicher Art wird in einigen staatserhaltenden Blättern ins Werk gesetzt. Hier besteht ein böhmischer Turnverein„ Sokol", der jeden Donnerstag Abend in der Gemeindeschule am Tempelhofer Ufer 20 seine Turnübungen abhält. Neulich wurde die falsche Nachricht folportirt, daß das Stiftungsfest des Vereins, welches in Wahrheit in einem Privatlokal gefeiert wird, hier an Wahrheit und Dichtung mun bekannt geworden ist, giebt der konservativ antisemitischen Presse Anlaß, über den darauf erfolgte Alarm nach Breslauerstr, 23. Hier hatten Möbel Fener Meinung werden würden. Im übrigen plädirte er für Berliner Magistrat herzuziehen, wie er es wagen tönne, gefangen, das auch den Fußboden und das Haus stark beschädigte. Anwendung des schwereren Paragraghen der fahrlässigen Körperdurch Hergabe städtischer Räume für czechische Zwecke den Bestand Eine Stunde später explodirte Birkenstraße 57 eine Flasche mit verletzung, weil dieser eine Geldstrafe zulasse, während auf die fahrdes Deutschen Neiches zu erschüttern. Die Erbpächter deutsch- natio- Salpetersäure, ohne jedoch Menschen zu beschädigen oder wesentlichen läffige Gefährdung eines Eisenbahntransportes nur Gefängniß stehe. nalen Empfindens fühlen garnicht, daß die Behörde der Reichshaupt- Materialschaden anzurichten. Um 10 Uhr erfolgte böswilliger Alarm In diesem Sinne faßte auch der Gerichtshof die Sache auf und erstadt sich mit den Deutschen- Hegern in Prag auf ein gleich tiefes nach dem Ringbahnhofe Beißensee. fannte gegen Pieper auf 30 M., gegen Köster auf 60 M. Geldstrafe. Niveau begeben würde, wenn sie wirklich diesen das Ansehen Montag früh 11 Uhr gingen Brunnenstraße 163 Gardinen und Deutschlands schädigenden Narrenstreich ausführte. Ein hiesiges Möbelstücke in Flammen auf. Blatt, die„ Tägl. Rundschau", treibt den Bossen sogar so weit, daß es auch von dem Wirth, der seinen Saal zu dem Stiftungsfest hergiebt, verlangt, er solle nicht dulden, daß das Lokal bei der Gelegenheit von außen und innen mit czechischen Farben geschmückt werde. Ist es ein Wunder, daß man im Auslande die Deutschen als eine Nation feiger Knechtsseelen betrachtet, wenn man dort liest, wie die Berliner Musterpatrioten schon beim Anblick einiger bunter Lappen bon nervöser Angst befallen werden?
Der Thäter entfam.
Aus den Nachbarorten.
-
fo
Hymen und Themis . Der Schneider Sch. war vom Schöffene gericht zu einer Gefängnißstrafe verurtheilt, weil er bei einer Schlägerei, die sich auf dem Heimwege vom Tanzboden entsponnen In Stralan wurde bei der am 6. d. M. stattgefundenen Nach- hatte, einem der Theilnehmer eine erhebliche Körperverlegung bei wahl zur Gemeindevertretung in der dritten Wahlabtheilung der gebracht haben sollte. Er legte Berufung ein. Vor der Genosse Gustav Müße zum Beisigenden gewählt. Der Wahlkampf IV. Straffammer am Landgericht II erschien Sch. durch war diesmal sehr heftig. Von 158 abgegebenen Stimmen fielen 91 den Hauptzengen den Verletzten schwer belastet, auf unseren Kandidaten, 67 auf den Gegenkandidaten Bootsbauer während ein Entlastungszeuge dem Gerichtshof wenig Deutsch. Die Gegner, welche bis zur letzten Stunde im geheimen glaubwürdig vorlam, daß von dessen Vereidigung abgesehen wurde. Im Viktoriapark sollen auf Beschluß der Parkdeputation 15 Sig gearbeitet hatten, entfalteten am Tage der Wahl eine fieberhafte Es hatte den Anschein, als ob das Urtheil entschieden zu umgunsten bänte aufgestellt werden. Agitation. Den gegnerischen Kandidaten sah man in eigener Person, des Angeklagten ausfallen würde. Der Staatsanwalt beantragte Der Pfingst- Jahrmarkt beginnt heute seine Budenstadt in gleich einem Handwerksburschen, von Haus zu Haus gehen, um Verwerfung der Berufung. Da ließ der Angeklagte, als ihm der der Großen Frankfurterstraße und der Frankfurter Allee sowie in die Wähler zu veranlassen, ihre Stimme für ihn abzugeben. Präsident das Schlußwort ertheilte, durch den Mund seines Besonders wurden die Geschäftsleute zu beeinflussen versucht. Wertheidigers verkünden, er wolle fich in den nächsten den Nebenstraßen: Koppen-, Friedenstraße, Landsberger Plag, Bei der Stimmabgabe erschien der Gegenkandidat mit einem halben Tagen verheirathen, und bei dieser Gelegenheit würde Lebuserstraße u. s. w. aufzubauen. Die offizielle Eröffnung findet Dußend Vollmachten; von diesen wurde vom Wahlvorstand aber nur es einen schlechten Eindruck machen, wenn er mit einer am Mittwoch früh, der Schluß desselben am Sonnabend statt. eine als giltig anerkannt. Die Gegner hatten für ihre Wähler die Gefängnißstrafe belegt werde. Er bitte deshalb, ihn nur Nach der Unfallstelle in der Jagowstraße strömten im Laufe Parole ausgegeben, erst in der letzten halben Stunde der Wahlzeit zu einer Geldstrafe zu verurtheilen. Diese eigenartige Bedes vorgestrigen Sonntages viele tausende von Neugierigen, welche ihre Stimme abzugeben, damit unsere Genossen getäuscht würden gründung einer Bitte um Strafmilderung rief bei den ernsten Stichtern die Trümmer des eingestürzten Hauses in Augenschein nehmen wollten. und während des Wahlaktes die Agitation nicht mehr so start be- ein heiteres, gutmüthiges Lachen hervor. Selbst die strengen Züge Auf Veranlassung der Polizei find die Erker des stehengebliebenen trieben würde. Diese Schlauheit wurde aber durchschaut und dem- des weißbärtigen Staatsanwalts überflog ein Strahl wohlgefälligen Theils des Grundstücks, sowie die Decke des Schenkel'schen Restaurants nach erst recht agitirt, so daß uns der Erfolg sicher war. Mit dem Lächelns. Als sich die Thür des Berathungszimmers hinter den abgesteift worden, wiewohl eine unmittelbare Einsturzgefahr nicht Genossen Müze zieht der zweite Sozialdemokrat in die Stralauer Nichtern geschlossen hatte, waren von dort aus auf einen Moment vorliegt. Gemeindevertretung ein. Wir werden uns diese beiden Size so Laute ungezivungener Heiterkeit bemerkbar. Nun ist zwar eine Eheschließung fein Strafmilderungsgrund und die blinde Die unglückliche Frau Hahn, welche bei dem Hauseinsturz leicht nicht wieder entreißen lassen. Göttin der Gerechtigkeit läßt sich Ueber einen Eisenbahnunfall wird amtlich folgendes ge- Göttin in der Jagowstraße ihren einzigen Sohn verlor, hat in ihrem Leben sich auch durch die Fürs bereits viele schwere Schicksalsschläge durchmachen müssen. Als Kind meldet: Am Sonntag bei Ausfahrt des Vorortzuges nach Königs- sprache des Ehegottes nicht beeinflussen, einer angesehenen, jedoch verarmten Bürgerfamilie in der Nähe von Wusterhausen um 7 Uhr 35 Min. nachmittags entgleisten aus bisher hof hatte aus der Verhandlung die Ueberzeugung gewonnen, Glogau genoß fie eine vorzügliche Schulbildung und fand, auf Er- nicht aufgeklärter Ursache die letzten 3 Wagen; Berlegungen von daß der Angeklagte zwar seinen Gegner geschlagen habe, daß er aber werb angewiesen, als junges Mädchen Stellung auf einem Gute des Personen sind nicht festgestellt, der Betrieb wurde aufrechterhalten. die ihm zur Last gelegte Störperverletzung nicht] begangen haben fönne. Unter diesen Umständen fand die Bitte des Angeklagten bekannten schlesischen Grubenbesizers v. Kramsta. Hier versah sie Die Untersuchungen sind eingeleitet. mehrere Jahre hindurch den Poften einer Gesellschafterin und Stüze In der Stadtverordneten Erfahwahl für die erste Abtheilung, Gehör, er kam mit einer Geldstrafe von 30 M. davon und kann nun, der Hausfrau. Dem stattlichen Mädchen, welches sich im Hause ihrer IV. Bezirk in Schöneberg , welche gestern Nachmittag stattgefunden ohne mit einer Gefängnißstrafe belastet zu sein, in den Ehestand Herrschaft allgemeiner Beliebtheit erfreute, fehlte es nicht an Be- hat, find die Unabhängigen Sarre und Bernsau gewählt worden. werbern. Sie schlug jedoch die ihr angebotenen Partien, darunter Auf der Strecke der Nordbahn zwischen Station Reinidenauch die mit einem nahen Verwandten des Hauses, einem in Sport- dorf- Rosenthal und Station Schönhols wurde gestern Mittag freifen sehr bekannten schlesischen Adelsherrn, aus und heirathete 1/212 Uhr ein Mann von einent Güterzuge überfahren und einige Zeit darauf den Ober- Steuerkontroleur Hahn in Wyslowitz, sofort getödtet. In seinen Taschen fand man einen Bettel mit dem Die Redefreiheit in konservativ- antisemitischen Versamm: mit dem sie immige Herzensneigung verband. Nach einem kurzen Namen Hermann Hildebrand. Ob dies der Name des Ueberfahrenen ungen. Am Sonnabend tagte in dem Germania- Saal eine VerGlüdsrausch tehrte in der jungen Ehe der Unfriede ein, an dem ist, konnte zunächst noch nicht festgestellt werden. sammlung reichstreuer Wähler des sechsten Wahlkreises. Auf den jedoch lediglich der Gatte die Schuld trug. Er war sehr leichtfertig Säulenplataten war in fetter Schrift zu lesen: Mitglieder anderer und rücksichtslos, vernachlässigte seine Berufspflichten und wurde dann Parteien sind als Gäste willkommen. Es hatten sich denn auch außer auch wegen verschiedener Unregelmäßigkeiten seines Amtes enthoben. den Getreuen Stöcker's eine beträchtliche Anzahl Sozialdemokraten Die Eheleute lebten seitdem getrennt von einander. Frau Hahn eingefunden, meistens jüngere Parteigenossen, die wohl die„ Redenahm erst die Stelle einer Wirthschaftsverwalterin in einem Kranten Wie nothwendig es ist, daß die Eisenbahnarbeiter und freiheit", welche Gegner in Stöder schen Versammlungen genießen, Hause an, während ihr einziges Kind, der bei der Katastrophe um Angestellten sich in kräftiger Organisation gegen die ungeheuer noch nicht am eigenen Leibe kennen gelernt hatten. Hof= über das Thema: ,, Wie kann Leben gekommene Armin, im Kornmesser'schen Waisenhause erzogen liche Ausnutzung, der sie unterworfen sind, zur Wehre setzen, beweist prediger Stöder sprach wurde und später auf die Realschule kam. Einen nicht unerheblichen abermals ein gestern vor der ersten Straffammer am Landgericht II bie Reichshauptstadt vom Joch der Sozialdemokratie Theil ihres Einkommens sowie ihres ersparten Vermögens verwandte verhandelter Fall. Wegen fährlässiger Gefährdung eines Eisen- freit werden"? Er leistete natürlich sein möglichstes in Ents Frau Hahn darauf, um die von ihrem Manne gemachten Wechsel- bahntransportes in Verbindung mit fahrlässiger Körper- stellungen und Berdrehungen unserer Ziele und Bestrebungen und schulden zu bezahlen. Es gelang der Schwergeprüften, ihre an- verlegung waren der Hilfsweichensteller H. Pieper und der suchte unter anderen auch Liebknecht lächerlich zu machen, indem er strengende Beschäftigung mit einer leichteren und angenehmeren als Stationsassistent 2. Köster angeklagt. Am 15. Oftober v. J. einzelne aus dem Sinne des ganzen herausgerissene Säße der Repräsentantin im Hause des Fabritbesizers Kahlbaum, Münz- mittags gegen 1 Uhr fuhr auf dem großen Rangirbahnhof Pankow Liebknecht'schen Reichstagsrede über die Chinapolitik vortrug. straße 19, zu vertauschen, wo sie so lange blieb, bis eine kleine ein von Stettin her einlaufender Güterzug auf einen Rangirzug. Es bedauerte dann, daß die Arbeiter nicht mehr, wie in der Blüthezcit Pension sie in den Stand sezte, ganz der Erziehung ihres Sohnes wurden zwei Lokomotiven und elf Wagen zer der Berliner Bewegung, in seine Versammlungen kontmen. Sie zu leben. Dieser war von Jugend auf ein stiller, in sich gekehrter trümmert. Ein Bremser fiel aus einem Wagen heraus und verlegte würden gewiß in hellen Haufen das Banner der Sozialdemokratie Mensch und hing an seiner Mutter mit der größten Hingebung. Sein sich dabei leicht den Arm. Der Unfall ereignete sich bei dem„ Stell- verlassen, wenn er, Stöcker, nur an sie herankommen könnte, den armen schrecklicher Tod hat den Hoffnungen, welche die arme Frau auf ihn werke"( Blockbude" oder auch„ Thurm" genannt) P. K. S. Ursache um verführten Schäfchen die Augen zu öffnen fezte, ein jähes Ende bereitet. war, daß hier eine Weiche falsch gestellt war. Der Güterzug sollte und ihnen die Wolfsnatur ihrer Führer zu zeigen. Aber die
Gerichts- Beitung.
treten.
Wahlverfammlungen.
be=