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umhin gekonnt, häufig mit Baron Lindenegg, als dem schwe­dischen Feldherrn, behuss Feststellung des Kampfspiels in Ver­kehr zu treten. Begreiflicherweise wollte er aber nach dem ernsten Vorgang beim Tanz mit dem Baron vorerst nichts zu tun haben. Nach dem vereinbarten Verlauf des Scheingefechts

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sollte erst nach dem Reiterangriff der schwedische Feldherr mit seinem Stab triumphirend in die Stadt einziehen. Somit schien ein von Georg zwar nicht gefürchtetes, aber auch nicht erwünschtes Zusammentreffen mit dem Freiherrn während des kriegerischen Spiels vermieden.

( Schluß folgt.)

Der Neugeborene.

Nach Adrien Dézamy von Rudolf Savant. ( Bu nebenstehendem Bilde.)

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In eines Arbeitsmanns Daheim! Im Bett, Dem weißen, saubern, ruht sie ernst und bleich, Die junge Mutter; ärmlich, aber nett Hält diese Frau ihr kleines, enges Reich. Der Mann tritt ein, die nervgen Arme nackt, Die Stirn gebräunt, und sezt sich neben sie, Bewegt und froh. Die sonst den Hammer packt, Die schwielenreiche Hand, wird zart wie nie. Es ist, als ob er eine Rose pflückt, So zaghaft nimmt er auf den Arm das Kind, Bewundert es und lacht es an und drückt So manchen Kuß auf seine Wange lind.

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Er plaudert mit dem kleinen: ,, Das macht Mut! Ein Sohn, ein Erbe! Püppchen, warte nur Nun tut die Arbeit noch einmal so gut, Doch seh ich Abends öfter nach der Uhr! Denn komm ich heim, dann bist du da, Patron, Dann wiegt man dich, dann schäkert man mit dir. Frau, er ist wirklich hübsch, dein kleiner Sohn! Dir sieht er ähnlich, aber niemals mir!" Die Mutter flüstert: Aber schweige doch! Er schläft ja süß und fest stehst du das nicht?" ,, Geht das so fort, erwacht der Schelm mir noch!" Fügt sie hinzu mit schmollendem Gesicht.

Sie schmollt und ist so glücklich doch und froh! Der Mann gehorcht, dem kleinen Kerl zulieb, Und er verstummt und überwältigt so Des eignen Herzens ungestümen Trieb. Doch seine Freude macht sich siegend Luft An seinen Wimpern hängt ein Tränenpaar. So bringt der Liebesrose feinsten Duft Der stumme Mann dem jungen Weibe dar, Und dieser Mann, so trozig, derb und rauh, Dem sonst kein Wort der Schmeichelei gelingt, Vermittelt so der blassen jungen Frau

Das Lied der Lieb, das ihm im Herzen klingt.

Der Hopfen und seine Wirkungen auf den menschlichen Organismus.

Von Dr. A. S.

Wer kennt nicht diese höchstwachsende Pflanze sämmtlicher kultipirten Gewächse? Keine andere erreicht gleich ihr die Höhe von 15 bis 18 Metern, welche sie windend emporklimmt. Dieses fräftige Gewächs findet sich fast in halb Europa wild vor, wird. aber jezt ihres Nuzens wegen sehr viel angebaut. Nach Linné heißt die Pflanze Humulus lupulus , und man unterscheidet männliche und weibliche Hopfenpflanzen, da einige derselben nur Blüten mit Griffeln in den bekannten Fruchtzäpfchen( Käzchen, auch kurzweg Hopfen genannt) tragen, während die andern gelb liche Blüten mit nur Staubgefäßen zeitigen, die in Rispen stehen, also keine Käzchen und auch keine Früchtchen bilden.

Der Hopfen gehört zu den narkotischen 23flanzen, da der Geruch, welchen derselbe verbreitet, betäubende, einschläfernde Wirkung ausübt, weshalb man an Stelle des Opiums ein Kopf­kissen von Hopfenzäpfchen gebrauchen könnte, um Schlaf her­vorzurufen. Uebrigens sind die medizinischen Eigenschaften des Hopfens mannichfaltig. Ein mildes und angenehm- aromatisch­tonisches Mittel ist ein Aufguß und eine Tinktur des Hopfeu. Sie wirken, namentlich wenn die Haut warm erhalten wird,

äußerst schweißtreibend. Zuverlässiger in der Wirkung ist das Hopfenmehl aus den Zäpfchen. In Extraktform wird der Hopfen öfters gegeben, um Unruhe, die infolge von Erschöpfung oder Ermüdung entstanden, zu erleichtern, um Schlaf bei der Schlaflosigkeit infolge von Wahnsinn und andern Krankheiten zu veranlassen, um die nervöse Aufregung zu besänftigen und den Schmerz bei Gicht und Rheuma zu vermeiden. Bei schmerz­haften Geschwülsten wird der Hopfen als Zerteilungsmittel in Form von Umschlägen oder als Räucherungsmittel angewandt.

Die Benuzung des Hopfen zu medizinischen Zwecken aber ist nur ein ganz verschwindend kleiner Bruchteil der Anwendung desselben. Im großartigen Maßstabe wird er bekanntlich bei der Bierbereitung verwertet. Die medizinischen Eigenschaften des Hopfen werden nun auch in einem gewissen Grade durch die Flüssigkeiten, in denen er angewendet wird, wirksam. Er macht daher das Bier zum reizenden, sowie auch zum kräftigen Getränke.

Das Bier ist eins der ältesten Getränke. Der Ursprung, aus Gerste ein süßes, durch Gährung genießbares Getränk zu