Schöne Worte und häßliche Thaten.
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Teiftete Petitionsrecht, der Beamten auftrat, fein Frei-[ macht. Herr Brandt, der die Agitation für den Bauernverein allmälig ins Proletariat hinabsinken. Während Herr v. Miquel finniger den Muth fand, offen Protest gegen diese Ver- betreibt, wird von den Konservativen auf Schritt und Tritt vergewöhnlich bei allen seinen Vorlagen von vornherein der Zutimmerung der Rechte der Unterbeamten zu erheben; folgt. Die Säle werden dem Verein abgetrieben, die Verstimmung des Hauses sicher ist, stößt er diesmal auf Schwierigerinnern wir an die Haltung der Freisinnigen in der sammlungen gestört, Dinge, wie man sie sonst nur gegen die feiten. Die Konservativen und das Zentrum hat er freilich Lehrerbesoldungs- Frage und die klägliche Art Sozialdemokraten gewöhnt war. Die Antisemiten haben bisher and Weise, wie ihr Vertreter in der Budgetkommission des Abgeord- wenig von sich hören lassen, wollen jedoch einen eigenen Kandidaten auf seiner Seite, und damit die Majorität, aber das genügt netenhauses im vorigen Jahre, statt für die jämmerlich besoldeten aufstellen. Für unsere Partei kandidirt bekanntlich Genosse ihm nicht, er will auch die Freikonservativen und die NationalUnterbeamten einzutreten, sich so energisch für eine Gehalts- Antrick Berlin , der sich die Bearbeitung Wahl liberalen, die auch nicht Ordre pariren wollen, gewinnen. erhöhung der höheren Beamten ins Zeug legte, daß er kreises sehr angelegen sein sein läßt. Nachdem derselbe vor Vorläufig setzen diese Parteien seinem Liebeswerben noch den lebhaften Beifall der gesammten Rechten erntete, so wird das kurzem in Rottbus sowie in den Dörfern Koltwitz, heftigen Widerstand entgegen. Die Nationalliberalen erklären Volk zu der Einsicht kommen, daß es von den freisinnigen Mannes- Dissen, Merzdorf, Schliechow gesprochen hatte, weilte derselbe in dieser zwar, gegen das Gesetz stimmen zu wollen, suchen aber trotzseelen nicht allzuviel zu erwarten hat. Beliebt es die Freisinnigen, Woche wieder im Kreis, um in Kottbus , Beib, Spremberg und in dem durch Abänderungsanträge einige ihnen nicht passende noch mehr von ihren Sünden zu hören? Wir sind bereit. den Dörfern Ströbiz, Sachsendorf, Drachhausen Versammlungen abzuhalten. Durchweg war der Besuch der Versammlungen gut und Bestimmungen zu beseitigen, um schließlich doch für die Vorbesonders bei der Landbevölkerung ist die Aufnahme des Vortrages lage eintreten zu können. So haben sie zu§ 1, nach welchem Unter dieser Ueberschrift leitartikelt die„ Berliner Zeitung " gegen als äußerst günstig zu bezeichnen, obwohl sich in verschiedenen Anerbengut im Sinne dieses Gesetzes jede Besitzung ist, welche die sozialdemokratische Partei, die zwar offiziell empfehle, den links- Dörfern Prediger, Lehrer und Schulzen Mühe gaben, dem Redner einen Grundsteuerreinertrag von mindestens 50 Mark hat, stehenden Kandidaten nicht mehr zu bekämpfen als den rechtsstehenden, entgegenzutreten. Es ist somit alles vorbereitet zum Wahlkampf, in einen Gegenantrag eingebracht, nach welchem Anerbengut jede die aber trotzdem das freisinnige demokratische Bürgerthum durch dem hoffentlich die Sozialdemokratie den Sieg davonträgt. Besizung ist, die einen Grundsteuerreinertrag von höchstens unwahre Behauptungen verächtlich mache. Zunächst sei demgegens Im Rostocker Wahlkreis haben unsere Parteigenossen 2000 Mart hat. Diesem Antrag widersetzte sich die Regierung über darauf hingewiesen, daß von einem freisinigen" demo- durch Verbreitung eines Flugblattes die Wahlkampagne eröffnet. Die auf das entschiedenste. Zur Abstimmung kam es heute noch fratischen" Bürgerthum wohl kaum die Rede sein kann, Verbreitung ging allerorts glatt von statten, nur auf dem Gute des da ja selbst der Wahlaufruf der freifinnigen Volkspartei Freiherrn v. Merheimb in Bütow ereignete sich ein Zwischenfall, der nicht. Morgen wird die Berathung fortgeſetzt. ausdrücklich die monarchische Gesinnung ihrer Anhänger recht deutlich die hochmüthige Art zeigt, mit der Mecklenburger Die Hungersnothpreise haben nun auch in Galizien zu hervorhebt. Wenn dann weiter das freisinnige Organ daran er- Rittergutsbesitzer sich über Gesetz und Recht hinwegseßen. Der Revolten geführt. Aus Lemberg wird telegraphirt: imert, daß nicht die Sozialdemokratie, sondern das deutsche Bürger Freiherr ließ einfach den Flugblattverbreiter von zivei Sentechten thum die Märzrevolution gemacht hat, so ist das unzweifelhaft zum Polizeirichter nach Kröpelin fahren. Dort angekommen, richtig, denn eine Partei, die noch garnicht existirt, tann naturgemäß wurde der Missethäter nebst dem erhaltenen Begleitschreiben dem auch keine Revolution machen oder sonst eine politische That voll- Richter vorgeführt, der, nachdem er den Brief gelesen, unseren Gossen bringen. Aber ebenso ungiweifelhaft richtig ist es, daß das Bürgers in Freiheit setzte. Wie sollte derselbe aber nach Bütow wieder zurückthum heute höchstens noch von den Kämpfern bon 1848 redet, kommen, da sein Vorschlag, daß der Wagen, der ihn hergefahren, ihn daß es aber nichts thut, um die Forderungen der ehemaligen Demo- auch wieder zurückbringen könne, von dem Kutscher mit dem Bemerken fraten Geltung zu verschaffen. Diejenige Partei, die in Wahrheit das abgeschlagen war, daß er sowohl, wie die begleitenden Wächter, wenn Erbe der Helden von 1848 angetreten hat und ihre Arbeit fortsett, ist die der„ Herr", der nicht in guter Stimmung sei, solches erfahre, dadurch fozialdemokratische, der dadurch eine doppelte Aufgabe zufällt. Sie Unannehmlichkeiten haben könnten. Da war guter Rath thener; an wird sich auch dieser Aufgabe gewachsen zeigen; will das freisinnige dem nöthigen Fahrgelde fehlten dem der Freiheit Wiedergegebenen Bürgerthum sie darin unterstützen, so kann es ihr recht sein, aber 20 Pfennige, da legte sich der Polizeirichter ins Mittel, legte die verlassen darf sich die Arbeiterschaft auf diese Herren nicht. Wenn fehlenden 20 Pfennige hinzu, und der Betroffene tam um 8 Uhr in schließlich die Berliner Zeitung " als Beweis für das starke Rückgrat heiterster Stimmung, um ein Abenteuer reicher, zum heimischen Herd der Freisimmigen auf das Verhalten der Fortschrittler zur Zeit des zurüd. Verfassungskonfliktes hinweist, so heißt das einfach den Lesern Sand in die Augen streuen. Oder wollen sich etwa die Richter, Rickert und Barth mit Männern wie Ziegler, Waldeck oder gar Johann Jacoby bergleichen?-
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Wie die„ Gazeta Lwowska" meldet, sammelte sich heute auf dem Strzelecki- Plage eine größere Anzahl Arbeiter und beschäftigungsLoser Individuen an. Eine Gruppe derselben stürzte sich auf die Brotbuden. Ein Sicherheitswachmann und 2 Infanteristen, welche demselben zu Hilfe kamen, trieben die Erzedenten auseinander und verhinderten eine Brotplünderung. Der Rädelsführer wurde ver haftet; es gelang demselben jedoch infolge eines Angriffes der Menge auf den ihn eskortirenden Infanteristen, zu entkommen. Ein Steinwurf, welcher dem Infanteristen galt, traf einen der Erzedenten. Bald darauf erschien eine Abtheilung Bolizei. Die Urheber der Ausschreitungen waren jedoch inzwischen verschwunden.-
Ueber die auswärtige Lage äußerte sich der österreichische Kaiser beim Empfang der Delegationen:
Im Orte Ober- Wowolders im Fürstenthum Waldeck versuchte Mit besonderer Genugthuung ergreife ich den heutigen Anlaß, der Lehrer unsere 4 Genossen dadurch an der Verbreitung der Flug- um neuerdings zu betonen, daß unsere Beziehungen zu blätter zu hindern, daß er ihnen nachlief und den Leuten zurief, allen Mächten und insbesondere zu unseren Nachbarstaaten die nichts von den Menschen" anzunehmen. Drei Genossen, denen er allerbesten sind. Die infolge des türkisch - griechischen FriedensKeine so große Kampfluft, wie vor der 1893 er Wahl schimpfend folgte, hielten es für das beste, den Ort zu verlassen. Schlusses geschaffene Lage geht ihrer endgiltigen Regelung entgegen Wartend auf die Rückkehr des weiter unten im Dorfe arbeitenden und berechtigt uns zu der Hoffnung, daß durch das weitere einwill das Zentrumsblatt„ Kölnische Volkszeitung" bei der Sozial vierten Genossen, hielten sie sich etwa 14 Stunde unter der Auf- vernehmliche Zusammenwirken sämmtlicher europäischer Großmächte Demokratie entdecken. Thut uns sehr leid. Aber sollte der Köln . sicht des Lehrers am Eingange des Dorfes auf. Dieser uns eine feste Grundlage für die friedliche Ausgestaltung der Volkszeitung". nicht eine fleine Verwechselung paffirt und ihr das held ließ sich vom Pfarrer einen Hund geben und stolzirte politischen Verhältnisse im Orient erhalten bleibe. Nachdem die Wort" Sozialdemokratie" statt" Zentrum" in die Feder gerutscht auf und ab. Man kann sich die Heiterkeit der Genossen und das Gründe, die uns veranlaßt hatten, unsere Uebereinstimmung mit den fein? Unter den Zentrumswählern sind allerdings sehr viele kopf- Staunen des Lehrers vorstellen, als der vierte Genosse mit dem anderen Mächten in der Begrenzung und Eindämmung der im vorigen fcheu geworden durch die reaktionäre Schacherpolitik des„ blamirten Rufe:„ Alles belegt!" auf der Bildfläche erschien. Europäers" und seiner mitblamirten Regierungsparteiler. Jedenfalls Jahre zum Vorschein gekommenen Gefahren durch materielle Witwirkung zu bethätigen, nunmehr entfallen sind, faßten wir den Enthat die„ Kölnische Volkszeitung" genug und übergenug Arbeit und schluß, unser Truppenkontingent und unsere Betheiligung an der Sorgen vor der eigenen Thüre.- Lösung dieser noch offen gebliebenen konkreten Frage auf die diplomatischen Verhandlungen zu beschränken.
Der Wahlaufruf der Antisemiten. Unterzeichnet von Zimmermann und Liebermann von Sonnen Berg ist der Wahlaufruf der deutsch - sozialen Reformpartei erschienen. Er beruft sich auf die Bielefelder Rede des Kaisers und auf Miquel's Sammlungsaufruf in Solingen ." Schutz der ehrlichen deutschen Arbeit in Stadt und Land", in diese Worte wird das Wahlprogramm furz zusammengefaßt. Von der schmählichen Haltung dieser Partei in der letzten Legislaturperiode des Reichstags, von ihrer Zerrissenheit, ihrer Voltsfeindlichkeit, ist kein Wort der Beschönigung die Rede.
Ein Interview des Herrn v. Plök.
In Darmstadt sprach Bebe I am Montag vor einer Versammlung, die von 3000 Personen besucht war. In München referirte am Montag Reichstags- Abgeordneter Fischer in einer zahlreich besuchten Versammlung über die Bestrebungen der bürgerlichen Parteien.
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Reichstags- Kandidaturen.
Mit tiefem Bedauern muß ich des Ausbruches der Feind= und feligkeiten zwischen Spanien den Ver Aufgestellt wurden im 23. sächsischen Wahlkreis von der freischaftlichen von sämmtlichen europäischen Großmächten unterstützten einigten Staaten von Amerika gedenten, der trotz der freundsinnigen Volkspartei der Fabrikant v. Schwarze; in Duisburg Dazwischenkunft Sr. Heiligkeit des Papstes und trotz des weitgehenvon den Freisinnigen Reinh. Reinh. Schmidt; in Lörrach von Antisemiten und Bund der Landwirthe Gutsbefizer Lauenstein- schlossen, wollen wir dem Wunsche Ausdruck geben, daß es den Kriegs den Nationalliberalen Dr. Blankenhorn; in Lübeck von den den Entgegenkommens der spanischen Regierung nicht aufgehalten werden konnte. Zur Beobachtung strikter Neutralität entSchonböcken; im 4. Hannoverschen Wahlkreise von den National- führenden baldigst beschieden sein möge, durch eine ge= liberalen der Abgeordnete Wamhoff; in der Grafschaft Glab rechte Ausgleichung der betreffenden Gegensäge vom Zentrum der bisherige Abgeordnete Amtsvorsteher Hartmann; diesem betrübenden Kampfe ein Ende zu machen.- befunde in Melle ; im 4. nassauischen Kreise vom Bunde der Landwirthe Rußland, Japan und Korea . Der Streit um Korca in Melle Diepholz von den Nationalliberalen der Hofbefizer Un- diesem betrübenden Kampfe ein Ende zu machen. der Defonom Kaymann; im Kreise Neustadt a. d. S. in Bayern vom hat zu einem amt 13./25. April abgeschlossenen Abkommen Bauernbunde der Müllermeister Schund; im Streise Aschaffenburg zwischen den Reichen des Baren und des Mikado geführt, von den Nationalliberalen der Magistratsrath Ernst Schultz; im Kreise das das russische Amtsblatt, der Regierungsbote" verTraunstein vom Zentrum der Abgeordnete Lehemaier; vom Bauernbunde Was die Rationalliberalen anbelangt, so kann ich Sie versichern, Landgerichtsrath Dr. Nupp; in Marburg - Kirchheim von den Kon- punkte: Dr. Sleitner; im 6. württemberg . Streise von den Nationalliberalen öffentlicht. Wir entnehmen demselben die folgenden Hauptdaß es uns gar nicht angenehm wäre, wenn die Partei als solche zu fervativen General v. Barttenwerffer; im Kreise Koburg von einem Artikel I. Die faiserlichen Regierungen von Rußland und Japan beſtehen aufhören würde. Wir haben Kompromißkandidaten aufgestellt aus Mitgliedern aller Ordnungsparteien zusammengesetzten Wahl- erkennen endgiltig die Selbständigkeit und gänz und werden jeden Nationalliberalen, der uns wirthschaftlich nahe- fomitee Dr. Kreubel( Bund der Landwirthe); im Kreise Oppeln liche Unabhängigkeit Korea's an und verpflichten sich steht und sich ausdrücklich dahin erklärt, mit allen Kräften vom Zentrum an stelle des zurückgetretenen Pfarrers Wolny Major gegenseitig, sich jeder direkten Einmischung in die inneren Angelegenunterstügen. In anderen Fragen fann er ja seine eigenen Szmula; im Kreise Glogau vom Bunde der Landwirthe und der heiten dieses Landes zu enthalten. Wege gehen. Daß so viele Rationalliberale mit uns pattiren, tonservativen Partei Rittergutsbesizer Krause auf Barkau. Artikel II. Mit dem Wunsche, jede mögliche Ursache eines
Das Neue Wiener Journal" veröffentlicht eine Unterredung, die der Berichterstatter dieses Blattes mit Herrn v. Plötz, dem Vorfizenden des Bundes der Landwirthe, hatte. Nicht uninteressant ist, was Herr v. Plötz über die Wahlaussichten der Parteien und auch seiner Bundesgenossen sagt.
Er läßt sich also vernehmen:
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ist ein Beweis mehr, daß die Bündlerpolitik in der Wähler- Die sozialdemokratische Partei hat für die nord- Mißverständnisses in der Zukunft auszuschließen, verpflichten sich die schaft Antlang findet. Manchen mag fie freilich zu scharf und bayerischen Wahlkreise folgende Kandidaten aufgestellt: Stegen staiserlichen Regierungen Rußlands und Japans gegenseitig, in dem zu prononzirt vorkommen oder nur einzelnes ihr Mißfallen erwecken. burg: Wiemer, Amberg : Kynast, Neumarkt : Enßner- Nürn- Falle, daß Korea den Rath und die Unterstüßung Rußlands oder So muß ich persönlich aus meinem bisherigen Wahlkreis Sorau ausberg, Neuenburg: Werthner, Weiden : Stücklen- Hof, of: Japans nachsuchen sollte, keine Maßnahme zur Ernennung von wandern, weil ich meinen Namen unter den Antrag über den Woll- Sticklen, Bayreuth : Frant, Forchheim : Wiemer, Lichtenfels : militärischen Instrukteuren und finanziellen Rathgebern zu treffen, zoll gesetzt habe. Man kandidirt nun mit einem Mann aus dem Scherm; Bamberg : Dorn; Nürnberg : Oertel; Fürth : ohne zuvor zu einem gegenseitigen Einverständnisse darüber zu geMittelstand, der wohl Aussicht hat, gewählt zu werden. Wir würden Segis; Ansbach : Roßkopf; Eichstätt : Breder; Dinkelslangen. aber, um wieder auf die Nationalliberalen zurückzukommen, das Auf- bühl: Merkel- Nürnberg: Rothenburg : Bid- Fürth; Aschaffen Artikel III. Angesichts der großen Entwickelung, welche die hören der Partei an sich schon deshalb ungern sehen, weil burg : Gräf - Frankfurt a. M.; Sigingen: Beißwanger- Nürnberg ; Handels- und Industrie- Unternehmungen Japans in Korea genommen ein Theil der mehr linksstehenden Abgeordneten und Wähler Lohr : Dejung- Frankfurt a. M.; Kissingen : Model- Schweinfurt; haben, sowie mit Rücksicht auf die beträchtliche Zahl japanischer sich dann den Freifinnigen zuwenden würden. Numerisch wird Schweinfurt : Sädler Schweinfurt; Würzburg : Eizinger Unterthanen, die in Korea wohnen, wird die russische Regierung der die nationalliberale Bartei zweifellos start geschwächt in Nürnberg . Entwickelung der kommerziellen und industriellen Beziehungen zwischen Japan und Korea keinerlei Hindernisse bereiten.
Hierzu bemerkt der Regierungsbote":
den Reichstag zurückkehren. Auf einen Mandatszuwachs fönnen das Das bürgerliche Kartell in Braunschweig gegen unseren gegen die Sozialdemokraten rechnen. Einer Wahrscheinlichkeits- Kandidaten und bisherigen Vertreter des Kreises, NeichstagsBerechnung zufolge dürften sie in den neuen Reichstag um fünf- Abgeordneten Blos, ist nicht zu stande gekommen. Der vorstehende diplomatische Aft bezeugt die Thatsache, daß zehn Mann stärker einziehen. Das ist durch die industrielle ſervativen und Nationalliberalen haben einen gemeinsamen Kandi- die beiden befreundeten Staaten, welche ausgedehnte, aber zugleich Entwickelung des Reiches sehr erklärlich. An irgendwelche Erfolge baten aufgestellt, dagegen ist vom Zentrum und den Welfen eine durchaus mit einander verträgliche Interessen im äußersten Orient der Freisinnigen ist gar nicht zu glauben, möglich sogar, daß die eigene Kandidatur ernannt worden. Die freisinnige Partei hat auf haben, ganz naturgemäß die Nothwendigkeit erkannt haben, gegen Partei noch etwas an Mandaten einbüßt. Unsere Stellung zu den Konservativen? Nun, agrarisch und eine eigene Kandidatur verzichtet, fie läßt ihren Anhängern freie feitig die Nuhe in der benachbarten Halbinsel zu sichern, indem sie Hand. die politische Unabhängigkeit und die immere Ordmung des jungen konservativ deckt sich zumeist so, daß ich nichts darüber sagen In Guben soll Prinz Schönaich- Carolath von seiner Ab- foreanischen Kaiserreiches verbürgen. Infolge des Abschlusses dieses fonnte. Was endlich die Antiliberalen anbetrifft, so find leider so ficht, kein Mandat anzunehmen, abgekommen ſein. Wie verlautet, freundschaftlichen Abkommens wird Rußland in der Lage sein, alle ſeine viele Elemente in diefer Partei Radau- Elemente daß an einen soll der Reichskanzler sogar in einem an den Prinzen gerichteten Sorgfalt und seine Anstrengungen auf die Erfüllung der historischen engeren Anschluß nicht zu denken ist. Man darf nicht vergeffen, Schreiben die Hoffnung ausgesprochen haben, daß er wünsche, der und wesentlich friedlichen Aufgabe zu richten, die ihm an den Küsten daß die Antisemiten in ihrer Mehrzahl ganz andere wirthschaftliche Prinz möge seine Kräfte wieder dem Reichstag zur Verfügung des großen Ozeans obliegen. Tendenzen verfolgen, und daß in dieser Partei eben nicht von oben, stellen. Dieser Vertrag stellt sich als ein Erfolg Japans und als sondern von unten hinauf die Politik und Tattik beeinflußt wird. Die nationalliberale Partei hat im ersten württem- eine Niederlage Rußlands dar. Die Japaner wissen freilich, Wir Agrarier haben in erster Linie die wirthschaftlichen Interessen bergischen Reichstags- Wahlkreis Stuttgart bei der Leitung der daß sie über einen solchen Erfolg nicht sorglos werden dürfen. im Auge; alle unsere Kandidaten werden die bekannten Postulate Bollspartei angefragt, ob die Volkspartei in diesem Wahlkreis in Hat Rußland , wenn es mit fieberhaftem Eifer arbeitet, seine mit besten Kräften verfechten." Unterhandlungen über ile Aufstellung einer gemeinsamen Kandidatur militärische Position in Ostasien befestigt, dann wird der Wind Vater Plötz redet ganz frei von der Leber, und das Prognostikon, der bürgerlichen Parteien gegen die Sozialdemokratie einzutreten was er den mit ihm verbündeten nationalliberalen Sammelschwärmern bereit sei. Die Volkspartei hat diesen Antrag abgelehut mit der Be- aus einem anderen Loche pfeifen. sagt, dürfte ganz sicher in Erfüllung gehen. Er ist sich seiner Sache gründung, daß bereits Unterhandlungen wegen einer selbständigen ficher und behandelt die Nationalliberalen ganz wie fie es verdienen: Standidatur schweben. en canaille. Daß er den antisemitischen Nachtrab als RadauElemente bezeichnet, trifft den Nagel auf den Kopf. Ob aber die Aussichten der Agrarier so günstig stehen, wie sie der prahlende Bundesvorsitzende auspofaunt, ist sehr fraglich und wir haben die feste Zuversicht, daß am 16. Juni eine sehr große Ernüchterung in diesen Kreisen eintreten wird.
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Für die politische Bildung mancher Parlamentarier giebt die Verhandlung des preußischen Abgeordnetenhauses vom letzten Sonnabend wieder einmal einen treffenden Beweis. In dieser Sigung hielt bekanntlich der konservative Abg. v. Köller eine kleine Rede Das preußische Abgeordnetenhaus erledigte heute in gegen die Sozialdemokratie, in der er u. a. auch von dem Winry, britter Lesung nach unerheblicher Debatte die Sekundärbahn- dem Engel, dem Lassalle sprach. Zuerst waren wir der Ansicht, daß Reservistenübungen und Wahltermin. Vorlage, den Gefeßentwurf betreffend die Bewilligung meiterer es sich nur um einen Sprachfehler handle; doch lehrt ein Blick in die Kreuz- Zeitung " vom Sonntag, die diese Nede im Wortlaut Die Meldung, daß in diesem Jahre die Uebungen des Be- Staatsmittel zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse von wiedergiebt, daß der konservative Abgeordnete thatsächlich nicht von urlaubtenstandes auf die Zeit der Reichstagswahlen anberaumt seien, Staatsarbeitern, sowie mehrere kleinere evangelische Kirchen- Engels, sondern von Engel gesprochen hat. Da auch in dem heute ist der„ Schles. 3tg." zufolge unzutreffend. Vielmehr sei infolge gesetze. Hierauf begann das Haus die zweite Berathung des erschienenen stenographischen Bericht der Fehler nicht forrigirt ist, so einer generellen Anordnung Vorsorge getroffen worden, daß am Gesezentwurfs betreffend das Anerbenrecht bei Landgütern in darf man wohl mit Recht annehmen, daß dem Abg. v. Stöller ein Tage der Reichstagswahl nach Möglichkeit Mannschaften des Be- der Provinz Westfalen und in den Kreisen Rees , Essen, Duis so hervorragender Nationalökonom wie Friedrich Engels nicht einmal urlaubtenstandes nicht zu militärischen Uebungen eingezogen sind. Hoffentlich bestätigt sich diese Nachricht.- burg, Ruhrort und Mülheim a. d. Ruhr. Diese Vorlage, dem Namen nach bekannt ist.
Von der Agitation.
welche bereits zu Beginn der Session eingebracht und vom Braunschweig , 11. Mai. In der heutigen Sigung des Herrenhause genehmigt ist, hat in einer sehr eigehenden Kom- andtages beantragte die Juftizkommission eine Resolution, Jm Wahlkreise Rottbus Spremberg ist die Wahl- missionsberathung Aenderungen erfahren, die es nöthig machen, in welcher unter Hinweis auf die welfische Agitation bewegung im vollen Gange. Die Konservativen halten an ihrem daß der Entwurf noch einmal an das Herrenhaus zurückkommt. betont wird, der Rechtszustand sei seit dem Jahre 1885 unverändert. Zum Schluß wird gesagt, daß der Landtag bisherigen Vertreter im Reichstage, Herrn v. Werdeck, fest. Alle ſonſtigen bürgerlichen Parteien, einschließlich der freifinnigen Bolts- Bir haben bereits früher eingehend das neueste Werk der zwar die Nechte des Herzogs von Cumberland als nächsten haben fich auf einen Kandidaten in der Person Miquel'schen Agrarpolitik besprochen, die mit Gewalt den gnaten des Herzogs Wilhelm anerkeune, die reichs- und preußenfür den be- kleinen und mittleren Bauernstand erhalten soll, unbekümmert feindlichen Agitationen aber entschieden mißbillige und zu der gegenDertmann Berlin geeinigt, sonders auf dem Lande, der Bauernverein Nord- Ost Propaganda darum, ob durch die Eigenart des Anerbenrechts die Miterben wärtigen Regierung das Vertrauen hege, dieselbe werde auf grund
partei, des Prosessors