In Desterreich- Ungarn stellt sich die Zahl der Rotationsmaschinen folgendermaßen:

Wien Budapest Prag

.

beschäftigt 19 Rotationsmaschinen

6

"

"

4

"

"

Im Ganzen

29 Rotationsmaschinen

Desterreich- Ungarn besizt also nicht den dritten Teil der im deutschen Reiche arbeitenden Endlosen.

Die Schweiz dagegen kann hier kaum inbetracht kommen, da sie erst eine einzige Rotationsmaschine aufweisen kann, welche dazu bestimmt ist, eine Zeitungsauflage von dreizehntausend Exemplaren zu druden.

Von der Leistungsfähigkeit und Bedeutung eben dieser Rotations­maschinen kann man sich übrigens leicht einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß jede derselben in einer Stunde durchschnittlich zehn­tausend Bogen von etwa je ein Meter Länge bedrucken kann. Die hundert Maschinen des deutschen Reiches würden somit stündlich eine million Bogen liefern, also stündlich eine million Meter Rollenpapier verarbeiten; d. h. selbständig feuchten, beiderseits bedrucken, in Bogen zerlegen, auch falzen und mechanisch gezählt zu regelrechten Packeten bilden( ,, auslegen").

Die Rotationsschnellpressen haben bereits den Löwenanteil an der Massendruckerei erobert und müssen folgerichtig den Schnellpressen alten Stiles, welche mühselig und ächzend den schwerfälligen Karren hin- und Herschleppen, das Feld immer mehr streitig machen. Die Rotations­maschinen sind jezt die Schnellpressen im wahren Sinne des Wortes; die gewöhnlichen Schnellpressen", welche kaum den zehnten oder zwan­zigsten Teil der Arbeit liefern, sind nach modernen Begriffen schon keine eigentlichen Schnellpressen mehr. ( Papierzeitung.)

Für unsere Hausfrauen.

Zur Behandlung der Milch.

Es herrscht in manchen Haushaltungen die verkehrte Sitte, Milch in steinernen oder irdenen Töpfen zu kochen. Diese Metode beruht auf einem Irrtum, da vielmehr eiserne inwendig glasirte Gefäße oder besser noch Blechtöpfe sich weit besser zum Aufkochen der Milch eignen, weil sie weit weniger porös und deshalb auch leichter reinzuhalten sind. In die Sprünge und in die Poren sezt sich beim jedesmaligen Gebrauche ein kleiner Rest von Milch an, der selbst beim gründlichsten Reinigen nicht aus den Töpfen entfernt wird. Dieser kleine Rest ist, nachdem er sauer geworden, hinreichend, alle Milch, welche wieder in dem be­treffenden Gefäß gekocht wird, zu verderben. Bei eisernen oder Blech­geschirren ist dies so leicht nicht zu erwarten, wie andernteils solches Geschirr auch den Vorzug größerer Dauerhaftigkeit hat.

Sehr oft wird auch auf das Aufbewahren der Milch in vielen Hausständen nicht die so nötige Rücksicht verwendet, indem solche in die Nähe von Essenresten und sonstigen starkriechenden Waaren gesezt wird, wodurch die Milch, welche leicht fremde Gerüche in sich aufnimmt, einen Beigeschmack erhält und auch leicht verdirbt.

Gleichfalls herrscht in vielen Hausständen der Gebrauch, Waaren, als Reis, Sago , Gries 2c, in die Milch zu schütten, bevor dieselbe ordentlich kocht, da aber diese Zutaten oft säuerlich sind, wird meiſten­teils die Milch hierdurch verdorben.

Bei dieser Gelegenheit sei auf einen Kochtopf aufmerksam gemacht, der sich als äußerst praktisch erwiesen hat. Die Einrichtung desselben ist folgende: In einem eisernen gewöhnlichen Topf( jedes derartige Stück Geschirr ist dazu verwendbar; am besten, weil am leichtesten, erhizt sich ein Blechtopf), der zur Hälfte mit heißem Wasser gefüllt ist, stellt man einen fleineren mit einem breiten Rand, der genau auf den äußeren paßt. In diesen gießt man die zu kochende Milch. Auf dieſe Weise wird durch den erzeugten Wasserdampf und das kochende Waffer die Milch von allen Seiten gleichmäßig gedämpft und dadurch das lästige dreimalige Aufbrausen ganz vermieden, wie man auch ruhig während des Kochens der Milch vom Feuerheerd gehen kann, da selbige in dieser Weise gedämpft, wie jede andere Flüssigkeit kocht, ohne überzulaufen.

Soll die Milch länger als einen Tag aufbewahrt werden, so muß bei einigermaßen warmer oder schwüler Witterung die Prozedur des Kochens wiederholt werden. In dieser Weise behandelte Milch ver­dirbt nicht. Man bewahre die Milch an einem möglichst luftigen Orte auf, wo eine reine Atmosphäre herrscht.

Soll Reis, Mehl 2c. in der Milch gekocht werden, so gebe man solches erst dazu, nachdem die Milch auf obige Weise abgebrüht ist. Wenn ein so bereitetes Gericht den Ansprüchen nicht genügt, kann die Milch niemals Schuld daran sein, auch ist hierzu gute abgerahmte Milch mit Vorteil zu verwenden, da selbige bedeutend billiger ist, als

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frische, nicht so leicht anbrennt und doch allen Anforderungen, die an das Kochen gestellt werden, vollkommen genügt, weil die sämmtlichen Nährstoffe, die Trodensubstanzen, noch alle vorhanden und durch das Entrahmen nur die Fettteile abgenommen sind.

Ueber die Behandlung der Milch für Säuglinge, welche durch Flaschen mit Kuhmilch genährt werden sollen, gelten fol­gende Anordnungen:

Man foche die Milch auf hellem Feuer nach vorstehender Metode rasch auf, kühle selbige gut ab, nehme die sich etwa bildende Haut davon und vermische sie mit gekochtem Wasser und Zuder nach ärztlicher Vorschrift. Man nehme eine gut gereinigte Flasche mit Gummistöpfchen. Man gebe die Flasche nicht zu oft, sondern nur in bestimmten Zwischenpausen, etwa alle zwei Stunden, und dann nicht zuviel mit einemmale. Es ist zweckmäßig, zwei Flaschen und zwei Stöpfchen zu haben, wovon die eine im Gebrauch, die andere mit reinem Wasser hin gestellt wird, um auszufrischen. Die Stöpfchen müssen nach jedes maligem Gebrauch umgekehrt, mit Salz abgerieben, dann in frisches Wasser gelegt werden.

Ganz besonders ist vor langen Gummischläuchen zu warnen, da selbige durchaus nicht gut zu reinigen sind, und weil dieses nicht in ausreichendem Maße geschehen kann, nur schädlich auf die Gesundheit

der Kinder einwirken können.

Kartoffelrollen( croquettes de pommes de terre). Ein Kilogramm gute Speisekartoffeln wird gewaschen, geschält, mit Salz fast gar ge kocht, sodann das Wasser von denselben abgegossen und die Rafferolle bis zum völligen Mürbewerden der Kartoffeln in den Bratofen gestellt. Dieselben werden durch ein Sieb zu Puree getrieben und mit 40 Gramm Butter, 4 Eigelb gut durcheinander gemischt. Auf einem mit Mehl be streuten Brett werden 10 Centimeter lange und 3. Centimeter dice Rollen oder Kugeln geformt, mit Eiweiß überzogen, in gestoßenem Zwieback umgekehrt und in heißem Fett gebacken.

Der Paraguaytee wird von A. N. Sellin im Archiv für Pharmazie"( 1883, Bd. 221, S. 292) als ein noch wohlschmedenderes, weit gesünderes und viel billigeres Genußmittel als der chinesische Tee empfohlen. Einer unserer Leser in Paraguay oder Brasilien ist viel leicht so freundlich, uns über die Erfahrungen, welche die Deutschen in Südamerika mit diesem Tee gemacht haben, Mitteilung zugehen zu laffen.

Charade.

Mein Erstes ist flüssig, die Zweite feſt, Mein Ganzes der Ersten bescheidener Reſt. Sez die Zweite zuerst, und die Erste zu zweit, So steht dir ein köstlich Geschöpfe bereit, Das als Erste fürtrefflich auf der Zweiten gedeiht, Ein vornehmer Herr in goldigem Kleid.

Rösselsprung.

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Inhalt: Die Alten und die Neuen. Roman von M. Kautsky.( Forts.) Warum ich kein Pfarrer wurde. Von A. Titus.( Schluß.)

( Mit Luthers Porträt.)

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Luther und die Volksbewegung seiner Zeit. Von Rojus Edart.( Mit Jllustr.) Allerlei zur Frage der literarischen Produktion. Zwanglose Plauderei von Egon Alt. Ein Ehepaar. Weihnachtserzählung Moderne Schicksale. Novelle von Carl Görlig.( Fort.) -Der Bau des menschlichen Körpers. Eine anatomisch- physiologische Skizze von Bruno Geiser.( Schluß.) Weihnacht. Gedicht von Hans

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aus dem Proletarlierleben in London . Von H. Radow. Unsere Illustrationen: Der erste Lebensschritt.

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Das Rathaus zu Wintertur.

wirtschaft: Ueber die Verbreitung der Rotationsschnellpressen in Deutschland und Desterreich- Ungarn . Für unsere Hausfrauen: Zur Behand Aus dem Bereiche der Antropologie und Gesundheitspflege: Geheimmittel. Mitteilungen aus den Gebieten der Industrie, Technik und Land

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lung der Milch. Kartoffelrollen. Der Paraguaytee.- Rätsel. Röffelsprung.- Redaktionskorrespondenz.­Auskunft. Polytechnischer Briefkasten. Mannichfaltiges.- Gemeinnüziges.- Humoristisches.

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Allgemeinwiffenschaftliche