verursacht. Bei bedeutenden Verstümmlungen an Bäumen be­merkt man, daß sich die Jahresringe am Stamm schwächer bilden, daß also die Entwicklung des Stammes zurückbleibt. Durch diese Verlezungen entstehen auch die mannichfachsten Miß­bildungen, denen der Aberglaube den Namen Herenbesen, Donnerbesen oder Wetterbüsche gegeben hat.

Die Verlezungen des Stammes und der Rinde haben meist nur eine lokale Bedeutung; diese Wunden heilen bald und leicht wieder zu. Dagegen sind jene Bohrlöcher sehr gefährlich, die an den Bäumen angebracht werden, um Harz, Terpentin u. s. w. zu gewinnen. Die Bäume kränkeln und liefern schlechtes Holz. In vielen Waldungen ist es streng verboten, Birken, Tannen 2c. auf diese Weise anzuzapfen. Das Wild fügt den Bäumen durch Abschälung und Abnagung der Rinde schwere Schäden zu; am gefährlichsten aber sind die Mäuse, welche das junge Holz so benagen, daß oberhalb der Wundstelle der ganze Stamm ab­stirbt. Der Borkenkäfer  , welcher ganze Gänge in die Bäume bohrt und sich häuslich darin einrichtet, verursacht großen Schaden; je nachdem er viel oder wenig arbeitet, überstehen die Bäume seinem Angriff oder sie sterben ab.

Wenn aus den Baumwunden der Pflanzensaft in Form von Terpentin ausfließt, wird er in der Luft zu Harz; wenn dies Harz die einzelnen Holzzellen durchdringt, so entsteht das be­fannte, beim Feueranzünden beliebte Kienholz, dessen Späne noch in einzelnen Gegenden, im Schwarzwald   z. B., die Be­leuchtung des Abends liefern müssen. Kienholz ist also frankes Holz. Außer dem Harzfluß unterscheidet man an den Pflanzen noch Gummifluß, Tragantfluß und Mannafluß. Ueber die Ent­stehung des Gummiflusses bei Pflaumen, zwischen Stein und Fruchtfleisch, hat man noch keine Gewißheit erlangen können.

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Die Heilung der Wunden geschieht durch den Wundkork, der als ein Gewebe die Wundfläche überzieht, oder durch eine wulstartige Bedeckung, Callus genannt. Die Rinde wird so langsam wiederhergestellt, und es tritt die sogenannte Ueber­wallung oder Verwallung ein, aus welcher Holzschichten ent­stehen. Ein solcher Heilungsprozeß findet auch beim Okuliren und Pfropfen statt.

sein, wenn die Pflanze gedeihen soll. Die Wurzeln von Land­pflanzen dürfen nicht ins Wasser sich erstrecken; ein nasser Boden bringt den Pflanzen Fäulnis. Ein Boden, welcher zu viel Nahrungsstoff enthält, bringt Mißbildungen von Pflanzen her vor; es geht hier den Pflanzen wie den Menschen, wenn sie zuviel essen und trinken. Bei einigen Pflanzen macht sich Gelb­sucht und Bleichsucht bemerkbar, wenn sie keine eisenhaltige Nahrung haben. Ganz wie bei uns, werden hysterische und bleichsüchtige Damen sagen.

Zum Leben der Pflanzen gehört Sauerstoffgas, insbe sondere aber auch Kohlensäure ist für die grünen Pflanzen unentbehrlich. Sie gehen zugrunde, wenn keine Kohlensäure vorhanden und ihr Reservenährstoff aufgezehrt ist.

Als Gifte wirken auf die Pflanzen die schwefligen Säuren, der Hütten- und Steinkohlenrauch. Industrielle Anlagen mit giftigen Dämpfen können auf ziemliche Strecken die Pflanzen fultur vernichten. Wenn junge Fichten sich sechzig Tage einer Lust befinden, die nur ein Millionstel ihres Volumens an schwefliger Säure enthält, so sterben sie ab. Das Leuchtgas schädigt und tötet die Pflanzen, wenn es durch Röhren in den Boden ausströmt, in dem sie wurzeln. Man hat gefunden, daß die Wurzeln von Linden durch die Wirkung von Leuchtgas   blau gefärbt worden sind. Auch Kochsalz wirkt schädlich, d. h. wassers entziehend auf lebende Pflanzen.

Die Wirkungen von Schnee, Regen, Hagel, Wind, also die Einflüsse der Witterung auf Pflanzen sind bekannt; auch die Wirkungen des Blizschlages. Bemerkt sei, daß der Bliz nut an solchen Bäumen zündet, an denen totes, trockenes Holz vor handen ist.

Wir kommen nun zu den Schmarozern oder Parasiten und zu den von ihnen verursachten Pflanzenkrankheiten.

Jede Schmarozerpflanze hat ihre bestimmte Nährpflanze ( auch Wirt genannt), auf der sie sich festsezt und von deren Säften sie sich miternähren läßt. Die Wirkung ist eine ganz verschiedene; manche der ausgesogenen Pflanzen zehren ab und sterben, andere werden geschwächt und bleiben am Leben, ein verkrüppeltes und verkümmertes Dasein führend; andere zahlen Wird der natürliche Heilungsprozeß verhindert, so treten den Tribut an den ungebetenen Gast und leben fröhlich weiter sehr bald die Erscheinungen ein, welche eine Zersezung des Wir unterlassen es, sehr naheliegende Analogien aus dem mensch Pflanzenkörpers verkünden. Die von den Wundflächen berührten werden getötet und diese Wirkung pflanzt sich lichen Gesellschaftsleben hier anzuführen. Die Schmarozer pflanzen oder Schmarozerpilze( parasitische Pilze) sind noch nicht Rotfäule, die Weißfäule, die Trockenfäule, die Grünfäule und geworden; früher suchte man sich die von ihnen hervorgerufenen auf die übrigen Zellen fort. Es erscheint die Wundfäule, die lange, erst seit Anfang der fünfziger Jahre, umfassend bekannt Krankheiten auf allerlei sonderbare Weise zu erklären. Heute weiß man, daß gewisse Krankheitserscheinungen von Schmarozer man Krebs; sie entsteht dadurch, daß die Heilung der Wunden pflanzen hervorgerufen werden, die sich auf einzelnen Pflanzen festsezen und da nicht nur fortwuchern, sondern sich von da aus irdischen Organen gelangen die Schmarozer leicht von Wurzel zu Wurzel; bei den oberirdischen aber vermitteln die Sporen die Fortpflanzungsorgane der Pilze, die Uebertragung.

wie diese Krankheiten alle heißen, welche den pflanzlichen Dr­ganismus rasch zerstören. Eine Krankheit der Obstbäume nennt

des Baumes durch den Stich der Blutlaus immer wieder ver­

hindert wird. Die Fäule kann bewirken, daß der ganze innere auf andere Pflanzen en masse verbreiten. Bei den unter

Baum ausfault, und so entstehen die bekannten hohlen Bäume, welche oft ihrem Leiden sehr lange trozen.

Die Wirkungen des Lichts stehen mit verschiedenen Pflanzenkrankheiten im Zusammenhang. Wenn der Same im Dunkeln feimt, so werden die neugebildeten Teile gelb und fleckig, was daher kommt, daß sich die Körner, aus denen das

Die Zahl der durch Pilze verursachten Pflanzenkrankheiten ist Legion. Man unterscheidet fünf hauptsächliche Pilzforma Blättergrün( Chlorophyll) entsteht, ohne Licht nicht ausbilden Peronosporeen, 4) die Dyscomyceten und 5) die Pyrenomy tionen: 1) die Chytridiaceen, 2) die Saprolegniaceen, 3) die grün. Man kann bei den Zimmerpflanzen leicht diesbezügliche schon mehr; sie macht die Blätter mißfarben und läßt Pflanzen Die erste Gattung ist wenig gefährlich; die zweite Beobachtungen anstellen. Man bemerkt den Einfluß mangelnden teile absterben; die dritte ist schon gefährlich. Die Peronos

fönnen. Aber auch allzustarkes Licht beschädigt leicht das Blätter­

Lichts auch am Korn. Wenn die Kornähre vom Winde oder Regen niedergelegt wird, so faulen leicht jene Teile, die den Wirkungen des Lichts entzogen sind.

als die des Lichts. Zuviel Hize tötet die Pflanzen; der Frost

ceten.

poreen sind die Ursache der Kartoffelfrankheit; sie bewirken erst, daß die Blätter schwarz werden, und dann tritt die Knol lenfäule ein. Dieser Pilz ist massenhaft zerstörend seit 1843 Die Wirkungen der Temperatur sind noch intensiver in Amerika  , seit 1845 in Europa   aufgetreten. Die zwei lezten Arten von Pilzen sind die verbreitetsten und die schädlichsten bringt den Pflanzen den Tod durch Erfrieren, indem die Pflanzen Sie verursachen den Lärchenkrebs und die Rapskrankheit; fie säfte zu Eis erstarren. Doch überleben viele Pflanzen den durchseuchen oder zerstören den Klee, den Hanf, die Speise Gefrierprozeß und treten nach dem Auftamen ihre Funktionen zwiebeln, verschiedene Blumen, Hiazinthen, Baljaminen u. f. w

wieder an. Frostrisse, Frostflecken, Frostspalten sind weitere Folgen der Einwirkung allzustarker Kälte.

be

Beim Raps kann man die Pilzbildung am vollkommensten obachten. Diese Pilze bringen auch den bekannten Mehltan Die Wirkungen des Bodens( des Mediums) wechseln mit hervor, der wie Schimmel   aussieht, was aber nichts anderes dessen Beschaffenheit. Der Boden muß für Licht zugänglich ist, als massenhafte Schmarozerpilze. Damit verwandt ist der