Man begann Messalina   schon von allen Seiten zu verlassen; sie hatte nur drei Getreue noch um sich und mußte den langen Weg durch die Stadt bis zum Ostiator zu Fuß zurücklegen. Am Tor traf sie einen Mistwagen, und auf diesem traurigen Gefährt fuhr die eben noch so mächtige Kaiserin ihrem Gemahl entgegen. Welcher Gegensaz zu dem ihr vom Senat eigens bewilligten prächtigen Staatswagen! Als sie Claudius   traf, rief sie

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hatte, handelte rasch. Man versicherte sich der Garden_und diese verlangten Bestrafung der Verschwörer. Sie ward ihnen gewährt. Silius ward verhaftet. Er verzichtete auf jede Ver­teidigung und bat um schnellen Tod, worauf er sofort hinge­richtet wurde. Mit ihm starben sieben römische Ritter und jener Schauspieler Mnester, der zwangsweise zum Liebhaber der Messalina   gemacht worden war. Er berief sich umsonst auf den

oben erwähnten faiserlichen Befehl.

Claudius   war inzwischen in sei­nen Palast einge­30gen und hatte dort gut getafelt, was sein Haupt­vergnügen war. Er ward milder ge= stimmt und man hörte, wie er zu

Die Belagerung von Athen  : Die Flucht.( Seite 289.)

seinem Rammer­

diener sagte, cr

solle zu Messalina  

gehen und der

armen Frau" sa=

gen, sie möge an­

her kommen und

sich vor seinem An­

gesicht rechtferti­

gen. Aber dahin

ließ es Narciß nicht kommen. Er schickte einen Gar­deoffizier mit ei­

nem starken Trupp Soldaten nach den Gärten des Lu­ cullus  

, wo Messa­ lina  

in Todes= ängsten sich auf­hielt. Er befahl dem Offizier, die gestürzte Kaiserin

zu töten; der Kai­ser wolle es. Die Truppen marschir­ten ab. Bei Mes­ salina   war ihre Mutter, die ihr zuredete, sich zu töten, da sie doch verloren sei. Mes­ salina   gab sich eini­ge unsichere Stiche, aber sie verlegte sich nur leicht. Da drangen die Mör­der herein und der Offizier stieß ihr sein Schwert durchs Herz. Ihre unglückliche Toch­

sein Mitleid für ihre Kinder und seine Gnade an. Aber Narciß ter Oftavia fonnte nimmer den Anblick der im Blute schwim

berklagte mit großem Geschrei den Verschwörer Silius bei dem

menden Mutter vergessen.

So hatte Agrippina   gefiegt. Sie ward bald darauf Kaiserin

gegen Messalina   enthalten waren. Claudius   vertiefte sich sofort und ermordete ihren Gemahl mit vergifteten Pilzen;*) sie ließ in diese Papiere und hörte Messalina   nicht an. Darauf kam auch wahrscheinlich den Narciß ermorden und wurde dann von die Vorsteherin der vestalischen Jungfrauen und bat für Messa­

*) Nero   machte dazu den frivolen Wiz, die Pilze seien ein gött­

lina. Claudius   versprach ihr, er wolle Messalinas Rechtfertigung liches Gericht, denn sie hätten Claudius   zum Gott gemacht. Die

hören. Damit zog denn auch die Vestalin ab.

Aber Narcissus, der den Kaiser nun ganz in seiner Gewalt

römischen Kaiser wurden bekanntlich nach ihrem Tode häufig von ihren Stlavenseelen ,, unter die Götter versezt".