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Kindisch.

Organe der konservativen Partei bringen es fertig, die Mit­theilungen ihrer Gegner über die feindlichen Absichten der Kon­fervativen gegen das Reichstags- Wahlrecht, die Koalitionsfreiheit, die Freizügigkeit einfach als unwahr zu bezeichnen. So ruft auch heute wieder die Konservative Korrespondenz" nach Beweisen für derartige Behauptungen.

Daß diese Dinge jezt den konservativen Rechtsräubern sehr fatal sind, begreifen wir. Daß sie durch Dummstellen ihre Situation zu bessern suchen, ist ebenso kindisch wie aussichtslos.­

Ordinäres Pack

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Nachdem ich eine Anzahl von Zitaten aus den Hülle'schen I Flugblätter wurden verbreitet von unseren Parteigenoffen Schriften in den Zeitungen gelesen habe, habe ich mir aller- in Hessen   in sieben Wahlkreisen 181 000 Eremplare. In Breslau  dings gesagt, daß einzelne Behauptungen darin sind, die ich für gelangten 100 000 zur Verbreitung, in Magdeburg   50 000. thatsächlich unrichtig halte, wie zum Beispiel die Aus dem Vogtland. Jm 22. Reichstags- Wahlkreise hat Behauptung, die Sozialdemokratie habe den Wucher begünstigt, der neu gegründete Wahlverein an alle Saalinhaber die schriftliche das ist eine Behauptung, die absolut nicht auf Anfrage gerichtet, ob sie ihre Lokale zu Wahlversammlungen zur recht zu halten ist." Verfügung stellen wollen. Nur wenige Wirthe haben nicht geant­Dies Verhalten der konservativen Presse ist lachhaft. Hundert Troß dieser unzweideutigen Erklärung geht auch jetzt noch die wortet. Die eingegangenen Antworten lauten größtentheils dahin, bündige Beweise sind für jene Behauptung erbracht worden und Hülle'sche Flugblattfabrik mit mit denselben unwahren Be daß sie in Erfüllung kontraktlicher Verpflichtungen oder weil sie die konservative Presse hat mit teinem Wort darauf gehauptungen hausiren, wie wir aus einer Reihe auch jezt noch behördliche Schwierigkeiten befürchten, dem Wunsche nicht nachkommen antwortet, weil sie nichts antworten konnte, weil ihre Partei verbreiteten Flugblättern ersehen. Demnach besitzt die Hülle'sche können. Ein Wirth aus Kunsdorf  , der früher seinen Saal zur: eben jener verbrecherischen Absichten durchaus überführt ist, so daß Flugblattfabrik des Vaterlandsvereins" eine derartige Unverfroren Verfügung gestellt hat, schreibt wörtlich, daß er nach bei der es tein Entrinnen mehr giebt. heit zu lügen und zum lügen aufzufordern, wie sie uns selbst in der vorigen Wahl seitens höherer Instanzen geschehenen niedrigsten Revolverpresse noch nicht aufgestoßen ist. Maßregelungen" nicht mehr in der Lage sei, feine Botalitäten Es ist das nur ein Beispiel, wie der wackere, durch vertrauliche Herzugeben, ministerielle Schreiben empfohlene und aus dem Staats- und Reichstags Kandidaturen. Junker Sädel unterstützte Brediger" Hülle ligt. Bei dieser Ge­Aufgestellt wurden in Koblenz   St. Gaar von den werbsmäßigkeit paftoralen Lügens fann es nicht überraschen, daß Nationalliberalen Kommerzienrath Spaeter; in Mainz   von erfüllt jezt besonders die Spalten der kleineren Provinzpresse mit andere Flugblätter derselben Fabrik noch gröber sich gegen die den Nationalliberalen Landwirth Dettweiler; in den sechs dem blödesten Geschimpfe gegen die Sozialdemokratie. Solch Beng Wahrheit versündigen. Für wie dumm muß Herr Hülle das Publikum pfälzischen Wahlkreisen von seiten der Zentrumspartei  : wird uns täglich in Masse zugeschickt. Da bringt zum Beispiel die halten, für das er seine Flugblätter berechnet hat! Die Schlot- und für Ludwigshafen  - Speyer   Frankenthal   der Bürger­Steglitzer Zeitung und Südender Tageblatt", welche imparteiisch Krautjunker nennen diese Hülle'schen Lügenfabrikate Patriotische meister Dr. Sieben- Deidesheim; für Neustadt- Landau­sein will, aber in" liberalen" Bahnen zu wandeln scheint, ein Ein- Flugblätter". Warum nicht fromme" Flugblätter? Kennt Herr Dürkheim Bürgermeister Erlenwein- Niederkirchen  ; für Germer 3- gesandt, das einem Nachttopf zu vergleichen ist, aber keinem Teeren. Prediger Hülle das Gebot nicht: Du sollst nicht lügen!" Besitzt der heim- Bergzabern Pfarrer Kepler- Herrheim; für 3 wei­Wie sie schimpfen tönnen, diese gebildeten" Herren Bürger- so reich dotirte Prediger eine Bibel, so möchten wir ihm zur ein- brüden-   Pirmasens Prof. Reeb- Zweibrüden; für Homburg­lichen"! Bebel habe von der Armee die unglaublichsten unwahr- bringlichen Lektüre 2. Buch   Mose, Kap. 20 Vers 16, und Sprüche Kusel Dr. Jäger- Speyer und für   Kaiserslautern- Kirch. heiten behauptet, sodaß in einer anderen Partei der Mann wegen seiner Salomonis 6, 16-19 empfehlen. Herr Graf v. Pojadowsky aber heimbolanden Landgerichtsrath Baumann-   Kaiserslautern; in wahrheitswidrigen Gesinnung längst unmöglich geworden wäre". Dabei wird mit dem Zauberlehrling ausrufen: Ach, die Geister, die ich   Eisenach von den Nationalliberalen Dr. Fler; in   Heilbronn von ist es bekanntlich zum großen Theile gerade ein Verdienst der rief, werd' ich nun nicht los." der   deutschen Partei Hegelmaier; in   Böblingen von der   deutschen Bebel'schen Aufdeckungen militärischer Vorkommnisse, daß eine Neu­gestaltung der Militärjustiz vorgenommen werden mußte. Ferner, hat die diesjährige Wahlbewegung gezeitigt. Ihr Ziel ist die Be­Partei Rechtsanwalt Kraut-   Stuttgart. Auch eine Hygienische Volkspariet" Im ersten anhaltischen Wahlkreise haben Konser To heißt es weiter, hat derselbe Bebel, der für die Wahrheit ficht, es feitigung des Impfzwanges. In   Chemnitz( Prof. Förster),   Leipzig, vative und Nationalliberale beschlossen, von Sonderkandidaturen ab­fertig gebracht, einen Falscheid vor Gericht abzulegen, sodaß er schon Bittau,   Berlin,   Breslau,   Köln a. RH.,   Bremen sollen Wahlvereine zusehen und im ersten Wahlgang für den bisherigen Vertreter mit einem Aermel das Zuchthaus gestreift." In dieser Weise geht dieser Partei gegründet und Kandidaten aufgestellt werden. Der Kommerzienrath Röside gegen den Sozialdemokraten Käppler ein­es fort. Wir danken dafür, mit solchen Kreaturen uns in eine Dis- Freiberger Anzeiger" bemerkt zu diesen Plänen: tussion einzulassen. Wer Schmutz anfaßt, besudelt sich!

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zutreten.

Weiter kann man die Kirchthurmpolitik wohl nicht treiben! Es Die Delegirten Versammlung der rheinischen müßte denn sein, daß auch die Gegner der Hundesperre, die 8entrumspartei hat sich gegen die vom rheinischen Bauern­Es genügt, diese Kampfesweise mancher unserer Gegner niedriger Vegatarianer, die Gabelsberger und Stolzeaner, die Thierschutzbund aufgestellte Kandidatur des Landwirthes Schreiner erklärt; der zu hängen. Vereine, die Kegelklubs besondere Kandidaten zur Wahrung ihrer Bauernbund will indeß an Schreiner's Kandidatur festhalten. Interessen aufstellen! Man darf sich heutzutage über nichts mehr fängt am Zentrumsthurm doch an zu brödeln. wundern."

Konservative Fälschung.

Die Sozialdemokratie sei jezt auch äußerlich sichtbar umteiger­lich für den unerträglichen Streitterrorism is verantwortlich", also behauptet die Kons. Korresp.". Der Beweis hierfür soll das durch erbracht sein, daß der Parteivorstand in seinem neuesten Märtyrerverzeichnisse offiziell die wegen Streifmißhandlungen be­ftraften Subjekte als sozialdemokratische Märtyrer reklamirt, sich also mit der Strafthat dieser Leute identifizirt."

Diese feine Entdeckung hätte die" Rons. Korresp." bereits seit Tangem machen können, denn die Verzeichnung der wegen Vergehen gegen§ 158 der Gewerbe Ordnung bestraften Personen ist schon immer geschehen und nicht erst von heute.

Volkswirthschaftliche Mittelstandspartet, das ist der Name einer neuen Partei, die im bier- fröhlichen   München das Licht der Welt erblickt hat. Sie hat den Landtags- Abgeordneten Dr. Razinger als Kandidaten für   München II aufgestellt. Vollmar will trotzdem noch nicht alle Hoffnung aufgegeben haben, den Kreis für die Sozialdemokratie zu behaupten.

Sind auch in Heilauftalten Befindliche wahlberechtigt? Das Gesez läßt seinem Sinn und Wortlaute nach darüber feinen Zweifel, daß alle diejenigen, welche zur Zeit der der Aber die Kons. Korrefp." fälscht unverfroren. Das Verzeichniß Auslegung Wählerlisten infolge ihrer Be­der Bestrafungen trägt die Ueberschrift: Unterm neuen Kurs. schäftigung oder zwecks Heilung oder zur Erholung auf längere. Durch diese Aufzeichnungen sagt der sozialdemokratische Partei- Beit an einem Orte außerhalb ihres ursprünglichen Wohnortes vorstand alles andere, als daß er die betreffenden Vergehen billige, sich befinden, in die Wählerliste des Ortes, an dem sie durch ihren er charakterisirt damit lediglich die heutige Rechtsprechung. Aufenthalt einen zweiten Wohnsiz geschaffen haben, aufzunehmen Wenn aber jemand verantwortlich" ist für das, was die sind. Dies trifft z. B. auf Schnitter, Ziegeleiarbeiter, Kellner, in Kons, Korresp."" Streifterrorismus nennt, so mag das Blatt Lungenheilanstalten Aufgenommene, nach Heilanſtalten der Berufs­ganz in feiner Nähe suchen. In den meisten Fällen sind die Ueber- genossenschaften Verschickte zu. Es mögen alle diese Personen die Auf­fretungen des§ 153 verursacht durch die Knüppel, welche kapita- nahme in die Wählerliste ihres jezigen Aufenthaltsorts nachsuchen oder listisch- junkerliche Gewaltthätigkeit den Arbeitern, die mur ihr Recht wahren wollen, zwischen die Füße wirft.

Unterm neuen Kurs" ist ein Sündenregister der heute herrschen­den Klasse, von der es heißt: Ihr laßt den Armen schuldig werden, dann übergebt Ihr ihn der Pein."

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durch einen Vertrauensmann nachsuchen lassen. Zwvedmäßig ist es, einem außerhalb der Heilanstalten Wohnhaften eine Liste der Heilanſtalts­Insassen( Wor- und Zuname, Geburtstag, Geburtsjahr, Geburtsort und Beruf ist anzugeben) zu übergeben und ihn mit Einsicht der Listen und den Schritten der Berichtigung der Listen zu beauftragen. Aerzte, Anstaltsdirigenten u. f. w., welche etwa versuchen sollten, die in Heilanstalten der Berufsgenossenschaften Untergebrachten zu hindern, die Anstalt zweds Ausübung des Wahlrechts zu verlassen, find durch§§ 107 und 239 Str.-G.-B. mit Gefängniß nicht unter sechs Monaten bedroht. Von der Agitation.

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Bindler und Konservative scheinen sich in Winden- 2übbede doch noch scharf auf den Leib zu rücken. Die örtliche Abtheilung des Bundes hatte den erz­reaktionären Grafen Roon nicht agrarisch genug befunden. Die Bundesleitung bedauerte zwar lebhaft, daß ein so tüchtiger und trefflicher Mann" auf so starke und inüberwindliche Gegnerschaft ge- Am Montag sprach Genosse Singer in   Kottbus in einer von stoßen sei; zugleich erklärte sie jedoch, kein Recht zur Einmischung mehr als 2500 Personen besuchten Versammlung. Die Gegen Tofale Entscheidungen zu haben. Graf Roon erläßt kandidaten des Genossen Antrick waren eingeladen, aber nicht er­mun einen Aufruf an alle christlich- konservativen Wähler, schienen. Da trotz wiederholter Aufforderung niemand von den in auch die, welche im vorigen Jahre nebenbei dem Bunde der Versammlung zahlreich anwesenden Gegnern das Wort nahm, beitraten, wieder ihrer alten glorreichen(!?) Parteifahne wurde die Versammlung nach dem, mit langanhaltendem, rauschen­zu folgen" und sich durch das neue Bundesfähnlein" nicht den Beifall aufgenommenen Vortrage mit der Ermahnung, am Der irre machen zu lassen, da der Bundessache nur ein vorüber- Wahltage und bis zu diesem unablässig für die sozialdemokratische gehender Nuzen" zuerkannt werden dürfe, während die konservative Partei zu agitiren, durch den Vorsitzenden Genossen Berger geschlossen. Sache unendlich viel höher stehe. Das hat selbst die befreundete Am Sonntag fand in   Feldberg bei   Fehrbellin eine Bundesleitung in   Berlin verschnupft, ste tritt bestimmter wie früher von zirka 500 Personen besuchte Voltsversammlung unter freiem für das eingesessene Bundesmitglied", Gutsbesitzer Stille- Renkhausen Himmel statt, in welcher Genosse Paul Litfin über die bevor­ein. Das letzte Mal erhielt bei schwacher Wahlbetheiligung stehenden Wahlen sprach. Von den zahlreich anwesenden Gegnern ( 56,5 pet.) Graf Roon 9775 Stimmen, daneben Dr.   Virchow 2066, meldete sich niemand zim Wort. Der Geist der Versammelten war und unser Genosse   Kerrl 2179 Stimmen. Die Bundes- Gegen- ein außerordentlich guter. fandidatur fann sehr leicht zu einer großen Veränderung des Wahl­ergebnisses führen.

Die Flugblattfabrik des Pastors Hülle

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Wahlpfiffe.

Kian- tschan- wem?

Chinesisch- deutsches Duett von Tarub. Der Chinese:

Ich saß vergnügt am Meeresstrande Und sonnte meinen kahlen Kopf.

Da tam ein Mann vom Abendlande Und schnitt mir ab den schönen Zopf. Was half mein Weinen, Flehen und Knien? Er nahm ihn mit sich nach   Berlin Riau- tschau- wem?

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Bei uns zu Lande heißt das stehlen, Er aber nennt es   Christenthum.

Er rettet unsere armen Seelen Mit Pulver und mit Opium Und nimmt zum Dank uns über Nacht Das liebe Vaterland in Pacht Kiau- tschau- wem?

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Der   Deutsche: Warum ich nur den Zopf gestohlen? Er hängt im Nacken mir wie Blei. Der Teufel foll ganz   China holen Von Leimstadt bis nach   Weihaiwei! Die Kieler Kreuzfahrt- weh! mich reut'Fuhr leider selber mir ins Kreuz! Kiau- tschau- wem?

Nun heißt es, lustig Weltmacht spielen, Kanonen gießen, Schiffe bauen, Mit patriotischen Gefühlen

Den Steuerzettel fromm verdauen Und denken: Jedes Stückchen Brot,

Hilft zahlen ein Kanonenboot

Kiau tschau wem?

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§ 95 des R.-Str.-G.-B. in nener Kanik'scher

Beleuchtung.

( Dem Bund der Landwirthe zur Agitation gewidmet.) Wer sagt, daß Zoll den Preis erhöht,

Der frevelt an der Majestät!

Bedenkt auch nur ein wenig:

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Schon   Shakespeare spricht wer wüßt es nicht?- Daß jeder 8oll ein König"!

Politische Webersicht.  

Berlin, den 18. Mai.

Mit einer Thronrede wurde heute der Landtag ge­

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In   Chemnitz sprach am vergangenen Sonntag Reichstags­Abgeordneter Schippel vor einer zahlreichen Zuhörerschaft. Die Parteigenossen hatten einen Abdruck der Nede ihres Abgeordneten zur Getreidezoll- Interpellation in großer Auflage als Flugblatt ver tischt neben vielen anderen erstunkenen Lügen gegen die Sozial- breitet. In   Kiel referirte Reichstags- Abgeordneter Legien vor demokratie auch die Lüge ihren Lesern auf, die Sozialdemokratie einer Versammlung, die von 3000 Personen besucht war. In schlossen. Die Thronrede des preußischen Königs, welche die habe gegen alle Wuchergeſetze" so heißt es in Nr. 74 gegen in chen wurde am Dienstag die Wahlagitation von den beiden fünfjährige Legislaturperiode des Landtages beschließt, ist von das erste Wuchergesetz", so heißt es in Nr. 76 der Schundwaaren- sozialdemokratischen Vertretern Birk und v.   Wollmar in zwei gleicher Art wie die Thronrede, mit der fürzlich der   Reichstag fabrit des Herrn Pastors Hülle gestimmt. gestimmt. Bereits in unserer gut besuchten Versammlungen eröffnet. Im   Rostocker Wahlkreise beschlossen wurde. Nichts von der besonderen Weise, von dem Nummer vont 24. September 1897 haben wir diese Lüge find unsere Parteigenossen sehr cifrig thätig. Es ist ja bekannt, daß die Sozialdemo- Dr. Serafeld hat im Laufe dieser Woche und der voraufgegangenen Reden. Nur ein farbloser Ueberblick über die Thätigkeit des niedriger gehängt. Der Kandidat temperamentvollen Wortschwung anderer kaiser- föniglicher tratte für beide Wuchergesete gestimmt hat. Trotzdem Woche in zahlreichen Versammlungen gesprochen, die allgemein recht behauptet eine Reihe der Hülle'schen Machwerke das Gegentheil. Wir gut besucht waren. Landtages, umwoben von reichlichen Lobsprüchen über das schrieben deshalb damals unter dem 24. September: Eine Sprengtolonne. Aus dem 20. sächsischen Wahl- Erreichte. Ob Herr Prediger" Hülle diese Lügen in die Welt setzt, ist freise wird dem Chemnißer Beobachter" aus Rosenthal über Die Thronrede enthält so ganz und gar nichts von poli­flir uns gleichgiltig. Anders steht es mit dem Staatssekretär des eine interessante Versammlung berichtet: Das weltentlegene stille tischer Bedeutsamkeit, daß wir uns den Abdruck des langen Reichsamts des Innern und Herrn Gäbel. Beide find Reichs- Dörfchen an der böhmischen Grenze war am Sonntag der Ort einer Aftenstückes sparen können. Die Thronrede zählt auf: beamte und haben die Hülle'schen Machwerke als patriotische" geradezu überwältigenden sozialdemokratischen Demonstration. Im Die Befestigung des Finanzwesens, Abschluß der Erhöhung empfohlen. Sie wissen oder müssen wissen, daß die Sozial- Freien, auf einem am Bergesabhang gelegenen und vom Walde der Beamtengehälter, Verbesserung der Lage der Volksschul­demokratie von jeher gegen den Wucher in jeder Form eingefäumten Wiesengrundstück fand eine Volksversammlung statt, lehrer und der Geistlichen, Förderung des Hochschulwesens und eingetreten ist. Sie wissen und müssen wissen, daß die in der unser Reichstags Kandidat Nosenow sprach. Schon Sozialdemokraten die Beseitigung jedes Wuchers'( auch des vorher wurde in Grünthal erzählt, daß die Kupferhammer des gewerblichen Unterrichts, Neuordnung der Staatseisenbahn­Grund- und Bodenwuchers, des Bollwuchers, des Getreide- Hüttenleute, wie sie dies schon einmal früher gemacht haben, Verwaltung und Erweiterung des Eisenbahnnezes, Verbesserung wuchers, des Wuchers, der durch gesetzliche Bertheuerung der noth- im Zuge anrücken und die Versammlung sprengen würden; der Wohnungsverhältnisse der Arbeiter und geringer befoldeten wendigen Lebensmittel, des Branntweins, des Zuckers 2c. entsteht, man sprach von genügenden Mengen Freibier, mit dem sie sich den Staatsbeamten, Errichtung der Zentral Genossenschaftskaffe, des Wiethswuchers, des Lohnwuchers, des Wuchers durch Aus- nöthigen Muth" zum edlen Werke antrinfen wollten. Von 2 Uhr Gefeß über die Landwirthschaftskammern, das Anerbenrecht beutung der Nothlage eines einzelnen, sowie des in der Ausbentung ab begamen von allen umliegenden Ortschaften die Versamunlungs- für Rheinland-   Westfalen, 100 Millionen- Fonds zur Bauern­der Nothlage einer Selaffe bestehenden Wuchers) stets angestrebt besucher herbeizuströmen und kurz nach 3 Uhr standen an die hat. Herr v.   Posadowsky und Herr Gäbel wissen ferner oder 2500 Menschen auf dem weiten schräg abfallenden Grundstücke. ansiedelung in den östlichen Landestheilen, Mittel gegen die müssen als Beamte wissen, daß die Sozialdemokraten das Wucher- Der Referent hatte etwa eine Viertelstunde gesprochen, als die Ver- Hochwässerschäden. gesez vom 19. Juni 1893 als bei weitem nicht weitgehend genug sammelten unruhig nach der Landstraße blickten. Dort kam von Pläne für die Zukunft werden in der Thronrede nur in bezeichnet, für dasselbe aber gestimmt haben. Wie wollen Herr Stupferhammer her mit Musik die Sprengkolonne" gezogen. zweierlei Beziehung angedeutet. Einmal soll der Verbesserung v.   Posadowsky und Herr Gäbel die vertrauliche" Empfehlung Vorauf ein Harmonika Musikchor, alsdann der Direktor der Wohnungsverhältnisse der Arbeiter und Unterbeamten weiter einer Verbreitung der diesen Thatsachen entgegenstehenden mit verschiedenen Großen und hinterher in Reih' hinterher in Reih und Lohnendere Fürsorge gewidmet" werden. Sodann wird von der Flugblatt- Lügen rechtfertigen?" Glied, ausgerüstet mit Stöcken und auch sonst in der Landwirthschaft in sehr allgemein gehaltenen Worten Auch die uns scharf entgegenstehende Presse gab darauf zu, daß nöthigen Begeisterung" die Stupferhammer Arbeiter". Schöne gesagt: Die schwierige Lage der Landwirthschaft hat nach wie die Behauptung des Hille'schen Flugblatts über die Stellung der Arbeiter, die für ein Faß Bier sich dazu hergeben, die Versamm vor die volle Aufmerksamkeit meiner Regierung in Anspruch Sozialdemokratie zum Wucher eine falsche sei. Nur das dem lungen ihrer Klassengenossen zu sprengen! Hier aber mißlang es Herrn E. Hülle nahestehende Pastorenblatt Der Reichsbote" hatte ihnen einmal. Am Eingang zum Grundstück wurden fie vom Ein- genommen, welche fortgesetzt auf die Hebung und Förderung die dreiste Stirn, die Hülle'schen Lügen zu wiederholen und zu berufer und von der Gendarmerie in Empfang genommen. Musiziren, dieses für unsere heimischen Verhältnisse hochwichtigen Gewerbes ihrer Verbreitung aufzufordern. Wir wiesen dann in der Nummer Singen, Radaumachen gab es nicht und so zogen sie denn bedacht ist." vom 17. Oftober 1897 eingehend an der Hand der stenographischen möglichst still auf das Grundstück, auf deffen oberem Theile Besonders auffällig in der Thronrede ist in der Haupt­Berichte und amtlichen Drucksachen nach, daß die Sozial sie sich aufstellten. Unseren Kandidaten, der über die fache zweierlei: Einestheils das völlige Schweigen über die demokraten für beide Wuchergeseze das bon 1880 und Reichstagswahl und gegen die Kandidatur Herder sprach, verunglückte lex Rece. das von 1893 gestimmt, sie aber als bei weitem nicht hin- versuchten sie zunächst durch zwischenrufe zu stören. Da aber Schweigen über die Art, wie sich der preußische Landtag zu Und anderntheils das völlige reichend bezeichnet hatten. Der Staatssekretär Graf die Versammlung Miene machte, das energisch zu verhindern, der größesten und bedürftigsten Klasse des Volkes, zu den Ar­b. Bosadowsky, dem gewiß niemand Zuneigung zur Sozial- und sie auch vom Redner gründlich zugedeckt wurden, berstimmten beitern gestellt hat. Das Schweigen über letzteren Gegen­demokratie zutraut, gab dann in der Neichstagsfizung vom die Rufe und unter stürmischem Beifall schloß der 1½stündige Vor­13. Dezember 1897 unumwunden zu, daß der von ihm protegirte trag. Ohne ihren Zwed erfüllt zu haben, traten die fapital- stand ist natürlich nicht zu verwundern, denn für den Pastor Hülle in seinen Flugblättern allerdings unwahrheiten ver- frommen Arbeiter in etwas kazenjämmerlicher Stimmung den Heim- preußischen Landtag haben die Arbeiter über­breite. Graf v.   Posadowsky führte wörtlich aus: haupt so gut wie nicht eristirt. Dies kennzeichnet.

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weg an.

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