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welche der neumärkische Viehhändlerverein zu Landsberg a. W. an beiden Metallarbeiter Reinhold Stielow und May Berger zu verschaften wurden polizeiliche Haussuchungen vorgenommen. den dartigen Landrathsverwalter anläßlich einer jüngst verhängten antworten. Legterer lehnte auch diesmal den Vorsitzenden, Land- Hutfabrikant Pichler, der unter dem Namen„ Heil Dir, Germania Viehsperre gerichtet hat. Es heißt darin: gerichtsdirektor Schulz, mit der Motivirung ab, daß dieser konser eine neue Sutform im Schaufenster ausgestellt hatte, mußte auf " Die weitgehenden Spermaßregeln, die jetzt wegen des Aus- vativer Reichstags- Kandidat und daher befangen fei. Auch diesmal polizeiliche Weisung die Zettel mit dieser Bezeichnung entfernen. bruches der Maul- und Klauenfeuche in Landsberger Holländer( in wurde der Befangenheits- Antrag als unbegründet abgelehnt. Von Reichenberg i. Böhmen , 29. Mai. Heute ist hier ein deutscheinem Gehöft) über nicht weniger als fünfzehn Amts- der Anklage wurde Stielow zur Last gelegt, in einer am 17. Sep böhmischer Städtetag gegründet worden. Von 158 deutsch - böhmischen bezirke verhängt worden sind, haben unser Gewerbe und unsere tember v. J. abgehaltenen Versammlung behauptet zu haben, es sei Städten haben 151 ihren Beitritt angemeldet. Der Bund bezweckt Eristenz wiederum aufs schwerste geschädigt. Wir erleiden enorme von der Polizeibehörde eine„ Gemeinheit" daß sie sozial Erhaltung des Deutschthums und Hebung der wirthschaftlichen Lage Verluste, weil wir von jeher alle dieser Art erlassenen Ver- demokratische Versammlungen deshalb aufgelöst habe, weil in der deutschen Städte. Die Statthalterei wies in einem Erlasse ordnungen respektirt und zu allen einschneidenden Maßregeln still ge- dem hinteren Raume Licht gebrannt habe. Das hiesige Ver- darauf hin, daß die Gründung des Städtebundes im Widerspruche wesen sind. Daß die Unterdrückung der Viehseuchen in unserem sammlungslokal der Sozialdemokraten in der Mühlengaffe besteht zum Wirkungskreise der Gemeinde stehe. Trotzdem werden die eigenen Interesse liegt, tönnen Sie uns glauben. Wir wissen, daß aus drei Räumen, von denen nur der vordere, fleinere, zu Städte an dem Bunde festhalten. Dem aufgelösten Gemeinderath die vorletzte Seuche, welche leider wieder den Viehhändlern in die Versammlungsziveden benutzt werden darf. Ueber die Bestimmungen in Graz sandte der Städtetag eine Sympathiekundgebung. Schuhe geschoben worden, nicht von Händlervieh her darüber, ob sich Personen in dem hinteren Raum aufhalten dürfen, Stadt ist schwarz- roth- gold beflaggt.- rührt, sondern daß Viehseuchen in Ställen von hatte der Angeklagte die erwähnten beleidigenden Bemerkungen ge Großgrundbesizern geherrscht haben und von macht. Der Gerichtshof billigte ihm den Schutz des§ 193 zu, ver lepteren die zur Unterdrückung der Seuchen erurtheilte ihn aber, da der von ihm gebrauchte Ausdruck absichtlich Budapest , 30. Mai. Jm Heveser Komitat dauern die agrarIaffenen Bestimmungen am wenigsten beachtet beleidigend sei, wegen Beleidigung zu zwei Wochen Gefängniß. sozialistischen Unruhen fort. Die Bauern verweigern trotz der abworden sin d. Wir führen dafür folgende Beweise an: Es kam Etwas anders liegt die Sache gegen Berger. Auch dieser hatte geschlossenen Verträge die Ausführung der Feldarbeiten. Nach dem Gute Stolzenberg wurden im vergangenen Jahre in derselben Versammlung das Wort genommen, um die Genossen neuerdings mehrfach zu heftigen Zusammenstößen mit der Genvon einem Händler Ferkel verkauft, die nach thierärztlicher Unter- auf den Kriminalkommissar Naporra aufmerksam zu machen. Dabei darmerie. Militärische Verstärkung ist dahin abgegangen. fuchung gesund waren. Bald darauf wurden dieselben auf An- soll er gesagt haben, Herr Naporra habe im Jahre 1889 in Berlin , wo er Von der politischen Korruption. Im Budapester Wahlkreise rathen des Thierarztes wegen Seuchenverdachts todt- damals zur Zeit des Ausnahmegesetzes politischer Beamter gewesen sei, zu Allt- Ofen fand nnlängst eine Nachwahl statt. Die Budapester„ Volksgeslagen und dem Händler wurde das Geld für die verkauften Dynamitattentaten in der Maste eines Arbeiters aufgefordert und hinterher stinnne" giebt eine lebhafte Schilderung dieses„ Wahlkampfes", dem Thiere vorenthalten. Er flagte auf Herauszahlung des Geldes; es denunzirt. Auch habe er hier in Danzig aus einem Genoffen Ge- wir das folgende entnehmen: fam aber nicht zum Termin. Durch einen Mittelsmann ließ Oberständnisse zu„ erpressen" gesucht, nachdem er hier am Orte mit der Das Bild, welches sich dem Beschauer in den Elraßen amtmann Küntel die Ferkel und Kosten im Be- politischen Polizei betraut worden sei. Der Angeklagte bestritt die und Gassen bot, glich eher einer Komödie aus vergangenen trage von 19 Thalern bezahlen. von Herrn Kommissar Schmidt in dieser Weise notirten Aus Beiten, als einer Wahl des Vertreters der„ reifen" Bürger, wie Der zweite Fall ſpielt in Charlottenhof, woselbst an führungen; er will gesagt haben, damals habe Jhring- Mahlow, der sie es zu nennen pflegen. Einige( nicht wahlberechtigte) Straßeneinen Gutsarbeiter Klamm im September 1897 drei Stück Ferkel bekannte Spizel, in Berlin zu Dynamitattentaten aufgefordert und hauer, arbeits- und lichtscheue Elemente, total berauscht, mit Fahnen verkauft wurden. Diefelben wurden in einen Stall gebracht, dessen der Zeuge Naporra habe dann denunzirt. Es wurde der Zeuge ausgerüstet und mit verschiedenen farbigen Bändern dekorirt, von Nachbarraum nur durch eine Thür abgesperrt war. In demselben Naporra vernommen, der angab, daß er früher in Berlin gewesen einer ohrenzerreißenden Musikbande begleitet, zogen, einen Heidenstand eine Kuh, die bereits seit vier Wochen an der sei. Der Vorsitzende richtete an ihn die Frage, ob er dort in sozial- lärm und Spektakel schlagend, die Straßen und Gassen auf und ab. Klauenseuche erkrankt war. Drei Tage nach dem Ein- demokratischen Versammlungen zu Dynamitattentaten aufgereizt habe. Aber beim Freibier, da geht's erst recht los, die Wirthshäuser waren ſtallen der Ferkel wurde vom Rittergutsbefizer von felizing Der Zeuge erklärte, das habe er nicht gethan. Der Angeklagte schon vormittags besetzt. Die Wähler" wurden natürlicherweise die Schweinesenche unter den drei Ferkeln an wollte dann an den Zeugen die Frage gerichtet wissen, ob er Bemerkt mag hierbei werden, daß die Nachbarfrau eigenhändig während des Ausnahmegeseges verbotene sozialdemound Besitzerin der Kuh zweimal täglich nach den Klizing'schen tratische Flugblätter vertheilt habe. Der Staatsanwalt hielt diese Ställen melken geht; aber erst zum November wurde die Sperre Frage für nicht erheblich; der Gerichtshof beschloß jedoch, die Frage wegen Maul- und Klauenseuche angeordnet. zu stellen, aber den Zeugen zugleich darauf aufmerksam zu machen, 3wei weitere Beispiele, wie Beispiele, wie von gewissen daß er nach§ 53 der Strafprozeß- Ordnung bei der Ertheilung amtHerren die Maßregeln zur Unterdrüdung der licher Ausfünfte zuvor die Erlaubniß seiner vorgesetzten DienstViehseuchen respektirt werden, mögen noch angeführt behörde einholen müsse. Der Zeuge machte von diesem Rechte Gewerden: Freiherr von Carnap hat zu der Zeit, als in brauch. Die Sache wurde mun vertagt und der Gerichtshof beschloß, Lorenzdorf die Seuche herrschte und der ganze Amisbezirk ge- die Erlaubnißertheilung bei dem Herrn Polizeipräsidenten zu befperrt war, an einen Schönfließer Händler 200 Hammel verkauft antragen und ferner einige von dem Angeklagten benannte Berliner und da der Bahnhof Bantoch gesperrt war, dieselben zu Fuß nach und Danziger Zeugen zu laden." Guckow, der nächsten Station im Nachbarkreise getrieben, wo fie verladen wurden. Und Gutsbesitzer Treichel Stennewiß Anzeiger" veröffentlicht eine Bekanntmachung betreffend Aenderung Aenderungen der Eisenbahn- Betriebsordnung. Der„ Reichs- geklebt: bekam in der Seuchezeit zwei Wagen magerer Stiere, die er unter der Betriebsordnung für die Haupteisenbahnen Deutschlands , die sich Hintanjezung jeglicher Berücksichtigung der erlassenen Vorschriften auf den Zustand der Bahn, das Signalwesen, die Beschaffenheit der folgendes: von Dühringshof einfach nach Stennewig hat treiben Fahrzeuge, Stärke der Züge u. f. 1. bezieht. Iaffen. Bas hätten in folchen Fällen Viehhändler für Strafen zahlen müssen?
Erfurt , 30. Mai. ( Eig. Ber.) Die Straßenfrawalle haben nun Bir bitten nun, nachdem wir vorstehende Fälle angeführt, Gendarmerie, Polizei und Nachtwächter auf dem Rathhaushofe ihr Ende erreicht. Am Sonnabend und Sonntag Abend waren die deren Aufzählung wir noch vermehren könnten, daß in Rücksicht auf unser Gewerbe und die große Schädigung, die der ge- indent Menschenansammlungen oder Ruhestörungen auf dem konfignirt. Diese Vorsichtsmaßregel erwies sich jedoch als überflüssig, fammte Viehhandel auch für die Landwirthschaft erleidet, die großen Wilhelmsplatz nicht stattfanden. Sperren möglichst bald aufgehoben oder doch soweit eingeschränkt Atawall betheiligte Personen in untersuchungshaft( meist junge Insgesammt sind jetzt 23 am werden, daß nur noch eng begrenzte Gehöfts- oder Ortssperren beſtehen bleiben, zumal in Landsberger Holländer die Seuche fast so Burschen, sowie mehrere wegen Gewaltthätigkeit oftmals bestrafte gut als erloschen und durchaus nicht festgestellt ist, daß dieselbe durch Schwurgericht zu verantworten haben, in den andern Fällen ist dies Zuhälter). Fünfzehn Personen dürften sich wegen Aufruhrs vor dem Da längere, weitgehende Sperrmaßregeln geeignet sind, unsere noch zweifelhaft. Die Recherchen der Kriminalpolizei nach ebenfalls Eristenz zu vernichten, bitten wir um baldige Berücksichtigung unserer am Tumult betheiligt gewesenen Personen sind noch im gange. Bitte; wir würden andernfalls gezwungen sein, im Interesse unseres Dafeins mit einer Deputation beim Herrn Minister vorstellig zu werden.
Handelsschweine eingeführt worden.
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bewirthet, mit Speise und Trank gelabt. Daß in solchen Lokalitäten die Gemüthlichkeit nicht fehlen durfte, wird wohl jedem einleuchten. An sogenannten„ Kortes"( Einpeitschern, Schleppern) und" Fiaker" mangelte es auch nicht und derjenige, der zufälligerwese an diesent Tage zu thun hatte, mußte gut aufpassen, weil die angeheiterten Lohntutscher wie wahnsinnig herumfuhren.
Daß bei solchen Komödien pardon Wahlen nicht Prinzip, Gesinnung und Ueberzeugung dominiren, kann man bald errathen. Eines wollen wir noch gehörig an den Pranger stellen, als den glänzendsten Beweis der politischen Reife unseres Spieß- und Wahlbürgerthums. Man siehe, höre, lese und staune! An allen Straßenecken und Häusern waren Placate folgenden Inhalts anDer Profit.
Das jährliche Einkommen des Herrn Alexander Orßágh ist 24 000 fl.
1. Bei der Straßenbahn- Gesellschaft
" Ziegel- und Zementfabrik. „ Kosmos"-A.- G.
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Hauptstädt. Sparkasse
5. 6.
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Asphalt- Fabrik- A.- G. Dampfseilrampe.
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9 000
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12 000
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16 000 4.000" 6.000
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Also in Summa 71 000 fl.
fage einuundsiebenzigtausend Gulden jährliches Einkommen; hierzu bezieht der arme Schlucker noch eine Pension von jährlich 4000 fl. Anders stimmen wir für diesen Menschen nicht!!! Mitbürger! Stimmt nicht für ihn unter zweihundert Gulden, Orßágh foll Geld schwitzen, er kann es leicht thun! Mehrere Alt- Ofener Bürger.
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Aus Baden, 29. Mai. ( Eig. Ber.) Die zweite Kammer hat sich mun vertagt und wird erst nach den Wahlen wieder zusammentreten. Paris , 31. Mai. Der Minister der Kolonien Lebon In ihrer vorlegten Sigung beschäftigte die Dienstbotenfrage hat seine Entlassung genommen; der Minister des Aeußeren den Landtag. Es handelt sich dabei um die im landwirthschaftlichen Hanotaug wird interimistisch das Ministerium der Kolonien überEine Reminiscenz. Vom 2. bis 31. Januar 1888 wurde bei Betrieb verwendeten Knechte, Mägde und Tagelöhner, deren rechtliche nehmen. In Quito ist ein Handelsvertrag zwischen Frankreich und ent Landgericht in Bosen ein großer Sozialistenprozeß gegen Stellung eine Besserung erfahren soll. Die adeligen Herren und Equador unterzeichnet worden. 17 Personen verhandelt. Als Zeugen waren auch die bekannten Grundbesitzer der Ersten Kammer wollen die Dienstbotennoth in der Paris . 28. Mai.( Eig. Ber.) Das Tischtuch zwischen No che Berliner Kriminalschußleute Thring- Mahlow und Naporra ver Landwirthschaft abhelfen durch Befürwortung von polizeilichen fort und den Sozialisten ist endlich zerschnitten. Auf ſozianommen worden. Letterer ist jetzt Kriminalfommissar in Danzig . Straf- und Zwangsmitteln und beschloß deshalb zunächst den listischer Seite hat man- ich weiß nicht recht, warumden Schluß Am vierten Verhandlungstage bekundete der Zeuge Tischler Dienstbotenzwang für alle Dienstboten, Die Zweite Kammer da- der Stichwahlen abgewartet, um auf die seit mehreren Monaten Palaszynski aus Berlin , er habe gesehen, daß Naporra in Berlin gegen stellt sich auf den Standpunkt, daß in Baden die landwirth fortgefeßten Verleumdungen, Beleidigungen und Herausforderungen auf dem Bahnhofe den Angeklagten Witkowski bei dessen Abreise schaftlichen und anderen Dienstboten mit allen anderen Ar- Rochefort's gebührend zu antworten. Die Antwort ist nun aber desto na Boſen gefüßt und ihm ein Packet Zigaretten" zugestedt habe. beitern gleichzustellen feien; es sollen also für die Dienstboten deutlicher ausgefallen. Während Jaurès , seit einigen Tagen MitDiese Aussage war um deffentwillen wichtig, weil Witkowski bereits am die relativ günstigen Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung in Gel- direktor der„ Petit République", dem falschen Patrioten" die demaersten Verhandlungstage aussagte, Naporra habe ihm auf dem Bahnhof tung lommen. Die Statistik beweist, daß die Zahl der Dienstboten gogische Maste in sachlichen Artikeln herunterriß, griff Géraultin Berlin ein Backet, angeblich ein Weihnachtsgeschenkt enthaltend, zugesteckt, sich absolut vermindert. Im Jahre 1871 betrug die badische Dienst- Richard, übrigens in Beantwortung neuer Gaffenbuben- Grobheiten welches bei näherer Besichtigung Exemplere des Sozialdemokrat" botenschaft 85 556 d. h. über 6 pet. der Bevölkerung und zwar Rocheforts, zu den Waffen der persönlichen Polemit. Wer den von enthielt. Am achten Verhandlungstage bekundete der Zeuge Szy= 30 441 männliche und 55 115 weibliche Dienstboten; im Rochefort in die Preßpolemik eingeführten Ton kennt, fann es mansti aus Berlin , daß er Naporra im Restaurationslokal Jahre 1890 bei größerer Einwohnerzahl hatte Baden keine Gérault- Richard gewiß nicht verargen, daß er auf einen Scheint von Zakrzewski' getroffen habe. Es fei ihm aufgefallen, daß der 5 Prozent Dienstboten: 24 423 männliche, 56 821 weibliche. anderthalbe setzte. Rochefort gehört eben zu den Leuten, deren Schußmann Naporra ein sozialistisches Gespräch anfing; sein Das landwirthschaftliche Gesinde vermindert sich also start. Durch An- Geruchssinn nur für start duftende Argumente empfindlich ist. Ist des Zeugen Kousin habe jedoch erklärt, daß er davon nichts wendung von Zwangsmitteln, wie sie von den Junkern der Ersten man einmal gezwungen, mit einem Fischweib eine Polemik zu wissen wolle. Na porra habe ihm hierauf ein Flugbllatt gegeben. badischen Kammer beschlossen wurden, würde die Flucht des Gesindes führen, kann man offenbar nicht in salonfähigen Ausdrücken sprechen. Der Angeklagte Porankiewicz gab am zehnten Verhandlungs- in die Industrie nur befördert werden. Kurz, Gérault- Richard hat so treffend gezielt, daß der glänzende tage an, er sei am 6. Januar 1887 mit Na porra im Zakrzewski- Als Redner der sozialdemokratischen Fraktion ergriff der Abg. Polemist", wie Rochefort nach veraltetem Brauch betitelt wird, nach schen Lokale gewesen. Dort hätten sie einen Tumult in der Nachbar- Ge das Wort, um zu erklären, daß es sich hier um ein Arbeiter der zweiten Replit seine polemischen Waffen streckte und zum Duellschaft gehört und feien auf die Straße gegangen. Der Tumult rührte daher, gesetz handle, für welches er in der Kommission gestimmt habe, ob- degen griff. daß bei Spidermann eine sozialdemokratische Bersammlung auf wohl dasselbe noch mancher Verbesserungen fähig wäre. Hierauf Nun, nachdem sich Rochefort auch im Duell eine übrigens viel gehoben worden war und diejenigen, welche an derselben theil- ergriff Genosse Geck die Gelegenheit, 111t in einem hoch weniger schmerzliche Wunde" geholt hat, droht er durch Bermittegenommen, auf der Straße ihrem Inwillen hierüber in erregter interessanten Vortrag einen geschichtlichen Rüblid auf die lung von Zeitungsreportern Gérault- Richard mit einem neuen Weise Ausdruck verliehen hätten, wobei mehrere Sistirungen vor- Entwicklung des Gesindewesens, der verschiedenen Gefinde- Ordnungen fürchterlich- ernsten Pistolenduell, falls dieser, wie er sich das ausgenommen wurden. Bei dieser Gelegenheit habe Naporra( den die und der dabei üblichen Gebräuche, speziell in Baden, zu geben. drücklich vor dem Degenduell ausbedungen hatte, den Abwehrkrieg Angeklagten für einen Gesinnungsgenossen hielten, umſomehr als er Das Gesinde habe im Mittelalter durchaus nicht auf einer fortsetzt. sich dafür ausgegeben hatte) zu ihm gesagt: Schade, daß jezt nicht niederen Stufe der sozialen Stellung gestanden; es kamen später die Einen Begriff von Rochefort's Charaktergröße giebt noch der das Jahr 1848 ist, da möchten nicht die Schuyleute die Arbeiter, 3wangsmaßregeln infolge des Dienstbotenmangels, die Verschär- Umstand, daß er wider allen Brauch die Veröffentlichung des Duellsondern die Arbeiter die Schutzleute auseinandertreiben." fungen verschiedener Art erfuhren. Redner bespricht die zu Beginn Berichts in seiner Zeitung unterlassen hat, und zwar Vald darauf sei sei Naporra zu einem gewissen Stanis des 18. Jahrhunderts eingeführte Taxordnung, Verbot der Aus- Stoffandrang! Wäre er„ Sieger" geblieben, dann hätte ein spaltenTaus Afionstiewicz in die Wohnung gegangen und habe wanderung, Zwangs- Gefinde- Ordmmg u. f. w. Das Unterwürfig- langer Bericht den Pariser Camelots seine Heldenthat fundgethan. denselben aufgefordert, er möge auf die Straße kommen feitsverhältniß bestehe auch heute noch; sonst aber sei eine Ver- So aber findet er nur Plaz für eine neue persönliche Anzapfung und sich an dem Kampfe betheiligen. Naporra bestritt, jemals bei befferung in der Dienstboten- Gesetzgebung eingetreten. Das Richtige Gérault Richard's und eine Glückwunsch Depesche zu seiner so Ksionstiewicz gewesen zu sein. Auf Beschluß des Gerichtshofes sei die Anwendung der Gewerbe- Ordnung auf das Gesinde über patriotischen Kampagne" seitens einer flerital- antisemitischen Liga" wurde S. telegraphisch aus Berlin als Zeuge geladen. Derselbe be- haupt, denn ein patriarchalisches Verhältniß zwischen Herrschaften von Marseille. fundete am elften Verhandlungstage:" Ich bin kein Sozialdemokrat. und Dienstboten bestehe heute nicht mehr. Er stehe heute noch Ich habe mit Szukalsti( der seinerzeit im Bosener Gerichtsgefängniß auf dem Standpunkt der rechtlichen Gleichstellung der landwirth als Untersuchungsgefangener gestorben ist) zusamunen gewohnt. schaftlichen Arbeiter mit den gewerblichen. Heute noch herrsche der Naporra hat uns sehr oft besucht. Bei Zakrzewski in der Straus Klassencharakter in der Gesinde- Gesetzgebung vor. Der Abnahme der bergerstraße habe ich häufig verkehrt, bei Spidermann und Dienstboten könne durch Zwangsmaßregeln nicht entgegen gearbeitet Brust niemals. Am 6. Dezember 1886 tamen Naporra und werden. Der letzte Rest der feudalen Bestimmungen werde durch die Porankiewicz abends in meine Wohnung. Naporra sagte zu heutige Arbeiterbewegung weggeräumt werden. mir: Komm' herunter, da unten ist Revolution. Wenn es in Nach dem Gefeß, wie es angenommen wurde, ist die Kündigungs unferer Macht stände, würden wir mit Säbeln und Stöcken alle zeit des Dienstvertrags auf 3 Monate festgesetzt, und zwar nach zusammen hauen." Ich wollte jedoch nicht mitgehen. Ob ich dieses Kalenderquartalen. Scharfe Bestimmungen wegen Kontrattbruches alles dem Miastowski erzählt habe, weiß ich nicht." Auf aber- fanden keine Gnade vor der zweiten Kammer. Dienstbücher sind nur für maliges Befragen erklärte nunmehr Raporra, daß er sich nicht mehr minderjährige Personen obligatorisch. Der Vorschlag. die Bestimmung erinnern könne. Möglich sei es, daß er oben gewesen, indeß könne des§ 115 der Gewerbe- Ordnung( Haftpflicht eines anderen Arbeiter mit aller Entschiedenheit behaupten, daß er die von dem Zeugen gebers bei Kontrattbruch) ins Gesetz aufzunehmen, wurde abgelehnt. Afionskiewicz befundeten Aeußerungen nicht gethan habe. Der VorDesterreich. figende, Landgerichtsdirektor Hausleutner( jezt Landgerichtspräsident
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wegen
der neuen Deputirten ergiebt folgende llebersicht: 90 Grundbefizer, Paris , 27. Mai. ( Köln . 3tg.) Eine Zählung der Berufsarten 75 Advokaten, 47 Aerzte, 28 ehemalige Offiziere des Land- und Seeheeres, 20 Professoren, 2 Schullehrer, 20 Landwirthe, 38- dustrielle, 30 Journalisten, 18 Staufleute, 17 ehemalige richterliche Beamte, 11 ehemalige Mitglieder des Staatsraths, 15 ehemalige Verwaltungsbeamte, 10 ehemalige Ministerialbeamte, 5 Apotheker, 5 Handlungsangestellte, 3 Bankiers, 3 Bauunternehmer, 2 Geistliche, 9 Ingenieure, 1 Maler, 1 Bühnendichter, 1 Architekt, 1 Thierarzt. In der sozialistischen Gruppe giebt es 14 ehemalige Arbeiter, darunter 1 Schuhmacher, 2 Ziselirer, 1 Hutmacher , 2 Grubenlente, 1 Maurer, 1 Anstreicher, 1 Mechaniker, 1 Spiegelmacher.Präsident Faure weihte am Sonntag in St. Etienne das Denkmal für die Kämpfer des Jahres 1870 ein. Am Abend nahm der Präsident an einem Bankett theil, welches die Stadt ihm au Ehren veranstaltete. In Beantwortung eines Trinkspruches des Wlaire erwähnte der Präsident das französisch russische Bündniß und konstatirte, dasselbe erleichterte die Aufgabe und befestigte die Stellung Frankreichs , sowohl wenn es seine Stimme tracht kommenden Observationsmaterials sei es ja möglich, daß er Wien , 31. Mai. Die liberalen Blätter prognostiziren der be- im Rath der Mächte zu gunsten des Friedens hören ließe, als fich irre, namentlich in bezug auf die Vorgänge, über welche er sich ginnenden Reichsraths Session stürmische Szenen und eine furze auch, wenn es seine eigenen Rechte wahren wollte. Auf den feine Notizen gemacht habe. Ksionstiewicz behaupte, daß er die be- Dauer. Sie konstatiren ferner, daß durch die Auflösung des Grazer spanisch- amerikanischen Konflikt übergehend, bedauerte treffenden Aeußerungen gethan, mithin werde es sich auch wohl so Gemeinderaths die innere Situation fich derart verschärft hat, daß der Präsident, daß es den Bemühungen Frankreichs , im Verein mit verhalten. An diesen Prozeß, der seinerzeit nicht nur in Deutsch - es der Regierung kaum gelingen dürfte, den Reichsrath arbeitsfähig denen der anderen Mächte, nicht gelungen sei, den Krieg zu ver land, sondern auch im Auslande großes Aufsehen erregte, wurde der zu machen und die Möglichkeit eines parlamentarischen Ausgleichs hindern, und erklärte, Frankreich sei entschlossen, strengste Neutralität Schreiber dieser Zeilen durch zwei Verhandlungen erinnert, die am mit Ungarn zu sichern. zu beobachten. Er sprach den Wunsch aus, daß die Anstrengungen Mittwoch vor der Straffammer in Danzig stattfanden. Die„ Danz. Graz, 81. Mai. Jeder Kommers und Aufzug der hiesigen der neutralen Mächte zum Frieden führen möchten. Zeitung" berichtet darüber: Studentenschaft ist feitens der Polizei berboten worden. Bei dem Bankett, welches die Handelskammer zu Ehren des „ Wegen öffentlicher Beleidigung der Danziger Polizeibehörde resp. Das Haus des früheren] Bürgermeisters Dr. Graf wird Präsidenten Felig Faure veranstaltet hatte, hielt letzterer eine Rede, des Herrn Kriminalfommissars Naporra hatten sich zunächst die polizeilich bewacht. In den Kneiplokalen der deutschen Burschen- lin welcher er ausführte, die Unterstützung der Regierung sei den
in Thorn), machte hierauf dem Zeugen Naporra ernste Vorhaltungen, Wien , 31. Mai. Es verlautet, die Regierung werde in der indem er ihm sagte, daß dies eine Aussage sei, die den Gerichts- morgigen Meichsraths- Sigung einen Gesezentwurf, betreffend Aufhof nicht befriedigen könne. Er ermahne den Zeugen, vorhebung des Kalender und Zeitungsstempels ab 1. Januar 1899, sichtig in seiner Aussage zu sein. Bei der Fülle des hier in be- einbringen.
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