Am 16. Juni
wird gewählt! Parteigenossen, nehmt jede passende Gelegenheit wahr, um aufs fleißigste dajär zu wirken, daß die Hoffnungen der Feinde des allgemeinen,
gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts durch die Wahl sozialdemokratischer
Reichstags- Abgeordneter zu schanden gemacht werden.
wenn die jetzige Regierung einige Zweifel in den Werth der Nathschläge des Bismardblattes setzt.
Die bürgerlichen Parteien und die Regierung mögen es eben machen, wie sie wollen. Die Regierung mag in die Küraffierstiefeln à la Bismarck einherschreiten oder in Miquel'schen Pantoffeln schleichen. Die deutsche Arbeiterbewegung, welche für Recht, Freiheit und wirthschaftliche Wohlfahrt aller Glieder des Volkes kämpft, fie macht ihren Weg. Sie hat seit fünf Jahren, das wird der 16. Juni zeigen, wieder ein gut Stück dieses Weges zurückgelegt!
Schmutzig
gleich der Kartellpresse den Wahlkampf zu führen, scheut fich auch das zuweilen etwas beffere Gepflogenheiten zeigende Hauptorgan der Zentrumspartei , die Germania "," nicht. Sie zitivt einige Ausführungen, welche unser Parteigenosse Liebknecht vor einiger Zeit in der
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pugnida- einemanned
„ Kosmopolis" gemacht hat und die von allen ernsthaften Männern, durch immer unfauberere Mittel um die Benutzung des Versammlungs- machten den een umgeachtet ist Crone bearbeitet worden und wir
3. B. von Professor Adolph Wagner und Professor Sohm, sehr ernst genommen worden sind; dazu sagt das Blatt: auf das hohle und konfuse Geschwätz des Abg. Liebknecht über den " Sollte es aber wirklich so unvernünftige Arbeiter geben, die Zukunftsstaat etwas geben und um eines solchen Phantoms willen ihre fauer erworbenen Groschen an die Parteitasse zahlen, damit ihre Führer und Anführer an der Parteikrippe ein behagliches Leben führen können?" Gegen solche Elendigkeiten haben wir nicht zu polemifiren. Liegt einem ein Stein im Weg, so schiebt man ihn mit dem Fuße weg, aber um eine Schmutzpfüße geht man herum.
Herr Richter, wir kondoliren!
Neichstags- Kandidaturen.
Verhältnißmäßig noch am meisten Glück hatten die geborenen Die Agitation im Wahlkreise Bromberg ist eine Führer" des oberschlesischen Volkes in Beuthent. Obwohl fast im sehr rege und die Stimmung unter der Stadt- und Landbevölkerung ganzen Beuthener Kreise von den Kanzeln herab zur Versammlung vorzüglich. Nachdem wir den größten Theil unserer Flugblätter eingeladen worden war, sah man doch in ihr viel mehr Beamte und vertheilt haben, kommt die Staatsanwaltschaft und nimmt die noch Kleinbürger, als Arbeiter. Die Parteigenossen hatten vom Besuche vorhandenen Eremplare wegen angeblich darin enthaltener Ber der Versammlung Abstand genommen und so konnte die Kandidatur ächtlichmachung von Staatseinrichtungen in Beschlag. Es wurden bei Stephan nach dessen deutscher und polnischer Rede„ einstimmig" den bekannten Genossen während ihrer Abwesenheit, am 2. Pfingst angenommen werden. Trotzdem scheint man sich über diefen„ Erfolg" feiertage, Haussuchungen abgehalten, welche ein bedeutendes Resultat nicht zu täuschen. Schon werden in Beuthen und Umgegend für nicht ergaben. Die Staatsanwaltschaft hatte auch nach dem benachden guten Ausfall der Wahl Messen gelesen!! Die Mehrzahl barten Crone a. B. an die Polizeibehörde Depesche ergehen der Arbeiter lacht über diese geradezu abergläubische Verquidung lassen mit der Weisung, den Flugblattvertheilern die Blätter einer Form des Gottesdienstes mit der Wahlpolitik; wahrhaft abzunehmen. Nachdem dieser Auftrag ausgeführt worden war, Fromme find empört über diese Nutzbarmachung der ihnen heiligen wurden wir von dem Wachtmeister und einer Eskorte Gendarmen Dinge zu rein weltlichen, politischen Zwecken. nach dem Bahnhofe geleitet und daselbst einer öffentlichen Visitation In Kattowitz und Zabrze hatten die Genoſſen, die feit Jahren unterzogen. In Kattowitz und Zabrze hatten die Genossen, die seit Jahren unterzogen. Deffen umgeachtet ist Grone bearbeitet worden und wir rechts betrogen worden sind, beschlossen, die angefündigte Kandidaten am 16. Juni wiedersehen. darauf aufmerksam, daß wir uns rede Leto cha's zu hören, daneben aber auch ihre Meinung zum Auch in der Schweiz berfolgen die Arbeiter die deutsche Herr Letocha„ wegen Strankheit" nicht erschien, versuchte der frühere wurde in Ausdruck zu bringen. In beiden Versammlungen, in denen übrigens Reichstagswahl- Bewegung mit hohem Intereffe. Am Sonnabend ot. Gallen eine Versammlung abgehalten, wo Kandidat Herr Barowski in die Diskussion einzugreifen. Da Dr. Karpeles aus Zürich im Auftrage der deutschen und öfterihm das Wort nicht ertheilt wurde, da ihn sogar ein Polizeibeamter reichischen Sozialdemokraten über die Reichstagswahl sprach. Zum ohne berechtigten Grund aus dem Saale entfernte, entstand begreif- Schluß wurde eine Sammlung veranstaltet. Von dem Landeslicherweise unter den erschienenen Genossen eine ziemliche Erregung. ausschuß der deutschen Sozialdemokraten in der Schweiz sind unserem Die gestörte Nuhe konnte nicht wieder hergestellt werden und so tam es, Parteifaffirer bereits 1000 Frts. als Beitrag zum Wahlkampf überdaß die Versammlungen resultatlos verliefen. Ihr einziges Resultat wiesen worden. war, daß sie den Zentrumsführern mit aller nur wünschenswerthen Klarheit zeigten, daß der Anfang vom Ende ihrer Herrschaft ge= Aufgestellt wurde: in Kreuznach Simmern vom Brud Herrn Eugen Richter ist das Bech widerfahren, daß die kommen ist. Viele der zahlreich erschienenen Geistlichen waren augen- der Landwirthe Dr. Nöfice; in Zweibrücken von der freisimmigen Deutsche Tageszeitung" ihm völlig zustinumt, er wird nun wohl scheinlich starr vor Schreden über das Ungeahnte. Volkspartei Reinhard Schmidt, von unserer Partei Wenzel; in selbst einsehen, daß er da etwas recht Häßliches verbrochen haben versammlungen abgehalten, ohne daß sich natürlich Polizei und Cannstatt Ludwigsburg von den Demokraten BankIn den Kirchen werden in dieser Zeit wahre politische Speyer - Ludwigshafen von unserer Partei Fr. J. Ehrhart; in muß. Die Deutsche Tageszeitung" druckt nämlich die folgende häßliche Stelle aus der legten Nummer der Freifinnigen Zeitung" ab: Staatsanwalt darum kümmern. Die Predigten find hochpolitisch und direktor Schnaidt. " Die Sozialdemokratie beschäftigt fortdauernd einen ausan unwahrheiten und Verleumdungen über die Sozialdemokraten rangirten Rechtsanwalt damit, aus Parlamentsreden wird jetzt nirgends mehr geleistet als in den Kirchen Oberschlesiens . und aus Zeitungsartikeln Material gegen andere Parteien zu kommt jetzt häufig vor, daß die sozialdemokratisch gesinnten Es sammeln und dasselbe aus dem Zusammenhange gelöst derart in Stirchenbesucher aus Merger über die Geistlichen die Kirche verlassen, rabulistischer Weise zu verdrehen, daß die betreffende Partei und daß auch wirklich religiös gesinnte Leute Anstoß nehmen an als eine solche erscheint, welche heuchlerisch oder hinterliſtig dem Treiben der geistlichen Demagogen. Man glaubt beim Anhören das Gegentheil von demjenigen bethätigt, was sie öffentlich fund mancher Berichte über die amtlichen und privaten Weherufe der giebt." Geistlichen in Ungarn oder Galizien zu sein, nicht in einem Theile Berlin , den 2. Juni. Diese ebenso dumme wie freche Art der Polemit, die sowohl des Deutschen Reiches . Der Wahlkampf in Oberschlefien verspricht Die Doppelwährung auch ohne England haben nunin persönlicher wie fachlicher Beziehung jedes Untergrundes entbehrt, nach seinen Anfängen noch recht wunderbare Dinge zu erzeugen. mehr die Kreisvorsitzenden des Bundes der Landwirthe in wird am besten durch den Beifall des Organs der Hahn und plögd do bhenta Von der Agitation. Ostpreußen , also wahrscheinlich unter der Führung des gerichtet. In Falkenberg sprach am 31. Mai Genosse Franz Hof- Grafen Mirbach, beschlossen. Derselbe Graf Mirbach hatte leitartikelt über die Sozialdemokratie und die Arbeiter". Was weiß mann vor einer glänzend besuchten Versammlung unter freiem jedoch noch 1896 Vorschläge zur Währungsfrage ausgearbeitet, fie zu fagen? Keine Kenderung des Wahlrechts wird beabsichtigt, Himmel. Es mögen wohl an 2000 Personen theilgenommen haben. Deren§ 1 lautete: teine Verschlechterung des Koalitionsrechts, der Freizügigkeit. In Finsterwalde referirte Genosse Eichhorn und in alber- Vorausseßung das Zustandekommen eines lebereinkommens " Die internationale Regelung der Währungsfrage hat zur Vielmehr sei es die Sozialdemokratie, die am Wahlrecht rüttle, die stadt Genosse Bebel vor überaus zahlreich besuchten Versammdie Arbeiter terrorisiren, die die Bewegungsfreiheit der Arbeiter sogar lungen. Deutschlands mit England, Frankreich und den Bereinigten soweit beschränken, daß sie ihnen vorschreibt, wo sie abends ihr Staaten von Nordamerika ." Bier trinken dürfen oder nicht. Weiter: der Zukunftsstaat werde sehr schön geschildert, würde aber ein großes Zuchthaus sein; die Sozialdemokratie habe ihre Lehren mehrfach geändert und leiste praktisch nichts. Also, Arbeiter, laßt Euch nicht verlocken. Also, Arbeiter, bleibt beim Freiherrn v. Stumm! Er ist der Schutzhort des Wahlrechts, des Koalitionsrechts, aller Rechte und eine Stampfesweise, die vom Genossen Goerte treffend beleuchtet Freiheiten des Voltes. Er sorgt unermüdlich für die Werbefferung des Gegenwartsstaates und das Wohl der Arbeiter. Er ändert seine Lehren nie, sondern bleibt stets der gleiche unentwegte Wohlthäter und Beglücker der Ammen.
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Die Boft"
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In Hamburg hat die freistimmige Partei nun gleichfalls Kandidaten für alle drei Kreise namhaft gemacht. Im ersten Streis soll Dr. Barth, im zweiten W. Menzel und im dritten Dr. Türkheim aufgestellt werden, Politische Ueberlicht.
Und§ 12 lautete:( bildt op at
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Nachdem in den letzten Tagen im Kreis Königsberg in der Neumart 40 000 Flugblätter, Broschüren und Zeitungen im ganzen Kreise vertheilt waren, fanden am zweiten Pfingstfeiertage drei sehr Als Vorbedingung jeder internationalen Maßregel zu gunsten des Silbers muß die Wiedereröffnung der indischen Münz start besuchte Volksversammlungen in Güste biese, Bellin und Blossin statt. Dagegen beschränken sich die Konservativen stätten durch die englische Regierung geltend singlome auf die Verbreitung der Schundbroschüre des Korbmachers Fischer Herr v. Kardorff, der als bimetallistischer Heiliger dem ostpreußischen Grafen durchaus ebenbürtig, stimmte dem wurde. Ueberall machte sich eine große Begeisterung für unsere am 13. Juni 1896 im Abgeordnetenhause ausdrücklich zu: Sache bemerkbar. In den nächsten Tagen werden noch einige Ver- England selbst ist es, das die Initiative in dieser das die sammlungen stattfinden, da man anfängt, uns Säle zur Verfügung Frage ergreifen muß und allein ergreifen kann, wenn dieselbe zu stellen. Nur in dem Küstriner Winkel müssen die Genossen die zu einem richtigen Endziel geführt werden soll. Warum läßt es sich eigentlich die" Post" so viel Papier und Gelegenheit wahrnehmen, in gegnerischen Versammlungen zum Worte Den ostpreußischen Bündlern ist die Gefährdung unseres Druckerschwärze tosten von Geistesmühe kann man nicht gut zu kommen, da sie dort kein Lokal bekommen. In Alt- Drewiß refesprechen? Will sie den Arbeitern durch solche Artikel in dem rirte Oberlehrer Dr. Werner in bekannter Weise. Als Genosse Goerte ganzen Geldsystems, die sie selber früher beim Fernbleiben Ernst des Wahlkampfes ein Vergnügen bereiten. Wenn dies ihre in der Diskussion ruhig und fachlich sprach, erschien plöglich der Gast- Englands zugestanden haben, offenbar sehr gleichgiltig, wenn Abficht, so begreifen wir ihren Artikel und loben die„ Post" ob der wirth und fragte nach der Erlaubniß, als Sozialdemokrat sprechen zu es nur lohnendere Preise und Erleichterung der Schulden verguten Ausführung einer edlen Absicht. dürfen. Da er ganz energisch abgewiesen, jedoch von einem Reben spricht; was darnach nachkommit, mag das Reich ausbaden. zimmer durch den Ortsgewaltigen Sulfurs erhielt, tam er mit seinem Die industriellen Sammelpolitiker werden freilich von Knecht nach faum einer Viertelstunde wieder und drehte einfach allen diesen Bundesgenossen wenig erbaut sein, die zudem noch Herr Krupp hat auf Anfrage des nationalliberalen Komitees vor der Nase die Lampe aus. Nun war jedoch kein Halten mehr. Die Menge eine fofortige Verschlechterung der Reichsbankdeckung durch des Effener Wahltreises erklärt, er halte das allgemeine, gleiche, rückte den beiden scharf auf den Leib und bedurfte es der ganzen Silber verlangten.- geheime und direkte Wahlrecht für eine so fundamentale Bestimmung Besonnenheit einzelner, daß Erzesse verhindert wurden. Der EinTadnd die nach der deutschen Reichsverfassung, daß er an eine Beschränkung desselben berufer der Versammlung und Herausgeber einer freisinnigen Die Angriffe gegen die Gewerbegerichte, die neuerweder glaube, noch ihr beistimmen werde. Beitung machte aber auch in feiner Weise von seinem Hausrechte dings besonders von der hochschutzöllnerischen Deutschen Herrn Krupp's Wahlkreis ist äußerst gefährdet. Wollte er ihn Gebrauch, sondern schloß eiligst wegen eingetretener Finsterniß" Volkswirthschaftlichen Korrespondenz" ausgingen, weist jekt ohne weiteres verloren geben, so mußte er schon eine beruhigende die Versammlung. Erwähnt sei noch, daß der Einberufer gleich zu auch das Gewerbegericht" mit Entschiedenheit zurück. Diese Erklärung über seine Stellung zum Wahlrecht abgeben. Statt aber Anfang den Genoffen Goerke aufmerksam machte, daß er eigentlich Zeitschrift nimmt besonders auch die sozialdemokratischen Beivon seinem Unglauben hinsichtlich einer Beschränkung des Wahlrechts feine Kandidatenrede" halten dürfe, da es ja eine" freisinnige" fizer gegen den Vorwurf der Parteilichkeit bei der Rechtzu reden, hätte sich Herr Krupp eher darüber aussprechen sollen, wie Versammlung sei, die denn auch mit dem jegt beim Freisim" siger gegen den Vorwurf der Parteilichkeit bei der Rechter sich mit der Thatsache abzufinden gedenkt, daß er, würde er wieder so üblichen Kaiserhoch eröffnet wurde. Die Stimmung war auch sprechung in Schuß and iloc st gewählt, mit einer ganzen Anzahl von Herren in der nationallibe- hier entschieden eine für uns günstige. ralen Fraktion zusammenfißen soll, die sich, sei es ganz offen oder halb versteckt, gegen das Wahlrecht erklärt haben.
Und Krupp sprach.
Im übrigen wäre es wünschenswerth, daß die Kandidaten der Sammelparteien, aber auch die des Zentrums und der übrigen Mittelparteien, ausdrücklich zu flaren, verpflichtenden Erklärungen über das Reichstagswahlrecht aufgefordert würden.
1 Million Mark
Aus Elbingerode schreibt uns ein Parteifreund: Nun war auch der Kandidat der Fraktion Drehscheibe bei uns und las eine recht artige Rede vor. Da nur reichstreue Wähler zum Bravorufen eingeladen waren, so durfte ich nur als wohlerzogener Bürger einige höfliche Fragen ristiren, betreffend Sanizantrag und billigen Kredit für den ehrsamen Kleinhandwerker. Ich erhielt von dem ReichstagsKandidaten Herrn Landtags- Abgeordneten Horn recht liberale Antworten. Dann schloß der Bürgermeister die von 12 Bürgern für jeden Arbeitstag müssen die ärmsten deutschen Unternehmer für und sechs Arbeitern besuchte Versammlung, und wir hätten Die Arbeiter zahlen. Mit dieser würdigen Behauptung meinte Graf tönnen nach Hause gehen, wenn nicht der Parteigenosse des Posadowsty die Fortführung der Sozialreform als nicht dringlich Herrn Horn, der Herr Amtsrichter aus Goslar , die Diskussion hinstellen zu können. Aber blos rechnungsweise lassen sich die 300 aufs neue in Gang gebracht hätte. Nun kam Leben in die Bude. Millionen Mark tonftruiren, und zwar erst vom Jahre 1900 ab. Bis Gin ehrwürdiger Greis, ein Bergrath, wurde durch die Rede so erdahin könnte vielleicht noch etwas Sozialreform gemacht werden!
Unberechtigtes Mißtrauen.
Die Konservativen im Wahltreise Dessau - Berbst wollen den liberalen Kandidaten Kommerzienrath Röside nicht unterstüßen, worüber das„ Berliner Tageblatt" recht ungehalten ist. Die„ KreuzBeitung" aber holt in der Vertheidigung dieses Beschlusses zu dem fehr ungerechten Vorwurf aus, daß die Freisimmigen keinen Wahlkreis nennen fönnten, in dem sie bei der Stichwahl für den Konservativen
eintraten.
griffen, daß er mich direkt aufforderte, die öffentliche Erklärung abzugeben, auch ich, der rothe Zuchthäusler, wolle teinen anderen wählen als Herrn Horn. Ich bemerkte dem braven Manne, daß ich auch fünftig die Feinde der Arbeiterschaft bekämpfen werde, daß ich Nägel und Zähne daran seßen würde, um Friz Wilke, den Sozialdemofraten, in den Reichstag zu bringen.
Wenn ohne jede Begründung und Beweis die Klagen über gewerbegerichtliche Urtheile, die von einseitig sozialdemokratischer Parteiauffassung beherrscht werden, wiederholt werden, so möchten wir doch darauf hinweisen, daß solche Klagen uns von teinem Gewerbegerichts Worsigenden bisher bekannt geworden sind und daß auch unter den Urtheilen, die uns wohl in reicherer Fülle als irgend einer Stelle sonst in Deutsch Land zugehen, sich niemals solche gefunden haben, die einen berartigen Vorwurf rechtfertigen. Es iſt diese Behauptung über die von sozialdemokratischer Parteiauffassung beherrschten, also parteiischen und deshalb ungerechten Urtheile eine Phrase ohne jeden Inhalt, die eine schwere Be leidigung der Gewerbegerichts- Vorsigenden wie der Beisiger ente hält. Im Gegentheil, es übereinstimmende Urtheil aller Gewegerichts Borsigenden, daß auch die sozialdemokratischen Arbeiter in den Spruch fizungen fast ausnahmslos sich lediglich als Richter und nicht als Parteimänner fühlen."
Das Organ des Deutschen Gewerbegerichts- Verbandes hebt zum Schlusse mit recht hervor, daß den Industriefeudalen das ganze Gefeß ein Dorn im Auge sei, weil es die Ar beiter als den Unternehmern gleichberechtigt behandle. histonas offistu
Damit war die Vorstellung zu Ende, mißgestimmt verließen die Reichstreuen die Versammlung. Die erste sozialdemokratische Versammlung Dieselbe Klage erhebt nun die freifinnige„ Berliner Zeitung " wurde am zweiten Pfingstfeiertag auf der Insel Po el im zweiten könnte nur von allen unseren Strafrichtern, die in gegen die Konservativen, indem sie bezweifelt, daß die von mecklenburgischen Wahlkreis abgehalten. Sie gestaltete sich zu einer Dr. Kropatiched im Wahlkreis& udenwalde ausgesprochene Ab- außerordentlich wirkungsvollen Propaganda für die Sozialdemokratie. politischen Prozessen zu urtheilen haben, ein gleich gutes ficht, in der Stichwahl für den Freifinnigen gegen den Sozialdemo- Redakteur Groth- Rostoc legte in einem nahezu zweistündigen Vortrag Urtheil gefällt werden, wie es über die sozialdemokratischen traten zu stimmen, in Erfüllung gehen würde. Gewerberichter im obigen von dem der Sozialdemokratie feine Stellung zu den bevorstehenden Reichstagswahlen dar und beleuchtete Das Mißtrauen beluftigt uns. Als ob sie nicht beide wissen, die bekannten Lügen, welche die Konservativen über die Sozial- natürlich ganz fernstehenden„ Gewerbegericht" gefällt wurde! wie sie zusammengehören und immer einander helfen. Das Verstecken- demokratie verbreiten. Als er am Schluß seiner mit gespannter Die italienische Ministerkrisis ist also wieder einmal spielen ist unnöthig. Aufmerksamkeit verfolgten Rede aus einem solchen konservativen Wisch die Aufforderung verlas: Hinaus mit den Sozialdemokraten gelöst worden, sie wird bald wieder gelöst werden müſſen, aus unseren Häusern und die Versammlung fragte, ob sie ihn denn das neue Kabinet Rudini hat keine Lebenskraft, Tauter hinausjagen wollte? ertönte ein vielhundertstimmiges: nee, wedder famen! Weit einem brausenden Hoch auf die Sozialdemokratie ging die prächtig verlaufene Versammlung auseinander. Aus Oberschlesien wird uns geschrieben: Gesetzwidrige Belästigungen unserer Flugblattvertheiler find neuerdings in Peis fretscham( Wahlkreis Lubliniz- Tost- Gleiwig) vorgekommten, wo auch 837 Exemplare unferer doppelsprachigen Wahlſchrift beschlagnahmt von Badeni gegebenen Beispiele an einen General über, der Das Eisenbahn- Portefeuille geht nach dem in Oesterreich , wurden. Sogar Beleidigungen wie grüner Junge"," arbeitsschen" mußten sich die Genossen einstweilen gefallen lassen. Sie haben die sozialistischen Eisenbahner- Organisationen, die mächtigste Nun ist auch unser Gegner, das 8entrum, in den Wahltantpf indeß die schneidigen Beamten bereits bertlagt. Ebenfalls in Beis- Arbeitergewertschaft Staliens, unterdrücken soll. eingetreten, und zwar arbeitet es sofort mit Hochdruck. Am ersten fretscham hat vor einiger Zeit ein Gendarm die dort vertheilten Die offiziöse talie" schreibt: fingstfeiertage fanden in Beuthen , Stattowiß und Zabrze Wähler Schriften gum theil aus den Wohnungen abgeholt; denen, die fie bersammlungen statt, die den Wahlkampf einleiten sollten, aber auch nicht herausgeben wollten, drohte er sogar mit Verhaftung. Es fofort zeigten, welch bedeutender Umschwung in der scheint, als ob wir an jedem Orte den Beamten die Kenntniß von politischen Stimmung der Arbeiterbeböterung bem§ 48 der Reichs Gewerbe Ordnung erst besonders beibringen innerhalb der legten Jahre eingetreten ist. müßten.
Im sechsten sächsischen Wahlkreise verbreiten Gemeinde diener Flugblätter für den konservativen Kandidaten. Im vierten sächsischen Kreise geschah daffelbe in einem Dorfe am zweiten Feier tage während des Gottesdienstes durch den Ortspolizisten, der dann später auch noch Blafate anklebte.
Man scheint sich also in Sachsen verdammt wenig um die vom Reichstag für die Wahlagitation aufgestellten Grundsäße zu
tümmern.
Männer dritten und vierten Ranges ohne Ansehen, ohne starke parlamentarische Stellung. Und auch, daß Herr Luzzatti als Finanzminister im Kabinette verblieb, ist blos als ein Zeichen dafür zu deuten, daß niemand das dornenvolle Portefeuille der Steuereretution übernehmen wollte.
In der demnächstigen Sigung des Ministerraths werde das Programm des neuen Kabinets festgestellt werden. Das Kabinet gedenke an die Kammer zu appelliren, daß vor allem das Budget berathen werde. Es sei ja flar, daß eine große politische Schlacht unvermeidlich sei; diese