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Von A. Demmer.
Rousseau's berühmtem Werk über die Erziehung ist das erste und für lange Zeit einzige Buch, welches Emil in die Hand bekommen und das als Grundlage seiner theoretischen Erziehung dienen soll, der„ Robinson Crusoe " Robinson Crusoe " Defoe's . Es ist dies ungemein charakteristisch für den großen Individualisten. Bekanntlich wird Defoe's Held durch einen Schiffbruch auf eine unbewohnte Insel verschlagen und gelangt von hier, von allem Zusammenhang mit der Zivilisation und allem menschlichen Verkehr und Beistand abgeschnitten, burch seine erstaunliche Erfindungsgabe dahin, sich sein Leben ganz erträglich zu gestalten. Aber frei lich ist der Robinson Defoe's nur scheinbar außer Zusammenhang mit der Art, ein isolirter Mensch. Denn einsehend, in welche Schwierigkeiten er sonst gerathen wirde, läßt Defoe den Robinson aus dem Brack alle möglichen Erzeugnisse der Zivilisation bergen, mit deren Hilfe er seine vielseitige Erfindungsgabe bethätigt: damit ist natürlich der Hauptschwierigkeit der individualistischen These einfach geschickt aus dem Wege gegangen. Defoe wurde auf die Idee seines Robinson ", der 1719 zum ersten Male erschien, gebracht durch die abenteuerlichen Erlebnisse Alexander Selkirk's , der wenige Jahre vorher aus der Südsee zurückgekehrt war und allgemeines Aufsehen erregt hatte. Es ist interessant, dem Helden des Dichters Defoe diesen wirklichen Robinson gegenüberzustellen, dessen Geschichte dann allerdings bedeutend anders ist als die des erfindungsreichen Crusoe.
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Die Neue Welt. Illustrirte Unterhaltungsbeilage.
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Vorrath, den Defoe seinen Crusoe aus dem Wrack bergen läßt. Selfirk besaß nur den Inhalt seiner Seemannstiste, einige Kleidungs- und Wäschestücke, sowie Bettzeug, etwas Leinen, einen Kessel, ein Beil, ein Messer, ein Gewehr nebst Kugeln und einem Pfund Pulver, einigen Tabak, endlich eine Bibel und seine nautischen Instrumente und Bücher. Aber immerhin waren das nicht zu unterschätzende Hülfsmittel, und dazu kam, daß die Insel, auf der er hauste, vorzüglich geeignet war, einem einzelnen Menschen die Existenz zu ermöglichen.
Juan Fernandez liegt unter 33° 40' südlicher Breite, 78° 52' westlich von Greenwich . Die un gefähr fiinf Seemeilen lange und vier Seemeilen breite Insel ist im Junern mit hohen, dicht bewaldeten Bergen angefüllt, deren Thäler größtentheils von Bächen durchschnitten sind. Sie hatte damals keine menschlichen Bewohner. Von Vierfüßlern waren nur verwilderte Ziegen in großer Zahl vorhanden, deren Vorfahren von dem spanischen Seemann Juan Fernandez, der die Insel 1572 entdeckte und nach dem sie ihren Namen trägt, ausgesezt worden waren, sowie Katzen und Natten, die von Schiffen entsprungen waren. Wilde Thiere fehlten gänzlich. Die Küsten wurden von Seehunden und Seelöwen bevölfert. Die iippige Vegetation bot Verschiedenes, was als Nahrung dienen konnte. Das Klima der Insel ist gemäßigt: der Sommer ist nicht übermäßig heiß und der Winter dauert nur die Monate Juni und Juli; auch dann ist Frost selten, dagegen regnet es in dieser Zeit fast unausgesetzt.
heftigen Streit zwischen Dampier und seinem ersten Lieutenant Clifferton segte der Kapitän diesen nebst einem Mann auf dent unbewohnten und dürren Infelchen St. Jago an's Land und ließ sie hiilflos zurück, was in der Bukkaniersprache„ marooniren" hieß. Bald darauf starb Pickering, der Kapitän des" Cinque Ports"; sein Nachfolger wurde der bisherige Lieutenant Stradling, mit dem Selkirk sich nicht vertragen konnte, so daß schon jetzt die Absicht in ihm keimte, das Schiff bei der ersten besten Gelegenheit zu verlassen. Nachdem die Erpedition Kap Horn dublirt hatte, kam es an Bord des„ St. George" zu einem neuen Streit, infolgedessen Dampier's neuer erster Lieutenant und acht Mann freiwillig auf der Isla Granda zurückblieben. Kurz darauf trennte ein Sturm die beiden Schiffe, und im Februar 1704 langte der„ Cinque Ports" bei der Insel Juan Fernandez, einem alten Landungsplatz und Stelldichein der Bukkanier in der Südsee, an und ging dort vor Anker, um die Ankunft Dampier's abzuwarten. Hier kam es zum Bruch zwischen Stradling und seiner Mannschaft, so daß 42 Mann, Selkirk ohne Zweifel darunter, an Land gingen; infolge einer Verständigung kehrten die Leute aber schließlich wieder an Bord zurück. Nachdem sich inzwischen auch Dampier in Juan Fernandez eingefunden hatte, verließen am 29. Februar 1704 die beiden Schiffe in Verfolgung eines fremden Segels so eilig ihren Ankerplatz, daß sechs Mann auf der Insel zurückblieben. Erst im September 1704 legte der„ Cinque Ports", jest wieder allein, zum zweiten Male in Juan Fernandez an, um die zurückgelassenen Leute an Bord zu nehmen. Selkirk hatte inzwischen wieder einen heftigen Streit mit seinem Kapitän gehabt; dies und der Umstand, daß er zu dem lecken Schiff fein Vertrauen hatte, ließen in ihm jetzt die längst gehegte Absicht zum Entschluß reifen, lieber allein auf der Insel zurückzubleiben, als länger unter Stradling's Botmäßigkeit zu stehen. Stradling fand nichts gegen die Absicht seines Lieutenants einzuwenden, und so wurde Selfirt Anfang Oktober 1704, gerade bevor der kirk Anfang Oktober 1704, gerade bevor der Cinque Ports" in See stechen sollte, mit all' seinen Er empfand im ersten Habseligkeiten gelandet. Augenblick etwas wie Freude über die erlangte Augenblick etwas wie Freude über die erlangte Als aber das Boot, in dem Kapitän Freiheit. Als aber das Boot, in dem Kapitän Stradling selbst sich befand, das Gestade verließ, wurde Selkirk plöglich die ganze Voreiligkeit seines Entschlusses klar. Er bat flehentlich darum, wieder aufgenommen zu werden und folgte dem Boot sogar in's Wasser. Aber Stradling war unerbittlich und machte ihn mit höhnischen Worten darauf aufmerksam, machte ihn mit höhnischen Worten darauf aufmerksam, daß sein Entschluß, auf der Insel zu bleiben, offene Menterei, seine gegenwärtige Lage das passendste Mittel sei, um ihn unschädlich zu machen.
Alerander Selfirt war ein Schotte von Her funft, 1676 in dem Städtchen Largo, an der Nordtüste des Firth of Forth als Sohn eines Schuh machers geboren. Der gut beanlagte, aber eigen willige und unverträgliche Junge hatte keine Lust, das Handwerk seines Vaters zu betreiben und zog es vor, gegen dessen Willen 1695 zur See zu gehen. Nachdem er sich sechs Jahre unter den Bukkaniern der Südsee umhergetrieben hatte, kam er zeitweilig nach Hause zurück. Er lebte hier mit feinen Geschwistern in fortwährendem Streit und ging 1703 wieder von dannen, auf die Expedition, die ihn zum Einsiedler machen sollte.
Man erinnere sich, daß damals der spanische Erbfolgekrieg wiithete und zwar nicht nur auf dem europäischen Festland, sondern auch in allen Meeren. Die englische Regierung stellte Saperbriefe aus, das heißt, sie gab dem Seeraub gefeßliche Ermächtigung. Eine Anzahl respektabler Kaufleute stellte zwei Schiffe für das profitable Geschäft des Kaperns unter den Befehl des berühmten Raperkapitäns Dampier. Er sollte die Spanier in ihren südamerikanischen Neichthiimern etwas leichter machen, sei es, daß er das eine oder andere Silberschiff abfing, sei es, daß er eine südamerikanische Küstenstadt pliinderte; jedenfalls aber sollte er nur wieder fommen, wenn er mindestens für 600 000 Pfund Das größere Schiff, den Prisen gemacht hätte. " St. George", führte Dampier selbst; auf dem fleineren Cinque Ports", einem Schiff von nur 90 Tonnen, war Charles Pickering Kapitän, Thomas Stradling Lieutenant und das wichtige Amt eines Segelmeisters bekleidete Alexander Selfirt.
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Am 11. September 1703 segelte die Expedition von dem irischen Hafen Kinsale ab. Es war zu nächst darauf abgesehen, ein paar spanische Galleonen im La Plata abzufangen. Darans wurde nichts, und so wurde beschlossen, Kap Horn zu umsegeln und diese oder jene chilenische oder pernanische Stadt zu pliindern. Die Zustände an Bord der beiden Staperschiffe waren erbaulich; Dampier war eine willkürliche und despotische Natur und die vervegenen Gesellen, die er befehligte, waren nicht die Leute, sich viel gefallen zu lassen. Nach einem
* Diese Ansicht Rousseau's hat uns Deutschen die lederne Verballhornung des„ Robinson" durch den bebantischen Pädagogen Campe zugezogen.
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Ein Naub der Verzweiflung, saß Selkirk am Gestade auf seiner Seemanns. iste und starrte auf die weite Wasserfläche hinaus, in der Richtung, in So fand ihn der das Schiff verschwunden war. So fand ihn noch die Nacht und vermochte nicht, ihm Ruhe zu schenken. Und noch viele Tage weilte er am Gestade, bald die stille Hoffnung nährend, daß Strad ling doch noch Mitleid empfinden und ihn abholen werde, bald in finsterer Melancholie über Selbstmordgedanken briitend. In dieser traurigen Zeit aß er, wenn der Hunger ihn peinigte, Seehundsfleisch und Krebse, und nur Uebermüdung vermochte seine Augen zu schließen; aber das schreckliche Gefühl völliger Einsamkeit ließ ihn auch dann nicht ruhig schlafen. Von dem Bellen der Seelöwen am Meeresufer und dem Krachen, wenn Bäume im Gebirge stürzten, schreckte er auf.
Achtzehn Monate vergingen, bis er seines Tribsinns völlig Herr wurde und es über sich vermochte, einen ganzen Tag von der Küste und seinem Auslug nach Schiffen fern zu bleiben. Aber schon früher hatte ihn die Ausschau nach wechselreicheren und besseren Nahrungsmitteln, als die Küste sie bot und die Sorge um eine Unterkunft zu einer Thätig feit genöthigt, die ihn zerstreute. So traurig seine Lage auch war, so bot sie doch noch Lichtseiten, als er sich erst von seinem ärgsten Summer erholt hatte. Zwar die Gegenstände, die er mit an Land gebracht hatte, halten keinen Vergleich aus mit dem großen
Als Selkirk's Aufenthalt auf Juan Fernandez begann, war es Oktober, dort also Frühling und Sobald er sich einigermaßen herrliches Wetter.
in sein Schicksal gefunden hatte, drängte sich ihm als erster Gedanke die Nothwendigkeit auf, einen Schutz gegen die Unbilden des kommenden Winters zu beschaffen. Er machte sich deshalb an den Bau von zwei Hütten, wozu er sich des Holzes des auf der Insel häufigen Pimentbaumes bediente. Die Dächer deckte er mit langem Gras, die Wände schlug er mit Ziegenhäuten aus. Die größere Hütte, die am Nand eines Waldes im Gebirge lag und sehr schwer zugänglich war, diente ihm als Wohnund Schlafzimmer. Eine Bettstelle zimmerte er sich selbst und bedeckte sie erst mit dem mitgebrachten Bettzeug, als dies verschlissen war, mit Ziegenfellen. Die kleinere Hütte, ein Stück von der anderen entfernt, war seine Riiche. Ihre werthvollste Ausstattung bestand in seinem Kessel und einem Brats spieß eigenen Fabritats. Feuer zündete er erst mit Pulver an, dann durch Neiben zweier Hölzer nach Art der Wilden.
Seine Nahrung war jetzt mannigfaltiger, als in der ersten Zeit. Er lebte von Ziegenfleisch, Krebsen und Seehunden; sein Hauptgemüse waren Nüben, die Kapitän Dampier bei einer früheren Expedition auf der Insel angepflanzt hatte, sowie die eßbaren Theile des Kohlbaumes; daneben hatte er Rettig, Wasserkresse, Pfeffer vom Pimentbaum und wildwachsende Pflaumen. Empfindlich und unersetzlich war der Mangel von Brot und Salz.
Bald stellten sich Schwierigkeiten in der Nahrungsbesorgung ein, indem Selkirk sein weniges Pulver ausging. Wollte er nun nicht auf den Genuß von Ziegenfleisch verzichten, so mußte er die behenden Thiere durch die Schnelligkeit seiner Füße erreichen. Während er anfangs nur junge Ziegen einzuholen vermochte, brachte er es nach und nach im Laufen zu solcher Fertigkeit, daß er auch ausgewachsene Thiere mit Leichtigkeit einfing. Ja, er machte allmälig aus dem Ziegenfang einen Sport, indem er mehr fing, als er brauchte, und die überzähligen wieder laufen ließ, nachdem er sie durch einen Schlitz in den Ohren kenntlich gemacht hatte. Einige junge Ziegen zähmte er, um auch für den Fall von Krankheit das Fleisch nicht entbehren zu müssen; sie weideten in der Umgebung seiner Wohnung.
Bei den halsbrecherischen Jagden in Urwäldern gingen Selkirk's wenige Kleidungsstücke bald in Fezen. Als sein Anzug aufgetragen war, verfertigte er sich einen neuen aus Ziegenhäuten. Bei dieser Arbeit benutte er einen Nagel als Nadel,