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Die Neue Welt. Illustrirte Unterhaltungsbeilage.

schaft" erwählt, bestehend aus den Abgeordneten: Carl Vogt  , Franz Raveaux  , Heinrich Simon  , Friedrich Schüler und dem württembergischen Volksmann Becher. Das Reich hatte also, nachdem Erzherzog Johann   der Neichsverweser in aller Stille Spurlos verschwunden war, wieder eine Regierung- eine Reichsregierung, geschaffen unter dem Schutz der reichstrenen württembergischen Regierung.

Mit dem Shuß wollte es indeß leider nicht stimmen, und auch nicht mit der Neichstreue. Der Muster- Märzminister Römer war kein römischer Römer, sondern ein deutscher, der sein deutsches Römerherz sehr bald entdeckte und am 18. Juni den Ständejaal einfach zuschloß und das Numpf­

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Bauer gelacht, der im März des tollen Jahres", die Republik   und den Großherzog" haben wollte. Das Programm jenes Bäuerleins war in Baden wörtlich erfüllt. Baden   hatte die Republik   und den Großherzog". Nur, daß die Republik   nicht Republik   hieß und der Großherzog sich nicht in sein" Land hineingetrante. Land hineingetraute. Es scheint unbegreiflich, ist aber buchstäblich wahr: obgleich Baden   am 10. Juni von der konstituirenden Versammlung zu einem Frei­staat". staat" vor dem Wort Republik   hatte man Angst­erklärt ward, so hiitete man sich doch wohl, den Großherzog formell abzuseßen, und die revolutio­näre" Regierung des Freistaats" Baden   bezahlte, näre" Regierung des Freistaats" Baden   bezahlte, so lange sie an der Gewalt war, dem Groß­

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der Napoleonischen Wirthschaft, und als der Prä­sident mit seinen verantwortlichen Ministern 1849 Soldaten gegen die republikanische Regierung in Nom schickte, brach der Unwille los schickte, brach der Unwille los Ledru Rollin  , der radikale Liebling des Kleinbürgerthums, verlangte in der Kammer die Anklage gegen das Mini­sterium, die natürlich auch dem Präsidenten gelten sollte. Es herrschte große Aufregung in Paris  , und für Mitte Juni wurde eine Volkserhebung, auch von sonst vernünftigen Leuten, erwartet und prophezeit. Der Glaube an die kommende neue Revolution in Frankreich   war so groß, daß der badische Landes­ausschuß, vertreten durch den allmächtigen Brentano, dem zum Diktator nur der Name fehlte, eine außer­

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parlament mit Polizei und Soldaten auseinander jagte.

Commedia finita. Die Komödie war zu Ende. Die Tragödie hatte begonnen.

Hundertmal schon war das Dichterwort wieder holt worden:

Der Worte sind genug gewechselt, Wir wollen endlich Thaten sehen.

Jezt war die Zeit der Worte vorüber die der der entscheidenden That.

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That war gekommen Der badische Landesausschuß, welcher nach der Flucht des Großherzogs die Regierung von Baden  formell übernommen und ein Schuß- und Truz­bündniß mit der pfälzischen Regierung abgeschlossen hatte, verstärkt sich auf 24 Mitglieder; er seßte einen Bollziehungsausschuß ein, an dessen Spize Brentano gestellt ward. Der Landesausschuß nannte sich je doch nicht Regierung. Es war überhaupt das wunderlichste Ding von einer Regierung, das jemals gewesen ist. Man hat viel über den hessischen

Ein großer Wurf. Nach dem Gemälde von M. Wunsch.

herzog regelmäßig und pünktlich seine Zivil­

liste aus.

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Am 17. Mai schrieb der Landesausschuß die Wahlen für eine tonstituirende Versammlung aus nach allgemeinem und gleichem Wahlrecht- und am 19. Mai erschien ein Manifest an das deutsche   Volk, verkiindend, daß das badische Volk die Waffen ergriffen habe, um die Feinde der Reichs­verfassung zu bekämpfen, und daß es auf die Unter­stigung aller Freunde der Reichsverfassung im übrigen Deutschland   rechne.

Werfen wir jetzt einen Blick auf die allgemeine Lage. Aus Paris  , wo durch die Niederlage der Arbeiter in der Junischlacht die Sache der Revo­Intion eine schwere, eine entscheidende Niederlage erlitten hatte, kamen günstige Nachrichten, die in Optimisten den Glauben an einen vollständigen Um­Das demo schwung der Dinge erwecken konnten. kratische Kleinbürgerthum, das in die Arbeiterkreise hineinreicht, war auf's Aeußerste unzufrieden mit

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ordentliche Gesandtschaft nach Paris   schickte, um dort zuzusehen, was aus der französischen  Zukunftsrevolution für die badische Gegenwarts­revolution sich herausschlagen lasse. Brentano, ein ziemlich schlauer Bursche, benutzte die Gelegenheit, um sich den allerlings sehr unbegründeter Weise von ihm gefürchteten Carl Blind, den vermeintlich Radikalsten der badischen Radikalen, vom Halse zu schaffen. Carl Blind, damals seines Zeichens Kommunist", ging auch, stolz auf die ihm anver­traute Mission, und wurde zur Stund Staatsmann" in partibus, was er heute noch ist.

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Rings um Baden   und die Pfalz   gährte es: in Hessen  , in Württemberg  , in Bayern  . Die hessische Rheinprovinz  , mit der Hauptstadt Mainz  , war Feuer und Flamme und Württemberg  , das die best­organisirte Bürgerwehr in ganz Deutschland   besaß, hatte sich in unzähligen Kammer-, Vereins- und Volksversammlungsbeschlüssen für die Reichsverfassung erklärt, und die Pflicht, sie zu vertheidigen, feierlich