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Die Neue Welt. Illustrirte Unterhaltungsbeilage.
Außer der verschiedenen Farbfolge hat man zur Erhöhung des Mustereffektes versucht, durch Verwendung verschiedener Materialien in der Chenille noch besondere Erfolge zu erzielen, so z. B. dadurch, daß man für die Stellen, die im Teppich den Grund bilden, ein feineres Schußmaterial in der Chenille webte und für die Figuren stärkeres; dadurch hoben sich dann die leßteren reliefartig über den Grund hervor; auch nur einzelne Figuren hat man auf diese Weise besonders markirt; ebenso hatman Smyrna waaren durch Verwendung sehr grobfädiger und hochfloriger Chenille zu imitiren versucht. Auch türkische Teppiche sind durch Herstellung von Jutechenille, welche mit dem Grundschuß in dasselbe Fach eingeschlagen ist, nachgeahmt worden, und es ist nicht zu bestreiten, daß die Täuschung ziemlich gut gelungen ist. Für den Laien soll es gewiß schwer sein, diese Imitationen von echten Teppichen zu unterscheiden, der Fachmann braucht freilich nur einen Blick, um zu sehen, was er vor sich hat, schon die Farben verrathen es ihm.
zur Zeit des peloponesischen Krieges sollen derartige Gewebe aus dem Orient nach Griechenland gebracht worden sein, wo sie ihres fremdartigen Charafters wegen Aufsehen erregten; und auch in den heutigen egyptischen Gräberfunden sollen dieselben nachweisbar sein. Es ist daher eigentlich verwunderlich, daß man erst so spät diesen Effeft fir d'e Teppichfabrikation benutzt hat. Um vermittelst Chenilleschüssen eine vielfarbig gemusterte Pliischfläche erzeugen zu können, muß die Waare, aus welcher die Streifen geschnitten werden, einem Entwurf, einer Patrone gemäß streifig bunt gewebt werden, so daß bei nachheriger Zusammenstellung der Streifen Blumen oder sonstige Figuren entstehen. Es wird dem Laien etwas schwierig erscheinen, auf diese Weise die vielen ni mitunter sehr schönen Muster herzustellen; trotzdem ist es ziemlich einfach. Das auf Papier gemalte Musterbild wird in so viel Querstreifen zerschnitten, als einzelne Plüschschüsse zur Herstellung gebraucht werden sollen; nach jedem Streifen wird ein Stick Chenillewaare nach der Farbenstellung desselben gewebt und zerschnitten, so daß die später wieder aneinander gestellten Chenille streifen dem ursprünglichen Musterbildstreifen entsprechen. Auf ein starkes Grundgewebe aus Jutefette werden die einzelnen Streifen, nachdem ein oder mehrere Grundschüsse aus starkem Material eingeschossen sind, nacheinander durch eine leichte Bindefette festgeheftet. Dieser unter dem Namen Arminster allgemein bekannte Teppich wird in seinem Aussehen durch die Anzahl der auf einem gewissen Raum eingelegten Ghenilleschüsse in der Qualität sehr verschieden; bei genügender Dichte find. die einzelnen Streifen nicht von einander zu unterscheiden, das Ganze bildet eine zusammenhängende, solide Plüschdecke, während die geringen Qualitäten, 3. B. ein großer Salonteppich fir 14-15 Mark, aussehen wie frischgepfliigte Aecker , und man beim Hinweggehen über denselben sehr leicht in Gefahr
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nischen Webstuhl für Ruthenteppiche zu konstruiren, der gleich zu Anfang die Leistung eines Web.rs ver dreifachte; heute sind diese mechanischen Teppichstühle so vervollkommnet, daß sie 30 bis 35 Meter pro Tag liefern. Die Einrichtung der Jacquardmaschine und des Harnisches ist dieselbe geblieben, wie a Handstuhl; hinzugekommen ist der Mechanismus, welcher das Einstecken und Ausziehen der Ruthen besorgt. Er besteht aus einem seitlich horizontal sich bewegenden Greifer, der die Ruthe an einer angeschmiedeten Lese erfaßt und mitnimmt. In dent Augenblick, in welchem die Ruthe, ganz gleichgültig ob Zug oder Schifittruthe, das Gewebe verläßt, nimmt ein zirka 10 Centimeter vom Gewebe entfernt stehender Schnabel die letzte Spiße auf und bewegt sich mit derselben nach vorn, so daß der Greifer bei seiner jetzt folgenden Rückwärtsbewegung nach dem gewebe hin die Ruthe ganz glatt in das inzwischen neugebildete Fach einschiebt. Das vollzieht sich alles so glatt und schnell, daß man es mit der Hand nachzumachen garnicht im Stande ist. Der Hand weber muß, wenn er Ruthen einträgt oder auszieht, das Eintragen von Schuß unterbrechen; der mechas nische Stuhl führt Beides zugleich aus, daher seine so bedeutende Leistungsfähigkeit. Um dies zu ers möglichen, werden zwei Fächer übereinander gebildet; ein Grundfach, durch welches der Schlitzen läuft, und ein Poilfach, in welches mit dem Durchgang des Schützens gleichzeitig die Ruthe eingeschoben Während des nächsten Schusses geht der Greifer wieder nach außen, nimmt dabei cine Ruthe aus dem Gewebe mit und hält dieselbe zum Einschieben fiir den nächsten Schuß bereit; und das ist alles viel schneller gemacht, als man es hier erzählen kann. Da in dem Brüssel- und Tournanteppich durch das Sichtbarwerden immer nur eines Poilfadens eine immerhin nennenswerthe Quantität edles Material durch das Liegenbleiben im Grunde werthlos vers braucht, also vergendet wird, so ist es weiter nicht verwunderlich, daß man sich nach Mitteln umſah, den aus dem Wege zu gehen, und man fand auch bald in dem Kettendruck das geeignete Mittel. Die Ehre dieser Erfindung gebührt dem Schotten Whytock aus Edinburgh ; das Verfahren wurde von der Firma John Großley& Sons in Halifar ers worben und ausgebeutet, und diese Firma beherrschte bis zu den 70er Jahren in diesem Artikel den Welt marft. Mit dieser Erfindung war die Anwendung des komplizirten Harnisches und der umfänglichen
Unter Plüsch versteht man, rein technisch genommen, Gewebe, deren Oberfläche aus vielen aufrechtstehenden Fätenstückchen zusammengesezt ist, welche während des Webprozesses aus einer besonderen Stette gebildet wurden. Danach gehören die bisher besprochenen Teppiche nicht eigentlich zu den Plüsch zeweben, da sie nur einen Theil dieser Bedingungen erfüllen; der allgemeine Sprachgebrauch macht diesen feinen Unterschied jedoch nicht, bezeichnet vielmehr alle Gewebe mit rauher Oberfläche als Plüsche oder Sammnete, ganz unbefiimmert darum, wie dieser Effekt erzielt worden ist. Pliische im eigentlichen Sinne sind erst der Brüsselteppich, der Tournay- oder Wiltonteppich, der Tapestry- und Tapestry - Velours-, und der im Doppelwerk hergestellte Veloursteppich; die letzteren drei aus gedruckten Poilen.
Wie auf allen Gebieten der Weberei, so brachte die Erfindung der Jacquardmaschine auch in der die Erfindung der Jacquardmaschine auch in der geräth, mit den Füßen in einer solchen Furche Teppichfabrikation die größten Umwälzungen hervor;
hängen zu bleiben.
Ueber die Fabrikation der Arminsterteppiche ist zu bemerken, daß die Herstellung der Chenille und des eigentlichen Teppichs zwei gesonderte Prozesse sind, fiir welche je ein anders konstruirter Stuhl erforderlich ist. Die Chenille wird heute zumeist noch auf Handstühlen hergestellt, da das Arbeiten mit 30-50 verschiedenen Farben auf dem niechanischen Stuhl seine Schwierigkeiten hat; trotzdem
die Jacquardvorrichtung erreichte im Brüsselteppich
schon eine ziemliche Höhe. Während im einfarbigen gemusterten Pliisch auf je eine Anzahl Grundfäden nur ein Poil- oder Pliischfaden kommit, hat der Brüsselteppich bis zu sechs Poilfäden auf einen Grundrapport, von denen jedesmal nur einer nach oben zur Wirkung kommt, Figur bildet, während die anderen im Grunde liegen bleiben. Die Vorrichtung unterscheidet sich von der glatten Jacquardplüsch
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Farbenzahl und damit die Musterung eine bedeutend ausgedehntere, und bei bedeutend weniger Material
wäre die mechanische Herstellung der Gleichmäßigkeit vorrichtung nur durch den Umfang; die Grundkette Nollentafeln überflüssig geworden, außerdem war die
ist auf Schäften vorgerichtet, und nur die Poilfette im Harnisch. Da infolge der Figmirung die einzelnen Boilfäden ungleichmäßig viel verarbeitet werden, so muß auch jeder einzeln auf ein Bäumchen, auf eine Rolle gewickelt werden, es müssen somit soviel Nollen angeordnet werden, als die einzelne Figur Poilfäden aufweist. Um diese große Zahl Rollen
wegen sehr wiinschenswerth, denn es kommt häufig vor, daß dieselben Streifen, auf verschiedenen Stühlen und von verschiedenen Arbeitern hergestellt, um meh rere Zentimeter in der Länge differiren, was fir dent Teppichweber eine meist recht verdrießliche Sache ist. Der eigentliche Teppichstuhl arbeitet mechanisch; nach zwei oder drei Grundschuß, je nach der Qualität der Waare, rückt derselbe selbstthätig aus, d. h. er steht still. Jetzt ist lediglich die feine Bindefette hochgegangen, während der ganze, aus starfer Jute bestehende Grund unten ist; durch dieses Fach wird die vorher auf einen zirfa 3/4 Meter langen Stab, den Schlitten, gewickelte Chenille geschoben, die einzelnen Musterstellen genau gegeneinander gepaßt und dann mit einem Stahlkamm die hochstehenden Büschel der Chenilleraupe nach oben herausgekämmt. Zu dieser Verrichtung sind gewöhnlich zwei Personen am Stuhle bsechäftigt, der Weber und eine Hülfsarbeiterint; die Letzteren nennt man, ihrer Funktion wegen, gewöhnlich mur furzweg Krager. Das Zusammenstellen des
wurde eine vollere Decke erzielt.
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Das Drucken der Ketten geht so vor sich, daß das Garn, welches die Poile geben soll, auf eine große Trommel gewickelt wird, und auf dieser quer streifig in der Reihenfolge der Farben, welche
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einzelne Faden nacheinander im Gewebe ergeben soll, gedruckt wird; auf der nächsten Trommel wird der
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zweite Faden gedruckt und so fort, bis für jeden einzelnen Poilfaden eine Trommel gedruckt ist. Das
ficher lagern zu können, sind weit nach hinten hinaus reichende Gestelle, die Nollentafeln, schräg angebracht, reichende Gestelle, die Nollentafeln, schräg angebracht, von welchen aus dann alle Fäden im Harnisch zufammenlaufen. Aus technischen Gründen hat man schon die Jacquardmaschine in soviel Partien ein
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Garn wird dann später wieder abgewunden, nummerirte Pfeifen gespult und auf einem Scheer gestell aufgesteckt; die Kette wird dann geschoren, wie aus einfarbigem Garn.-
getheilt, als einzelne Fäden in jedem Grundrapport stehen, im äußersten Falle also sechs; diesen entsprechen dann auch gewöhnlich sechs hinter einander liegende Abtheilungen im Harnisch( man nennt den Harnisch dann sechschörig) und ebenso viele Rollen
haben, nicht allzu schwierig, erfordert jedoch bei besonders verzwi.ften Mustern eine ziemliche Aufmerk samkeit und ein leidlich gutes Gedächtniß. Solange der Weber sein Muster nicht vollständig im Kopfe hat, muß er bei jedem Schuß auf die, gewöhnlich zu diesem Zwecke vorn über dem Stuhl aufgehängte Patrone sehen, um bei dem allmäligen Aufbau des Musters die richtige Aufeinanderfolge beobachten zit
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Der modernen Technik war auch dieser Erfolg noch nicht genügend; um die Waare noch bedeutend billiger herstellen zu können, verwendet man heute meist den Doppelstuhl. Zwei gleiche Grundgewebe werden in einiger Entfernung über einander her und ab, so daß zwischen den beiden horizontalen
tafeln. Die Herstellung des Teppichs vollzieht sich nun wie bei jedem Bliisch; es werden Metallſtäbchen eingearbeitet, welche nach ihrer Entfernung die fertigen Poilfäden als Locken auf dem Grundgewebe stehen
lassen. Später schmiedete man an die runden Stäbchen kleine Messer an, welche beim Herausziehen die Locken aufs.hnitten. Diese Waare erhielt ihren Namen nach ihrem ersten Erzeugungsort, der belgischen Stadt Tournay. Von dort siedelte die Fabrikation nach dem englischen Städtchen Wilton über, und man nannte dann die Waare Wiltonteppich. Bis zum Jahre 1851 wurden alle Brüssel - und Wiltonteppiche
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weben senkrechte Fäden gebildet werden. Ein in der Nichtung der Grundgewebe gehendes Messer trennt die Poilfäden in 3 vei gleiche Theile, so daß an jedem Grundgewebe die Hälfte als Flor bleibt. Es ents stehen ſomit qualitativ zwei gleiche Gewebe; Stuhl arbeitet, als fertigte er eine Schußwaare, vo Ruthen oder ähnlichen Hülfsmitteln keine Spur, trozdem fabr'z'rt er, wie gezeigt, eine Plisch
tönnen. Nach mehrmaligem Durcharbeiten desselben auf Handstühlen fabrizirt. Zu dieser Zeit gelang
Musters geht es meist schon ohne die Patrone.
es dem amerikanischen Erfinder Bigelow, einen mecha
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