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Die Neue Welt. Illustrirte Unterhaltungsbeilage.
auf halbem Wege, ermüdet und verdrossen, wie zwei Bilger, die genöthigt sind, zu gleicher Zeit auf der= selben Landstraße zu übernachten," bemerkte der Ingenieur, indem er sich aus seiner Schläfrigkeit auf zuriitteln suchte.
,, So ist es. Aber es giebt noch schlimmere Dinge. Es ist doch ein schändliches Handwerk, das eines Striminalbeamten. Sie sind es nicht. Mich brauchen Sie wahrlich nicht darum zu beneiden."
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Der Soldat beim Ofen rutschte von seinem Stuhl herunter und wäre auf den Ofen gefallen, wenn ihn der Bauer, den das Gepolter geweckt, nicht rechtzeitig noch festgehalten hätte. Darauf nahmen Beide, der Retter wie der Gerettete, ihre Stellungen wieder ein und schliefen weiter.
" Ich beneide Sie auch nicht," antwortete der Ingenieur.„ Aber... erlauben Sie die Frage, was ist es denn eigentlich, daß Sie sich gerade heute so gedrückt fühlen?" sprach er nach einer Weile weiter.
" Ich bin sehr erregt. Ein merkwürdiger Umstand hat mir einen überaus häßlichen Weihnachtsabend vor vier Jahren in Erinnerung gebracht. Es war eine sehr häßliche Geschichte, und heute muß ich sie in Gedanken nochmals durchleben, als wäre das Alles erst heute passirt."
Erzählen Sie," ermunterte ihn der Ingenieur und nahm dabei auf seinem Stuhl eine bequemere Lage, wie man es zu thun pflegt, wenn man be= reit ist, einer längeren Erzählung zu lauschen.
„ Ich will es thun," willigte nach einer Weile der Assessor ein, dabei seinen Chronometer mit der Pendeluhr an der Wand vergleichend." 3um Zwecke der Rekapitulation," seßte er, wie erklärend, hinzu. " Kellner... noch einen Schwarzen...
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Wozu wollen Sie sich noch mehr aufregen?" Na... wir Preußen thun es schon nicht anders, wenn wir einmal über Ihre Grenze kommen, da wollen wir uns schon an Ihrem Kaffee gütlich thun...."
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" Ich kannte also damals einen gewissen Bernhard Schimpfe& Co.... das heißt: Herrn Bernhard Schimpfe," begann der Assessor, nachdem er den bestellten Kaffee in Empfang genommen. Er sprach gemessen, und machte zwischen den einzelnen Sägen längere Pausen. Ein lustiger Bursche, und Kavalier durch und durch, obwohl ohne Wappen. Ein Spieler, ein Trinfer und Don Juan par excellence. Aber das Alles bis zu einem gewissen Maß, mit einem besonderen savoir vivre. Na... vor dem Tode seines Vaters war er Kadett und dann Garde Lentenant, urtheilen Sie selbst, was das für eine Schule war. Durch seinen leichtsinnigen Lebenswandel hat er weiter Niemand geschädigt, außer sich selbst. Gr erbte ein hübsches... ja ein großes Vermögen, aber in einigen Jahren hatte er es durch gebracht. Dann hat er geheirathet, seine Braut brachte ihm eine respektable Mitgift in die Ehe, die er auch bald verpuzte. Aber was die Liebe nicht thut: Sie starb, und er nahm sich ihren Tod, oder vielleicht auch die sich einstellende finanzielle Misère, derart zu Herzen, daß er mit einem Male anfing 31 wirthschaften. Er verkaufte seine schönen Pferde, seine Billa und das Haus in Breslau und zog sich auf sein industrielles Unternehmen zurück und machte Geld... wahrhaftig, er machte es. Von Zeit zu Beit gönnte er sich eine kleine Freude, namentlich die Besuche von galanten Dämchen gewährten ihm ein besonderes Vergniigen oder er reiste zur Abwechslung ihnen auch manchmal nach; ein anderes Mal wurde bei ihm bis in den hellen Morgen banketirt, wobei der Champagner in Strömen floß. Gerne bekenne ich, daß ich bei ihm eine sehr angenehme Nacht verbracht habe, vielleicht waren es auch . hehehe!.. Nu, zwei... oder sogar drei, was schadets!..."
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Er winkte dem Kellner und übergab ihm die geleerte Tasse. Der Kellner, aller weiteren Sorgen überhoben, faltete die Serviette zusammen, legte sie auf den Tisch, und den Kopf darauf gestigt, schlief er ein.
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Es waren damals lustige Zeiten in Lasinkau.' " Wo liegt das?"
" Nicht weit von Myslowitz in Oberschlesien , gegen die russische Grenze zu. Wie ich schon gesagt habe: Schimpfe wirthschaftete und machte Geld,
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was ihn so ein kleines Festchen heute gekostet, das heimste er morgen wieder ein. Er fümmerte sich um Alles selbst, kein Heller durfte durch andere Finger gehen, und seine Angestellten hielt er in unbarmherziger Zucht. Keine handvoll Kohlen ging er hatte nämlich ein Kohlenbergihm verloren werk, was ich vergaß zu erwähnen. Seine Thätigkeit war eine zweifache: In Geschäften, da wetteiferte war eine zweifache: In Geschäften, da wetteiferte er mit dem geriebensten Kaufmann und arbeitete mur auf recht hohen Geivinn, den er sich durch allerlei faufmännische Sniffe und Schliche zu sichern wußte. Als Selbsterzeuger seiner Waare sorgte er dafür, daß ihm die Herstellung so billig als möglich zu stehen kam, und stets war er darauf bedacht, seine stehen kam, und stets war er darauf bedacht, seine Er geschäftlichen Ausgaben noch zu vermindern. reduzirte das Personal auf das Aeußerste, schränkte alle Stellen, die die Verwaltung erheischte, so viel wie möglich ein, und mit seinen Arbeitern erzielte er bei geringerem Lohne das Doppelte, als seine Konkurrenten. Die Arbeitszeit verlängerte Schimpfe bis auf das äußerste Marimum, stellte den Arbeitslohn fest natürlich zu seinem Vortheil, hezte und trieb die Steiger an, die dann wieder die Häuer heßen und antreiben mußten. Aber nicht genug daran. Damit die Leute sich nicht anderweitig zerstreuen und ihr Geld los werden konnten und damit er auch hier seinen Profit hatte, richtete er Kantinent ein, und nur hier durften die Bergleute ihre Einkäufe machen.... Alles, was man so zum Leben braucht. Und wissen Sie, was das für Menschen sind?... Nein, das werden Sie nicht wissen..."
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, Oh... ich weiß. Ich kenne anderswo ähnliche Verhältnisse," erwiderte der Ingenieur und dachte an Celestynens Eltern und die ihm seiner Zeit ge= schilderten Zustände in der Oberlausit.
„ Sie fennen es also: Gin verkommenes Volk von niedriger Denfart, total ungebildet und roh, dem Schnapstrunke ergeben und unfähig, sich auch nur zum Schatten eines menschenwürdigen Daseins emporzuschwingen. Allerdings werden sie von den emporzuschwingen. Bergwerksbefizern dazu erzogen und auch danach Bergwerksbesitzern dazu erzogen und auch danach behandelt. Und Schimpfe machte wahrlich keine Ausnahme, die ganze Zeit schwang er seine Karbatsche nahme, die ganze Zeit schwang er seine Karbatsche über ihnen. Und wahrhaftig, ich wüßte nicht, trop meiner eigenen, gewiß humanen Gesinnung, wie man sonst mit solchem Gesindel umgehen sollte. Diese Leute nebenbei gesagt, ein merkwürdiges Völkchen, so eine Art Polaken, und dann wieder mehr Slowaken
find thatsächlich nur die pure Masse roher, thierischer, mechanischer Kraft. Nur so sind sie zu gebrauchen, anders nicht. Und von solchem Schlage sind die Menschen in dem ganzen Kohlenrevier in Ober- Schlesien. Schimpfe's Arbeiter kennzeichnet am besten das Ereigniß, welches mich heute so erregt."
Die Handelsfrau stieß im Schlaf mit dem Kopf an ihre Schachteln und sprang erschrocken empor. Der Zug ist doch nicht etwa schon fort?" frug fie ängstlich.
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" Halb zwei," antwortete ungeduldig der Assessor, seine Uhr einsteckend. Sein Blick streifte dabei die schlafende Celestyne.
Die Handelsfrau beruhigte sich wieder.
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Mit einem Male," fuhr der Assessor, nachdem die Nuhe wieder eingetreten, in seiner Erzählung die Ruhe wieder eingetreten, in seiner Erzählung fort, tauchte unter Schimpfe's Arbeitern ein Hezer, ein Aufwiegler, ein Agitator auf, und zwar ein junges, fiebenzehnjähriges Mädchen; ein schönes, herziges Kind."
Der Assessor blickte Celestyne fest an. Er be= achtete es nicht einmal, daß auch der Ingenieur den schönen Frauenkopf mit einem lebevollen Blick betrachtete. Er mußte Celestynens Jugend gedenken und war doppelt beglückt, ihr ein glücklicheres Dasein bereitet zu haben, als er den trostlosen Schilderungen des Assessors lauschte, in welchen sich auch Celestynens traurige Erfahrungen widerspiegelten.
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,, Kaum daß sie jedoch den Mund aufgethan, um ihre Lehren zu predigen, fielen die Berglente über sie her. Und ihre eigene beachten Sie wohl ihre eigene Mutter hat die Menschen herbei geholt. Man schleppte sie zu dem Herrn und dieser übergab die Aufwieglerin dem Gericht. Ich dieser übergab die Aufwieglerin dem Gericht. Ich war dabei betheiligt. Sie leugnete nichts, bekannte sich zu Allem, und machte keinen Versuch, sich zu sich zu Allem, und machte keinen Versuch, sich zu
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vertheidigen. Zwischen den Gendarmen saß sie wie geistesabwesend. Uns that das arme Mädchen in der Seele leid, wahrlich, sie war besser als ihre Landsleute. Schimpfe hatte sie ja selbst auf seine Kosten erziehen lassen, verurtheilen mußten wir sie, und so bekam sie eine milde Gefängnißstrafe. Aber der Kerkermeister hat um sie Angst genug aus= gestanden, sie aß nicht und schlief nicht, und wenn sie mit den Händen nach dem Kopfe griff und: Meine Mutter, meine Mutter!" stöhute, da ging es ihm durch Mark und Bein..
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Draußen ertönten Schritte. Der Assessor horchte. ,, Solcher Niedrigkeit ist nur eine Mutter fähig," bemerkte der Ingenieur, welche die slavische Arbeit thatsächlich auf die Stufe der Wiederkäner herabgedrückt hat. Aber es ist nicht ihre Schuld, mein Herr. Die Schuld tragen Diejenigen, die ihre Lente derart unterdrücken, daß sie die Empörung gegen ihre Bedrücker als eine Versiindigung gegen sich selbst betrachten."
Der Assessor zuckte mit den Achseln.
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,, Am Weihnachtsabend haben wir sie entlassen," sezte der Assessor Vogt seine Erzählung fort, nachdem er sich über das vernommene Geräusch beruhigt hatte, fie ging direkt zu ihrer Mutter, und fand dieselbe auf dem Sterbebette. Die Mutter soll sie mit Vorwürfen und Schimpfereien empfangen haben die Zeugen haben später so ausgesagt. Die Tochter jedoch, wahrscheinlich gewohnt, das au ihr begangene Unrecht zu verzeihen, für das die Mutter vielleicht selbst nicht konnte, pflegte sie. Bald hatte sie sich jedoch überzeugt, daß hier keine Hilfe mög= lich und daß das letzte Stündchen nahe. Sie zog sich an und barg in ihrem Gewande ein langes Messer. Ueber dieses Messer gehen die Meinungen auseinander. Einzelne Zeugen erzählen, daß die jüngeren Bergleute das Mädchen verfolgt haben und ihr gram waren, weil sie, wie sie sagten, die Prinzessin spielte. Aus diesem Grunde soll sie stets ein Messer bei sich gehabt haben, wenn sie am Abend ausgehen mußte. Andere Zeugen wissen nichts davon. Und Einige wieder nehmen an, daß das Mädchen das Messer in selbstmörderischer Absicht mitgenommen hat. Wer weiß, was das Richtige sein mag! Eine Aussage ihrerseits existirt nicht.... Sie ging also, um in Mutters Namen den Vater zit holen. Sie wußte wohl, wo sie ihn finden wirde, und ging direkt in die Kantine und frug nach ihm. Er saß im oberen Stock beim Kartenspiel, und im selben Augenblick, als das Mädchen eintrat, entstand unter den Spielern ein derart wilder Streit, daß sie es vorzog, bei Seite zu treten und sich in einer anstoßenden Kammer zu verstecken. Und hier wurde sie Zeuge folgender Szene: Ihr betrunkener Vater wurde ge= waltsam bedroht, weil er seinen Spielverlust nicht zahlen wollte, und es fam so weit, daß der elende Mensch seine eigene Tochter, Agnes Delina, als lezten Einsatz gab. Er verspielte. Einer der Bergleute, der das Mädchen gewahr wurde, rief: Hier ist sie!" Der Gewinner trat unter allgemeinem Gelächter in die Kammer, um sein Gewinnst zu holen. An der Thür trat ihm in den Weg- Schimpfe. Es gehörte zu seinen Gewohnheiten, auch manchmal das Trinkgelage seiner Leute zu kontroliren. Er donnerte in den Haufen hinein, und die erschreckten Bergleute verstummten und beichteten. Schimpfe winkte den Gewinner zu sich und führte ihn in die Kammer, wo Agnes weilte und sich hinter einem Vorhang versteckt hielt. Schimpfe konnte den ganzen Handel mit einem Wort zu nichte machen, und kein Mensch hätte es gewagt, auch nur einen Laut zu äußern aber, er machte dem Gewinner den Vorschlag, ihm sein Gewinnst abzukaufen. Er feilschte noch mit ihm fiebenzehn Mark aus. und zahlte ihm schließlich ,, So viel ist es schon werth," bemerkte er dabei. Und hier soll sie versteckt sein? Da wollen wir gleich nachsehen!" Es waren seine letzten Worte. Agnes, die Alles gehört hatte, sprang hervor, vor den Augen des Bergmannes blißte ein langes Messer, Schimpfe's schwerer Körper fiel zu Boden. Es war Alles aus. Schimpfe lag sterbend auf der Erde, mit dem Messer in der Brust, und bevor irgend eine Hülfe tam, war er todt... Agnes verschwand spurlos. Der Steckbrief hat sie bis zur Minute nicht
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