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treffliche Anpassung an die furze Begetationszeit der Pflanze. Der heranwachsende Stengel sowie die Blüten nehmen nun diese Reservestoffe rasch auf, so daß die Blütenund die Fruchtbildung in wenigen Wochen
Der Monat Juli. J. v. d. Belde, den unsere Leser bereits aus dem früher von uns reproduzierten Kanonenschuß", seinem Hauptwert kennen, lebte als Maler und Kupferstecher 1596-1641 in Haarlem . Er malte mit Vorliebe Landschaften und war, wie sein Bruder Esajas, einer der ältesten Bertreter und Lehrer der holländischen Landschaftsmalerei. Er hat in dem hier wiedergegebenen Stich den Monat Juli sehr charakteristisch dargestellt. Auch wenn die Bezeichnung Julius" auf dem Himmel und das Zeichen des Hundssternes links oben Im Bilde fehlten, würde man doch erkennen, daß das Ganze im Zeichen der Hundstage fteht. Die geballten weißen Sommerwolfen auf dem sonnigen Himmel, der rechts und
D.
A.
B.
Kindersitz mit Tischchen zum Anhängen.
links von schwüleren Gewitterwolfen be zogen wird, deuten auf einen heißen Tag. Die Landleute, die ihre fleißige Arbeit bei der Heuernte gerade unterbrochen haben, um Mittagsraft zu halten, fizen im Mittelpunkt des Bildes; eine der Frauen trägt das Mahl auf, während die Uebrigen es fich munden lassen. Im Hintergrund sieht man den bereits hochbeladenen Heuwagen stehen, um den herum etliche Bauersleute noch an der Arbeit sind. Hinten wird das Bild. durch Baum- und Häusergruppen abgeSchloffen Die Bäume, welche den verschiedensten Arten angehören, was in ihrem Umriß deutlich herauskommt, und die niedrigen, friedlichen Häuschen, mit den davor weidenden Rühen , erhöhen noch den Eindruck der sommerlichen Mittagsstille, in der bie Stimmen schweigen und alles sich der furzen, wohltuenden Rast erfreut. eb.
Haushaltspragis. Jeder Stuhl mit gerader Rückenlehne fann- ohne große Schwierigkeiten in einen Kinderstuhl verwandelt werden. Der Kinderfih besteht aus drei Teilen: einem stärkeren Brett( A), das die Rückwand bildet, dem Sizbrett und dem Tischchenbrett( B); lehteres ift nach Angabe der Zeichnung auszuschneiden. Das Sitzfowie das Tischchenbrett werden mit Schar. nieren an der Rückwand befestigt, doch so, daß fie fich aufwärts an die Rückwand an flappen lassen. Beide Brettchen werden außerdem durch feste Schnüre oder Retten mit der Rückwand verbunden und so in wagerechter Lage gehalten. Zwei Hafen( D) qus startem Eisenblech, das mehrere Mal durchlocht ist, werden an der Rückwand befestigt. Mit Hilfe dieser beiden Hafen wird der Rinderlig an der Stuhllehne aufge= hängt Es fommt häufig, namentlich bei dem heutigen minderwertigen Material, vor, daß die Jalousieschnüre oft reißen. Das Zusammennähen. der geriffenen Enden hält
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Die Neue Welt. Illustriertes Unterhaltungsblatt.
vollzogen wird. Wenn der Standort der Pflanze sehr schattig ist, so tritt überhaupt feine Blütenbildung ein und die ganze Bermehrung geschieht durch die Bulbillen, die sich am Stengel in den Blattwinkeln bilden.
Aus allen Ecken
nicht lange und ein Knoten hindert das Aufziehen der Jalousie. Man verbindet nun die Schnur auf folgende Weise: Die zer faserten Enden werden abgeschnitten( A), nebeneinander gelegt und fest zusammengenäht. Dann wird eine Blechhülse( B) darüber gezogen. Hierauf nimmt man zwei Zangen, faßt die Hülse an beiden Enden und dreht sie feft( C). 0. g.
Brandpilze, die den Hafer schädigen, find der Flugbrand und der gedeckte Brand. Biologisch sind beide Pilze nahe verwandt; sie unterscheiden sich dadurch, daß der erstere die Aehrchen während der Blüte zerstört und seine Sporen bereits zu dieser Zeit ausftäubt, während die Fortpflanzungsorgane vom gedeckten Brand erst durch den Drusch frei werden. Man nahm früher an, daß der Flugbrand bei den verschiedenen Getreidearten durch denselben Bitz hervorgerufen wurde. Neuere Untersuchungen haben jedoch dargetan, daß der bei jeder einzelnen Getreideart durch einen besonderen Urheber erzeugt wird. Beim Hafer hat man die zwei genannten Erreger gefunden. Flugbrand ist der schädlichste. Man hat schon einen Befall bis zu 60 Proz. auf den Feldern beobachtet. Ganz frei von Flugbrand findet man nur selten ein Haferfeld. Aber selbst der geringste Befall verdient Beachtung, da er durch ein Zusammentreffen verschiedener Umstände im nächsten Jahre leicht schlimme Folgen zeitigen kann. Bei den befallenen Pflanzen zeigen die hervorschießenden Aehrchen nicht die gesunde grüne Farbe und tragen auch nicht die bekannte längliche Form, sondern sie sind von fugeliger, brauner Gestalt, die leicht zu Bulver zerfällt. Der ganze Rispenstand ist verändert. Die Rispenäfte spreizen nicht, und so bleiben die braunen Gebilde dicht an der Hauptachfe liegen. Wenn der gesunde Hafer blüht, dann ftäubt aus den Brandspizen ein braunes Bulver. Das dauert bis zur Fruchtreife an. Bei der Ernte stehen an den franken Pflanzen meist nur noch die
B
C
Ausbessern einer zerriffenen Jalousieschnur.
Teeren Rispenäfte. Zumeist sind bei einer Pflanze alle Rispen befallen, was schon dar auf hindeutet, daß der Krankheitsfeim dem der Erde anvertrauten Samenforn ange= haftet haben muß. Zur Erntezeit fällt die Krankheit weniger in die Augen, da einmal an und für sich von ihr nicht mehr viel übrig ist und zudem die befallenen Pflanzen im Wachstum gegen die gefunden zurückgeblieben find. Darum wird der Schaden bei der Ernte weniger bemerkt. Die vom gedeckten Brand befallenen Pflanzen laffen erst gegen die Reisezeit hin die schwarzen Sporenmassen des Pilzes erkennen. Die
Sehr instruktiv ist auch das lebendig gebärende Rispengras. Es findet sich an Straßenrändern oder in lichten Wäldern. Hier find vollständige Pflänzchen ausgebildet, an denen man Blättchen unterscheiden kann.
Krankheit ist darum weniger auffällig, zumal der ganze Rispenbau durch sie weniger als beim Flugbrand beeinträchtigt wird. Auf alle Fälle verdienen beide Pilze weiteste Beobachtung. Wenn irgend möglich, so vermeide man die Entnahme von Saatgut Don befallenen Feldern. Zur Bekämpfung der Krankheit möchte Eintauchen der Saat in heißes Waffer empfohlen werden. h.
eiß:
Matt in 4 Zügen.
Schwarz: Ra4, D12, 2b5, Gb7, Rc3, Le7. Bauern: d4, e3.
"
Der Sinn obiger Aufgabe ist die Hinlenkung der Schwarzen Figur auf ein Feld, wo fie unter Aufhebung des Batts" gefchlagen werden lann. Der erste Zug von Weiß, der dieses einleitet, ist Gb7- d6, Le7Xd6; 2. Df2- e2, 2d6- f4( es droht 3. 2b5- d3 nebst mit 4. De2, was aber nicht geht, wenn der 14 den Bauern e3 schlägt); 3. e3X14, c3Xd4 erzloungen; 4. De2- e5. Lösung Nr. 13: E. Schwenke. 1. Za4- d4, e5Xd4, 2. 2g3- c7. 1. d7 bel.; 2. Ed4X den d- Bauern+ 1. Lg6- e8, 2. Gg7- e6. 1...... Lg6-15, 2. Gh6-17+. Johannes Koht.
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( Bum 75. Geburtstage am 18. Juli 1918.) Wieder einmal fönnen wir einem Manne zum 75. Geburtstage gratulieren, der in literarischer und historischer Bedeutung für das deutsche Schuchleben( und wohl nicht nur für dieses allein) un erreicht dasteht. Mit seinem, leider schon 1914 ge florbenen Freunde J. Kodellorn gab er ein Buch Das Indische Problem" heraus, welches feinerzeit das größte Aufsehen erregte. Mit diesem Buche wurden fie die Gründer einer neuen Schule, die sich im In- und Auslande Träftig entwidelte. Stoht ist zurzeit der größte deutsche Broblemmeister und der gründlichste Kenner des alten Schachs", wie feine Einleitung des Bilguerschen Handbuches bes Schachspiels" bemeift. Es fehlt uns leider an Raum, um feine Berdienste für das Schach gebüh rend würdigen zu fönnen. Er wurde geboren am 18. Juli 1843 in Elbing . Seit Mitte der 50er Jahre in Köln , wo er auf der Schule Stocefforn Tennen lernte. Trieben zufammen eifrig Schach und veröffentlichten 1860 ibre erften Probleme. Beteiligten sich 1862 und 1866 qn englischen Broblemturnieren und erlebten froh ihrer preisgekrön ten Aufgaben dort herbe Enttäuschungen. Bon da an gingen ihre Aufgaben unter der Doppelfirma Roby u. Kodelforn". Nach der Schulentlassung mußten die Freunde sich trennen, Tombonierten aber immer zufammen. Nobb studierte Ingenieur und wurde 1877 in Königsberg Oberingenieur. Seit 1901 ist er benfioniert und hat seinen Wohnsik in Dresden . Möge uns die Schachgöttin Cailla" diefen großen Problemmeister noch recht lange er Halten.
Se Schachfendungen find it riffen att M. Oehlschläger, Berlin N., Hochstädter Str. 10.
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