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bas eingehende Studium einen Einblick in die technische Arbeitsübung der Miniatoren ge­winnen fann. Man erkennt, daß sie in diesem Falle zunächst alle Bilder in Umrißzeich nungen entwarfen, daß sie dann mit der malerischen Anlage allmählich fortfuhren, und zwar merkwürdigerweise so, daß der

Wilde Pflanzen im Zimmer. Manche unserer Feld- und Waldblumen lassen sich ziemlich mühelos im Zimmer pflegen und und hier auch vor der Zeit zur Blüte brin­gen. Dies glückt namentlich gut bei verschie. benen Frühjahrsblühern, wie Schlüssel­blume, Lebertraut, Lausendschön, Lungen­traut, Buschwindröschen, Lerchensporn, Schattenblümchen, Haselwurz, Salomons­fiegel. Für die ersten Versuche seien die drei erstgenannten Pflanzen besonders empfoh len, zumal man diese mitten im Winter aus dem Wald in das Zimmer versezen tann. Fundstellen für die genannten Pflan

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Aufbewahrung von Samen.

zen sind überall, wo Wald ist, vorhanden. Zum Ausheben wäh len wir recht starke Exemplare, bei denen ficher auf eine Blüte zu rechnen ist. Bet manchen ist die Blü­tentnospe im Herbst schon sichtbar oder fühlbar. Die Pflan zen werden fürsorg. lich ausgehoben. Bei jenen, die ein ver­zweigtes Wurzelver, mögen haben, wie 8. B. die Schlüssel­blume, lassen wir möglichst viel Erde an den Wurzeln figen. Solche mit einem Wurzelstod wie der Salomonsflegel, find

Die

besonders sorgfältig zu behandeln, daß der Wurzelstock unbeschädigt bleibt. Pflanzen werden dann zu Hause in alte Blumentöpfe eingefeßt. Gewöhnliche Gar­tenerde genügt dazu, wenn sie nur locker ist. Man tann die Pflanzen nach Art für sich allein in die Töpfe fezzen oder auch verschie­bene Arten zufammenpflanzen. Obacht ist zu geben, daß jede Pflanze genau so tief in die Erde kommt, wie sie draußen wurzelte. Dies ist namentlich bei den Ar­ten mit Wurzelstock zu beachten. Nach dem

durch Klopfen.

Die Neue Welt. Illustriertes Unterhaltungsblatt.

Das Reinigen von Samen

Illuminator( fo nennt man häufig den Ma­ler, welcher die eigentliche Austuschung der Zeichnungen besorgte) die eine Farbe, die er eben im Pinsel hatte, für alle noch anzu tuschenden Blätter ausnutte. Waren alle Flächen mit der Grundfarbe angelegt, so be­gann die Schattengebung usw.

Aus allen Ecken

in einen Keller stellen, wo die Temperatur nur wenig über den Nullpunkt steigen darf. Der Standort sei hier hell. Die Erde in den Töpfen darf nicht austrocknen. Bon Mitte Januar an tönnen die Töpfe ins Zim­mer fommen. Der Salomonssiegel verträgt es schon früher und das Tausendschön kann den ganzen Winter hindurch im Zimmer sein. Große Ofenwärme lieben die Pflan zen im allgemeinen nicht; dafür sind sie für Sonnenwärme um so dankbarer. Jedenfalls müssen die Töpfe recht hell stehen. An

Der Landwehrmann.

Sie bringt die Kinder wohl zu Bett. Ihr Auge hat so trüben Schein. Ich hülle mich in Träume ein und dent, wenn ich sie bei mir hätt, wie das wohl würde sein.

Der Wind treibt übers Haferfeld die schwarze Nacht von Osten her. Sprach nicht von Frieden irgendwer? Wenns nur um meiner kleinen Welt und meinetwillen wär!

Weh, wenn der schöne Stern erbleicht, den mir die Liebe aufgesteckt; weh wenn ein Tag, schußaufgeschredt, mir seine bittre Schale reicht, eh mich die Erde deckt!

Artur Zickler.

sonnigen, warmen Februartagen tut frische Luft not. Bei trockener Zimmerluft stellt fich leicht Ungeziefer ein; man sorge also für feuchte Luft. Wer nicht über sonnig gele. gene Fenster verfügt, wird mit dem Treiben der Frühlingsblumen fein Glück haben. Am besten gelingen in folchen Fällen immer noch Bersuche mit Tausendschön, Leberblume. und Salomonssiegel; Schlüsselblumen trei­ben wohl Blätter, aber feine Blumen. Man

durch Pusten.

tut gut, die Pflanzen nicht vor Ende Februar ins Zimmer zu nehmen. Sind aber sonnige Fen­fter zur Verfügung und werden die Pflanzen ihrer Natur entsprechend aufgewartet, so wird der Treibversuch befrie­digen; der Frühling wird im Zimmer ein paar Wochen früher einziehen als draußen im Lande. Neue Bücher. Eine neue Erzählung Don

m.

längst bei der Deutschen Berlagsanstalt in Stuttgart  ( Preis geheftet 4 Mf., gebunden 5,50 Mt.) erschienen. Es ist das Schicksals­buch eines aus dem Zuchthause entlassenen Sträflings In tiefschürfender Art wird mit packenden Worten das Sich- Einleben des in den Alltag Zurückkehrenden geschil dert. Zwei Frauengestalten werfen die

Einpflanzen wird gehörig gegoffen. Erfolgt| Ernst Zahn  :" Das zweite Leben" ist un das Einpflanzen bereits im Herbst, so muß ein geeigneter Unterkunftsplay im Garten beschafft werden. Ist ein Mistbeetfasten zur Berfügung, so werden die Töpfe hier in eine dünne Laubschicht eingebettet. Sonst werden fie an trockener Stelle in die Erde einge­fenft und nun mit Laub derartig bedeckt, daß die Töpfe nicht einfrieren können. Im Motfalle kann man die Pflanzen aber auch goldigen Lichter der Liebe auf den dunklen

Vielleicht haben unsere Ausführungen, so fnapp sie nur eben das große Ge­biet der mittelalterlichen Miniaturmaleret streifen fonnten, doch das Interesse für diesen zu Unrecht vernachlässigten Zweig der Kunstübung gewedt. Adolf Behne  .

Pfad des ehemaligen Zuchthäuslers. Ent­sagung und Neigung spinnen ihre Fäden um den Aufrechten; in wortlosem Heldentum fämpft er seine inneren Rämpfe aus; seinen Seelenfrieden aber vermag feine Lebens­lockung aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Lebensweisheiten. Alles fruchtbare Er­tennen muß ein fortwachsendes sein.( W. Grimm.) Die Hauptsache ist, daß man lerne, sich selbst zu beherrschen.( Eckermann.)

Schach. Bearbeitet vom Vorsitzenden des Deutschen   Arbeiter schachbundes. Nr. 16. Dtto Wosgien t.

Weiß:

Matt in 2 8ügen.

Schwarz: fc6; Dal; Bauern: a7, d7, f7, g6.

Ec

Ra8; 2c7, g8; b5, h3. Bauern: b4, c4, d6, g5. Otto Wosgien ist nicht mehr. Auch er ist jetzt, nachdem er fast vier Jahre das Kriegselend durch machte, im Westen einem Granatschuß zum Opfer gefallen. Mit ihm ist einer der Besten des Ber liner Arbeiter- Schachklubs dahingegangen. war ein eifriger Anhänger der Arbeifer- Schach bewegung und ein fleißiger Problemfombonist. Das heutige Problem ist feine Tegte Arbeit aus dem Felde. Ehre seinem Anbenten! Lösung Nr. 15: Willi Büd. 1. Th7- e7 Zb6Xa6. Le8-17. 2. Ze7- e6. 1. 2. Lc8Xd7. 1. Gd7-18. 2. Le7Xc7+.

Königsgambit.

( In Heidelberg   von Weiß ohne Ansicht des Brettes

Weiß:

S. Alapin.

gefpielt.)

Schwarz:

Ein Amateur.

5. Sc3Xe4 Qc8- g4 6. Dd1- e2 2g4X13?. 7. Ge4-16

ist ein

1. e2- e4 e7- e5 2. 12-14 e5Xf4 3. Gg1-13 d7- d5 4. Gb1- c3 d5Xe4 Schachnachrichten: In Rathenow  Arbeiter- Schachklub gegründet worden. Dieser tagt Montags und Freitags, abends von 8 bis 10 Uhr, im Lokal von Refeld, Jägerstr. 28. Damit hat nun auch das edle Schach in Rathenower   Ar­beiterfreifen feinen Einzug gehalten. Anfängern wird unentgeltlich Unterricht erteilt. Gäste stets willkommen.

Der Berliner   Arbeiter Schach  ! I u b bielt am 27. Juli seine Salbjahresversammlung ab. Der Verein zählt zurzeit 100 Mitglieder, 244 find im grauen Rock. Am Bußtag, 20. No­bember, findet im Logen- Restaurant", Kleine Auguststraße 14, ein großer öffentlicher Wettkampf statt, zu dem alle Arbeiter- Schach­spieler Berlins   eingeladen sind, ebenso die aus wärtigen Genossen. Der Bericht des Raffierers ergab einen Rassenbestand von über 700 Mt. Der Borstand soll ein Reglement ausarbeiten, nach welchem in Bukunft die Turniere stattfinden sollen. Briefkasten. An alle Einsender von Schachauf­gaben richten wir die Bitte, die beabsichtigte fung der Aufgabe gleich beizufügen.

Alle Schachfendungen find zu richten aft R. Oebifchläger, Berlin   N., Hochstädter Str. 10.

Nachdrud des Inhalts verboten! Berantwortl. Redakteur L. Salomon- Lessen, Berlin.  ( Alle für die Redaktion bestimmten Sendungen, find zu richten nach: Berlin  , Lindenstr. Berlag Hamburger Buchdruckerei und Berlagsanstalt Auer& Co., Hamburg  . Drud. Borwärts Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. 68.