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vornherein bösen Willen haben, sondern aufrichtig Verfügung des Königlichen Domänen- Rent- Amts kann. Wir wollen Herrn v. Beust alle Gerechtigkeit und ehrlich Aufklärung suchen, wenigstens so viel d. d. Carthaus, den 26. Juli 1865: 1730 widerfahren lassen, aber der Mann, den man auf einem, dargethan zu haben: daß in unserer Haltung bei „ Viele Ortsbehörden des diesseitigen Amtsbezirks be nationalen Fest mit Huldigungen überschütten soll, der Gelegenheit des Kölner Festes und unserer Haltung dienen sich bei den hierber zu erstattenden Berichten des ist er wahrhaftig nicht. Endlose Hochs vom Festzug aus, ein großartiges Nachtständchen, jubelnde Huldigungen, vor demselben nicht Inconsequenz, sondern vielmehr Prädikats ergebenst" oder ganz ergebenst", als z. als er sich dem Festplatz einmal von weitem genähert, tief begründete Confequens liegt; daß wir immer Dem pp. Amte zeige ich ergebenst an u. f. w. Diese ein donnerndes Hoch, als er in der Festhalle wirklich Jeder Ortsvorsteher und auf demselben Boden standen und nur um uns her Schreibart ist unpassend. erschien, und das Alles für den Mann, der einen VerSchulze ist bei seiner Verpflichtung darauf hingewiesen fich plötzlich etwas geändert hatte. Auch erkannten dies, wie sich gezeigt hat, die worden, daß er dem unterzeichneten Amte- seiner nächst fassungsbruch noch nicht gefühnt, der dem wilden Rausch der Reaction in den fünfziger Jahren die vollen Zügel vorgesetzten Behörde Geborsam zu leisten schuldig sei. Arbeiter durch ganz Deutschland mit einer Schnel: Daraus ist aber nicht das Wort ergebenst", sondern schießen ließ wir nennen nur Ein Wort: Waldheim " ligteit und Sicherheit, welde beweisen, daß sie voll- gehorsams" herzuleiten. Wenngleich es weniger auf wahrlich das Herz zuckt und die Faust ballt sich, ständig zum Bewußtsein ihrer Klassenlage und ihrer die Form der Berichte, als auf deren wahrheitsvollen von einem Fest erhält, das unter dem anspruchsvollen wenn man solche Beweise gedantenloser Jämmerlichkeit Klassenaufgabe gelangt, daß sie social- politisch Jubalt ankommt, so ist es doch anstößig, fast in einem reif find dip maitondale 21eben Schreib- Titel eines National festes aufgetreten ist. 211137 eben derfelben die vorbezeichnete anmaßende, Serier dieſer Geiſt der gemüthlichen Servilität, der iſt es nicht,
weise zu und wird
Nein,
der uns zur Nation machen wird, wenigstens nicht zu eruflich unterfagh, des Präditats ergeben" biermit Ausdruck nur bei Correspon der Nation, die wir im Sinne haben und die auch die denzen unter gleichgestellten Behörden auwendbar, nicht deutschen Sänger der dreißiger und vierziger Jahre im aber dessen Gebrauch einer untergeordneten Behörde der Männer. Der deutsche Sängerbund mag immerhin Sinne gehabt, zu einer Nation selbstbewußter freier vorgesetzten gegenüber gestattet ist. Zur Berichtsform fünftig seine Feste feiern, aber er mag es thun, ohne gehört außerdem, daß auf gebrochenen Bogen geschrieben Anspruch darauf zu erheben, daß in seinen Festen die wird."
nationale Idee, das nationale Streben ihren Ausdruck finden; er mag es vielmehr thun, als Sunstgenossenfchaft, die keinen weiteren 3wed hat, als die Kunst des deutschen Männergesanges zu pflegen. Auch so wird der deutsche Sängerbund noch seine Verdienste behalten. Den politischen Nimbus aber mit seinen Mühen und mit ernsterem Streben und ernſterem Gepräge, wir seinen Ehren überlasse er künftig anderen Vereinen meinen den bösen" Menschen, die zwar keine Lieder, wohl aber Männerstolz und Freiheitsliebe haben.
Wäre ganz gut, wenn das geehrte Blatt
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in
* Berlin , 4. August. [ 3um Kölner Fest] Die Juristen- Kommission, welcher in der vorigen Sißung der Stadtverordneten- Bersammlung der Antrag zur[ Freiherr von Beust] ist, einem TeleBerichterstattung überwiesen wurde, daß das Ober- gramm zufolge, gestern Abend durch Prag gebürgermeister- Amt von Herrn Glassen- Kappelmann kommen. Wie man vernimmt, begiebt sich der den Betrag von 75 Thlr. einziehe, welchen derselbe selbe nach Wien , München und Gastein. der Stadtgemeinde wegen Mietbung des Gürzenich Saales zu zahlen habe, hat dem Vernehmen nach tionalitätsbestrebungen.] Eine, jedenfalls un[ Curiosum zu den österreichischen Nadiesen Antrag einstimmig für rechtlich begründet absichtliche Fronifirung der österreichischen Staatserklärt und, mit Ausnahme eines Mitgliedes, dessen verhältnisse ist in Ungarn vorgekommen. Der Annahme bei dem Stadtverordneten Collegium zu beantragen beschlossen. Dieses eine Mitglied will Augsb. Allg. 3tg." wird nemlich von dort geschrieaus Billigkeitsrücksichten gegen Herrn Classen- Kap ben: In neueſter Zeit haben zwei im Biharer Co- richtiger Erkenntniß die Sache etwas verallgepelmann den Betrag niedergeschlagen wissen. Bor- mitat ansässige Zigeunerhäuptlinge für sich und ihre meinern und nicht nur die verschiedenen Vereine, Stammesgenossen bei der ungarischen Hofkanzlei sondern das ganze Treiben der liberalen aussichtlich wird jedoch der Majoritäts- Antrag der ein Gesuch eingereicht, in welchem sie um Errichtung Bourgeoisie überhaupt einer ähnlichen Kritik Kommission und zwar, wie zu erwarten steht einer geographisch abgegränzten Zigeuner- Woywo- unterwürfe. Erfreulich ist es aber, daß selbst bei mit großer Stimmenmehrheit angenommen werden, bina" in Ungarn bitten! Das wäre eine nagelnene diesen gothaer Seelen hier und da ein Stückchen und zwar um so eher, als Herr Classen- Kappel,, historisch- politische Individualität!"" Seibsterkenntniß hervordämmert. mann jenen Betrag nicht aus eigenen Mitteln zu bestreiten hat, da er als Vorsitzender des Festcomité's den Saal gemiethet hat. Der Miethsbetrag wird ehne Zweifel dann sofort eingezahlt werden, wahrscheinlich dann aber eine Entschädi gungsanklage gegen denjenigen angestellt werden, der die Benutzung des Saales verhindert hat.
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Ausland.
* Dresden , 3. Auguft.[ 3um Sänger- Königsberg, 2. August. [ 3ur aufgelösten fest] schreibt das„ Fr. Journ.":" Versammlung.] Der Vorsitzende der neulich zur Sehr gespannt waren wir auf den Verlauf des Besprechung der Kölner Angelegenheit berufenen Dresdener Sängerfestes, denn dort mußte es sich zeigen, und bald nach ihrer Eröffnung aufgelösten Berob die Angriffe auf das deutsche Sängerthum Grund jammlung, Dr. Falfson, hat sofort eine Bebatten oder nicht. Sie haben leider nur allzuviel schwerde über den die Versammlung überwachenGrund gehabt. Der Geist, der auf dem Dresdener Dies sind übrigens nur noch unbedeutende Feft geherrscht, das ist nicht der Geist, ben wir von den Beamten an das Königl. Polizei- Präsidium Quengeleien, die der Regierung schwerlich viel früher her an dem deutschen Sängerthum kennen. Es gerichtet. Sorge machen werden. Aber es ist deutsche Art, war ein großer verschwommener Jubel, ein großes geauf solche Dinge Gewicht zu legen.) müthliches Amusement, dieses Dresdener Fest, bei dem trotz aller Reden vom deutschen Vaterland so wenig an [ Titulaturen.] Während man allenthal- bas arme deutsche Vaterland und so viel an die schönen ben den Gebrauch von Titulaturen und dergl. ab- Fahnen und Guirlanden, an die schönen Mädchen und schafft oder abzuschaffen bestrebt ist, bringt das den goldenen Wein, an die schöne Festhalle und an Carthauser Kreisblatt in seiner Nr. 53 folgende Herrn v. Beust gedacht wurde, daß es Einen dauern unserm Lande auf's Engste zusammen, und all' diese Laster sind natürliche Folge des Druckes, der auf dem so sprungfertigen Geiste unserer Nation erstickend lastet. Mit beschnittenen Flügeln wird der Vogel zur Maus, zum Wiesel. Wo ist mein Frankreich , das ich fannte, liebte und verehrte!
Feuilleton.
Der Luxus der Frauen: die Schuld der Männer. ( Antwort einer Französischen Frau auf die bekannte Nebe
dedes General- Prokurators Dupin.)
Herr Senator!
H. Paris, 3. August. [ Interessante wissenschaftliche Arbeit über Algerien und die nordafrikanische Bevölkerung. Die, Association" über Arbeitseinstelluungen. Progöttern, was sie gestern verachtet; und diese Protituirten, das ist das Schlimme, das Gefährliche, halten die Höhen Der Gesellschaft besetzt; sie geben Gesetze, fie richten, sie entscheiden über die wichtigsten, die heiligsten Angelegenheiten. Sehen Sie, mein Herr, das ist ein Scandal, der ganz anders wirkt und demoralisirt, als das theaterhafte Auftreten der verworfenen Geschöpfe, dessen trostlofe Rebrseite kaum Jemanden entgehen kann.
Gegen diese Prostitution, gegen diesen Scandal sollte man Petitionen beim Senate einreichen, und Sie sollten dann das Wort nehmen, um zu verhindern, daß die ehrwürdige Versammlung über den Gegenstand zur Tagesordnung übergehe. Um dem hohen Hause ein getreues Bild eines Abtrünnigen vorzuhalten, das gewiß nicht ermangeln würde, auf die Väter eine tiefe Wirkung hervorzubringen, vergessen Sie dann ja nicht, den Mann als Beispiel anzuführen, der den Grundsätzen und der Dynastie von 1830 ergeben war, der von dieser Dynastie hoch emporgehoben, mit Ehren und Vortheilen überhäuft, mit Verwaltung ihrer Domänen betraut worden, der nach der Febuar- Bewegung der Republik Liebeserklärun gen gemacht und Treue geschworen, und der heute auf den Bänken des Senats sitt und nicht einmal so viel Ehrfurcht vor der menschlichen Würde hat, um sich ein unablässiges Schweigen aufzulegen.*)
Die einreißende Prostitution der Weiber ist gewiß ein arger Schaden, der die Sorge des Patrioten erregen mag und sein Sinnen auf Abhilfe herausfordert. Allein Sie haben Sich mit der Ihnen eigenen Beredtsamkeit dem Uebel ist insofern seine Grenze gezogen, daß die entgegen den übertriebenen Aufwand der Frau erhoben, als würdigten Geschöpfe, wie glänzend der Staat auch sein den Quell der weitverbreiteten Brostitution. Ich weiß mag, in welchem sie erscheinen, wie reich und kostbar nicht, ob Sie mit dieser Herleitung Recht haben; mir der Schmuck sein mag, mit dem sie sich behangen, und kommt es nämlich vor, daß eine Tugend, die sich ver- überböten sie Fürstinnen an Prunk und Herrlichkeit, fauft, um damit eine Schneiderrechnung oder einen Wech- dennoch von der Gesellschaft ausgestoßen, geächtet sind sel zur Verfallszeit zu bezahlen, einerseits nicht werth ist, und bleiben, und daß sie trotz allen Vorschubs, den ihnen erhalten zu werden, andrerseits nicht erhalten werden eine entartete Literatur, die allgemeine Gesunkenheit des kann. Der maßloſe Aufwand führt nur das Sympton moralischen Gefühls und die Gesammtheit der Zustände des moralischen Verfalls herbei, erzeugt aber nicht den leisten, daß sie trotz aller ihnen zu Gebote stehenden moralischen Verfall selbst. Dieser hat andere Faktoren, Mittel die Kluft nicht überspringen können, welche sie von die aufzufinden Sie sich wohl hätten sollen angelegen der ehrbaren Gemeinschaft unerbittlich trennt. Der Einsein laffen. Bezüglich des Heilmittels, welches Sie ge- genommenste für die Zügellosigkeit der entwürdigten gen das lebel angewendet wissen wollen, haben Sie Sich Weiber ist bedacht, seines Hauses Altar vor der Entebenso geirrt wie bezüglich der Ursache der Krank weihung durch ihre Nähe zu schützen. Der Sittenloseste beit. Wie bescheiden die begüterte Hausfrau sich auch zeichnet das ehrbare Weib vor der Gefallenen aus. Und kleidet, es wird immer eine beträchtliche Anzahl von in dieser strengen Ausscheidung und Absonderung findet Frauenzimmern geben, die auch den gemäßigten Auf- das lebel sein heilsames Gegengewicht. Weit verderbwand nicht erschwingen können und der gefährlichen Ver- licher, weit unbeilvoller als die Prostitution der Weiber lockung, von welcher Sie sprechen, ausgesetzt bleiben. ist aber die Prostitution der Männer, wie sie in unserem Uebernähmen Sie es, zu bestimmen, wo das schlimme Lande un sich gegriffen bat. Sie wissen, mein Herr Beispiel anfängt und wo es aufhört? im Der ungemesse Aufwand ist nicht der Grund, sou es giebt, die, den feilen Dirnen gleich, ihre dern das Produkt einer Demoralisation, auf die Sie, Ehre, ihren Glauben, ihre Ueberzeugung verkaufen. Der der edle Menschenfrennd, in Ihrer Rede unausbleiblich Unterschied des Preises, das erkennen Sie wohl, ändert Einladung. Die Köln . 3tg." bringt in bätten hinweisen müssen. Der übertriebene Aufwand nichts an der Feilheit, ob man sich für eine Anstellung ihrer letzten Nummer folgendes Inserat: Herr Classenhängt mit dem gemeinen Materialismus, mit der Jagd oder eine Rente liefert, bleibt sich gleich. Gar Viele sind Kappelmann wird heute höflichst bei uns zum Mittagsnach Geld und niedrigem Genuß, mit der Werthlegung ihrer, die beute verläugnen, was sie gestern bekannt, die tisch eingeladen. Wir werden für eine ungestörte Mahlauf Aeußerliches, mit der Spiel- und Gewinnsucht in heute verrathen, was sie gestern gefüßt, und heute ver- zeit sorgen. Löwe und Löwin im Zoologischen Garten.
wie
driollte es Ihrem Scharfblick entgehen, daß|
Genehmigen Sie die Versicherung meiner ausneh menden Hochachtung Ihrer Talente. X. Paris , 25. Juni 1865.
*) Dupin selbst.
Mannichfaltigkeiten.