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hinauswarf und den König von Preußen zum deutschen Kaiser machte. In Wien   glauben die Staatsmänner noch das deutsche   Reich durch Tischreden aufbauen zu fönnen, und sind sehr deutsch   und sehr freisinnig ihren Toasten."

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mischer Beifall.) Der Tag wird, der Tag muß kommen, das Barlament neun Monate lang ,, Grundrechte" be­wo die Vertreter des Deutschen Volkes in Frank rieth, für das ohnmächtige ,, Neichsministerium", für das furt sich zusammenfinden, um die Machtstellung Deutsch  - Verfassungswert, welches Desterreich aus Deutschland  lands zu befestigen für immerdar.( Beifall.) Vor acht­zehn Jahren etwa war es, als sich die edelsten des deut­schen Volkes in Frankfurt   zusammengefunden, um die Einheit Deutschlands   herzustellen. Das Werk ist damals nicht gelungen. Abermals vor zwei Jahren war es, daß unser ritterlicher allverehrter Kaiser vom Donaustrome Auch wir müssen uns gegen Frankfurt  " Sodann besitzt eine große Stadt, was höchst wichtig auszog, um in der alten Kaiserstadt, begrüßt vom Jubel erheben, aber nicht wie die ,, Presse" vom öster- ist, weitverzweigte Verkehrs- und Handelsverbindungen des ganzen Deutschen   Volkes, das Werk zu vollbringen. reichischen, sondern vom deutschen   Stand- und übt als Sammelort der Intelligenz, sowie als staat Es mißlang. Was aber ein zweites mal nicht gelang, punkte aus. licher Mittelpunkt einen fern reichenden Einfluß auf das wird, ich bin dessen gewiß, zum dritten Male gelingen. ( Großer Beifall.) Daß dieses Ziel errungen werde, gebe umliegende Land aus.- ich vor Allem den Deutschen   Universitäten anheim. Sie mögen die Männer bilden und vorbereiten, die dereinst in Frankfurt   zu sitzen baben. Dem ehemaligen Deutschen   Reichsminister sei es darum vergönnt, das Glas zu lehren auf die Deutschen   Universitäten. Sie leben hoch!( Beifall.)

Die Wiener Presse" bemerkt hierzu:

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Frankfurt  ! Köstliche Naivität! Was sollen wir in Frankfurt  ?

Indem das Parlament nach Frankfurt   verlegt wurde, war es um die Einheit so gut wie geschehen. Denn Die alte Dummheit noch einmal machen? nun gab es drei Hauptstädte in Deutschland   mit consti­Es wird unsern Lesern von Interesse sein zu tuirenden Versammlungen, nämlich: Wien  , die Haupt­erfahren, wie sich Bernhard Becker   in seinem stadt Desterreichs, Berlin  , die Hauptstadt Preußens, und Werke: Die deutsche Bewegung von 1848 Frankfurt  , die Hauptstadt der Kleinstaaterei, welche lettere und die gegenwärtige"*)- über die Wahl sich vergebens anmaßte, dem übrigen Deutschland   eine einer Hauptstadt für Deutschland   ausspricht. Verfassung im bundesstaatlichen Sinne vorzuschreiben. Es heißt da( Band II.):

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So viel scheint auch uns festzustehen, daß wenn bei der nächsten deutschen   Bewegung Frankfurt   zum Centralpunkt gemacht werden sollte, man gescheid­ter thäte, gar nicht anzufangen.

Mit doppelter Spannung mußte man lauschen, als der Mann sich erhob, von welchem die Universität ver­gebens die Reorganisation, den Bau eines neuen Hauses, Durch die Wahl Frankfurts   zum Sitz des Parlaments den Bauplatz erwartet und erbeten, unter dessen Verwal- knüpfte man( wie schon erwähnt) an die frühere, noch tung der Zwift über den Zeitpunkt der Jubelfeier eine unverbaute Idee an, daß das Parlament zum Bundes­Entscheidung erhalten hatte, in deren Folge nicht blos tage die zweite Kammer bilden sollte. Frankfurt   eignete die große Mehrheit der Studirenden, sondern auch viele sich wohl zum Vorort eines monarchischen Bundes, taugte der gefeiertesten Lehrer dem ganzen Fest den Rücken aber nicht als Sitz einer konstituirenden deutschen Na­wendeten. Herr v. Schmerling feierte die deutschen Uni- tionalversammlung. Von den Regierungen des deutschen  versitäten als die Bildungsschulen für das nächste Bundes war Frankfurt   als Hauptstadt gewählt worden, Parlament in Frankfurt  . Frankfurt   war das dritte weil es als eine machtlose, in der Mitte Deutschlands  Wort in seiner Rede, und den Hörern gingen dabei gelegene freie Reichsstadt ein neutraler Ort zu sein schien, ganz eigene Gedanken durch den Kopf. Er erinnerte an wo der Einfluß weder des einen, noch des andern Bun­das Reichsministerium, welches den Waffenstillstand von desstaats einen beträchtlichen Ausschlag auf die Beschlüsse Deutschlands  . Nicht in einem österreichischen oder Wien   oder Berlin   ist die künftige Hauptstadt Malmö   billigen mußte, weil es ihn nicht hindern konnte, gab. Hätten wir in Deutschland   nur einen einzigen preußischen- nein, im deutschen Sinn. und das eines schönen Tages sich auflöste, ohne eine Großstaat, sei es Desterreich oder sei es Preußen, so Spur zurückzulassen, als getäuschte Erwartungen, ge- würde die hohe Bundesversammlung in die Hauptstadt Inidte Hoffnungen. Er erinnerte an die Kaiserfahrt dieses Großstaats verlegt worden sein. Indem jedoch nach Frankfurt  , den zweiten mißlungenen Versuch einer zwei vorhanden waren und obendrein Baiern auf die Einigung Deutschlands  , in Scene gesetzt von seinem Rolle des dritten im Bunde aspirirte, so bewirkte die ,, verehrten Freunde" Rechberg  , dessen deutsche   Politik Eifersucht der Großmächte, daß die politisch unbedeutende Herr v. Schmerling vor anderthalb Jahren im Reichs- freie Reichsstadt Frankfurt zum deutschen Vorort erkoren rathe so warm in Schutz genommen. Er apostrophirte ward. Durch die Wahl Frankfurts   erkannte man also die gegenwärtigen Freunde aus jener schönen Zeit", die Berechtigung des Dualismus auf dem Standpunkte und verlangte von ihnen Vorbereitung der Jugend für den dritten Versuch. Gewiß werden die Männer sich bemühen, patriotische Gesinnung in die Herzen zu pflan­zen; aber weiß Herr v. Schmerling nicht mehr, daß ihr Patriotismns ein anderes Ziel hat, als der unsere? Saßen da nicht die Urheber jenes Gothaismus, gegen den wir eben heute wieder auf der Mensur stehen, und mit dem es für Desterreich keinen Pact giebt, sei es in Frankfurt   oder wo sonst immer? Und in deren Sinne soll die neue Generation politisch erzogen und vorgebildet werden? Wahrlich, man konnte vergessen, daß der Redner noch vor acht Tagen österreichischer Minister gewesen ist, aber es sagte auch niemand, wie nach seiner Rede beim Schillerfest: ,, Das war ein Minister- Programm der Zu­funft!" Dafür stimmte die Musik den Rakoczy an, ohne zu abnen, welch' boshaften Witz sie damit machte.

Was werden die fremden Universitätslehrer daheim erzählen? In Wien   hat die Universität fünfhundert Jahre des Bestehens und ein Statut aus dem vorigen Jahrhundert, aber kein Haus. In Wien   vertritt ein Walzer die Stelle des Landesvaters oder Gaudeamus. In Wien   schwärmt man noch für die schöne Zeit", als

Feuilleton.

Das Festbankett der Universitätsjubelgäste zu Wien  

( am 3. August).

Bon diesem Bankett giebt der ,, Wanderer" folgende gelungene Schilderung: Mit einem Festbankette in der ,, Neuen Welt" wurde endlich gestern Abends die viel commentirte Jubelfeier der Universität geschlossen. Das Festmahl war anfangs im Freien in dem sogenannten Garten der Neuen Welt" projectirt, der strömende Regen verwies jedoch die Gesellschaft in die Saallocalitäten, die durchaus nicht geschmückt waren. Kurz nach 6 Uhr, als die Gesellschaft bereits ziemlich vollzählig war, erschien Rector Hyrtl, bei dessen Eintritt in den Saal die festordnenden Stu benten sowie viele anwesende Gäste Vivat riefen und in die Hände flatschten. Die Ordnung der Tische war in Folge des durch den Regen abgeänderten Arrangements völlig aufgehoben. Die Tafelmusit besorgte die Kapelle Strauß unter Leitung des Herrn Joseph Strauß und die Militärkapelle der Preußen Husaren. Um 8 Uhr, nachdem der Braten aufgetragen war und die ersten Champagnerflaschen entforkt wurden, sollten die Toaste beginnen. Der Lärm, der in dem Saale   herrschte, war jedoch so groß, daß man kaum sein eigenes Wort ver­

der Kleinstaaten an. Ferner hielt man sich an die ge­schichtliche Ueberlieferung, wonach Frankfurt   lange die Krönungsstadt der deutschen   Kaiser gewesen, der Bundes­Wir vermuthen, daß Wien   die künftige Haupt­staat aber dem Kaiserreiche gefolgt war. stadt Deutschlands   sein werde, sind jedoch zugleich Eine konstituirende Nationalversammlung dagegen der Ansicht, daß in dieser Beziehung mit Sicherheit hätte keinen solchen neutralen, auf ein winziges Gebiet nichts vorherzusagen ist. beschränkten Ort auswählen sollen. Sie mußte ja ohne­bin überall zu Hause sein und war, weil die Mehrheit Deutschlands   monarchisch ist, immerhin in einem mon­archischen Gebiete besser aufgehoben, als in der mittel­alterlichen Aristokratenrepublik. Da sie sich auf die Bolts souveränetät ſtützte, hatte sie sich unter den Schutz des Volkes zu stellen, während sie doch in Frankfurt   unter dem Schutze der Mainzer   Bajonrette tagte.

*) Berlin  , 1865. Verlag von Reinh. Schlingmann.

Deutschland  .

Appellhofes in der Festangelegenheit] ist * Berlin  , 7. Auguft.[ Das Urtheil des jetzt veröffentlicht.

stehen konnte. Da erhob sich Rector Hyrtl und bat um einer Polka Française ein. Rufe von allen Seiten: Ruhe.( Fortwährender Lärm.) Hyrtl: Meine Herren! ,, Das deutsche Vaterland!" Die Kapelle, welche die ich bitte nochmal um Ruhe!( Fortwährender Lärm, patriotischen Rufe hört, corrigirt sich und beginnt einen Rufe ad loca, niedersetzen u. s. w.) Hyrtl: Meine Csardas  ; abermals stürmische Rufe: ,, Das deutsche Vater Herren! ich bitte um Ruhe!( andauernder Lärm.) Hyrtl: land!" Die Husarenkapelle, die offenbar die Piece nicht Ich befehle Ihnen Rube!( Lärm und Beifall.) Hyrtl: kenut oder den Ruf nicht versteht, beginnt den Rakoczy­" Ich befehle Rube! Ich bitte aber auch um das marsch. Stürmische Acclamationen nach dem ,, deutschen erste Wort, denn es gilt dem Kaiser, unter dessen Schutz Vaterland!" Die Kapelle spielt aber den Rakoczy fort. wir dieses Fest begehen. Die Freiheit, mit der uns der Da beginnt ein großer Theil der Festversammlung das Kaiser beglückt, ist das sicherste Pfand des Aufblühens ,, deutsche Vaterland" zu singen und sucht das Orchester Desterreichs und die Gewähr, daß sich die Wissenschaft zu übertönen, was natürlich nicht gelingt, bis endlich frei entwickeln werde. Ich ersuche Sie daher, Sich von die Husarenkapelle den Platz räumt und wieder durch Ihren Sißen zu erheben und das Glas zu schwingen das Strauß'sche Orchester ersetzt wird. Hyrtl läutet auf das Wohl des Kaisers.....( Stürmische Unter- mit der Glocke: Meine Herren! Es sind viele Toaste brechung: Rufe: Hoch der Kaiser, hoch!" Die Musik fällt mit der Volkshymne ein.)

Hyrtl, der seinen Toast noch nicht vollendet, will weiter sprechen, wird aber durch den kärm daran ge­hindert und setzt sich entrüstet nieder. Endlich nach län­gerer Pause gelingt es ihm, indem er sich auf einen Sessel stellt, zu Worte zu kommen. Er meldet, daß der frühere Minister v. Schmerling sprechen wolle und hofft, daß der eben genannte, Name Achtung und Stillschweigen gebieten werde.( Anhaltender Lärm.) Endlich gelingt es den Festordnern, Nuhe zu schaffen und Hr. v. Schmer ling beginnt zu sprechen:

( Folgt die Rede. Siehe oben unter Berlin  . Der Bericht fährt dann fort:)

Stürmische Hochrufe! Die Husarenkapelle fällt mit

vorgemerkt. Wollen Sie sie hören, dann bitte ich auf mein Silberglöckchen zu achten. Prof. Dove, der be­rühmte Mann aus Berlin   hat das Wort." Prof. Dove vermag mit seiner schwachen Stimme bei dem Lärm nicht durchzubringen, seine gediegene Rebe wird jedoch von den Nahestehenden mit lebhaftem Beifall aufgenom men. Er bringt einen Toast aus auf Desterreich und dankt Wien   für die freundliche Aufnahme. erhält das Wort Professor Hasner. Er erinnert daran, daß die Stimme des Chorknaben, welche vor 40 Jahren in dem Dome zu St. Stephan ertönte, in den letzten Tagen auch bei der seltenen Jubelfeier der Universität als die erste und wichtigste Stimme zu hören war. Dieser Chorknabe war Hyrtl  , und wenn auch noch so viele Ordenssterne seine Brust besäen, der leuchtendste

Nach Dove