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worden, in jeder Nummer dem Genossen Singer etwas am Zeuge in einem Kreise zur Stichwahl zwischen einem Konservativen und einem| Gegner find jedoch die folgenden Thatsachen. Am Sonnabend früh wurde zu flicken. Freisinnigen, so siegt voraussichtlich der letztere, weil er in der Stich- in zivei Straßburger Blättern, der vorgeblich demokratischen(!) Richtig beurtheilt. wahl auch die sozialdemokratischen Stimmen auf sich vereinigt. Kommit Bürgerztg." und den vorgeblich unparteiischen Neuest. Nachr.", ein Entschiedenes Mißgeschick hatte Herr. Dr. Kropatscheck mit einer aber der Sozialdemokrat in die Stichwahl, fo siegt der Konservative, weil Inserat aufgegeben, welches die nadte Anzeige der Neumühler Berkombinirten konservativen und Bauernbunds- Versammlung, die am die Freiſinnigen sich nicht entschließen können, für einen Sozialdemokraten sammlung mit der Anführung Bebel's als Referenten enthielt. Die vorigen Sonnabend in Jänickendorf bei Luckenwalde stattfand. Der 3 stimmen. Allerdings haben die Freisinnigen, wie wir fürzlich Aufnahme des Inserates wurde jedoch verweigert. Auf BorOrt hat etwa 200 Wahlberechtigte und hatten sich hiervon um 1/48 1hr nachgewiesen, bei den letzten Wahlen diese Tattit eingeschlagen und behalt erklärte einer der beiden Herausgeber, es sei zwischent die Versammlung sollte um 6 1hr stattfinden- etwa 25 bis dadurch die Reaktion gestärkt. Die Schuld trifft aber nicht unsere fämmtlichen bürgerlichen Blättern Straßburgs 30 Mann eingefunden, von denen noch einige während des Vor- Partei, sondern die Anhänger der Freisinnigen, die in ihrem blinden ein lebereinkommen dahin getroffen worden, trages den Saal wieder verließen und sich in der Gaststube zum oder sich der Abstimmung enthielten. Legt der freisinnige Führer Straßburg Stabt nichts aufzunehmen, felbft Haß gegen die Sozialdemokratie für den Konservativen stimmten vom sozialdemokratischen Wahl- Komitee für Schafskopf" niedersetzten. Dieselben erklärten auf Befragen, mit den Ausführungen des Herrn Referenten nicht einverstanden zu sein, wirklich so viel Gewicht darauf, daß im nächsten Reichstage möglichst teine Annoncen gegen Bezahlung der üblichen den Ausführungen des Herrn Referenten nicht einverstanden zu sein, viele Anhänger der Opposition sizen, so möge er seine Mannen Insertionsgebühren. Die Anregung hierzu ging von der da er ihnen doch zu viel vormache, deshalb hätten sie die Versamm- belehren, welche Taffit fte vernünftigerweise einzuschlagen haben." demokratischen" Bürgerztg." aus. Man muß festhalten, so bemerkt lung verlassen. Thut er das nicht, so fällt der Vorwurf, die Reaktion gestärkt zu unser reichsländ. Partei- Organ zu diesem geradezu beispiellos schmähKönig Stumm's Terrorismns. haben, lediglich auf ihn und seine Partei zurüd.- lichen Verhalten unserer bürgerlichen Gegner sehr treffend, daß es Gegenüber dem im Wahlkampf beständig wiederkehrenden Gedem erwählten Abgeordneten Straßburgs im Reichstage im Verlauf ſchwäß von dem angeblichen Terrorismus, den die Sozialdemokratie Ein Freifinniger über das Wahlrecht. der verflossenen fünf Jahre nicht ein einziges Mal möglich war, sich auf die Arbeiter ausüben soll, dürfte es nicht unangebracht erscheinen, In Hamm - Soeft ist von der freisinnigen Volkspartei Justizrath seinen Wählern in öffentlicher Versammlung in Straßburg selbst eine Aeußerung wiederzugeben, die König Stumm am 24. März 1897 indthorst aufgestellt, der in Unna von unseren Parteigenossen vorzustellen; daß Bebel ferner bei alledem derjenige Reichstagsbei Berathung des Marine- Etats gethan hat. Er antwortete unserem befragt wurde, ob er nicht sich seinerzeit gegen das jetzt bestehende Abgeordnete ist, der bei jeder Gelegenheit mit der größten of er das b Genossen Auer, der die Interessen der Werftarbeiter wahrnahm und Reichstags- Wahlrecht ausgesprochen habe. Herr Windthorst mußte Energie und mit vollster Hingebung für die Gleichsich über unbegründete Entlassungen von Werftarbeitern beschwerte, zugeben, er habe sich einmal für das indirekte Wahlsystem ausstellung Elsaß Lothringens mit den übrigen Bundesstaaten es scheine ihm Aufgabe der Marineverwaltung zu sein, mindestens gesprochen, aber er wolle zur Zeit das Wahlrecht nicht geändert und für seine Befreiung vom Drucke des Diftaturregimentes zu verhindern, daß Leute, die Vorgesetzte der Arbeiter sind, sich offen wissen, da die ist: man Sachlage bergegenzur sozialdemokratischen Parlei bekennen, der wenn sie das thun, sie taſten würden. frei wärtigen, wenn rücksichtslos zu entlassen. Ich bin nicht blos der Ansicht, daß sinniger Kandidat aufgestellt, der das Wahlrecht gesinnung der Straßburger Bourgeoisie in ihrem vollen Umdas ein Recht der Marineverwaltung ist, sondern ich behaupte, daß es gern verschlechtern möchte, nur den Zeitpunkt dafür jetzt fange ermessen will, die dem Diftaturregiment fnechtselig ihre Pflicht der Marineverwaltung ist, wie jeder anderen Behörde auch. Meiner nicht für passend hält. Hilfe leiht, um die einzige für Freiheit und Gleichheit kämpfende Ansicht nach wäre es Pflicht der kaiserlichen Marineverwaltung, Von echt freifinnigem Geiste pog Bartei in Elsaß- Lothringen mundtodt zu machen. Daß es gerade jeden Arbeiter, vor allen Dingen aber jeden legt das Verhalten der freifinnigen Volkspartei bei einer Mittwoch vorangehen, das beweist von neuem, wie schlecht die wenigen Rechte die sogenannten Demokraten sind, die in diesem Bestreben Wertmeister, ber fich notorisch zur Sozial- Abend Abend in Wiesbaden stattgehabten Wahlversammlung Zeugniß unseres Volkes selbst bei dem radikalsten Flügel der bürgerlichen aus der Arbeit zu ent lassen." ab. In den Blättern hat diese Partei eine große öffentliche Vorsichtigerweise that König Stumm diesen Ausspruch im Reichs- Bolts versammlung". angekündigt; der Pferdefuß sah jedoch Opposition aufgehoben find.- tage, wo ihn seine Immunität als Abgeordneter vor einer strafrecht- am Schlusse dieser Anzeige etivas deutlich hervor, in dem„ die lichen Verfolgung schützt. Zweifellos hätte ihn sonst die schwerste Freunde der Kandidatur Wintermeyer" zu dieser Versammlung einBebel hat in der Zeit vom 1. bis 7. diefes Monats in Leipzig , Strafe" treffen müssen, da er ja den offenbaren Versuch gemacht hat, geladen wurden. Alls nach Eröffnung der Versammlung, der unser Plauen i. V., Fürth , Nürnberg , Neumühl( Straßburg ) und Weylar Arbeitswillige an der Arbeit zu hindern. Kandidat Genosse Dr. Quard bewohnte, Genosse Quint an Wahlversammlungen abgehalten. In Straßburg hatten wir anfangs fragte, ob sich an die Rede des Freisinns- Kandidaten Wintermeyer einen Saal, der uns aber in lekter Stunde abgetrieben wurde, eine freie Diskussion schließen würde, wurde ihm bedeutet, daß das worauf die Versammlung in dem zwei Stunden von Straßburg enteifert eins der bekannten Hülle'schen Flugblätter, indem es darauf nicht angängig sei, indem man unter sich sein wolle". Als aller fernten Neumühl auf badischem Gebiete stattfinden mußte. In StraßHinweist, daß der schrankenlose" Gebrauch des Koalitionsrechts den Protest nichts fruchtete, verließen unsere Genossen den Saal. Es burg haben die sogenannten bürgerlichen Demokraten sich auf einen städtischen Arbeitern bisher nicht nur nicht genützt, sondern sogar sehr viel waren wohl an 120 Personen, und die Gesichter der Freisinnsmannen nationalliberalen Kandidaten geeinigt, der verspricht, für das allgefchadet hat. Zum Beweis daffir wird angenommen, daß die bisherigen wurden zum theil recht lang, als der Saal sich plötzlich um die gemeine, direkte und geheime Wahlrecht einzutreten, aber über das Streits fast alle mit einer Niederlage der Arbeiter geendet haben. Hälfte der Besucher entleerte. Sie müssen hier doch eine heillose gleiche Wahlrecht schweigt. Bebel nagelte diese ZweiLaffen folche Beispiele das Koalitionsrecht wohl so sehr entbehrlich Angst vor uns haben; sie fürchteten vielleicht eine Wiederholung der deutigkeit und noch einige andere ähnlicher Art gehörig an erscheinen? Auf diese Frage werden die Arbeiter am 16. Juni Vorgänge, die sich im benachbarten Biebrich am Abend vorher und zwang den anwesenden Führer der Straßburger„ Demokraten ", Herrn Hülle und seinen Gesinnungsgenossen die gebührende Ant- abgespielt hatten, wo unseren Rednern eine Zeit von 10 Minuten zum einen Rechtsanwalt Lange, das Wort zur Vertheidigung zu nehmen. wort ertheilen. Nicht das Koalitionsrecht hat, wie Herr Hülle meint, Sprechen zur Verfügung gestellt war. Genosse Mähr hat diese Böhle und Bebel antworteten, worauf Herr Lange eiligst das Feld Kummer und Thränen, Elend und Blutvergießen zur Folge, wohl furze Zeit auch vollauf ausgenügt, sodaß der weitaus größte Theil rännte. aber könnte die Verkümmerung der geringen Volksrechte, deren wir der Versammlung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie den uns heute noch erfreuen, leicht derartige Mißstände herbeiführen. Saal verließ, als einem weiteren Redner das Wort nicht gestattet wurde. this Reaktionäre Heuchler.
Diese Erklärung genügt. Eeime Wahlrecht an eingetreten man die Erbärmlichkeit und Schergen=
demokratie bekennt,
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Gegen die Koalitionsfreiheit
Die vereinigten Konservativen, Christlich- Sozialen und Deutsch Sozialen verbreiten ein Flugblatt, in dem sich folgender Erguß gegen die Sozialdemokratie findet:
Ohne Zuschuß von der Junung muß Herr Bernard seine Kandidatur verfechten. Die Berliner Bäderinnung Germania hatte bekanntlich beschlossen, 150 M. aus ihrer Wirthschaftskaffe für die Wahlagitation ihres Obermeisters Bernard, des konservativen Kandidaten im 1. Berliner Wahlkreise, zu bewilligen. Durch den Magistrat als Aufsichtsbehörde ist der Immung eine derartige Verwendung der Gelder untersagt worden.
Von der Agitation.
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Die Frankfurter Zeitung " hält sich ganz mit Recht darüber auf, daß auch die Nationalliberalen in Baden über das gleiche Wahlrecht in ihren Reden und Flugblättern sich ausschweigen. Dasselbe ist bei einer Anzahl elsässischer Kandidaten der Fall. Auffallend ist nur, daß die Frankfurter Zeitung " noch nicht entdeckte, daß ihre eigenen Parteigenossen in Straßburg einem solch zweideutigen Kandidaten ihre Unterstützung leihen.
In voriger und dieser Woche sprach Genosse Pfannkuch in Pößneck und Gräfenthal , im 2. Meininger Kreis und in Peine , Osnabrück , Hannover und Göttingen . Vornehmlich die letztgenannten Bersammlungen waren sehr start besucht. In Göttingen konnten Hunderte Einlaß nicht mehr finden. In Dresden referirte Gentoffe edebour in einer gut besuchten Versammlung. Liebknecht sprach am Mittwoch abend in Düsseldorf in einer Wählerversammlung, wie Düsseldorf eine solche feit Laffalle's Beiten gewiß nicht erlebt hat. Stopf an Stopf standen die Massen im großen Hedhausen'schen Saale bis draußen im Garten. Selbst die schwarz von Menschen. Hier wogte es nur so hin und her. Der Saal mußte eine halbe Stunde vor Beginn der Versammlung schon geschlossen werden. Begeistert wurde Liebknecht, der zum ersten Mal hier sprach, empfangen, und in glänzender Weise verlief die Versammlung. Am Dienstag hatte Liebknecht in Barmen vor einer imposanten Versammlung gesprochen. In Schwerin und Nostoc fanden am Mittwoch und Donnerstag überaus zahlreich befuchte Versammlungen statt. In beiden hatte Genosse Singer das Referat übernommen.
Deutsche Arbeiter und Handwerker, die ihr noch unter dem Banne der Sozialdemokratie steht, rafft euch auf, schüttelt das unwürdige Joch ab und verlaßt die falschen Propheten, die euch wie politische Kinder einschläfern, um euch dann nur um so sicherer ausbeuten zu können, die euren gesunden Sinn verwirren und euch Nussische Zustände ad Julsinituor in die Zwangsjade der Parteipolitik stecken, damit ihr nur ja das fcheinen noch in gewissen Orten des Wahlfreises Wiesbaden zu Wahre und Rechte nicht fennen lernt, dagegen ihren eigensüchtigen herrschen. Unsere Partei entfaltet eine rührige Agitation in fämmt Zwecken unbewußt dient. Eine Partei, deren einer Führer von lichen Ortschaften. In Bad Langenschwalbach wurden die Baterlandslosigkeit strotzt, deren zweiter Führer, ein Jude und Flugzettelvertheiler vor einigen Tagen von Gendarmen angehalten, Großkapitalist ist, eine solche Partei fann und wird euch niemals fie mußten den Ort verlassen. In anfenfelden ging's schützen und euch vertreten, wie es euer wohlverstandenes Interesse noch besser. Gelegentlich einer konservativen Versammlung große Martinstraße vor dem Lokal war der ganzen Länge nach: erfordert. Deshalb reißt euch los von diesen Wölfen in Schafs- sprach Genosse Dörfler Frankfurt. Der Bürgermeister wollte kleidern, besinnt euch auf euch selbst und kommt zu uns, die wir denselben anfangs nicht sprechen laffen, gab aber schließlich nach, ein warmes Herz für unser ganzes Volt haben und allen Schutz als der Konservative Oberstlieutenant Wilhelmi Redefreiheit zu gewähren wollen, die ihn bedürfen." fagte. Kaum hatte unser Genosse begonnen, als der von dem Orts Für den Arbeiter Priez, der im vierten Kreis kandidirt, soll die diener herbeigerufene Gendarm ihn am Arme packte und mit den schöne Anpreisung erst am Tage der Wahl verausgabt werden und Worten: Nu ist's aber genug, jetzt müssen Sie raus!" zur Thüre in einer Beilage heißt es, daß, went alle reichstreuen Wähler schleppte. Erſt als man den pflichttreuen Beamten auf das in auf dem Posten find, der Arbeiter Sieg gesetzliche seiner Handlungsweise aufmerksam machte, ließ er Dörfler los. Dieser würdige" Vorgang hat einen recht unangenehmen Eindruck gemacht, der den Konservativen am 16. Juni vielleicht sauer aufstoßen wird.
davontragen wird. Nun, das Renommiren wollen wir den Rittern, die die Sozialdemokratie vernichten wollen, schon verzeihen, aber ihr Trug, daß sie dem Volk Schuß gewähren wollen, ein warmes Herz für das Volk haben, muß als Frechheit gekennzeichnet werden. Die Sippschaft, die sich hier zusammengefunden hat, die bisher die Geschäfte der Brotwucherer besorgten, jede Unterdrückung der Arbeitertlasse mit Jubel begrüßten, gegen die Freizügigkeit wettern und das Wahlrecht mit frevelhafter Hand anzutasten wagen, sind die schlimmsten Feinde der Arbeiterklasse, sind gewiffenlose, heuchlerische. Beutepolitiker. Nicht im Banne der Sozialdemokratie steht die Arbeiter schaft, sondern in freier selbstloser Bethätigung ihrer Jdeale, in der Bertretung ihrer Jnteressen gegen die Kapitalistentlasse und ihre Söldlinge,
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Vertraulich!
Sehr geehrter Herr!
Am 16. d. mts., vormittags von 10 Uhr ab, finden die Neuwahlen zum Reichstage statt. Die Bedeutung der diesmaligen Wahl wird in weiten
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Wahlrechtsverkürzung.
In der Heilanstalt Altenbrad im Braunschweigischen wurde 90 bis 100 Insassen vom Gemeindevorsteher auf ihre Reklamation mitgetheilt, daß sie nachträglich noch in die Wählerlisten eingetragen werden sollten. Kurz vor diesem Termine jedoch machte man den Beschwerdeführern die Mittheilung, daß das herzogliche Staatsministerium ihre von der Ortsbehörde augenscheinlich für berechtigt angesehene Beschwerde abschlägig beschieden hat, daß mithin von ihrer nachträglichen Eintragung Abstand genommen würde.
Wir fönnen nur unsere Verwunderung aussprechen, wie das Ministerium eine solche Anordnung erlassen kann, die unbedingt dem flaren Wortlaut des Wahlgesetes widerspricht.
Mittel gegen die Wahlunfreiheit.
Wo man Arbeiter oder sonstige abhängige Personen durch tenntliche Wahlzettel um ihr oberstes staatsbürgerliches Hecht beNamen der Gegner vom Stimmzettel und schreibe deutlich und trügen will, da streiche man einfach mit dickem Striche den genau den unseres Kandidaten auf, wie das folgende Muster zeigt:
Weil keine den Schutz und die Sicherheit des Deutschen Reiches nach außen betreffende Frage zur Entscheidung steht, glauben sehr viele Wähler, daß der Ausfall der diesmaligen Wahl ziemlich gleichgiltig sei und daß es auf ihre Stimme bei derselben nicht an- dip the antinfblooni
tomme.
Das ist ein großer, verhängnißvoller Irrthum.
Bei der Rührigkeit der Sozialdemokraten ist es möglich, daß nicht 60, nein 100 sozialdemokratische Abgeordnete in den Reichstag fommen.
Dann wird die Sozialdemokratie( wie das Zentrum, von dem das auch früher kein Mensch geglaubt hat) eine ausschlaggebende Partei im Reichstage werden.
Dann wird die Regierung gezwungen sein, auch unberechtigten Anforderungen dieser Partei zu entsprechen. Dann werden die berechtigten Wünsche der nicht durch die Sozialdemokratie vertretenen Klassen der Bevölkerung nicht erfüllt
werden.
Dann hilft kein Schimpfen auf die Regierung mehr, weil es zu
spät ist.
Oder es fommt zur Revolution.
Wer eine Ahnung hat von den Schreckniffen, welche auch im günstigsten Falle eine Revolution unausbleiblich zur Folge hat, kann bies nicht wünschen.
Deshalb möge jeder, der eine gesunde und gedeihliche Fortentwickelung des Deutschen Reiches, unseres geliebten Vaterlandes, erwünscht, an seinem Theile dazu beitragen, daß am 16. Juni b. J. wenigstens in unserem Wahlkreise kein Sozialdemokrat
gewählt werde.
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jö
Genosse Auer sprach am Sonntag und Montag in Lichten stein und Meerane vor Versammlungen, die sich eines starken Zuspruchs erfreuten.
In Altenburg wurde dem Genoffen Schoenlant vom überwachenden Beamten das Wort entzogen, als er auf die Ereignisse der Märztage zu sprechen tam. Das gleiche Schicksal ereilte den Genossen Buchwald, der nach Schoenlant zu Worte tam und schließlich wurde die Versammlung, die vom besten Geist für unsere Sache: beseelt war, aufgelöst.
Genosse Storch aus Stettin referirte am Sonntag in Stutt lleber hof, einem großen Dorfe des Danziger Landkreises. 400 Personen hatten sich eingefunden, die in voller Spannung den Ausführungen des Redners lauschten.
Am Sonnabend trat Genosse Storch in Danzig dem Abg. Rickert entgegen und am Dienstag gleichfalls in Neufahr wasser.
In Kemberg , einem kleinen Städtchen im Wahlkreis weinig Wittenberg , referirte Genosse Rohrlad in einer meißen Großenhain . Der Schwerpunkt der Agitation muß Versammlung, die von 500 Personen besucht war. leber großen Lokalmangel flagen die Genossen in beshalb auf die Presse und Flugblattvertheilung gelegt werden. Das Wahlflugblatt„ Der Wahlmichel" ist bereits in 70 000 Exemplaren
berbreitet.
Die Beschlagnahme der Flugblätter geht lim Wahlkreis Breslau - Land ungeschwächt fort. Am vergangenen Sonntag hatte der Baron von Reigenstein in Beilau die Festnahme von Flugblattverbreitern und Beschlagnahme der Flugblätter verBaron v. Langen- fügt und der Amtsvorsteher vollzog den Befehl. Nachdem der LandHogar rath des Streises seinen Beamten mitgetheilt hat, daß die Verbreitung jog tre mit-üdershagen murde von Druckschriften jetzt unbehindert vorgenommen werden darf, erscheint es uns doppelt merkwürdig, daß immer noch Beschlagnahmen sights on Stralsund stattfinden.
jli of ad
dil
1910 no lindys bildnin
Noch kurz vor der Wahl haben unsere Genossen in Posen in einer größeren Versammlung für unseren Kandidaten Moraw sti eintreten tönnen. Nach dem prächtigen Saale des Zoologischen
teichstages immer für giltig erklärt worden. Solche Stimmzettel sind von der Wahlprüfungs- Kommission des Gartens war von den Freifinnigen zu Dienstag Abend eine all
gemeine Wählerversammlung einberufen, die von Sozialdemokraten fehr start, im ganzen von ca. 800 Personen besucht war. Unsere Genossen Wiese und Grönig, die wiederholt zum Wort kamen, nahmen die Gelegenheit wahr, wirkungsvoll für unseren Kandidaten gegen den Freifinnigen einzutreten.
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vor der Pistole des
Ordnungsparteiliche Bekämpfung der Sozialdemokratie. Der Kampf der vereinigten Ordnungsparteien gegen die Sozialdemokratie treibt in Straßburg i. E. die übelduftendsten Blüthen. Im Reiche Ballestrem Kein Mittel ist den Herren Bourgeois zu schlecht, um der Sozialdemokratie das Straßburger Mandat zu entreißen. Die große Ver- Gendarmen! Am 7. Juni begaben sich vom Bahnhof Rudziniz im fammlung, welche Genosse Bebel am verfloffenen Sonntag im Streise Gleiwig zwei Genaffen auf die Tour zur Wahlagitation in badischen Dorfe Neumühl zu gunsten der Kandidatur Böhle im die Dörfer Plawniowiz und Umgegend; Blawniowig, dort ist der Wahlfreis Straßburg- Stadt abhielt, sollte ursprünglich im Schützen- Siz des großen Ballestrem, des Zentrums- Kandidaten für den Wahlhof" in Königshofen, einem Vorort Straßburgs, stattfinden. Der freis Lubliniz- Tost- Gleiwig. Dort hat er seinen mächtigen SchloßWirth hatte seine Zustimmung gegeben und, um auch die letzten bau, den er durch ein neues Schloß für Besuche erweitert. Kaun Zweifel an seiner Aufrichtigkeit zu beseitigen, sogar einen hatten unsere Genossen ihre Arbeit begonnen, als ihnen ein Gendarm Bettel unterschrieben, auf welchem er sich zur Hergabe seines Saales nachgelaufen kaum und ihnen Halt! zurief. Da begingen nun unsere verpflichtete. Zwei oder drei Tage vor dem Versammlungstermin Genossen allerdings den unverzeihlichen Fehler, daß sie, wenn auch langtam er zu dem Vorsitzenden des sozialdemokratischen Wahlkomitees famer als vorher, weitergingen; ja sie waren so dreist, trotz eines noch Die„ Freifinnige Zeitung" sucht wieder einmal ihre Leser glauben und zeigte demselben an, daß er wegen unvorhergesehener Schwierig- maligen" halt", wenn auch sehr langsam, weiterzugehen. Da zu machen, daß die Sozialdemokraten dadurch, daß sie überall Kandi- teiten" jein Wort nicht halten könne. Genauere Feststellungen er geschah etwas unerwartetes: der Gendarm zog seinen Revolver und baten aufstellen, die Reaktion stärken. Den Beweis dafür bleibt sie gaben, daß die Brauereigesellschaft dem Wirth, der nur Zäpfler ist, brohte mit Schießen. Jezt blieben die Genossen freilich stehen, aber fchuldig, er ist auch zu schwer zu erbringen, denn es ist klar, daß unter dem Eindruck der ordnungsparteilichen Drohungen die Ab nach einem heftigen Wortwechsel, in dem der Beamte mit Berhaftung, durch die Aufstellung eines sozialdemokratischen Kandidaten die Re- tretung seines Saales untersagt hatte und zwar lediglich deshalb, Wegnahme der Schriften und deren Vernichtung drohte, mußte er aktion nicht nur nicht gestärkt, sondern höchstens geschwächt wird. weil es sich um eine von sozialdemokratischer Seite einberufene Ver- fie, da sie ganz energisch gegen diese Art aufzutreten, protestirten, Der Gedankengang des freisinnigen Blattes ist folgender: Kommt es sammlung handelte. Noch schmachvoller für unsern bürgerlichen doch ziehen lassen. Sie beendeten mun ihre Tour so wie beabsichtigt