Nr. 185.

Berlin , Donnerstag den 2. November

1865.

Social- Demokrat.

Diese Zeitung erscheint täglich Organ des Allgemeinen deutschen Arbeiter- Vereins.

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Vortrag

vor der allgemeinen Arbeiter- Versammlung in der Berliner ,, Alhambra ", am 15. October 1. J.

( Mit einiger Ausfeilung nach stenograph. Aufzeichnung.) ( Fortsetzung.) Welche Bewandtniß alse, m. H., hat es mit den beregten Productiv- Associationen mit Staats credit?

Absatz ihrer Erzeugnisse besorgt werde u. s. f. Sie zwar, aber bis zu einem gewissen Grade entsprechen werden also hierzu bestimmte Organe, je nach Zwed- den Unterschieden, in welchem Falle einem Jeden mäßigkeit einzelne Personen oder Ausschüsse, einzusetzen je nach Bedarf zeitweilige Vorschüsse auf den zu­haben. Die Hauptsache hierbei ist diese: daß ein Jeder, fünftigen Ertrag auszuzahlen wären.

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der etwas Namens der Gesammtheit oder für sie Mag dies übrigens so oder anders eingerichtet zu besorgen hat, dies kraft des ausdrücklichen Ver- werden immer, m. H., ist die neue Einrichtung trauens, als gewählter Vertrauensmann, thut. Und eine von der jetzigen gänzlich unterschiedene. Denn wie könnte es auch anders sein! Setzen wir ja was eine solche Association von einer Fabrik nach doch fortwährend voraus, daß diese Productiv- jezigen Verhältnissen durchgreifend unterscheiden Associationen in einem freien und volksthümlichen würde ist Folgendes: Staate wirken und schaffen; und wie dieser auf In einer Fabrik nach jetzigen Verhältnissen hat Wir haben festgestellt, daß unter der jetzigen Pro- dem Willen der Gesammtheit beruht, so muß ja bei Jahresschluß die Gesammtheit der Arbeiter ben felbft, ductionsweise der Arbeiter nicht den durch seine Ar- auch jede einzelne große Einrichtung in ihm vom für diese Arbeitermenge durchaus nothwendigen beit geschaffenen Neuwerth, nicht den Ertrag der demokratischen Geiste getragen sein.( Beifall.) Jahreslohn erhalten. Die Löhne aller Einzelnen, Arbeit erhält, sondern daß vielmehr dieser ledig- Was nun insbesondere die Frage betrifft, in zusammensummirt, sind dieser Gesammtlohnbetrag. lich dem capitalbesitzenden Unternehmer zufällt, wäh- welcher Weise die von der Association geschaffenen Außer diesem Betrage nun ist durch die das ganze rend der Arbeiter von diesem mit einem färglichen, Gegenstände, oder vielmehr, der diesen Gegenstän- Jahr fortgesetzte Arbeit ein, meist sehr erheblicher, nur gerade für den nothwendigsten Lebensunterhalt den entsprechende Werth zur Bertheilung kommen weiterer Werth entstanden. Mit diesem weiteren ausreichenden Lohne abgefunden wird. Wir haben solle, so müssen für die Beantwortung dieser Frage Werthe aber haben die Arbeiter nichts zu schaffen, leßen weiter festgestellt, daß die Ursache dieses Sachver- zwei Gesichtspunkte maßgebend sein: fondern es fällt derselbe vielmehr dem halts in dem Umstande liegt, daß die selbstständige einmal ist es nöthig, daß ein Sporn per- tapitalbesitzenden Unternehmer der Arbeit, Arbeit an die Vorbedingung des Besitzes vorhan­dem Fabrikanten, in die kasse. dener Werthgegenstände gebunden ist, welche Vor­bedingung eben von den Besiglosen nicht erfüllt werden kann, daher sie der Herrschaft des Kapitals verfallen.

sönlicher Thätigkeit bleibe, so daß einer durch besonders angestrengte und geschickte Thätigkeit fich persönlich besser zu stellen die Möglichkeit vor sich sehe;

ferner aber auch ist es nöthig, daß die Forde rung der Gleich beit möglichst zur Verwirklichung Es handelt sich also darum, den Besitzlosen, komme, jene Forderung, welche, abgesehen vom ur welche durch Arbeit neue Werthgegenstände erzeugen sprünglichen Rechte, praktisch daraus hergeleitet wollen, jene Vorbedingung zu ermöglichen. werden kann, daß ja auch zur Erhaltung der staat­Demzufolge hat der Staat den zu begründenden lichen Gesellschaft, dieses Organismus, welcher je­Productiv- Associationen die Beschaffung der der ungestörten Production und jedes Genusses zur Betreibung der Arbeit erforderlichen Voraussetzung ist, Alle zusammenwirken. Gegenstände möglich zu machen. Man halte also zweierlei auseinander:

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In den gedachten Associationen hingegen, m H., ist der Gegensatz von Arbeitern und Unter nehmern aufgehoben; die Gesammtheit der Arbeiter ist der Unternehmer; was also überhaupt an neuem Werth entsteht, fällt dieser einer 1 sammtheit der Arbeiter in die kasse, fommt Derrich somit auch jedem Einzelnen zu Gut.

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Sie sehen also, m. H., daß hier der Gegensa zwischen Kapital und Arbeit, Lohnarbeiter und Unternehmer aufgehoben, den Arbeitenden das volle Werthergebniß ihrer Thätigkeit gesichert ist. Der Vorschlag, Productiv Associationen mit Die Thätigkeit soll angespornt, der Fleiß soll Allein, m. H., es handelt sich nicht darum Staatscredit zu begründen, besagt also: daß den seinen Lohn, die Trägheit ihre Strafe finden und Sie werden sich erinnern, daß ich dies zu Arbeitern, welche zur Betreibung eines bestimmten aber andererseits, m. H., keine Aristokratie des Eingang nachdrücklich betont habe da oder dort Arbeitszweiges zusammentreten, die Verwirklichung Talentes und der natürlichen Begabung, sondern Arbeiter zu Unternehmern zu machen, sondern es dieses Vorhabens, welche durch die Kräfte der Ein- in dauernder Sicherstellung eine Ermöglichung der besteht die Aufgabe vielmehr darin, eine Ausweisen zelnen unmöglich wäre, durch das Eingreifen der Genüsse der Erde auch für die minder Begabten! gleichung des Gegensatzes von Kapital Gesammtheit, den Staat, ermöglicht werden soll. Kaum brauche ich darauf hinzuweisen, daß der un- und Arbeit überhaupt anzubahnen; oder an Es ist klar, m. H., daß zu diesem Zwecke der verschuldet arbeitsunfähig Gewordene in einer brüders gesagt: es handelt sich nicht darum, die Lage Staat in irgend einer Form Capital beschaffen muß; derlichen Gesellschaft sein Antheilsrecht nicht ver- einzelner Arbeiter zu bessern, sondern darum, allein lassen Sie uns, bevor wir an die Betrachtung lieren kann. Klassenlage der Arbeiter überhaupt jenes Umstandes gehen, zuvörderft einen Blick auf das Innere jener Associationen werfen!

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Hieraus ergeben sich wesentliche Gesichtspunkte, welche man beim Ins- Leben- Rufen jener Produc tiv- Associationen festzuhalten hätte. Worin bestehen diese Gesichtspunkte? ( Fortsetzung folgt.)

Wie die beiden erwähnten Gesichtspunkte- An- heben. spornung der Thätigkeit durch die Möglichkeit per­sönlicher Besserstellung und Verwirklichung der Brüderlichkeits- und Gleichheitsidee am Zweck­mäßigsten zu verwirklichen seien, mag im Einzelnen und Näheren dahingestellt bleiben.

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Wie dieselben im Inneren des Näheren einzu­richten sein würden, dies, m. H., kann man sich auf verschiedene Weise denken, und es muß diese Einrichtung sogar eine verschiedene sein je nach den verschiedenen Arten der zu betreibenden Gewerbs- Man kann empfehlen, die Lehnverhältnisse( ob zweige. Allein einiges Gemeinſame, m. H., läßt Tag- oder Stücklohn) anschließend an die jetzigen fich, als Grundlage bildend, für alle derartigen Verhältnisse vorerst beizubehalten, so daß also Jeder Associationen fagen. Zunächst müssen die Är- je nach seiner Leistung verschiedene Einnahme hätte; beiter, welche sich zu einer Association vereinigen, ferner aber, um auch das zweite Princip zu ver­dafür sorgen, daß unter ihnen selbst strenge Zucht wirklichen, wäre in diesem Falle am Schlusse des und Ordnung aufrecht erhalten werden, was sie Jahres der Reinertrag der Production zu gleichen am Besten durch Einsetzung eines Ausschusses, den Theilen an sämmtliche Mitarbeiter zu vertheilen. steinischen Frage] wird bekannt, daß übermor sie selbst wählen und mit den nöthigen Befugnissen der auch: man vertheilt diesen Ertrag nicht zu gen die Mittelstaaten am Bunde einen Antrag ausstatten, errreichen können. Es ist ferner nöthig, gleichen Theilen, sondern mit gewissen, den Unter- sofortige Einberufung der holsteinischen Ständ daß die Association nach außen vertreten, daß der schieden der Leistungen des Einzelnen nicht ganz stellen, die Vormächte" aber, wie man fich unbe

* Berlin , 1. Oct.[ 3ur schleswig

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