Dazu wird gemeldet:
sollen; wenn er das nicht thut und statt dessen wie die Kake beiderseitigen Quoten- Deputationen, die den Vertheilungs- Das Thomasphosphatmehl Geschäft und die Kreuzum den heißen Brei um die Hauptfrage herumgeht, so wird schlüssel der Reichsausgaben feststellen sollen, mit thierischem Beitung". Endlich hat auch die fromme Kreuz- Zeitung " für das er die Folgen selbst zu tragen haben. Wie bedenklich es Ernste ruhig weiter. Aber auch bei diesem Manöveriren zieht übrigens schon innerhalb des Bundes der Landwirthe kracht, Desterreich gegenüber Ungarn ebenso den Kürzeren, wie es im ergiebt sich daraus, daß Dr. Oertel, der Chefredakteur der Ernstfalle thun würde. Deutschen Tageszeitung", in einer Zuschrift an das Leipziger Tageblatt " ausdrücklich erklärt, er habe mit der Thomasphosphatsache nicht das allermindeste zu thun, sowie daraus, daß die Bundesmitglieder Rehren in Hamelspringe und Busse in Vistinghausen sich in geharnischten Erflärungen gegen die Bundesleitung wenden. In Schuß genommen wird der Bundesvorstand nur noch von der" Post", der Staatsbürger Zeitung", dem Stöcker'schen Volk", der Deutschen Tages- Zeitung" und der Kreuz- Zeitung " eine Bundesgenossenschaft, für die sich anständige Leute bedanken
würden.
Aus
Der Ministerpräsident richtete an die Präsidenten der beiden Häuser des Reichsrathes gestern eine Zuschrift, in welcher auf grund eines Auftrages des Kaisers die Vertagung des Reichsrathes ausgesprochen wird.
famose Thomasphosphatmehl- Geschäft Worte gefunden, aber nicht etwa, um das Geschäftsgebahren der Bundesführer zu verurtheilen. Das kann man von dem Blatt, in welchem noch der Geist des seligen Hammerstein umherspukt, nicht erwarten. Nein, das Organ der Junker und Junkergenossen erklärt einfach, daß es nur deshalb Die österreichische Quotendeputation hat eine Quote von 611/2 die Sache todtgeschwiegen habe, weil es das Geschäftsverfahren des zu 381/2 vorgeschlagen, die ungarische Deputation erklärt, diesen Bundes nicht kenne; aber in demselben Athemzuge fügt es hinzu, Antrag nicht annehmen zu können, und wünscht bei der Be- daß es sich wesentlich um ein Wahlmanöver der Anti- Agrarier rechnung der Quote die Ausscheidung der in beiden Staaten nicht handle. Und doch hätte es die Kreuz- Beitung" leichter als irgeno gleichartigen Abgaben. ein anderes Blatt gehabt, sich bei den Plötz, Röfice und Der drohende Staatsstreich in Italien . Aus Nom wird Konsorten über den Sachverhalt zu informiren. Vielleicht uns geschrieben: Wir stehen vor dem Staatsstreiche! Während die hat sie auch Erkundigungen eingezogen, die aber so ausgefallen sino, wahre Meinung der Mehrheit des Volkes nicht zur Geltung kommen daß die„ Kreuz- Beitung" sie lieber nicht veröffentlicht, um ihre Freunde fann, sondern unterdrückt wird, wagt das offizielle Blatt L'Italia" nicht bloß zu stellen, und deshalb that fie so, als ob es sich nur um ein Wahlgeschäft" der Linken handle. folgendes zu schreiben: Gewiß, die Linke und „ Es ist überraschend, welch imensen Fortschritt die Idee namentlich die Sozialdemokratie, wird aus den Veröffentlichungen eines Staatsstreiches in unserem Lande gewonnen hat. über die Geschäftspraxis der Thomasphosphatmehlfrizzen Nuzen Ueberall spricht man davon wie von einer absoluten Noth- ziehen, und sie wird damit ein recht gutes und weder moralisch noch wendigkeit, und sucht nach dem Manne, der im stande strafrechtlich zu verurtheilendes Geschäft machen, das ihr weit mehr ist, ihn durchzuführen. einziger Rettungsanfer für einbringt, als das Thomasphosphatmehl- Geschäft den Bundesführerit alle Freunde der Freiheit bleibt nur noch der König. eingebracht hat und fünftig, besonders am 16. Juni noch einbringen. Der Staatsstreich wird aber nicht durchgeführt werden, denn das dürfte.- Haus Savoyen wird seinen Eidschwur nicht brechen. Aber die öffentliche Meinung ist reif und bereit, zu dieser brutalen Maßregel zu greifen."
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Und nachdem gesagt ist, daß das Land zu dem Parlamente fein habe, heißt es dann weiter:
Seßen die Deputirten ihre Obstruktionspolitik gegen das Kabinet Rudini fort, so werden sie damit immer mehr in die Reihen jener treiben, denen das parlamentarische Regiment antipathisch ist und die ein Ende zu machen wünschen. Das ist kein Staatsstreich; wird das Ministerium Rudini gestürzt, so findet sich ein anderes, aber man arbeitet indirekt immer mehr darauf hin, daß die öffentliche Meinung gegen das parlamentarische System sich kehrt."
Opposition einzuschüchtern, sie zu veranlassen, für alle reaktionären Diese ganze Schreiberei soll offenbar nur den Zweck haben, die Geseze zu stimmen.-
zu welchem Zeitpunkte die
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Aus Beamtenkreisen erhalten wir folgende Zuschrift: Seit zirka Jahresfrist besteht ein Verband der Grenz- und Steuerauffeher. dessen Fachorgan die" Reveille" ist. Der Verband nebst Fachorgan erfreut sich natürlich der größten Antipathie der vorgesezten Behörde. Nicht zum wenigsten haben hierzu die im vorbenannten Organ erschienenen Klagen und Beschwerden von Steuerauffebern beigetragen. Bum Ueberfluß reichte der Vorstand des Verbandes in vorjähriger Landtagssession eine Petition ein, welche eine Besserstellung der Grenz- und Steuerauffeher erstrebte.
Graf Thun hat also die Flinte ins Korn geworfen und berzichtet zunächst darauf, auf parlamentarischem Wege eine Lösung der Krise zu erreichen. Noch vor kurzem hatte die Regierung die Hoffnung, den Sessionsabschnitt wenigstens mit einem Scheinerfolge schließen zu können. Die Wahl eines Sprachen- Vertrauen ausschusses hätte, wie die Dinge stehen, zwar im Augenblick taum zu ernsten Friedensverhandlungen geführt, wohl aber wäre wenigstens der Boden gegeben gewesen wäre, auf dem in ruhigeren Zeiten vielleicht eine Anknüpfung ermöglicht werden Die Behörde hat seitdem alle erdenklichen Mittel angewandt, konnte. Aber dem Grafen Thun, der so gerne die Deutschen den Verband zu sprengen und damit auch das Fachorgan, beruhigen wollte, mangelte jenes Minimum an Einsicht und die„ Neveille". unschädlich zu machen. So find, wie wir vor Kraft, um zu hindern, daß man von oben neuerdings Del einiger Zeit berichteten, die Vorstandsmitglieder v. Gruchalla und ins Fener goß. Die schnoddrige Sprache, die der Kriegshiesigen Ämte thätig waren, urplötzlich im Interesse des v. Ludwig, alte, im Dienst ergraute Leute, die schon viele Jahre im minister in den Delegationen führte, als er die Kassirung von einigen Dußend Reserve- Offizieren zu vertreten hatte, Dienstes" nach der Provinz versetzt worden. Das neueste auf die Auflösung des Grazer Gemeinderathes, der gegen diese Internationale Zuckerkonferenz. Aus Brüssel wird tele- diesem Gebiete ist fürzlich beim Hauptsteueramt für ausländische Anmaßung protestirte, zudem die Ernennung Gleispach's, Meinungsaustausch darüber statt, graphirt: In der Sonnabend- Sigung fand zunächst ein Gegenstände in Berlin zur Anwendung gekommen, Wie alljährlich, so ist auch in diesem Jahre eine namentliche badenitischen Angedenkens, zum Oberlandesgerichts- Präsidenten Bestimmungen, die eventuell in dem ohnehin so erregten Graz- das waren grobe Fehler, die der Konferenz sein werden, das Ergebniß der Berathungen Liste derjenigen Beamten einzureichen, welche würdig find, eine das Ergebniß der Berathungen Remuneration bezw. Unterſtüßung zu beziehen. Die Würdigkeitsder Obstruktion neuen Wind in die Segel gaben. Alle Mühen der dem mehrere Delegirte sich dahin geäußert hatten, daß solche erachtung scheint in diesem Jahre auch davon abhängig zu sein, ob Regierung, zu zeigen, daß das Parlament nicht ausschließlich zur Bestimmungen erst für die Kampagne 1899/1900 in fraft treten sollten," Reveille" ist oder nicht. Es ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß der Auserwählte dem Verbande angehört bezw. ob er Leser der Bewilligung neuer Steuern bestimmt sei, blieben umsonst und wurde die Weiterberathung dieser Frage vertagt. Der Präsident stellte Reveille" ist oder nicht. Es ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß die Linke verweigerte sogar die Behandlung einiger ebenso dann fest, daß die auf der Konferenz vertretenen Staaten eine Lösung der nur aus diesem Grunde mit verschiedenen Steueraufsehern( nicht vernünftiger als bringender Regierungsvorlagen auch nur im Frage der Abschaffung der Ausfuhr prämien wünschen allen) eine Verhandlung aufgenommen worden ist, welche folgende Ausschusse zuzulassen. Dienstag sollte Graf Thun die Inter - herrsche. Der erste Delegirte Frankreichs , Senator Sébline, gab und daß in dieser Beziehung unter den Delegirten Einmüthigkeit Einleitung hat: Verhandelt pellation wegen der Auflösung des Grazer Gemeinderathes hierauf einen Ueberblick über die Lage der Zuckerrübenkultur und der : beantworten. Er wich vor einer von Schönerer arrangirten Buckerindustrie in Frankreich . Aus der Erklärung Sébline's schloß Särmszene zurück und verschob die Beantwortung auf man, daß die französische Regierung geneigt sei, auf die direkten die nächste Sigung". Mann diese nächste Sigung Prämien zu verzichten; in betreff des inneren Regimes glaubte mun stattfinden wird, weiß kein Mensch. Nun hat man Herrn Sébline aber bezüglich des Atzisengesetzes Vorbehalte formuliren spät. Das Parlament ist unfähig zu leben und Graf Thun Konferenz sei, das Prinzip der Aufhebung der Prämien durch eine Gleispach auf längeren Urlaub geschickt. Aber das kommt zu zu sollen, worauf der Präsident bemerkte, wesentlicher Zweck der ist, wie sich gezeigt hat, nicht der Mann, der es selbst nur zu internationale Entente anzuerkennen. einem Scheinleben galvanisiren könnte. Reichseinnahmen. Für das Etatsjahr 1897/98 find im folgende Einnahmen( einschließlich der kreditirten Beträge) an Zöllen Deutschen Reich nach dem" Zentralblatt für das Deutsche Neich" zur Anschreibung gelangt: und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie andere Einnahmen
in traft treten sollen. Nach
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Berlin , den... Der Steuerauffeher..., der auf die Folgen von univahren Ans gaben aufmerksam gemacht worden ist, befragt, ob er einem der Verbände, insbesondere dem" Verbande der Grenz- und Steueraufseher für das Königreich Preußen" angehöre, beziv. wenn er aus demselben aus( folgt Aussage). halte im Interesse ihrer Angehörigen auf die Unterstützung nicht geschieden sei, giebt zu Protokoll. Leider mußten viele Familienväter, die bei ihrem färglichen Ges' von 30-50 m. verkaufen. Diese Art dürfte auch zur Sammlung", verzichten konnten, ihr gutes Recht gegen ein Linsengericht in Gestalt berherren v. Miquel und v. Pojadowsky: die Grenz- und Steuerauffeher von der jetzt so viel die Rede ist, beitragen, aber nicht im Sinne werden sich unter den obivaltenden Umständen wohl unter dem Banner der Sozialdemokratie sammeln und am 16. Juni mit dem
Stimmzettel in der Hand energisch Protest gegen diese Art er
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Er hat auch auf diesen mäßigen Erfolg verzichtet, indem er es vertagte. Der Rest ist§ 14, das heißt die Regierung ohne Parlament, der Absolutismus als Bückenbüßer. Nun wird es Verordnungen regnen: das Bölle 472 015 600 W.( gegen das Vorjahr+8 216 151 M.), Budget vor allem wird oftroyirt werden, ja man spricht davon, Tabakstener 12 880 918 m.(+888 958 22.), Buderſteuer und Budaß die Regierung es wagen werde, sogar neue Steuern auf diesem schlag zu derfelben 96 084 012 2.(-6 115 891 M.), SalzWege zu verordnen. Was weiter werden soll? Es ist der völlige steuer 47 979 120 Der ärmfte Nationalliberalismus. Herr v. Fischer, Bürgers (+ 622 129 m.), M. und misch bottichBankerott des Scheinparlaments und des Privilegienparlaments. Bramutweinmaterialstener 23 396 673 M.(+3 195 039 M.), Verbrauchs- meister von Augsburg , hat in Bayreuth seine Kandidatenrede ges Der einzige vernünftige Ausweg wäre ein wirkliches Parlament,(+1 513 362 M.), Brennsteuer 1 158 687 M.(-335 865 M.), Brau- glied der nationalliberalen Partei angehört aber trotzdem. bin ich abgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 121 993 730 m. balten. Er erklärte:" Ich habe niemals als eingeschriebenes Mits eine wirkliche Volksvertretung. Wenn von bürgerlichen steuer 31 039 843 m.(+1 853 368 M.), Uebergangsabgabe von vier national" und" liberal!" Nun hat er während der siebziger Jahre Blättern eine Auflösung des Abgeordnetenhauses in Aussicht 3 906 274 27.(+ 100 200 m.), Summe 810 404 867 W.(+9 887 446 m.). lange der nationalliberalen Fraktion des Reichstags angehört, aber gestellt wird, so beruht diese Annahme auf völliger Unkenntniß Stempelsteuer für a. Werthpapiere 14 968 744 22. 121 009 M.); die Nationalliberalen werden sich wundern, es zu hören- als ( 121 m.), der Verhältnisse. Erstens wird sich Graf Thun hüten, in b. Kauf- und sonstige Anschaffungsgeschäfte 13 728 803 m.(+ 502 547 m.), eingeschriebenes" Mitglied nicht. diesem Jubiläumsjahr des österreichischen Jammers eine c. 2oose zu: Privatlotterien 2 803 940 W.( 783 649 M.), Staats- eine freche Geschichtsfälschung ist, wenn behauptet wird, daß es eine Nächstens wird wohl von den Herren festgestellt werden, daß es Wahlbewegung zu entfesseln, und zweitens könnte sie ihm lotterien 16 371 026 M.(-76 093 M.), Spielfartenstempel 1 534 195 M.) eine freche Geschichtsfälschung ist, wenn behauptet wird, daß es eine nationalliberale Partei gegeben hat; all die sogenannten Herren nichts anderes bringen als ein Haus, in dem alle radi-(+28 149 M.), Wechselstempelstener 9947 029 27.(+760 054 27.), waren schon vor Herrn Blog Bündler und nichts als Bündler.- talen Elemente, nicht nur die Sozialdemokraten, sondern Post- und Telegraphenverwaltung 324 783 297 M.(+ 25 044 058 r.), Zehn Millionen Mark zahlt die preußische Regierung für die Reichs- Eisenbahn- Verwaltung 75 515 174 M.(+3 631 582 W.). auch die Radikalnationalen in stärkerer Zahl aufmarschiren an Die zur Reichskasse gelangte Jst- Einnahme, abzüglich der Ausfuhr- Palmnicker Bernsteinwerke die berühmte Firma Stantien würden. Eine Regierung kann Neuwahlen anordnen, um eine vergütungen und Verwaltungskosten, beträgt bei den nachbezeichneten u. Becker. Eine solche Verstaatlichung lassen sich so liberale Herren Majorität zu gewinnen, aber wählen zu lassen, wenn man Einnahmen für das Etatsjahr 1897/98: 3ölle 440 968 152 m. gerne gefallen. ohnehin eine Majorität hat, aber das Pech hat, mit der Mino-(+7 248 908 20.), Tabalsteuer 12 121 277 02.(+ 363 457 02.), Die Hungerpeitsche eine heilsame Wirkung. Die rität nicht fertig werden zu können, wäre ganz zweckwidrig. Buckersteuer und Zuschlag zu derselben 84 255 440 M.( 8 967 743 M.). Direktion des Georg- Marien- Vereins, der durch die Schließung seiner Um Oesterreich aus dem kläglichen Sumpfe zu retten, müßte Salzsteuer 47 268 688 .(+394 692 M.), Maischbottich und Bergwerke ca. 1000 Bergleute brotlos machte, erhielt vom VorBrautweinmaterial Stenter 18 301 217 M. schon gründlichere Arbeit gethan werden. Aber vorläufig (+2 682 731 M.), sitzenden des Vereins zur Wahrung der bergbaufürchten die österreichischen Staatsmänner das Heilmittel noch 100 380 780.(-1151 403 M.), Brennistenter 670 145 2. mund" folgendes Glückwunsch Telegramm: Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben lichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dort mehr als das Uebel. (-331 287 20.), Brausteuer und lebergangsabgabe von Bier" Ich erhielt die Mittheilung, daß Ihre Generalversammlung" 29 697 226 0.(+1666 376 M.), Summe 783,662 925 M. die sofortige Betriebseinstellung des Piesberger Bergwerks be (+ 1 905 731 20.). Spieltartenstempel 1 446 518 m.(+ 24 072 M.). schlossen habe. Von dieser leider unvermeidlich gewordenen Maßbehandelt, und seit jenem Tage war es wieder
Während so fast jede Aussicht geschwunden ist, den Ausgleich mit Ungarn parlamentarisch zu erledigen, arbeiten die
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Verschwiegen darf allerdings nicht werden, daß nicht mir die brauchbaren Waffen und Gewehre vertheilt wurden, sondern daß sich späterhin auch allerlei zweifelhafte Elemente ins Zeughaus drängten, die durch ganz zweckloje Zerstörung der alten Fahnen und Trophäen und Entwendung werthvoller Stücke aus den Waffensammlungen großen Schaden anrichteten. Diese Vorkommnisse wurden später von Ben Reaktionären aller Schattirungen ganz mit unrecht gegen die demokratischen Bestrebungen ausgenügt.
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gerade glimpflich Stadt verlassen, der Hauptmann mit feiner Kompagnie feien die so erregt auf den Straßen, als ginge Berlin einer neuen Revolution letzten und dergleichen. Alles dies stellte man dem Hauptmann entgegen. vor und drängte ihn zum freiwilligen Abzug. Dieser ließ sich Jn Berlin war seit den stürmischen 1848 er Märztagen bis Heute vor 50 Jahren, am 14. Juni, sollte es dann zur Explosion den auch hierzu bewegen, indem er erklärte, er habe zum Frühsommer die Ruhe nicht mehr zurückgekehrt. Seit der kommen. Schon am Morgen füllten große Menschenmassen die auf verschiedene Gesuche um Verhaltungsbefehle bon dem zweiten Hälfte des Mai war die preußische Nationalversammlung Straßen, und bald ereigneten sich denn auch allerlei Zwischenfälle. Kommandanten keine Antwort bekommen und müsse unter diesen Um zusammengetreten, aber die auf sie gesetzten Hoffnungen, daß Aus den Portalen des königlichen Schlosses wurden mehrere soeben ständen glauben, daß die Truppen die Stadt verlassen hätten. Nach sie bald eine Verfassung zu stande bringen werde, die dem Volte erst angebrachte eiserne Gitter ausgehoben, nach der Universität dem er mit Waffen abgezogen war, durchfluthete die Menge das Ges den verlangten Antheil an der Regierung verschaffen sollte, hatte gebracht und den Studenten zur Aufbewahrung übergeben. Am bäude, Gewehre und Munition wurden vertheilt ,. sie nicht erfüllt, und es hatte überhaupt den Anschein, als ob Brandenburger Thor stieß die Bürgerwehr mit einer Schaar von allerlei reaktionäre oder zum mindesten stark schwankende 30-40 Arbeitern zusammen, die mit einer rothen Fahne, auf der politische Charaktere in der Nationalversammlung eine entscheidende geschrieben stand:„ Republik der brotlosen Arbeiter" in die Stadt Rolle spielten. Auch verbreiteten sich mancherlei Gerüchte, daß, marschiren wollten. Die Bürgerwehr trieb sie auseinander, mehrere gestützt durch den mittlerweile aus England zurückgekehrten Brinzen wurden dabei verwundet und gefangen genommen. Auch anderwärts von Preußen, eine Kontre- Revolution vorbereitet werde. In der That wurde, ohne daß dies besondere Folgen hatte, die Republik auswurden denn auch aus den Berliner Arsenalen heimlich die Waffen fort- gerufen. Einige in Eile hergerichtete Barrikaden wurden zerstört. geschafft, und es gelang dem Bolte mehrfach, mit Gewehren und Gegen Abend bildete den Mittelpunkt der Bewegung das ZeugMunition beladene Stähne abzufassen und die Ladung ins Zeughaus haus, in dem neben den Waffensammlungen und den in den zurückzubringen. Ernstlicher wurde das Verlangen laut, daß sich preußischen Kriegen erbeuteten Fahnen und Geschützen mehrere das Bolt, um etwaigen reaktionären Gellisten entgegentreten zu Tausend Infanteriegewehre neuester Konstruktion sich befanden. Im können, bewaffnen müsse. Innern stand eine Kompagnie Linienmilitär, während die StraßenAm 8. Juni wurde die unsicher hin- und herschwankende fronten des Gebäudes von einigen Abtheilungen Bürgerwehr besetzt Nationalversammlung auf eine harte Probe gestellt. Der Abgeordnete gehalten wurden. Behrends brachte den folgenden Antrag ein:" Die hohe Versammlung Man rief bereits laut nach Bewaffnung des Volkes und dachte wolle in Anerkennung der Revolution zu Protokoll erklären, daß die dabei an die im Innern des Zeughauses aufgestapelten WaffenKämpfer des 18. und 19. März sich wohl um das Vaterland verdient vorräthe. Da geschah das immer wiederkehrende unvermeidliche gemacht haben." Die Versammlung sah sich in einer schwierigen Mißverständniß". Angeblich aus einem Volkshaufen fielen zwei Lage. Rahm sie den Antrag an, so vertrat fie offen das Prinzip blinde Schüsse- denen sofort eine Salve aus den Reihen der der Revolution, was zu thum den meisten doch sehr unangenehm Bürgerwehr antwortete. Mehrere aus den Reihen des Volks lagen war; lehnte die Versammlung den Antrag ab, so verneinte sie damit todt am Boden. Sofort ertönte jetzt Kampfgeſchrei, es pflanzte sich Genau vor zehn Jahren, im Frühjahr 1888, hatte der Berliner gleichzeitig ihre eigene Daseinsberechtigung. durch die Straßen fort, und bald wälzten sich neue Voltsmengen Zeughaussturm noch ein fleines, eigenartiges, echt preußisches Nach heran, um den bedrohten Brüdern Hilfe zu bringen. Mehrere Läden spiel. Der oben genannte Lieutenant Techow war aus der Festung, von Büchsenmachern, die Waffensammlungen der Theater wurden in die man ihn gesperrt, entsprungen und hatte sich ins Ausland erbrochen, und bald ging man zum Angriff auf das Zeughaus über. begeben. 1888, also 40 Jahre nach dem Zeughaussturm, kam dann Die Bürgerwehr- Abtheilungen genügten nicht zur Abwehr der der mittlerweile zum Greis dahingewelfte Mann aus Australien Angreifenden. Bald waren Thüren und Fenster eingeschlagen, und die zurück. Er richtete von der Schweiz aus ein Begnadigungsgesuch Menschenfluth strömte in das Innere des Gebäudes. Der im Innern nach Preußen und bat, ihn im Vaterlande sterben zu lassen. Aber befindliche Hauptmanu v. Nazmer zog sich mit seiner Kompagnie in das der preußische Militarismus betvies, daß er ein gutes Gedächtniß obere Stodivert zurück. Einige Boltsführer wie Korn, Eichler, habe und scharf zu hassen und zu strafen verstehe: Das BegnadigungsLöwinson, auch ein in der Menge befindlicher preußischer gesuch wurde abgewiesen und Techow mußte nach Australien zurück Das Volt war empört über diesen Ausgang. Die aus dem Lieutenant Techow verhandelten mit dem Hauptmann. Die auf- fehren. Mancher Leser wird sich dieser Episode, die damals auch Sizungsgebäude, der Singakademie, heraustretenden Abgeordneten regendsten Gerüchte wurden verbreitet: die Republik sei bereits in in gutgefinnten" Kreisen unangenehmes Aufsehen erregte, noch wurden von der im Kastanienwäldchen angesammelten Menge nicht der Stadt proklamirt, der König geflohen, die Truppen hätten die entsinnen.
Nachdem man zwei Tage lang über die Sache debattirt hatte, nahm man die folgende Vermittlungsresolution an: Die Versammlung geht in Erwägung, daß die hohe Bedeutung der großen Märzereignisse, denen wir in Verbindung mit der fgl. Zustimmung den gegenwärtigen staatsrechtlichen Zustand verdanken, auch das Verdienst der Kämpfer um dieselben unbestritten ist, und überdies die Versammlung ihre Aufgabe nicht darin erkennt, Urtheile abzugeben, sondern die Verfassung mit der Krone zu vereinbaren, zur Tagesordnung über."
Lange dauerten diese Szenen jedoch nicht. Bald erklangen vor dem Gebäude Trommelwirbel, es rückten neue Abtheilungen Bürgerwehr und bald auch Linienmilitär heran. Die jetzt noch im Gebäude Befindlichen retteten sich durch Fenster und Thüren, wobei den einzelnen beim Austritt das Gewehr abgenommen wurde. Das war das Ende des Berliner Zeughaussturmes. Die betheiligten Offizicke wurden vor ein Kriegsgericht gestellt. v. Nazmer erhielt zehn Jahre, Techow Techow fünfzehn Jahre Festung. Der Kom mandant der Bürgerwehr, Blefson, wurde entlassen. Eine ganze Reihe der bekannten Voltsführer wurden vor Gericht gestellt und wegen der Vorfälle des Tages zu mehrjährigen Festungsstrafen verurtheilt.