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nöthigen Befehle gingen bereits per Telegraph ab. richtet zu sein. Falle der Vorschlag durch, so fürchtet man nicht. Es herrscht einiger Zweifel in Aus Wien   läßt sich das ,, Mémorial Diplomas stehe man vor der Alternative: Auflösung des Bezug auf den Bestand des mit Bhutan abgeschlos­tique" berichten, daß die österreichische Regierung Parlaments, oder Regierung Derby- Disraeli  ; fenen Friedensvertrages. In Bengalen besorgt man die Absicht habe, im Herbste den Reichsrath wieder werde er angenommen, so könne das Parla- eine Hungersnoth, da in den Mittelprovinzen Man­sammen zu berufen. Man soll es auch aufge- ment noch eine oder zwei Sessionen hindurch gel herrscht."- Aus Konstantinopel  , 30. Dezbr., geben haben, die Beschlüsse, welche der ungarische in seiner jezigen Gestalt fortbestehen. Die wird den Times" gemeldet: Der zwifchen Eng­Landtag fassen wird, allen Provinzial- Landtagen Times" finden, daß die Aussichten lange nicht land und Persien   abgeschlossene Vertrag wegen des zur Begutachtung vorzulegen; man wird sich darauf so friedlich waren, wie jeßt. Da Europa   einer Ueberland- Telegraphen nach Indien   ist unterzeichnet beschränken, von den verschiedenen Landtagen Ab- Friedens- Aera entgegengehe, so hoffen sie, daß worden und geht heute mit dem Triester Dampfer geordnete wählen zu lassen, welche alsdann in Wien   alle Staaten die erdrückendste aller Lasten, die Mi- nach England zur Ratification. Die Nachricht von fich versammeln würden, um über die ungarischen litairlast, verringern werden. Namentlich habe dem Scheitern der ottomanischen Banfanleihe hat Beschlüsse zu berathen. Frankreich   mit einem guten Beispiele voranzugeben. die Pforte in große Verlegenheit gefeßt." Die Times" machen bei dieser Gelegenheit Napo-* Spanien  . Der Aufstand.] Aus Madrid  große

* London  , 5. Jan.[ Reformmeeting. Hr. Bright.

Londoner   Grund- und Boden Werth. scheinen. Die bestimmt zu sein vom 4. Jan. wird telegraphirt:

Die Insurgenten sind in vollem Rückzuge be­immer das fernere retteten

General Zabala burch Zerstörung der Brilde von Fuentes Buenas. Ihr Feldgeschrei war: Hoch Espartero   und Prim! Die Hauptstadt ist rubig. Die Nachrichten aus den Provinzen lauten gleichfalls beruhigend.(?) Aus Bayonne  , vom 6. Januar, wird tele­graphirt:

marschirt an der Spitze von 600 Aufständischen auf Ta­

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ihm den Rückzug Feuersbrunst. Afghanistan   und Pend­Afghanistan und Pend- Merifo zu erleichtern. schab. Bengalen. Indischer Ueberland= djidjal Merito's ſein werde, meinen ſie, der Staiſer Telegraph. Die gescheiterte türkische An- babe doch einen Versuch gemacht, in jenem unglück leihe.] Herr Brigt hat vorgestern im Reform lichen Lande geordnete Zustände herzustellen. Die meeting zu Rochdale   den Rath gegeben, von dem Vergeblichkeit dieses Versuches sei freilich voraus­Streben nach geheimer Abstimmung und nach einer zusehen gewesen. Der Grund und Boden hat Neubildung der Wahlbezirke vor der Hand abzu- in London   einen Werth erreicht, wie nirgends in stehen, weil dasselbe bei der augenblicklichen Sach- der Welt. Was sind die Preise für den Quadrat- Die letzten Nachrichten aus Madrid  , welche bis zum lage dem ersten und unabweislichen Erforderniß, Fuß in unseren großen Städten, verglichen mit den gestrigen Tage Mittags reichen, melden: General Brim der Erweiterung des Wahlrechts, sowohl hinderlich Preisen in der City oder im Westend? Es giebt rancon los. Die Garnison von Avila  , 300 Mann stark, im Wege stehe, als auch ohne dieses feinen wirk- aber trotzdem große Strecken, die mit kleinen zwei hat sich empört. Ueber Madrid  , wo die Rube nicht lichen Werth haben würde. Was die Verleihung ſtöckigen Häusern bedeckt sind. Die ,, Times" nennen gestört ist, ist der Belagerungszustand verhängt. des Wahlrechts an die bisher unvertretenen Classen das eine große Raumverschwendung. Die Kölnische Zeitung  " schreibt: Ueber den betreffe, so sei die Regierung an den Gefeßvor- Stockwerken könnten die Hausbesizer fünf oder sechs Aufstand der spanischen   Brogressisten ob nur schlag von 1860, als das Minimum, gebunden; Stockwerke vermiethen. Sie hoffen, daß sich Bau- eines Bruchtheiles oder der ganzen Partei, erscheint feiner Meinung nach aber sei eine andere Maß- unternehmer finden werden, welche sehr stattliche uns in diesem Augenblicke noch fraglich erhalten regel vorzuziehen, nämlich die Gleichstellung des Gebäude auch in jenen Theilen Londons   erbauen wir heute die ersten eingehenderen Andeutungen parlamentarischen Wahlrechts mit dem Gemeinde- und damit dem Wohnungsmangel abhelfen, der aus Paris  , wo man von Prim, dem Führer des Stimmrecht, oder mit andern Worten: daß in den namentlich auf die weniger wohlhabenden Klassen Bronunciamiento's, vermuthet, er werde seinen Städten das Wahlrecht an den Haushalt geknüpft sehr empfindlich drückt. Die große Feuersbrunst Kopf nicht ohne die größte Wahrscheinlichkeit des werde. In den Grafschaften könne man sich mit in den Docks, die vier Tage und drei Nächte ge- Erfolges aufs Spiel seßen; dazu sei er der Mann Geringerem, als einer auf einem Bachtzins von wüthet hat, ist gestern Abend so weit erloschen, daß nicht. Indeß Ehrgeiz macht in solchen Momenten 10 Pfp. St. beruhenden Wahlberechtigung, nicht ein neues Auflammen nicht weiter zu besorgen ist. häufig blind. Wie sehr die Schilderhebung freilich begnügen, und zu solcher Herabseßung( jezt ist ein Aus Bombay, 13. Dezbr., wird den Times" in der allgemeinen Stimmung und Situation be­Pachtzins von 50 Pfd. St. Bedingung) sei die per Telegramm von Alexandria   gemeldet: Es sind gründet war, als sie ausbrach, lehrt folgender Aus­Regierung verpflichtet. Ueber die Tragweite des Gerüchte im Umlauf über Empörungen in Afgba- zug aus einem madrider Briefe, der am 2. Januar Reform- Vorschlages, welchen die Regierung einzu- nistan und längs der Gränze von Pendschab. Daß geschrieben wurde und dessen Verfasser in der Lage bringen beabsichtige, erklärt der Redner, ununter- aber britisches Gebiet beunruhigt werden könne, be- ist, gut unterrichtet sein zu können: Gestern wie Tageslicht erleuchtete nur spärlich das Zimmer. 3wei glimmende Stücke Holz rauchten im Kamin auf einem Haufen Asche. Die Kunden des Haarverkäufers erwar­teten ihn, einige saßen auf der Bank, andere auf dem Rande eines Tisches oder auf Schemeln. Eine blieb allein stehen, halb verborgen im Schatten des Kamins; taum konnte ich in der Dunkelheit ihre weiße Haube, die zer­driffene Jacke und die bloßen Füße erkennen.

Feuilleton.

Sid 10sion inclmll wi

*** Bilder aus dem Arbeiterleben. Von Gustav K.

III. Kampf zwischen Arbeit und Kapital. bilin 2. Das Weib. schil

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Die Frauenzimmer alle schienen von der Besorgniß erfüllt zu sein, ob ihre Haare dem Käufer wohl an stehen würden; aus einigen Worten, die sie mit einander wechselten, merkte ich, daß sie sich sehr schämten, die ein­zigen im Flecken zu sein, welche aus Noth sich entſchloſſen, ihr Haar zu verkaufen.

seinem Anblick standen alle Frauenzimmer mit jener demüthigen und gefliffentlichen Ehrerbietung auf, welche der Verkäufer, wenn er in Noth ist, allezeit dem Käufer erweist.

birou( Fortsetzung.) Este Freilich hat es den Anschein, als ob das Weib seine Rache gewissermaßen nur an ſich ſelbſt ausübe, da es, ungleich dem Manne, in Folge seiner entgegengesetzten Erziehung, sich nur selten zu thatkräftigem Widerstande Die Thür öffnete sich, und der Käufer erschien. Bei entflammt fühlt. Aber abgesehen davon, daß auch diese Regel in demselben Grade, in dem das Elend des Wei­bes zunimmt, an Boden verliert( ein Blick auf unsere Gefängnisse, in denen die Zahl der weiblichen Gefange nen auf eine erschreckende Weise zunimmt, wird das Ge­sagte bestätigen), so liegt, wie schon erwähnt, gerade in der Rache des Weibes an sich selbst, in der Ausschwei­fung, die fürchterlichste Strafe, leider nicht blos der Ka­pitalherrschaft( fitr diese hatten wir kein Wort), nein, der gesammten Menschheit

Die Prostitution noch weiter in den Bereich unserer Schilderungen zu ziehen, dürfte wohl unnöthig sein. Jeder, der auf Erfahrung Anspruch machen will, wird den Fluch, mit dem sie die Menschheit und vor allen Dingen das Weib belastet, kennen.

Letzterer machte ein Gesicht, das zugleich spöttisch und aufgeweckt war, er begrüßte seine Stunden mit einer komischen Grimasse, indem er sie der Reihe nach anblickte. Seid gegrüßt, sagte er mit einer freischenden Stimme, der Markt scheint mir hinreichend mit Waare versehen zu sein... Nun kommt, Ihr Buttchen! herunter mit den Hauben, macht Eure Haare auseinander. Aber sie müssen vertenfelt schön sein, so viel kann ich Euch sagen, denn es werden mir von allen Seiten welche angeboten, und beinahe umsonst, weil das Brot so theuer ist.

Bei diesen Worten malte sich auf allen Gesichtern

Aber wir können diese Abhandlung nicht schließen, große Bestürzung. ohne die keusche Beschreibung des Körperverkaufs in Nachdem der Käufer eine Bank nahe an's Fenster ge­feiner gelindesten Art hier anzuführen.schoben ,,, um", wie er sich ausdrückte ,,, die Katze nicht Eugen Sue  , unübertroffen in den Schilderungen im Sacke zu kaufen" und seine Waare genau zu be­menschlichen Elends, erzählt Folgendes: otsid feben, beeilten sich die armen Geschöpfe, auf jener Bank Platz zu nehmen,... nur die ausgenommen, die im Schatten des Kamins verborgen stand.

bio Es war in dem Flecken Follorille, in dem wir an hielten, um Haare zu kaufen; bier sah ich zum ersten Male, wie der Haarkäufer seinen Handel trieb.

He! Du da hinten! fagte der Käufer zu ihr, kommst Du nicht her?. Es ist noch Platz. Gleich, gleich, Herr, sagte eine Stimme, die mir weinerlich flang.

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Es geschah dies in einer Unterstube des Wirthshauses. Zehn bis zwölf Frauenzimmer traten herein, welche fast alle jung waren; zwei bis drei waren ziemlich hübsch, aber die ärmlichen, schmutzigen Lumpen, womit sie be- Schön, schön, fagte Jener, die letzten, die kleidet waren, verriethen die größte Dürftigkeit. Auf besten... nicht wahr? Man soll sich um Dich reißen ihren Gesichtern war Trauer und besonders Verlegenheit Nach Deinem Belieben, mein Kind; die Pfiffe ausgeprägt, als ob sie sich gewissermaßen schämten, der kennen wir schon,.... Du kriegst deswegen nicht einen Notb dieses letzte Opfer zu bringen. Heller mehr.

Viele Jahre sind verstrichen und dennoch ist mir diese Scene genau im Gedächtniß geblieben. Das düstere

Dann wendete er sich zu den andern Frauenzimmern mit den Worten:

Nun, vorwärts... die Hauben herunter!

Scheu, Scham, fie wurden überwunden, man nahm die elenden, kattunenen Mützen ab. Alle ließen ihr Haar auf Stirn und Schultern herabfallen, blondes, braunes, tastanienfarbiges, belles und dunkles Haar, hier dünn und seidenartig, dort dick und struppig, weiterhin buschelig und fraus.

Mitunter waren auch einige graue Haare darunter, die so sorgfältig als möglich verborgen wurden, denn ach! es war ja leicht zu sehen, daß jedes von diesen Frauenzimmern, wie der Käufer sich ausdrückte, ihre Waare aufgeputzt hatte... eine traurige, eine beklagens­werthe Gefallsucht.

Ha, ba! mich belämmert man nicht, sagte der Käufer, indem er an der Bank auf und abging, und jeden Haarwuchs beaugenscheinigte, befühlte, in der Hand wog, und selbst mit einem Zollstabe ausmaß, um die Länge, die Geschmeidigkeit, das Gewicht und die Farbe der Haare zu beurtheilen Nein, nein, mir macht man keine Wippchen vor... und, das kann ich wohl sagen... fügte er grinsend hinzu, wir verstehen uns auf solche Flaufen.. meine Buttchen. Wir wissen, was das Koblenpulver, das Del und der Schweine­schmeer für Wirkung thut... und wie man eine schlechte Agel vorrichtet, daß sie ein Ansehen bekommt.

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Nachdem der Käufer auf's Neue genau die Waare geprüft hatte, rief er aus:

Wahrhaftig, ich habe Bech heuer finde ich auf meinen Reisen auch gar nichts, wie ich es brauchen kann hier so wenig wie anderwärts

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Ein Seufzer schmerzlicher Täuschung entschlüpfte einer jeden Brust, die bis dahin durch ängstliche Erwartung beengt worden war; dann beugte eine maschinenmäßige, wohl unbewußte Bewegung diese behaarten Häupter noch tiefer.

Was Teufel soll ich denn damit machen, was Ihr mir bietet? Ich handle nicht mit Pferdehaar und Flachs, fügte mein Herr mit jener roben Grobheit des Trödlers hinzu, der zunächst den Werth der Waare herabsetzen will, die er zu kaufen gedenkt.

198 Vorwärts, Ihr Puttchen, fing er wieder an, setzt Eure Hauben wieder auf... fitr mich ist hier nichts zu machen... Es lohnte sich auch der Mühe, meine Zeit zu verfäumen.

Während dieses Auftrittes, dessen entwürdigende Grau­samkeit ich damals nicht völlig begriff, der mir aber den­noch das Herz beklemmte, hatte ich gesehen, wie das Frauen­zimmer mit der kleinen, weißen Haube, das bis jetzt im

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