Sprache kommen.

geschworenen Jünger der ,, Selbsthülfe" nicht lesen," so fönnte es sein, daß dieser Entwurf beiderseitige Zu- Wefer 3tg." zuerst gebrachten Nachricht hervor, ,, man muß streng an sich halten, um nicht in dem ſtimmung fände.( Das Herrenhaus laffen wir als un- die dann durch alle Blätter gelaufen und von den österreichischen sowohl als preußischen Officiösen in Vorwurfe berechneter Treulosigkeit seinem beleidig berechenbar aus dem Spiel.) Dieser Entwurf aber taugt nichts. Es ist daher hohe ten Gerechtigkeitsgefühle Luft zu machen," Herr Schulze muß einen Fehler im Kopfe" haben, der Zeit, daß die gerechten Bedenken gegen denselben zur Abrede geſtellt wurde, neuerdings aber von einem hiesigen Correspondenten der Augsb. Alg. 3tg." sein Herz in Verwirrung bringt," Herr Schulze Statt den Fehler des Handelsgesetzbuches, welches nachdrücklichst aufrecht erhalten wird. Danach hätte ,, steht blindlings auf dem Standpunkte der Unter- den kleinen Leuten die Vortheile der Association zu ge- zwischen dem preußischen Premier und dem öfter­nehmer oder Arbeitsgeber ,,, vom Arbeiter fann schäftlichen Zwecken gefliffentlich entzog, offen und voll- reichischen Gesandten, Grafen Karolyi, bei Gelegen= Herr Schulze nichts wissen, aber auch kein Ster- ständig wieder gut zu machen, wird für die Genossen- heit ihrer ersten längeren Unterredung nach der benswort, obgleich er merkwürdiger Weise immer schaften eine Ausnahmestellung mit den engsten und Rückkehr des Letzteren von Wien ein heftiger Zu­zu Arbeitern spricht,"" bei Herrn Schulze bilden brückendsten Schranken in's Leben gerufen. In§. 1. ent- fammenstoß stattgefunden. Graf Bismard soll hier­Arbeiter und Kapitalist" nur eine Klasse von Men- hält das Geſetz eine ganz überflüssige Aufzählung der bei seinem Unmuth über den Widerstand, welchen Arten von Genossens.haften, denen die zweideutigen Vor­schen ,,, bie ganze Schulze'sche Wirthschaftslehre. beschränkt und bezieht sich auf das Handwerk, theile deſſelben zu Gute kommen können. Es wird nach das Wiener Kabinet der preußischen Annectirungs­G politik in der Elbherzogthümerfrage entgegensetzt, in der Fassung desselben immer möglich sein, neuen Ge­,, von der riesigen Frage des Großkapitals im Kampfe noffenschaften, welche unter keine der dort aufgeführten den schroffsten Ausdrücken Luft gemacht und dem mit der Lohnarbeit weiß er nicht das erste Wort," vier Klassen gehören, die größten Schwierigkeiten in den Vertreter des Wiener Kabinets die Ansicht zu er=| ,, er versteht von der ungeheuern Krise des neun- Weg zu legen. Das einzig Richtige ist, daß die Form kennen gegeben haben, daß die kaiserliche Regierung zehnten Jahrhunderts nicht den Anfangsbuchstaben," der Aktiengesellschaft für Genossenschaften mit klei- jedenfalls besser handle, sich mit der Lösung der ,, die Frage, wie fann sich das Handwerk gegen nem Gesammt- Kapital und kleinen Antheilen durch Ver- inneren Wirren zu beschäftigen statt auswärtige Die übergreifende Großindustrie erhalten, das ist einfachung sämmtlicher Formalien den Arbeitern zugäng- Politik zu treiben. Der Correspondent der ,, Aug. lich gemacht wird. feine Specialität, dort sollte man ihn gehen Statt dessen verlangt der Entwurf in§. 15 von sämmt. 3tg." will auf Grund sorgfältiger Erkundigungen Lassen, dort genirt er Niemanden," ,, wenn er nur fichen unter das neue Gesetz fallenden Genossenschaften wissen, daß diese Darstellung eher ein abgeschwächtes nicht immer behauptete, von der ,, Arbeiterfrage zu die Solidarhaft. Das ist ein volkswirthschaftlicher als ein völlig getreues Bild von jenem Vorgange reden oder gar die Arbeiterfrage zu lösen," er soll Unsinn, und die Erfahrung in England hat längst ge- gebe. fünftig nur bei staatspolizeilichen Nützlich zeigt, das gerade das gesunde, den Grundsäßen der Wissen­teits und 3wedmäßigteits- Maßregeln schaft allein entsprechende Princip der beschränkten Kiel , wird vom 31. Jan. gemeldet: mitreben, aus der socialen Frage aber Haftbarkeit( limited liability) bie beste Grundlage für den Aufschwung des Genossenschaftswesens darbietet. vorsichtig seine Finger herauslassen." Man laffe doch die Genossenschaften selbst für ihren Credit sorgen! Halten sie es zur Erzielung desselben für un­erläßlich, die Solidarhaft einzuführen, so lasse man ihnen das Bergnügen. Sehr viele Genossenschaften baben sie durchaus nicht nöthig. Für andere ist sie ein Nothhelf, Auf die Dauer ist das Brincip überall vom Uebel, aus so lange das Genossenschaftswesen in seiner Kindheit ist. dem einfachen Grunde, weil es falsch ist. Was wiffen schaftlich unhaltbar ist, muß sich früher oder später auch als unpraktisch herausstellen.

Aber, so fragen wir, wo bleibt da das Schulze'sche Königthum im socialen Reiche?- Also entthront, richtig entthront, wie wir fagten!

Und werden es nun endlich alle deutschen Ar­Und werden es nun endlich alle deutschen Ar­beiter glauben, nachdem selbst die Coburger Arbei­terzeitung" in ihrem Urtheile über Herrn Schulze mit uns übereinstimmt?

Wird ihnen daraus nicht auch über so manches Andere ein Licht aufgehen, über so Manches, was sie fast täglich über uns, über die social- demokratische Partei, in den Zeitungen zu lesen bekommen haben und noch fortwährend zu lesen bekommen?

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[ Aus den Elbherzogthümern], aus

Die Mitglieder der holsteinischen Ständeversamm= 1 lung sind zur Berathung über die Schritte, welche die gesetzmäßige Einberufung der Stände ermöglichen könn­ten, heute hier versammelt.

Ein Hamburger Telegramm vom 31. Jan. be­richtet, daß an der Börse Kaufleute von Altona : Drängen seiner Parteifreunde nach gegeben und eine erzählt hätten, der Redacteur May habe dem Reise ins Ausland angetreten, bis die Verhältnisse der Herzogthümer geordnet seien.

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[ Die Lauenburger Angelegenheit betreffend] schreibt die ,, Brov. Corresp.":

Es ist gewiß eine merkwürdige Thatsache, daß die

Leute, welche jetzt diese Forderung aussprechen, dieselben find, welche vor zwei Jahren feierliche Beschlüsse faßten, mit den Mitteln und dem Blute des preußischen Volkes" um die Regierung dahin zu drängen, daß sie den Krieg nicht für den preußischen Staat, nicht für die preu­ßische Krone, sondern lediglich für den Prinzen Friedrich von Augustenburg führen möchte.

Es ist ein eigenthümlicher Fall, wenn man dem gro­ßen Gegner der socialistischen und communistischen Phan­taſteen" ein Uebermaß von Communismus vorwerfen muß, aber doch muß es geschehen. Mit seiner Vorliebe für die Solidarität huldigt Schulze dem Communismus in seiner verkehrtesten Form. Er führt Leistungen ohne Wir hoffen und glauben dies zu dem gefunden, Gegenleistung ein in eine Genossenschaft, deren Beziehun­schlichten Verstande der Arbeiterklasse, welcher es doch gen doch, wie es sich für die Vorschußvereine, Credit­endlich einmal klar werden muß, daß sie zum großen Banken n. s. w. überall gestaltet hat und gestalten mußte, Theile bisher nur in ihrem eigenen Fleische ge- lediglich geschäftliche sind. Wo der Communismus Wenn diese selben Politiker jetzt gezwungen sind ,,, die wühlt, nur gegen ihr eigen Fleisch und Blut unter gerechtfertigt sein soll, muß er auf einem fittlichen Prin- Trennung des deutschen Landes von der fremden Monar­der Fahne ihrer natürlichen Gegner gekämpft hat. cip ruhen, wie dies beim Communismus der Familie chie und seine Gewinnung für Preußen als ein glüd­Was die Coburger Arbeiterzeitung" betrifft, noch jetzt der Fall ist, wie es bei den alten Deutschen liches Resultat des geführten Krieges" anzuerkennen, fo freut es uns, daß sie endlich einmal die Wahr- und noch heute bei den Slaven der Communismus der so mögen sie nunmehr auch das Vertrauen zu der Ne­Ortsgemeinden thut, und wie die heutige communistische heit gefagt und alte Sünden gut zu machen ge- Bartei es theils in ihren durch ein Band geistiger Ge- gierung des Königs begen, daß dieselbe, wenn sie auch sucht hat, womit sie freilich, da das Maß ihrer meinschaft verbundenen Genossenschaften, theils aber in Bevölkerung seine bisherige Verfassung läßt, doch un­dem Lauenburgschen Ländchen nach dem Wunsche der Sünden gar groß und voll ist, nicht so schnell der großen Genossenschaft des Staates herstellen will.zweifelhaft dafür Sorge tragen werden, daß die Erwer­fertig werden kann. Denn gerade sie oder vielmehr Ist es nicht merkwürdig, ist es nicht staunens­ihr Herausgeber, der Nationalvereins Secretär werth, welche Zeichen geschehen am Himmel der bungauenburgs in Wahrheit ein Gewinn auch für den preußischen Staat sei. F. Streit, hat sich, nachdem der Versuch, Lassalle Beit?

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in's Lager der Fortschrittler herüberzuziehen und Von allen Seiten her strömen sie herbei und legen von der Constituirung einer social- demokratischen Zeugniß ab gegen den todten Schulze für oder Arbeiterpartei abzubringen, gescheitert war, den lebenden Lassalle. durch die grenzenloseste Perfidie und Verlogenheit gegenüber Lassalle ausgezeichnet und dieses System auch nach Lassalle's Tode noch gegenüber den Bertretern und Anhängern seiner Richtung bei­behalten.

Dies und nur so viel in Beziehung auf die scheinheiligen, jesuitischen Bemerkungen dieses Blattes im Eingange feines Artikels; mehr darüber zu sagen, würde hier zu weit führen und ist überhaupt nicht der Mühe werth; das Rächeramt fönnen wir getrost der Zeit überlassen, die es getreulich ver­waltet, wie sich dies schon jetzt in so erfreulicher Weife gezeigt hat.

Doch fehren wir zu Herrn Schulze zurück, mit dem wir heute noch nicht ganz fertig sind.

Wir haben ja unsern Lesern versprochen, ihnen auch ein Urtheil über die gesetzgeberischen Leistungen des Anwalts der deutschen Genossen­schaften vorführen zu wollen.

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Deutschland .

[ Ueber zu gewärtigende Landtags­vorlagen,] Seitens der Regierung, schreibt die Prov. Corresp.":

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Außer den bei Eröffnung des Landtags angekündigten Gesetzvorlagen und dem jüngst erwähnten Entwurf eines Gesetzes wegen Einrichtung und Unterhaltung der öffent­lichen Volksschulen dürfte dem Landtage, falls * Berlin , 1. Febr.[ 3ur Habsburg- der Verlauf der Session es gestattet, auch noch Hohenzollern 'schen Allianz] schreibt die ein Gesetz, betreffend die Bauten in Stäbten und Prov.- Corr.", in Betreff der jüngsten schleswig - Dörfern, vorgelegt werden. Der Entwurf einer allge­meinen Wegeordnung" erhielt in vorigem Jahre holsteinischen Massenversammlung zu Altona : Das Einzige, was dem Vorgange einige Bedeutung bekanntlich nicht die Zustimmung des Abgeordnetenhauses, giebt, ist das babei beobachtete Verhalten der Landesre- aus Gründen, welche auch von einer wiederholten Vor­gierung, welche es nach Zurücknahme des vorgängigen legung absehen lassen. Jener Entwurf enthielt jedoch Berbots ruhig geschehen ließ, daß der Prinz Friedrich einzelne, besonders nothwendige und bringende Beftim­als rechtmäßiger Landesherr" gefeiert, daß die Regie­rungen Desterreichs und Preußens gelästert und geschmäht, daß nicht blos die Einberufung der Stände, sondern auch Steuerverweigerung und dergleichen besprochen und bean­tragt wurde. ish

Solche Vorgänge stehen augenscheinlich im Wider­spruch mit der Stellung und dem Ansehen der öster reichischen Verwaltung in Holstein, im Widerspruch mit den Rechten, welche Desterreich und Preußen in dem Wiener Frieden erworben haben. Durch den Gasteiner Darüber spricht sich, den Nagel auf den Kopf Vertrag ist die selbstständige Wahrnehmung dieser Rechte treffend, Dr. Th. Lange in den von ihm redi- in Holstein einstweilen Desterreich überlassen worden. girten Boten vom Niederrhein " aus, indem er schreibt:

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Das Haus der Abgeordneten hat bekanntlich schon vor einigen Jahren einen Entwurf( eines Genossenschafts­gesetzes) von Schulze Delitzsch einer Commission über wiesen, welche ihn auch durchberathen und neu redigirt

hat. Da nun die Regierung sich neuerdings in der so­cialen Frage unverkennbar zur Schulze'schen Seite neigt(?)

Durch die erwähnten Vorgänge und durch das Verhalten der Landesregierung in Holstein überhaupt müssen Zweifel

und ernſte Erwägungen entſtehen, ob die Wahrnehmung jener Rechte nach den Voraussetzungen des Gasteiner Vertrages Seitens Desterreichs wirklich stattfindet.

Wie groß die Spannung zwischen dem Wiener und Berliner Kabinet geworden sein muß, geht auch u. A. aus einer vor ein Baar Tagen von der

mungen, welche zugleich von der übrigen Wegeordnung trennbar sind. Diese sind in den neuen Entwurf auf­genommen, welcher der Berathung im Staats- Ministe­rium unterliegt. Das Gesetz über die Arbeiterver­hältnisse und der damit zusammenhängende Entwurf wegen Aufhebung des Einzugsgeldes haben die Genehmigung des Staats Ministeriums erhalten und dürften nach Einholung der Allerh. Ermächtigung dem Landtage bald vorgelegt werden.

[ Den Beschluß des Obertribunals, rücksichtlich der Beschränkung der parla­mentarischen Redefreiheit betreffend], schreibt die ,, Berliner Reform":

Der Beschluß des Obertribunals, wonach die Ab­

geordneten Tweften und Frenzel wegen ihrer im Ab­geordnetenhause gehaltenen Reden zur Untersuchung zu ziehen sind, ist in seinen Motiven noch nicht bekannt. Es ist nicht uninteressant, daß sich bei uns, wie dies schon mehrfach in England der Fall gewesen, zwischen Bar­lament und Gerichten ein Streit über die Grenzen er­