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Nr. 55.

Berlin  , Mittwoch den 7. März 1866.

Bweiter Jahrgang. Bart

Social- Demokrat.

Diese Zeitung erscheint täglich

mit Ausnahme

der Sonn- und Festtage.

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Organ der social- demokratischen Partei.

Rebigirt von 3. B. v. Hofstetten und J. B. v. Schweizer  .

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Politischer Theil.

Berlin  , 6. März.

Ueber die unbeschreiblich flägliche Hal­tung der preußischen Fortschritts- Presse, die bekanntlicy fortwährend im Namen der großen liberalen Partei" versichert, daß das gesammte Volk hinter ihr stehe", daß sie auf dem Boden des Volkes stehe" u. f. w., spricht sich sehr treffend der hiesige#Correspondent des Deutschen Wochen­blattes" aus, indem er schreibt:

"

der radicalen Reform auf politischem und socialem Gebiete mit Ernst und Ausdauer zu betreten und zu verfolgen.

Deutschland  .

-[ Den bekannten Herrn Hugo Weiser betreffend], der heute in fortschrittlichem, morgen in officiösem Solde arbeitet, schreibt der betreffende hiesige Correspondent des ,, Deutsch  . Wochenblattes":

Zum Schluß mit Herrn Hugo Weise ein Wörtchen. Ich bezeichnete ihn als Verfasser( Schreiber) der anony men Sudelschrift gegen die social- demokratische Partei." Er vermag nicht, es direct abzuleugnen.

Aus sonst glaubwürdiger Quelle erfahren wir, daß das österreichische Kabinet feine Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben habe, auf die preußischen An erbietungen einer Geldentschädigung für die Ueber­tragung der Condominatsrechte in den Herzog thümern eingehen zu wollen und daß schon in den * Berlin  , 5. März.[ 3ur Elbberzogthünächsten Tagen Fürst Liechtenstein babier er merfrage] schreibt die ,, liberale Correspondenz": wartet werde, um über die näheren Modalitäten halters in Holstein sind ohne Zweifel erst ergangen, Die Erklärungen der Landesregierung und des Statt eines Vergleichs auf solcher Basis zu unterhandeln. nachdem sie in Wien   ihre Zustimmung gefunden hatten. Sie sind deshalb als die Grundlage der Politit zu be­trachten, zu der sich das Wiener   Ministerium für die weiteren Verhandlungen mit Preußen in der schleswig­Charakteristisch ist die Haltung unserer Fortschritte holsteinischen Sache entschlossen hat und zu der es wahr presse, die sich die Doppelaufgabe gesetzt hat, 1) die jäm scheinlich schon in dem Augenblicke entschloffen gewesen merlich zugerichteten Kammer- Fallstaffe zu Helden auf- ist, als es den Gasteiner Vertrag unterzeichnet hat. Diese zupuffen, welche Wunder der Tapferkeit( von hinten) voll- Politik ist keine andere, als: die Erledigung der holstein bracht hätten und 2) das Volk über den Ernst der Lage schen Frage als Bundessache zu behandeln, die der schles­zu täuschen, seinem Zorn die Spitze abzubrechen. Kein wigschen aber als eine europäische. Desterreich ziebt sich Fortschrittsblatt, das mit Muth und Würde auf der Höhe also als Besizer Holsteins auf den deutschen Bund zurück, des Augenblicks stände. 3abel findet in seinem Leit- während es Preußen mit Herrn von Manteuffel in artikel die Bertagung und Schließung unlogisch, ein Schleswig   einem europäischen   Congreß gegenüber stellt, Beweis, daß das Gefchehene und Geschehende über den auf dem Preußen ganz isolirt stehen wird. Die Rück Horizont der Zabel'schen Logik geht; in einem andern fehr des Herrn von Manteuffel nach Schleswig   und Drei- Spalter macht er die tröstliche Entdeckung, daß die das Nichteintreten in eine Action Seitens Preußens be­fleine Bartei", die jetzt in Preußen herrsche, sehr flein trachtet man in Holstein als ein Zeichen, daß sich Preußen sei und sich nicht vergrößere. Der gute Fettbildner merkt nicht auf das Aeußerste diesem Bundeswege widersetzen, nicht, daß, je kleiner diese Partei, desto größer die Schande d. h. daß Herr v. Bismarc mehr oder weniger auf seine der großen" Fortschrittspartei, die sich so schmählich Politik verzichten werde. von ihr hat klopfen lassen, so ,, brav vor ihr davonge­loffen." Bernstein   sucht der Regierung einen Tort an­zuthun, indem er die Aussöhnung Desterreichs mit Un­ garn   als fait accompli( vollendete Thatsache) binstellt. Die Brest. 3tg." sagt sich, dito, un der Regierung einen Tort anzuthun ,,, mit Schmerzen", aber feierlich von der Annexionspolitik los, was sie natürlich nicht ver­

hindert, falls die Annexionstreiben aufhören sollten, sauer zu sein, wieder mit Sad und Bad in's Bismard'sche Lager zu rennen.

Das hieße also: Der Starte weicht muthig zurück." Indessen scheinen uns die Raisonnements der ,, lib. Corresp." etwas sanguinischer Natur zu sein. So, wie die ,, lib. Corresp." meint, steht die Sache noch lange nicht.

Der Wahrheit näher mag kommen, was man dem Wiener   Vaterland" von hier über das Resultat des jüngsten Minister- Conseils schreibt:

Ich bezeichnete ihn als Mitarbeiter an der officiösen Kammer. Correspondenz. Er leugnet blos, daß die be zügliche Correspondenz officiös sei. Mit dem gleichen Recht leugnete Braß von Zeit zu Zeit den officiösen Charakter der ,, Norddeutschen." Da ich Wiederholungen nicht liebe, verweise ich auf die Erklärung des Herrn Angerstein.

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Ich sagte, Herr Weise sei um einer Differenz von 10 Thirn. willen von der liberalen Angerstein- Steinigtereſſe schen zur officiösen Correspondenz übergegangen. Er Von leugnet es. Ich verweise wiederum auf die Erklärung mal b Angerstein's. eines

Ich nannte den Weise Mitglied der Burschenschaft   tennur Brandenburgia. Er belehrt mich, daß er ihr Ehrenreichen mitglied sei. Um so mehr ist es Ehrensache für die Burschenschaftler, sich seiner zu entledigen.

Ich nannte ihn Sekretär des Schulze'schen Ver­lehrt mich, daß er Präsident jenes Vereins sei. Das eins für das Studium der Nationalökonomie. Er be ist für jetzt auch richtig, er ist nämlich, seit ich die be treffende Notiz geschrieben, vom Sekretär zum Präsiden ten vorgerückt. Er belehrt mich ferner, besagter Verein sei fein ,, Schulze'scher", er( Weife) ,, kenne teine Schulze'sche Nationalökonomie." Ich auch nicht. Das beweist aber blos, daß, was in jenem Verein ausgekramt wird, keine Nationalökonomie ift.

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Die Politik und das zur Lösung der Herzogthümer­Wir denken, daß es nachgerade auch dem Ein- Frage aufgestellte Programm des Grafen Bismard sind fältigsten klar sein muß, wie sich diese große libe- vollständig acceptirt worden und zwar auch vom Kron­rale Partei" vor nichts mehr fürchtet, wie vor prinzen und vom General v. Manteuffel; das­dem Volke und daß sie sich weit lieber von Oben selbe( das Programm) enthält indeß nichts von irgend mit Fußtritten tractiren läßt, als, Hand in Hand sondern ist vielmehr darauf gerichtet, diese Verhandlun- das offene Geständniß, daß ich, an Kämpfe mit böherem welchem Abbruch der Verhandlungen mit Desterreich, Zu guter Leht für Herrn Hugo Weise die Notiz und mit dem Volke, Ernst zu machen und dabei Gefahr gen in eine neue Phase zu lenken, zunächst zum Zwecke Wild gewöhnt, die Insektenjagd nicht liebe, und es blos zu laufen, daß endlich dieses auch sein Theil Frei- der Herstellung eines neuen Provisoriums. wegen seines Verhältnisses zu Schulze( dem von Delitzsch  ) heit und Gleichheit" reclamiren könnte. Das Programm des Grafen Bismard faßt die ge- der Mühe werth gehalten habe, ihn an den Pranger zu Nur eine Thorheit wäre es daher vom Volke trennte Verwaltung der Herzogthümer als ein großes stellen. Und nun wasche ich mir die Hände. dessen Kräfte noch vielfach zersplittert sind und Uebel auf; es wahrt das Condominat und die gemein- Herr Angerstein weist Herrn Hugo Weise nach, das noch immer nicht genügend sein Klasseninteresse same Disposition beider Großmächte über die Herzog daß er dreifach gelogen, hauptsächlich, daß er sehr erfannt hat, während Jene, sobald dies in Frage thümer in entschiedenster Form, unterläßt jede Forderung wohl gewußt hat, für welche Kammer- Correspondenz gesetz fommt, geeinigt dastehen-- eine Thorheit wäre einer Annexion oder Personal- Union der Herzogthümer er sich anwerben ließ. Herrn Weise scheinen dem Habe es, jest, zur Ünzeit und unnöthiger Weise, sich für zu Gunsten Preußens, schlägt aber im conservativen In- nach die Adjutantendienste bei Herrn Schulze- Delitzsch   Das Leute zu erhitzen, die, sobald sie ihre materiellen bestehenden Parteispaltungen vor, daß provisorisch die sehr übel zu bekommen. Interessen bedroht sähen, sich sofort wieder mit der Berwaltung auch Holsteins an preußische Organe über­herrschenden Gewalt gegen das Volk verbünden tragen werde. In Bezug auf die Herstellung des Deft­nitivums soll es unserer Regierung genau formulirte Garantieen bieten.

würden.

tereffe und zur Beseitigung der in den Herzogthümern

Daß ein Klaffenkampf überhaupt vermieden werde- wer muß dies nicht auf's Lebhafteſte wün- Falls das Wiener   Kabinet darauf einginge, was schen! Verhindert aber fann er nur werden, durch übrigens einer vollständigen Verzichtleistung auf jede die Einsicht derjenigen, die zur Zeit über Macht auswärtige Politik gleichfäme, stünden für Preußen und Besitz verfügen, von der Erkenntniß ihrerseits, die Chancen sehr günstig. Denn einmal in Hol­daß Pflicht und Vortheil ihnen gebieten, den Weg stein, würde es freiwillig nicht wieder heraus gehen.

"

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ur A Betref

d. G [ Preußische Breß Schicksale.] Confiscirt: heutig die Brieger Oberztg." vom 3. März. Freigegeben: die Ar die ,, Preuß.- Litth. 3tg." vom 4. Februar nach vier Wochen. Sie ist," meldet die Redaction, beute in Begleitung eines Polizeibeamten von ihrem Ausfluge nach der Staats anwaltschaft glücklich in ihre Heimath, unsere Druckerei, Schicksale fie bis zum heutigen Tage erfahren, haben wir zurückgekehrt. Wo diese Nummer gewesen, und welche diesmal eben so wenig erfahren, wie in mehreren früheren ähnlichen Fällen." Die Beschlagnahme erfolgte wegen

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timm Frank