Nr. 69.

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Berlin , Freitag den 23. März 1866.

Bweiter Jahrgang.

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Social- Demokrat.

Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme

der Sonn- und Festtage.

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Organ der social- demokratischen Partei.

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Redigirt von J. B. b. Hoffletten und J. B. v. Schweizer .

Abonnements Preis für Berlin incl. Bringerlohn: vierteljährlich 18 Sgr., mo­natlich 6 Sgr., einzelne Nummern 1 Sgr.; bei den Königl. preußischen Post­ämtern 221/2 Sgr., bei den preußischen Bostämtern im nichtpreußischen Deutsch­land 183/4 Sgr., im übrigen Deutschland 1 Thlr.( fl. 1. 45. südd., fl. 1. 50. österr. Währ.) pro Quartal.

Redaction und Expedition: Berlin , Dresdnerstraße Nr. 85.

Bestellungen werden auswärts auf allen Bostämtern, in Berlin auf der Expedition, von jedem soliden Spediteur, von der Expreß- Compagnie, Zimmerstraße 48a, sowie auch unentgeltlich von jedem rothen Dienstmann " entgegen genommen. Inserate( in der Expedition aufzugeben) werden pro dreigespaltene Petit- Zeile bei Arbeiter- Annoncen mit 1 Sgr., bei sonstigen Annoncen mit 3 Sgr. herechnet.

Agentur für England, die Colonieen und die überseeischen Länder: Mr. Bender, S. Little New- Port- Street, Leicester- Square W. C. London . Agentur für Franfreid: G. A. Alexandre, Strassbourg , 5. Rue Brulée; Paris , 2. Cour du Commerce Saint- André- des- Arts.

Vielmehr

Bestellungen für das zweite Quartal 1866 auf Ob das fragliche Aktenstück, das wir nunmehr| Aber dieser Krieg, Sire, ist mehr als ein gewöhn den vom 1. April an wöchentlich dreimal erschei mittheilen wollen, wirklich vom ,, österreichisch licher Kabinet8frieg; es handelt sich dabei nicht um nenden ,, Social- Demokrat" bitten wir außerhalb augustenburgischen Preßbüreau" ausgeht, was wir die Hausinteressen der Hohenzollern , und es ist bei den Bostämtern, in Berlin bei den bekannten übrigens bezweifeln möchten, fann für uns nur darum die Pflicht der ehrlichen Männer der real politi schen Parteien, vor dem ersten Kanonenschuß die mora Zeitungsspediteuren bei Zeiten zu machen. Der von untergeordnetem Interesse sein. lische Tragweite der Kugel Ew. Majestät offen darzu­Abonnements- Preis ist vom 1. April an für Berlin manifeste, weil der Umstand, daß ihm das preu- mehr als gewonnene oder verlorene Schlachten, nach nehmen wir nur darum Act von dem mysteriösen legen. Denn es handelt sich im 19. Jahrhundert um incl. Bringerlohu: vierteljährlich 15 Sgr., monat fische ministerielle Organ unverkennbar eine be welchen die Diplomatie den Sieg verfolgen oder die lich 5 Sgr., einzelne Nummern 1 Sgr.; bei den sondere Beachtung schenft, geeignet ist, ein helles Niederlagen paralyfiren kann. Der Krieg zwischen Breu Königl. preußischen Postämtern 15 Sgr.; bei Streiflicht zu werfen auf den Ernst der gegenwär- ßen und Desterreich ist vielmehr identisch mit einer den preußischen Postämtern im nichtpreußischen tigen Lage, auf die Signatur der Zeit überhaupt. socialen Krisis. Deutschland 12 Sgr., im übrigen Deutschland und deshalb sprachen wir eben von einem Zeichen 20 Sgr.( fl. 1. 10. jüdd., fl. 1. österr. Währ.) der Zeit", das wir in der ganzen Erscheinung er Doch hören wir vor Allem, was die ,, Altonaer Radikalen" manifestiren.

Politischer Theil.

Berlin , 22. März.

Ein Zeichen der Zeit ist es sicherlich, wel­ches uns heute in einem Artikel des Organs des gegenwärtigen preußischen Ministeriums entgegen tritt, in einem Artikel, der ganz besonders für uns, die social- demokratische Partei, von nicht geringem Interesse ist.

Es handelt sich nämlich um ein, angeblich von Radikalen ausgehendes, Manifest, in welchem der König von Preußen angeblich von real- poli­tischen" Republikanern aufgefordert wird, alle Schranken der bestehenden staatlichen Verhältnisse Preußens und Deutschlands zu durchbrechen, und sich, als Deutschlands Victor Emanuel , an die Spige einer socialen Revolution zu stellen, viel­mehr dadurch eine solche zu verhindern.

,, Das österreichisch augustenburgische Breß büreau", so lesen wir in der Nordd. Allg. 3tg.", ,, greift in dem Augenblicke, wo die österreichische Regierung mit starken Rüstungen vorgeht, zu Mitteln, deren sich oftmals schon die radikale Partei in anderen Ländern, wir erinnern beispiels­weise an Mazzini, bedient hat, um Regierungen mit Besorgniß zu erfüllen, sie zu falschen Schritten zu verleiten und die öffentliche Meinung zu täuschen."

,, Dieses Bureau hat zu seinem Zweck ein aus Altona datirtes Manifest an den König" von Preußen im Druck vorbereitet, welches morgen, als am Geburtstage Sr. Maj., verbreitet werden soll. Von befreundeter Seite ist uns ein Exemplar dieses Machwerks, welchem die Tendenz à la Halbhuber nicht übel stebt, überschickt worden. Die angeblichen Radikalen fordern darin den König von Preußen auf, alle Schranken der bestehenden staatlichen Ver­hältnisse Preußens zu durchbrechen."

blicken.

Das fragliche Dokument lautet wie folgt: An den König.

Sire!

Wenn eine langjährige politische Erfahrung nicht völlig spurlos an dem Politiker vorübergegangen ist, so unterliegt es keinem Zweifel, daß man sich auf dem Punkte zu sehen berechtigt fühlt, wo der Degen in der Scheibe locker geworden ist, und das ehrliche Schwert den Knoten zerhauen muß, den die Subtilität der diplomatischen Intrigue seit Jahren erfolglos bemüht war, zu entwirren.

Die Partei es ist die Partei der Parteilojen, in deren Namen man heute an Ew. Majestät das Wort zu richten wagt, begrüßt diesen Wendepunkt unserer Geschichte mit Frenden; denn sie ist sich des Ernstes der Situation vollkommen bewußt und sie täuscht sich nicht über die nächsten und spätern Consequenzen eines Krieges zwischen Preußen und Oesterreich. Weil sie die traurige Prämisse der Nothwendigkeit eines solchen Krieges anerkennt, so verschließt sie ihr Auge auch nicht vor den traurigern Consequenzen der Kriegs. erklärung.

Sire! es sind Republikaner , welche sich heute an Ew. Majestät Geburtstage dem preußischen Throne nahen; es ist eine Anzahl Männer, welche gelernt haben, ihre Ideale einen Augenblick hintenanzusetzen und der preußischen Monarchie den Vortritt einzuräumen in der Entwicklungsgeschichte unseres deutschen Vaterlan­des, und diese Männer eben durch ihre Ehrlichkeit vielleicht die treuesten Anhänger Ew. Majestät, weil sie nicht deren Schmeichler sind verlangen für dieses Opfer Nichts als Gehör an den Stufen des Thrones Ew. Majestät.

Sire! an die Freimüthigkeit des Soldaten, an den ehrenbaften Muth des Kriegers appellirt man, indem man Ew. Majestät, dem König, die Perspective der Schlachtfelder zeigt, welche für Preußen unvermeidlich geworden sind.

Der Besitz der Elbherzogthümer ist nicht nur für den preußischen Staat eine Nothwendigkeit, es ist noch mehr für ganz Deutschland eine Nothwendigkeit, daß der preußische Staat sein naturgemäßes jusque à la mèr erfülle.

,, Derartige Fabrikate werden niemals die Be­Kleinstaatliche Sonderinteressen, Selbstsucht der Par­fürchtung in Deutschland erwecken, daß die Revo- teien und die Ränke des Auslandes haben es verstanden, lution sich an die preußischen Fahnen heften könnte, die Einfachheit und Klarheit dieser Situation zu trüben, aber wir veröffentlichen das Manifest, um die und es ist fast als gewiß anzunehmen, daß nur die Mittel zu zeigen, zu denen das österreichisch- Katastrophe eines Krieges mit Desterreich im Stande ist, augustenburgische Preßbüreau seine Zuflucht nimmt." die Lage der Dinge zu flären.

Franz Joseph besitzen das vollste Recht, über die Reb Ew. Majestät sowohl wie Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph besitzen das vollste Recht, über die Reb­feligkeit der politischen Doktrin, wie sich dieselbe in ben sterilen Parlamentsverhandlungen unserer Tage mani feftirt hat, zur Tagesordnung zu schreiten. Aber es sind nicht jene unfruchtbare Anstrengungen der Männer der wohlfeilen Begeisterung, als vielmehr die nationalökono mischen und socialen Verhältnisse im Zeitalter der Eisen­bahnen und Telegraphen, welche beschwornen Geistern gleichen, zu deren Leitung mehr gehört, als die Kraft der Bajonette, und welche ein mächtigeres Kommando verlangen, als den Donner der Kanonen.

Gestatte uns der ritterliche Charakter Ew. Majestät

ein offenes Wort über die Folgen eines Krieges zwischen Preußen und Desterreich.

-

Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß, wenn in Folge eines Krieges in Desterreich der Staat 8- banterott erklärt werden müßte, dieser Staatsbanke rott identisch sein wird mit dem momentanen Ruin der Der Nuin dieser Industrie in ganz Deutschland. Industrie übt einen Rückschlag aus auf die Geld- und Creditverhältnisse unseres Vaterlandes, und die aller­nächste Folge ist eine furchtbare Handelskrisis. Ja, selbst wenn diese Krisis in Desterreich beginnt, reißt der materielle Ruin des österreichischen Industrie­und Creditwesens in seinem Falle den Credit mit, der mit beiden im Norden und Westen Deutschlands zu eng verbunden ist, um nicht mit ihnen stehen und fallen zu müssen. Die Loosung wird also auf beiden Seiten sein: Der Krieg muß den Krieg ernähren; der Krieg selber wird ein Krieg bis auf's Messer sein.

Der Politiker hat sich Angesichts einer unvermeid­lichen Nothwendigkeit jeder Phrase zu enthalten; selbst der Phrase der Philanthropie. Will er aber in eine Krisis eintreten, so ist es nothwendig, daß er bei sich selbst anfängt, jede Illusion über den Verlauf derselben zu zerstören.

Es mag gesagt sein, Sire, in deren Namen man das Recht zu haben glaubt, das Wort zu ergreifen,(?) hat sich eine Zeitlang dem Glauben hingegeben, Preußen und Desterreich vereint könnten und würden die Reorgani­fation Deutschlands bewerkstelligen.

Wir haben geirrt, und die Revolution tritt in ihr altes historisches Recht ein, denn nie hat es ei nen Krieg von revolutionärerem Charakter gegeben, als der Krieg ist, der zwischen dem Staate Ew. Maje­stät und dem Hause Habsburg zu entbrennen droht. Und wir machen uns gefaßt darauf, daß die Idee der Arrondirung der protestantischen Großmacht Preußen sich im Verlaufe der werdenden Ereignisse mit ganz Europa zu schlagen haben wird. Aber wir wissen auch, daß diese Idee in ganz Europa ihre Bundesge noffen hat, und daß hinter der Fronte unserer Feinde aus jedem Winkel Europas Flammen hervorbrechen wer den, welche den Feinden Deutschlands verderblicher sind,

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