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Venetien nur gegen Compensationen an Italien   wie­der abtreten, ist aus der Luft gegriffen. Die wichtige Nachricht, welche telegraphisch aus Italien   kommt, daß nämlich General Cial­dini am 8. Juli über den Po gegangen und in's Venetianische Gebiet eingedrungen ist, wird die jubelnden Pariser wohl nüchtern gemacht und überzeugt haben, daß sie zu früb geflaggt und illuminirt haben, daß vielmehr der Krieg vielleicht erst recht zu beginnen im Begriffe steht. Nach der Metternichschen ,, France  " nämlich theilt England die Ansicht Rußlands  , daß die Organisation des deutschen Bundes durch einen europäischen   Ver­trag zu Stande gekommen sei, also auch nur durch einen neueu europäischen   Vertrag verändert werden könne. Reime genug für einen allgemeinen Welt­frieg, in welchem auch Amerika   eine Rolle spielen dürfte und auf den sich die Pforte bereits vorbe­reitet. In Desterreich selbst hegt man die schlimm ften Befürchtungen für die Zukunft des Kaiserstaa­tes und die Presse" ertheilt einstimmig der Re­gierung die ernstesten Rathschläge. So schreibt

die Wiener N. fr. Pr.":

Ist es wahr, was man verbreitet, daß seit der ver­

hängnißvollen Schlacht bei Königgrätz   eine Nordarmee als tattische Größe nicht mehr vorhanden ist, ist es wahr, daß eine der schönsten Armeen, die Desterreich jemals ins Feld gestellt hat, von den Preußen nicht nur ge­schlagen, sondern zersprengt, gefangen und vernichtet wurde, ist es wahr, daß dieses Preußen einen Sieg er­rungen, wie es einen solchen niemals zu träumen ge wagt: so fürchten wir, daß auch die Südarmee nicht mehr rechtzeitig auf dem Platze erscheinen kann, um den Feind aufzuhalten, die Reichshauptstadt erfolgreich zu vertheidigen und die siegreich vorrückende preußische Ar­mee zurückzuschlagen. Giebt es für den Feind, der in diesem Augenblicke bereits die Elbe überschritten und die Prag  - Olmützer Bahn beherrscht, kein militairisches Hin­derniß mehr, so ist Wien   direct bedroht, und die Breu ßen werden weit rascher in unserer Nähe sein, als die Südarmee uns zu Hilfe kommen kann. Geht die Re­gierung nicht mit dem Gedanken um, ihren Sitz von Wien   wegzuverlegen und die Reichshauptstadt gleich der Hauptstadt Böhmens   dem Feinde preiszugeben, so ist dieser Plan unpractisch. Mit den militairischen Mitteln allein ist überhaupt an eine Fortführung des Krieges mit Erfolg nicht zu denken. Unsere jetzige Regierung oder eine andere muß sich entschließen, die politischen Hebel in Bewegung zu setzen, die ihr zu Gebote stehen. Dazu gehört vor Allem die Berufung der Volksvertre tung dies- und jenseits der Leitha  , die Berufung an das Rechts- und Ehrgefühl, an die Begeisterung der Böller Desterreichs und die Lösung der ungarischen Frage durch eine kaiserliche Initiative im großen Style.

Im weiteren Verkaufe des Artikels bespricht die genannte Zeitung die Möglichkeit, daß Friedens verhandlungen mit Preußen eingeleitet werden könn­ten, und sagt in dieser Beziehung:

Was denkt man wohl, das Preußen fordern wird? Sachsen  , Hannover  , Kurhessen  , die Anerkennung der Oberherrschaft Preußens in Deutschland   nicht allein; D. Preußen wird von uns die Abtretung mindestens einer unserer nördlichen Provinzen verlangen, und ist denn Desterreich durch eine einzige Niederlage so furchtbar ge­schwächt, daß es keine andere Wahl hat, als seinen Schwerpunkt definitiv nach Ofen zu verlegen und zum Mittel staat berabzufinken, oder im Falle der Mäßigung Preußens sein Dasein von Gnaden des siegreichen Kö­nigs Wilhelm fortzufristen? Nein, wir fühlen uns tief, furchtbar gedemüthigt; aber daß eine einzige verlorene Schlacht uns so tief beugen könnte, dagegen empört sich selbst in dieser Stunde des Unglücks und der Verzweif­lung unser österreichisches Bewußtsein.

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feststand, daß er mit außerordentlicher Consequenz vor- nicht gerechtfertigt. Die neuesten Actionen   Bayerns bereitet wurde, und daß man im entscheidenden Augen- gegen Preußen dürften dies bereits dargethan haben. blicke sich auch nirgends einen Skrupel daraus machte, Der Grund der auffälligen Säumigkeit in den das wirklich zu wollen und zu thun, was man bisher Operationen der bayerischen Truppen scheint viel­im Geheimen gewünscht und erwogen hatte. Wie stand es dagegen auf der anderen Seite? Desterreich und mehr in anderweitigen Verhältnissen zu liegen. Die die Mittelstaaten haben sich fast bis auf den letzten Augen- N. Frff. 3tg." erwähnt in dieser Hinsicht vor blic gegenseitig paralisirt. Auch in   Berlin hat man von Allem ein Gerücht, wonach die Unthätigkeit der einer Friedenspartei gesprochen; aber sie war unmächtig   bayerischen Armee in Bezug auf die Hannoveraner und verschwindend gegen den schon so lange und so fest theilweise durch einen Etikettestreit herbeigeführt stehenden Entschluß der eigentlich maßgebenden Kreise. worden sein soll, weil nämlich Prinz Karl von In Wien dagegen konnte die Kriegspartei noch immer   Bayern sich nicht einem bürgerlichen( oder einem nicht entschieden durchdringen, als der Krieg längst nn im militairischen Rangverhältnisse niedriger stehen­vermeidlich war. Allgemeine politische Rücksichten und die Rücksicht auf die noch zu gewinnenden deutschen den?) General( Benedek) habe unterordnen wollen, Bundesgenossen, die sich nie positiv, sondern nur negativ d. h. wohl, weil wegen eines solchen Etikette­gegen den Friedensbrecher engagiren wollten, hielten die streites die Frage der Bundesfeldherrnschaft nicht Kräfte gebunden. Deswegen waren die so oft denun- rechtzeitig habe gelöst werden können. Das Schw. cirten mittelstaatlichen Rüstungen im entscheidenden Augen- W." behauptet sogar in einer, für Bundesgenossen blicke nirgends vorhanden und die österreichischen scheinen ziemlich seltsamen Sprachweise, daß die Operationen ebenso wenig in dem Grade vollendet gewesen zu sein, der   bayerischen Armee sich deshalb verzögert hätten, wie man vorauszusetzen berechtigt sein durfte. Von den weil ihr Obercommandant Prinz Karl seinen Auf­800,000 Mann, die auf den Beinen sein sollten, hatte enthalt in   München um fünf Tage verlängert Benedek bei Horziß vielleicht 150,000 Mann beisammen habe, um die Ablieferung eines, zu seiner Feld­gegen 240,000 Preußen.(??) Die Hülfe, die senach von den   Bayern den Han ausrüstung bestimmten Nachtstubles" abzuwarten. noveranern nicht gebracht wurde, scheint man auch noveranern nicht gebracht wurde, scheint man auch in den süddeutschen Städten nicht zu erwarten oder, Militärische Operationen können und dürfen nicht wenn sie kommen sollte, nicht als ausreichend zu von dem Regierungssite aus geleitet werden, sondern betrachten. In   Rastatt werben für die Möglichkeit nur von den Hauptquartieren der Feldherren aus. So einer Belagerung Vorbereitungsarbeiten getroffen. ist es auch gegenwärtig. Sowohl zwischen dem Haupt- Aus der bayerischen   Pfalz wird dem Schw. M." quartier der   österreichischen Armee und dem der bayeri- geschrieben: schen, als zwischen diesem letzteren und dem Befehlshaber Ein äußerst reger Verkehr von nächtlichen Extra­des 8. Bundes- Armeecorps haben Verabredungen statt- zügen mit hohen Offizieren zwischen   Mainz Landau­gefunden und besteht eine ununterbrochene Verbindung.   Germersheim-   Rastatt mag darauf hindeuten, daß eine In die Ausführung der festgestellten Pläne greift keine Umgebung der Bundesfeftung   Mainz durch einen starken der Regierungen ein. Daß die Entsetzung des hanno- Einfall der Preußen in   Rheinhessen von Kreuznach aus ver'schen Corps nicht gelungen, ist eine beklagenswerthe nahe bevorsteht, indem von   Saarbrücken bis Kreuznach Thatsache. Die Ursachen hiervon werden seiner Zeit alle preußischen Truppen daselbst zusammengezogen wur genau nachgewiesen werden können. Wir werden vorerst den. In   Landau werden die schönen Alleen um die noch hervorheben, daß die Hannoveraner, welche zuerst Stadt seit acht Tagen gefällt. in   Eschwege standen, in welcher Richtung denselben die bayerischen Truppen entgegen zogen, plötzlich aus noch unbekannten Gründen östlich nach   Mühlhausen und Lan­gensalza sich wandten. Sobald hiervon Nachricht in das bayerische Hauptquartier gelangte, wurde auch die Marsch richtung der bayerischen Truppen geändert, aber der hierdurch veranlaßte Zeitverlust blieb natürlich.

Die Bayer. 3tg." aber hält es endlich für ge­rathen, ihr bisheriges Zaudersystem in einer länge ren officiösen Auslassung zu entschuldigen. Darin heißt es u. A.:

Anderen, auf persönlichen Verdächtigungen be­ruhenden Gerüchten tritt das officielle Blatt sodann folgendermaßen entgegen:

Am Unbehaglichsten scheint sich   Frankfurt a. M. zu fühlen. Auf der rechten Mainseite werden Feldschanzen errichtet; aber man bezweifelt, daß durch diese Maßregel die Stadt genugsam geschüßt sein werde. Das" Frankf. Journ." will auch be= reits wissen, daß die Verschanzungen wieder einge­stellt seien. Hiernach scheinen die Väter der freien Stadt in ihrer Angst selbst nicht mehr zu wissen, was sie thun sollen. Die Franff. Postztg." kommt Der bisherige   bayerische Gesandte am preußischen ihnen daher mit einem guten Rathe entgegen, indem Hose, Graf   Montgelas, ist schon am 17. Juni abberufen sie die   Frankfurter auffordert, in der zu gewärti­worden und hat bald darauf   Berlin verlassen, hat jedoch genden Hülfe   Napoleons Trost zu suchen. feinen Aufenthalt auf dem Lande in der Nähe von Pots- Nachrichten aus   Sachsen stellen eine Action gegen bam genommen, weil der Gesundheitszustand seiner schwer Nachrichten aus   Sachsen stellen eine Action gegen franken Gemahlin im Augenblicke eine Reise gefährlich den für uneinnehmbar gehaltenen   Königstein in erscheinen ließ. Es ist demselben jedoch unter dem 30. Aussicht. v. M. eröffnet worden, daß, so sehr auch die Regierung auf Privatverhältnisse schonend Rücksicht zu nehmen ge­neigt sei, fie doch auf seiner baldmöglichsten Entfernung aus Preußen bestehen müsse.

Das Mainzer Journ." läßt sich indeß durch diese officiösen Eröffnungen in seinem Mißtrauen nicht stören. Es beschuldigt gleichwohl die bayer' sche Regierung des geheimen Einverständnisses mit der preußischen Regierung, indem es sagt:

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Die wichtigste Thatsache, welche von   Italien zu melden, ist, daß, wie schon erwähnt, am 8. d. Mts. General Cialdini mit seinem Armeekorps den Bo überschritten und das venetianische Gebiet be= treten hat. Es scheint, daß die öffentliche Meinung  Italiens durch die allerdings für   Italien ehren­rührige Abtretung   Venedigs an   Frankreich im höch sten Grade verletzt ist. Selbst wenn Victor Ema­  nuel geneigt sein sollte, sich den Wünschen des Raisers Napoleon zu fügen, er würde einen schweren Stand haben. Das ministerielle Journal Ita­  lia" erklärt sich in folgender Weise:

Die Preußen handelten, natürlich unofficiell, so lange, bis sie das verlassene und preisgegebene hanno versche Heer niedergelegt, bis sie die alleingelassenen und durch keine strategische   bayerische Bewegung unterstützten oder erleichterten Desterreicher mit ihrer ganzen verei­Also Desterreich macht, da es nun nicht mehr im nigten Streitmacht umdrängt und theilweise besiegt hatten. Stande ist, gegen Preußen und   Italien das Feld zu be­Dazu herrscht im rumpfbundesstaatlichen Lager Das Blatt fährt hierauf fort: haupten und die Rache unserer Armee fürchtet, den Ver­gegenseitiges Mißtrauen. So beleuchtet der wür Nach solchen Erfolgen glaubt man in   Berlin auch such, uns zu entwischen, indem es uns dabei noch eine tembergische Staatsanzeiger" die Schlacht bei des Possenspieles mit   Bayern, das sich aus was immer Beschimpfung in's Angesicht schleubert! Desterreich bilbet Sadowa( Königgrät) in folgender, für die deut- für Gründen dazu hergegeben hatte, nicht mehr zu be- sich wirklich ein, es könne ſich   Italien vom Halse schaf schen Verbündeten charakteristischer Weise: dürfen. Man brach die Verhandlungen" ab. So er- fen, wenn es dasselbe zuerst demüthigte und dann Ve­Die entscheidende Schlacht bei Horzitz( Sadowa) ist am flären wir uns einerseits den Abgang des   bayerischen netien räumte? Desterreich, wir bedauern es, hat sich 3. Juli geschlagen worden und ganz entschieden zum Gesandten von   Berlin, während man andererseits durch einmal wieder gründlich getäuscht.   Italien bleibt Nachtheile der Desterreicher ausgefallen. Nach den zu den Unwillen des Volkes sich gezwungen fand, den Ge- seinem Verbündeten treu;   Italien steckt das Schwert nicht eher in die Scheide, als bis, aus verläfftigsten Berichten von österreichischer Seite selbst war fandten wirklich abzuberufen.... Im Allgemeinen haben   Deutschland und   Ungarn veriagt, das Haus es eine Schlacht, wie   Europa seit   Waterloo keine mehr auch ganz nüchterne Beobachter aus dem bisherigen Habsburg aufgehört hat, eine Gefahr für die gesehen hat. Die unglücklichen   Sachsen müssen fast ganz Thuen oder Nichtsthuen der   Bayern wenigstens den Nationen zu bilden. Wenn Erzherzog   Albrecht die aufgerieben sein, bas edelste Blut ist mit beispielloſer Eindruck behalten, daß man sich in   Bayern auf beiden Räumung   Venetiens beginnt, so kann er sich darauf ver­Hingebung vergoffen worden. Fragen wir nach den Seiten, mag dann Desterreich oder Preußen siegen, Ursachen dieses ungeheuren Mißerfolges, so werden aller möglich" erhalten, die Vortheile der bewaffneten Neu- laffen, daß er bis   Wien verfolgt wird. Das ist die dings die numerische Ueberlegenheit der Preußen und tralität" ohne deren Nachtheile sichern möchte. Jebem Antwort der italienischen Armee auf die neue Frechheit des österreichischen Cabinets. ihre Zündnadelgewehre in erster Linie genannt werden. von beiden möchte man im Falle des Sieges sich zu­Der letzte Grund ist aber gewiß nicht in solchen Aeußer- wenden und Anspruch auf Dankbarbeit bei ihm erheben Am 5. Juli haben aber auch die kriegerischen Opera­Es tann fönnen. lichkeiten zu suchen, er liegt viel tiefer. tionen wieder begonnen, doch sind sie bis jetzt ohne jetzt teinem Zweifel mehr unterliegen, daß der preußische Das Mißtrauen der Desterreicher und Rumpf- Belang. Das bedeutendste Ereigniß war die Be­Angriffsplan nicht erst seit Monaten, sondern seit Jahren bundesgenossen gegen   Bayern scheint uns jedoch schießung des Brückenkopfes von Borgoforte am