Nr. 130.
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Social- Demokrat.
Diese Zeitung erscheint drei Mal wöchentlich und zwar: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends Abends.
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Organ der social- demokratischen Partei.
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Politischer Theil. 1589
Die Friedensverhandlungen mit Desterreich werden nächstens in Prag beginnen, so daß der dort abgeschlossene Friede als Friede von Prag wird verzeichnet werden.
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Die Sicherheit des Landes während des Krieges betreffend. Mit Erlaß des Großh. Ministeriums des Innern vom 28. Juli d. J. wurde das Bezirksamt beauftragt, dem Drucker des Pfälzer Boten zu eröffnen, daß sich das Blatt jeder aufreizenden Polemik gegen die Regierung, gegen die besitzenden Classen, gegen bestimmte Confeffionsgenossenschaften und insbesondere gegen eineine deutsche Volksstämme zu enthalten habe, widrigenfalls sofortiges Einschreiten und eventuell nach einem gesetzlichen Verfahren Conceffionsentziehung zu gewärtigen sey. Die Veröffentlichung dieses Verbotes würde ebenfalls als ein unstatthafter Versuch zur Agitation betrachtet werden. Heidelberg 29. Juli 1866.
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Der Civil Commissar für das Herzogthum Nassau , Herr v. Diest hat in Wiesbaden eine Befanntmachung an die Straßenecken anschlagen lassen, in welcher er der nassauischen Bevölkerung seine
stand, welcher von Seiten Sr. Majestät des Königs von bundesstaatlichen Partei in Württemberg abgefaßt, Bayern zu genehmigen war, bestimmt wörtlich: Art. 1. welche dem Könige von Württemberg zugestellt " Zwischen den Königlich preußischen und den Königlich werden foll. Die Adresse findet zahlreiche Unterbayerischen Streitkräften wird vom 2. Auguſt, an ein fchriften, namentlich in Ulm , Heilbronn , Tübingen , Waffenstillstand auf die Dauer von drei Wochen statt Reutlingen , Urach , Blaubeuren und anderen Städten. finden. Art. 2. Die näheren militärischen Details des Waffenstillstandes, sowie die Demarkationslinie für die Eine der ersten Amtshandlungen, welche das Auch Rußland gelüftet es jetzt nach einer Inter - beiderseitigen Truppen werden von den militärischen neue badische Ministerium Mathy vorgenommen vention in die Angelegenheiten Deutschlands . Ober- Befehlshabern resp. der Königlich preußischen Main bat, zeigt nachstehende amtliche Mittheilung des BeRußland beantragt einen Congreß der Wiener bayerischen Armee andererseits auf Grund des mili- Boten", die wahrscheinlich auch den übrigen Druckern Armee und dem Reserve- Corps einerseits, und der Königl. zirksamtes Heidelberg an den Drucker des Pfälzer Congreßmächte in der wohlmeinenden Absicht, die tärischen uti possidetis festgestellt werden." Es hat hier der gefinnungsverwandten Preise zugestellt ist: Fürsten in die von Preußen eroberten Länder wie- nach über die Berechtigung des Vormarsches der preußider einzusetzen. Doch hat es bis jetzt nur die Zu- schen Armeen und Fortsetzung des Kampfes bis zum stimmung von Portugal (!) erhalten und kann vor- 2. August, beziehentlich bis zur Vereinbarung der beideraussichtlich nur noch auf den Beitritt Spaniens und seitigen Befehlshaber über die Demarkationslinie bayerivielleicht Schwedens rechnen. England hat sich scher Seits eben so wenig wie preußischer Seits irgend auf das Entschiedenste für Nichtintervention aus ein Zweifel bestehen können. Einen Zweifel über die formelle Berechtigung gesprochen und Frankreich würde durch Begünstigung des russischen Restaurations- Congresses mit darf man nach den Erklärungen des preußischen seiner Stelle als vermittelnde Macht in Wider- St. A." allerdings nicht hegen. Der Zweck eines spruch gerathen. Krieges besteht aber nicht im Blutvergießen; und ob das Blutvergießen bei Weiden , nachdem bayrischerseits ein Parlamentair geschickt war, noch nöthig war, ob auch nur das Geringste dadurch für die Operationen der preußischen Truppen erreicht ist, Wie sich jetzt herausgestellt, erstreckte sich die was nicht auch ohne Kampf hätte erreicht werden Waffenruhe, von der wir in unserem letzten Blatte fönnen, darüber haben wir vergebens in der offiberichteten, nur auf ein Abkommen zwischen dem ciellen Berichtigung eine Aufklärung gesucht. Brinzen Carl von Bayern und dem General v. Man- Der mit dem Prinzen Carl v. Bayern abge- Uebernahme der Civilverwaltung Nassaus anzeigt teuffel, nicht aber auf die Operationen des zweiten schlossene Waffenstillstand hat auch für Mainz und dabei bemerkt, daß die Occupation des Lanpreußischen Reservecorps unter dem Großherzog Gültigkeit. In gleicher Weise ist inzwischen ein des Nassau nicht gegen die Bevölkerung, sondern von Mecklenburg . Es ist nämlich den militairi- Waffenstillstand mit Baden und Würtemberg ab- gegen die bisherige Regierung gerichtet sei. Unschen Befehlshabern der einzelnen Truppenkörper geschlossen. nachsichtliche Strenge folle aber gegen den geübt überlassen, ob sie sich über eine sofortige Waffen- Aus Stuttgart wird gemeldet, daß die festge- werden, der sich preußenfeindlicher und darum lanruhe verständigen wollen. Daher das weitere Vor- stellte Demarkationslinie über Heidelberg , Jartfeld desfeindlicher Agitation schuldig mache. rücken der preußischen Truppen in Ober- und und Feuchtwanger geht. Die Verhandlungen über einer Besprechung von Abgeordneten mehrerer fächMittelfranken, in die bayrische Rheinpfalz und Ba- den abzuschließenden Frieden sollen in Berlin ge- fischer Arbeitervereine einigte man sich dahin, den. Wir berichteten indeß schon, daß die ,, Bay- führt werden. daß man die Bestrebungen für den Anschluß an rische Zeitung" sich darüber beschwert, daß angePreußen, insbesondere für die Einberufung eines sichts der Waffenstillstandsverträge und trotzdem aus allgemeinen gleichen und direkten Wahlen dem preußischen Truppencorps bei Weiden ein Parhervorgegangenen deutschen Parlaments, mit allen lamentair entgegen geschickt worden, um bei der Kräften zu unterstützen habe. In Wien unterbestehenden Waffenruhe das Unnüße jeden Blutnimmt die Regierung bereits Schritte, um die an vergießens vorzustellen, es doch zu einem Treffen Preußen zu zahlende Kriegsentschädigung von gekommen sei, in welchem die Bayern bei der 20 Millionen Thaler auf dem kürzesten Wege aufUebermacht der preußischen Truppen bedeutende zubringen. Je schneller nämlich diese Summe abVerluste erlitten. Der preußische Staatsanzeiger" getragen werden kann, desto eher endet die milischreibt dazu: tärische Occupation der durch den Krieg verheerten Die offizielle ,, Bayrische Zeitung" verbreitet die falsche Länder. Der Staats- Minister entbot die Spitzen Nachricht, daß im Widerspruch mit dem von Freiherrn der Finanz- und Handelswelt zu sich, um v. d. Pfordten abgeschlossenen Waffenstillstande und der Die Bestätigung der Richtigkeit dieser Depesche ihnen das Project ans Herz zu legen, die Bank demselben in Nicoleburg am 27. Juli ertheilten formel- dürfte abzuwarten sein. Wir haben die Androhung durch das Depositum girirter Wechsel auf 18 Molen Zusicherung, die preußische Armee noch am 29. Juli folcher beispielloser Maßregeln von Anfang an für nate in den Stand zu setzen, jene Summe dem ihren Vormarsch in Bayern fortgesetzt und den bayeri- unwahrscheinlich gehalten. Die Agitationen gegen Staate vorzustrecken. Einige vierzig Banquiers schen Truppen durch Uebermacht bedeutende Verluste bei- die Mainlinie nehmen in Süddeutschland einen immer und Vertreter großer Firmen so wie der Wiener gebracht hätte. Diese, die preußische Staats- und Waf- größern Maßstab an. Aus allen Theilen Badens Credit Institute hatten sich eingefunden und er fenebre gleich schwer verleßende Behauptung, welche durch werden solche Erklärungen, ähnlich wie in Bayern , wiesen durchweg die vollkommenste Bereitwilligkeit, den Telegraphen sofort Verbreitung in der europäischen Breffe gefunden hat, sind wir ermächtigt, als eine bös- laut; jo aus Freiburg , Heidelberg , Ladenburg , dem Verlangen der Regierung zu entsprechen. Es willige und gänzlich unbegründete Verläumbung zurück- Amit Sinsheim, Ellmending, Menzingen , Neckar - unterliegt keinem Zweifel, daß jene 30 Millionen zuweisen. Der mit dem Freiherrn v. b. Psorbten zu bischofsheim, Lichtenau , Freiſtett, Donaueschingen . Gulden am Tage des Friedensschlusses, der sehr Nicolsburg am 28. Juli d. J. vereinbarte Waffenstill- Eine Adresse gleichen Sinnes haben die Führer der nahe ist, gezahlt werden können.
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Ein Correspondent des" Temps" theilt diesem Journal den angeblich authentischen Tert der telegraphischen Ordre mit, welche Graf Bismard selbst an den General Röder in Frankfurt gerichtet haben soll. Derselbe lautet:
Da die Mittel, welche bis jetzt angewandt wurden, ohne Wirkung geblieben sind, so werden Sie folgende Executionsmaßregeln treffen: 1) Einstellung jedes Eisenbahn- und Telegraphendienstes; 2) Schließung der Wirthshäuser, Bierbrauereien und öffentlichen Locale; Waaren. Bismard. 3) Verbot des Ein- und Ausganges von Menschen und
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