Social- Demokrat.

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Nr. 145.

Berlin  , Freitag den 7. September 1866.

Bweiter Jahrgang.

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Diese Zeitung erscheint drei Mal wöchentlich

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Organ der social- demokratischen Partei.

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Agentur für England, die Colonieen und die überseeischen Länder: Mr. Bender, 8. Little New- Port- Street, Leicester- Square W. C.   London  . Agentur für Franfreich: G. A. Alexandre, Strassbourg  , 5. Rue Brulée; Paris  , 2. Cour du Commerce Saint- André- des- Arts.

Politischer Theil.

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Berlin  , 4. September.

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für das gesammte Königreich verbietet. Drouyn de Lhuys   von Vielen zugleich als das ,, Deutsche Allg. 3tg." bemerkt dazu: Zeichen eines intimen Einverständnisses mit Preu­Was ein solches Verbot gerade jetzt veranlaßt, nach- ßen und als die Bürgschaft der treuen Ausführung dem man während des eigentlichen Krieges und der des Septembervertrages angesehen werde. Daß darauf folgenden Offupationszeit das Vereins- und Ver- das Verhältniß zwischen Rußland   und Preußen, sammlungsrecht ruhig hat gewähren lassen, ist uns un- dessen Natur bei Gelegenheit der Sendung Man­In Deutschland haben die schon seit längerer bekannt, ebenso auch, in welchem Sinne und Umfange teuffels zu Tage trat, dem Ministerwechsel nicht man den Begriff öffentliche Versammlungen" nimmt, ob Zeit zwischen Preußen und Hessen- Darmstadt man darunter auch streng in sich abgeschlossene und nur ganz fremd gewesen, ist eine Annahme, die durch schwebenden Verhandlungen nach dem Provinzial- vertraulich berathende Kreise, wie z. B. die bekannten einen bedeutsamen Artikel der" France  " über Ruß­Corr." am 3. d. M. zur Unterzeichnung eines biefigen Centralhalle Versammlungen versteht. Der Aus- lands Haltung heute noch unterstützt wird. Friedens- Vertrages geführt. Nach den Festsetzungen schuß dieser letzteren, der gerade für heute wieder eine demselben wird ausgeführt, daß bis zur Wieder­des Vertrages zahlt die Großherzoglich hessische solche Versammlung ansagen wollte, hat es für jedenfalls herstellung neuer Verträge zwischen den europäischen  Regierung an Breußen eine Kriegs- Entschädigung angezeigt gehalten, davon abzusehen und die schon aus- Mächten jede einzelne Macht die alleinige Richterin von 3 Millionen Fl. An Gebietszuwachs erwirbt gefertigte Einladung zurückzuhalten. über ihr Verhalten sei, darauf berube die gegen Breußen die Landgrafschaft Homburg   mit dem Ober­Von manchen Seiten wird dies Verbot des wärtige Krisis; bei internationalen Krisen sei es amt Meisenheim  , die Kreise Biedenkopf   und Böhl, preußischen Gouvernements dahin ausgelegt, daß aber, wie bei allen anderen; die Mächtigen über­den nordwestlichen Theil des Kreises Gießen   mit die Friedensverhandlungen so weit gediehen seien, leben und werden mächtiger, und die Schwachen Ausschluß der Stadt Gießen  , ferner Rödelheim   und um es für politisch gebeten zu erachten, der Be- unterliegen. Daraus ergebe sich als erste Folge­Niederursel. Als Entschädigung erhält das Groß- wegung gegen das Fortbestehen der Souveränität rung, daß man die Kriegsmacht nicht vermindern herzogthum Hessen   einige bisher zu Kurhessen   und Sachsens   Einhalt zu thun. Von anderer Seite dürfe. In der That scheint diese Folgerung höch Nassau gehörige Gebietsstücke( Enklaven). Der leitet man jedoch den Ursprung dieses Verbotes sten Ortes für dringlicher erachtet zu werden, als Erwerb Preußens an Land und Leuten beträgt von einem Zwiespalt ab, der in Berlin   zwischen liberale Reformen oder die Einführung des allge­ungefähr 20 Quadrat- Meilen mit etwa 60,000 Ein- der fühneren Annexionspolitik und der scrupulösen meinen Unterrichts, die Herr Guérault verlangt. wohnern. Zu den Friedensbedingungen gehört noch, Gewissenhaftigkeit in Bezug auf Legitimität, volle Wenigstens wird berichtet, daß die Fabrikation von daß Ober- Hessen in den norddeutschen Bund ein- Souveränität und dergleichen bestehen soll. Es Schießpulver in der letzten Zeit solche Dimensionen tritt, daß Hessen Darmstadt sich den schon ander war von seiner Verabredung mit den jüddeutschen angenommen habe, daß man in Vincennes   nicht weitig getroffenen Vereinbarungen wegen Aufhebung Staaten Betreffs der Umwandlung des Gulden einmal den Freunden der Jagd zur Eröffnung der der Schiffahrts- Abgaben auf dem Rhein   und Main fußes in den Thalerfuß von der officiösen ,, Bad. felben am 1. d. M. Pulver verkaufen wollte. Der anschließt und daß es die von Preußen geforderten Landeszeitung" berichtet worden. In den unter" Köln  . 3tg." wird ferner geschrieben: wichtigen Zugeständnisse in Betreff des Post- und richteten Kreisen Berlin's ist davon jedoch nichts Es ist ganz außer Zweifel, daß der Rücktritt des Telegraphenwesens gewährt. Mit Meiningen   bekannt. Bezüglich der pariser Ausstellung von Herrn Drouyn de Lhuys   hauptsächlich dadurch bedingt sind die Verhandlungen als erfolglos abgebrochen, 1867 find jetzt Verhandlungen in dem Sinne ein- wurde, daß der Kaiser für den Augenblick die Idee auf­weil der Herzog auf die Bedingungen, die Preußen geleitet, daß sämmtliche nördlich vom Main   gelegene gegeben hat, schon jetzt von Preußen Kompensationen zu rücksichtlich der Aufnahme Meiningens in den nord- deutsche   Staaten als eine gemeinsame Gruppe unter verlangen. Die Ernennung des Marquis de Moustier  an die Stelle des Herrn Drouyn de Lhuys   beweist dies deutschen Bund gestellt hat, entschieden nicht ein- Preußens Führung auftreten. Diese Verhandlungen auch schon zur Genüge. Herr de Moustier, der längere gehen will. Die preußische Regierung hat sich be- scheinen nur in Sachsen   Schwierigkeiten zu finden. Zeit französischer Gesandte in Berlin   war, ist nämlich reit erklärt, die Verhandlungen wieder anzuknüpfen, In den in Preußen einzuverleibenden Ländern dort eine angenehme Persönlichkeit und ganz geeignet, wenn der Herzog sich dazu versteht, die Regierung macht es einen bösen Eindruck, daß ihnen ihre Ver- die guten Beziehungen zwischen Berlin   und Paris   wieder dem Erbprinzen abzutreten. Dazu soll sich der fassungen genommen werden und statt dessen eine herzustellen. Es dauerte jedenfalls lange, ehe man in Herzog bereit erklärt haben und es hat sich in Folge Diktatur eingeführt werden soll. Die Auslegung, Baris davon abstand, Schritte zu thun, die zu einem dessen der Erbprinz von Sachsen- Meiningen   am als wenn die Versprechungen der preußischen Com- Konflikte mit Preußen, resp. Deutschland   führen konnten. Mittwoch früh zur Uebernahme der Regierung nach mandeure nur für die Dauer des Kriegszustandes Ohne Einfluß auf die betreffenden Beschlüffe blieben jedoch keineswegs die Kundgebungen in Deutschland   gegen Meiningen   begeben. Die eigentlichen Unter- gegeben feien, erachtet man nicht als stichhaltig. jede fremde Einmischung in die deutschen   Angelegenheiten. handlungen zwischen Preußen und Sachsen   haben Wenn u. A. Herr v. Beyer seinen bestimmten Herr Drouyn de Lhuys   hatte übrigens noch einen an­erst in diesen Tagen ihren Anfang genommen. Versicherungen" die Worte hinzugefügt hat: so weit beren Grund, feine Entlassung einzureichen, nämlich den, Folgende sächsische Städte werden, soweit bis die bundesstaatliche Einigung Deutschlands   nicht daß seine Ansichten nicht ganz die sind, welche der Kaiser jetzt bestimmt ist preußische Garnisonen erhalten: Aenderungen( nämlich der Verfassung) erfordere", in Betreff der Lösung der römischen Frage hat. Drouvn Dresden  , Leipzig  , Chemnitz  , Glauchau  , Freiberg  , fo ergiebt sich daraus, daß er dabei nicht einen de Lhuys gilt für einen eifrigen Verfechter der Unab hängigkeit des heiligen Stubles und der weltlichen Macht Annaberg  , Meissen  , Zwickau  , Planen, Marienberg.   vorübergehenden Zustand im Auge gehabt hat. Man ersieht hieraus, daß sämmtliche Städte von Das preußische Gouvernement im Großherzogthum des Papstes. Seine Entlassung im Augenblicke, wo die September- Konvention zur einiger Bebeutung auf dem linken Elbufer preu- Hessen hat einen Artikel des dortigen ,, Regierungs  - man also babin aus, daß man sich von Paris   aus ber usführung kommen soll, legt ßische Garnisonen erhalten. Die auf dem rechten organs", der Darmstädter Zeitung", bestandet, Befignahme Noms durch die Italiener nicht ernstlich Üfer belegenen Städte Baußen und Vittau werden so daß das Blatt mit einer Censurlücke erscheinen widersetzen werde. Wie der Temps" meldet, war man von Sachsen   besetzt, so weit diese nicht nach Preußen mußte, ein Beweis, wie streng die Presse in den in Berlin   schon seit mehreren Tagen auf offiziöse Weise verlegt werden. Eine kaum zu beschreibende Auf- besetzten Ländern von der preußischen Regierung regung hat in Sachsen   eine Bekanntmachung des beaufsichtigt wird.

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General Gouverneurs v. Schack bewirkt, die Die Presse Frankreichs   ist noch außerordent während der Dauer des Kriegszustandes die Ab- lich sparsam mit Erörterungen über den Minister haltung aller öffentlichen Versammlungen, welche wechsel. Die Opinion nationale" fagt heute in die Besprechung politischer Gegenstände beabsichtigen, ihrem Leitartikel, daß der Rücktritt des Herrn

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von der Entlassung des Herrn Drouyn de khuys, der dort bekanntlich für einen eifrigen Verfechter der öster­reichischen Allianz gilt, in Kenntniß gesetzt worden. Ihm zufolge macht dieselbe in Berlin   einen ausgezeichneten Eindruck, und man ist jetzt dort sicher, daß das gute Ein vernehmen mit Frankreich   vor der Hand durch nichts ge­stört werden soll.

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