Nr. 171.

Berlin  , Freitag den 9. November 1866.

Bweiter Jahrgang.

Social- Demokrat.

Diese Zeitung erscheint drei Mal wöchentlich und zwar: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends Abends.

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Organ der social- demokratischen Partei.

Rebigirt von J. B. v. Hofstetten und J. B. v. Schweißer.

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Redaction und Expedition: Berlin  ,

Alte Jakobstraße Nr. 67.

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von Stuttgart  ; endlich den bayerischen Abgeord­neten Kolb und Hohenadel und dem Kammer- Prä­sidenten Professor Pözl. Die Eingeladenen wollen die Wiederherstellung eines die sämmtlichen Deut­ schen   Volksstämme umfassenden politischen Bundes auf föderativer Grunde unter Sicherstellung der ,, berechtigten Selbstständigkeit" und der freien con­stitutionellen Entwickelung der Einzel- Staaten," wie sie bereits in der Reichs- Verfassung von 1849 mit den Grundrechten des Deutschen Volkes einen Aus­druck gefunden. Bis zu dieser allseitig anzustre­benden Wiedervereinigung der ganzen Nation dür­fen jedoch," sagt die Einladung, die Deutschen  Südstaaten mit ihren 9 Millionen nicht in ihrer bisherigen Isolirtheit verharren, sondern sie können nur durch treues Zusammenwirken in einem auf freiheitlichen Grundlagen beruhenden, durch die volle Wehrkraft des Volkes geschüßten Verein Sicherheit für die Wahrung ihre Ehre, ihrer staat­lichen Existenz und aller Interessen ihrer Bürger finden." Die eingeladenen Herren stellen sich in ihrer bittern Entrüstung über die Schmach," welche Preußen der deutschen Nation" durch seine jüngsten Erfolge angethan habe, so an, als ob sie, trotz ihres guten Willens sich Norddeutschland an­zuschließen, von Preußen fortwährend zurückge­stoßen" würden. Jedes Kind weiß, was hiervon zu halten ist. Auch ist klar, daß sie nicht anders als auf vaterlandsverrätherischen Wegen im Stande wären, die preußische Machtstellung in Deutsch­ land   umzustoßen. Denn es steht fest, daß Preußen fein Bedenken tragen würde, den Verschmelzungs­prozeß zu einem gesammtdeutschen Staate auch im Süden energisch zu unterstützen, wenn ihm dies nicht durch jene Wühlereien und Intriguen so sehr Gleichwie der Elberf. 3tg." in Angelegenheiten erschwert würde. Indessen hegen wir nicht die ge­Deutschlands und Desterreichs aus Wien   berichtet ringste Befürchtung, daß bei diesem Congreß viel mehr wird: Herrn vou Beust's geheimer diplomatischer herauskommen wird als bei den jüngsten Debatten Plan gehe auf nichts Geringeres hinaus, als auf der Württembergischen Kammer, die wohl jedem ein französisches Protectorat über den nebel- mit fünf gefunden Sinnen begabten Menschen allen haften, zur Zeit rein mythischen und hoffentlich 3weifel darüber benommen haben, daß es diese Ele­auch niemals zu Stande kommenden Süddeut mente nimmermehr zu einem lebensfähigen Pro­schen Bund- enthalten füddeutsche Blätter gramm, zu etwas dauernd Haltbarem bringen eine Einladung zu einem sogenannten Großdent werden. Was immer sie in dieser Richtung auf­schen Congreß" behufs Berathung über den zu stellen könnten es würde nur geeignet sein, ge­conftituirenden Süddeutschen Bund." Und zwar wiffen Regierungen als Vorwand für eine dynastisch­soll diese Versammlung von großdeutsch"-gesinnten egoistische vaterlandsverrätherische Politik zu dienen. Radicalen, Reactionären, Ultramontanen und Libe- In Betreff der Eingangs erwähnten Wiener   Nach­ralen aus verschiedener Herren Länder am 11. No- richt halten wir sie vorerst für wenig glaubwürdig, vember zu Stuttgart   stattfinden. Der Plan zu indem wir selbst einem Beust einen derartigen Ver­diefem Plane geht von Schwaben  , von Mitgliedern rath an der deutschen   Nation nicht zutrauen zu der Württembergischen Kammer aus. Die Ein- dürfen glauben. Immerhin aber ist zu gewärtigen, ladung ist unterzeichnet: Geh. Rath Welcker, Geh. daß von Desterreich Alles Mögliche versucht wer­Rath v. Mittermayer, Prorector Hißig, Altbürger- den wird, den Anschluß der süddeutschen Staaten meister Speyerer   und Karl Grün   von Heidelberg  : an den Nordbund zu verhindern und dadurch das Graf v. Berlichingen von Moenheim, Professor Zustandekommen des Südbundes zu befördern. So Neumayr und Richter Croissant von Frankenthal  , wird schon jetzt diese Angelegenheit in der Schu­Beck, Feder, Kaiser und Freiherr   o. Edelsheim   nebst selfa'schen Reform" behandelt, indem dort ausge­Parteigenossen von Karlsruhe  , desgleichen Tafel, führt wird, daß, da nach dem Prager Frieden es Becher, Probst, Desterlen mit ihren Parteigenossen den süddeutschen Staaten freigestellt ist, sich zu

Run vuuu.

Berlin  , 8. November.

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