Menschen am Leben, die sich der Zeit erinnern, als

feld für französische und russische   Heere waren.

unmöglich werden. Die Deutschen  , das ist leicht zu ge- bat somit Hoffnung, sich den Freiherrn   v. d. eines Circularschreibens mitgetheilt, welches bereits wahren, wissen faum, in welch gefährlichem Spiel sie be- Pforten mindestens noch bis zum nächsten Früh- im Quirinal   gedruckt wird, um von Antonelli in griffen sind. Sie vergessen, welch gewaltige Feinde ste jahre erhalten zu sehen. Nach einem Münchener   den nächsten Tagen an die katholischen Mächte ver­im Often und Westen haben, und doch sind ja noch Telegramm, vom 13. d., dagegen hat Herr v. d. sendet zu werden. In demselben wird die Räu­Sachsen, Bayern   und das Rheinland   ein offenes Schlacht Pforten dem Könige bereits ein Entlassungsgesuch mung des päpstlichen Gebiets von den Franzosen  , Sachsen  , Bayern   und das Rheinland   ein offenes Schlacht eingereicht, aber noch keine Entschließung erhalten. unter Hinweisung auf die veröffentlichte diploma­In Betreff der nordschleswigschen Frage Nach einer Meldung der Wiener Abendpost" tische Correspondenz, als eine Forderung des Vati­glaubt man annehmen zu dürfen, daß dieselbe erst bat Preußen eine baldigste Inangriffnahme der cans hingestellt. Die von Seiten der Revolutio­ihre Lösung nach vollzogener Vereinigung der Her. Regelung der preußisch österreichischen Handels- näre" verbreiteten Gerüchte von einer beachsichtigten Flucht des Papstes werden als gänzlich aus der zogthümer mit Preußen finden, daß der preußische und Zollangelegenheiten in Aussicht gestellt. Landtag diesem Blane der Regierung nicht wider- Desterreichischen Blättern zufolge steht bei dem Luft gegriffen dargestellt; der Papst, heißt es, bleibe streben werde. Eine Stimme aus Holstein spricht Grafen Belcredi der Entschluß fest, eine mit allen in Rom   und er fühle sich stark genug, um für sich dahin aus, daß es Pflicht der preußischen Re- Attributen eines Parlamentes ausgerüstete" Vertre- die innere Sicherheit des Landes Sorge zu tragen; gierung sei, dafür Sorge zu tragen, daß bei der tung der Länder diesseits der Leitha   einzuberufen. Die Einkünfte des Staates, mit Hinzurechnung des Abstimmung in Nordschleswig, die nach dem Prager - Das Bild der Wünsche Desterreichs läßt sich reichlich fließenden Peterspfennigs, seien ausgiebig Frieden nicht zu vermeiden sein wird, nur die nun vollständig überschauen. Ein wirres, unlös genug, um den Haushalt ordentlich führen zu fön­wahre öffentliche Meinung zum Ausdruck gelange; bares Durcheinander! Die Polen   verlangen, daß nen, und sollte der heilige Stuhl nicht eine erneuerte dieses Resultat sei aber nur zu erzielen, wenn nicht der Banslavismus auf die Fahne des Systems ge- Invasion von Seiten Piemonts erfahren müssen, so unter dem Einflusse der dänischen Agitation abge- fchrieben werde, die Ungarn   wollen die Führung hätte der Papst nicht die mindeste Ursache, die stimmt würde. Als im hohen Grade wichtig wird in Desterreich, die Czechen proclamiren die Gleich Gräber der heiligen Apostel zu verlassen. Dagegen die Bestimmung der Linie bezeichnet, von der nörd- berechtigung der Ezechischen und Ungarischen Staats- werde die bisherige Richtung des Vaticans auf­lich die Abstimmung erfolgen soll, und welche Per- rechte, die Ruthenen drohen, auf Rußland hinwei- recht erhalten. Nichts fönne Se. Heiligkeit bewe­sonen zu der letztern berufen werden. Dieser Punkt, send, mit Auswanderung, die Deutschen   wollen den gen, sich in Unterhandlungen über Veräußerung heißt es, wäre besonders ins Auge zu fassen, da natürlichen Zusammenhang mit ihren Deutschen   seiner Rechte als souveräner Fürst einzulassen. Am bekanntlich unter den Dienstboten und Tagelöhnern Brüdern im Reiche erhalten, und selbst Kaiserfeld Schlusse der Depesche wird auf die Gerüchte von im nördlichen Schleswig   eine große Anzahl von deutete in seiner Rede ziemlich unverblümt an, was Vorschlägen, die in Betreff der neuern Reformen Dänen sich befinde, welche gar nicht beabsichtigen, geschehen würde, wenn der Versuch gemacht wer im Stirchenstaate gemacht worden seien, bingewiesen daselbst einen dauernden Aufenthalt zu nehmen, und den sollte, die Deutschen   in Desterreich ihrer na- und bemerkt, diese Reformen seien von jeher Gegen­es würde deshalb große Schwierigkeiten haben, die türlichen Rechte zu berauben. Und bei alledem soll stand der aufrichtigen und väterlichen Sorgfalt Hr. wirklichen Angehörigen des Herzogthums Schles- nach dem Grafen Belcredi die Bahr frei sein!" Heiligkeit gewefen; als Beweis dafür möge die wig von denen zu sondern, welche zur Zeit nur unterdessen kommt die äußere Gefahr durch das Initiative des Papstes im Jahre 1847 betrachtet noch aus Interesse als Schleswiger sich geriren. Heranrücken der orientalichen Frage immer Dies Alles," schließt der Bericht, sollte die aus- näher, und allem Anscheine nach ist die Mission wärtige Bresse, insonderheit die franzöfifche, sich bes nach Wien   gesandten serbischen Staatsraths vergegenwärtigen. Es würde dann auch ihr, wie Marinomic nur geeignet, die Hineinziehung Dester allen Sachkundigen, einleuchten, daß eine Ueber- reichs in die orientalische Frage, die man so gern stürzung in dieser Frage die wichtigsten nationalen vermeiden möchte, zu bewirken.

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werden.

Am 10. Dezember wurde in St. Denis   eine geheime Presse" mit Beschlag belegt, auf welcher im Auftrage Prim's ein spanisch- revolutionäres Journal in französischer Sprache gebruckt wurde. Dasselbe wurde an alle politischen Flüchtlinge aus Spanien   vertheilt und gleichzeitig nach den spa­nischen Colonien versandt.

Intereffen gefährden würde. Ein hierin begangener Im französischen   Ministerium des Aeußern Fehler läßt sich nicht wieder redressiren. Man sollte ist man bereits mit der Sammlung der Materia­es daher der preußischen Regierung danken, wenn lien für das" Blane Buch" beschäftigt, das den spanischen Deputirten Segasta und dem ehemaligen sie hier mit der größten Sorgfalt und Umsicht zu Kammern beim Beginn der Session vorgelegt wer Insurgentenchef Pierrat, beide in St. Denis wohn­Werke geht und alle störende Einflüsse zu beseitigen den wird. Die wichtigsten Documente desselben haft, fand gleichzeitig eine Haussuchung stutt, bei fucht." Die preußischen Dotationen sollen nach werden die deutsche und römische, sowie die Frage der mehrere sehr compromittirende Entwürfe von dem Frff. Journ." in der Weise vertheilt worden der Donaufürstenthümer betreffen. Proclamationen, sowie gedrucke Briefe gefunden sein, daß Graf Bismarck  , v. Roon und v. Moltke   Eine Ansprache, welche der Pabst an die fran- wurden, welche zu Geldsendungen aus Spanien  je 300,000 Thlr., und Herwarth v. Bittenfeld und zösischen Offiziere in Nom gehalten hat, soll auf für die Zwecke der revolutionären Propaganda Vogel   v. Faldenstein je 200,000 Thlr. erhalten Napoleon   einen schlimmen Eindruck gemacht haben. dienten. Auch eine Vollmacht Brim's auf Abschluß haben. Ein Correspondent der Wiener Presse" Er soll nun nicht mehr gestatten wollen, daß sich eines Revolutions Anlebens im Betrage von in München   erfährt über die Ministerkrisis in die Kaiserin nach Rom   begiebt. Was ihn beson- 5 Millionen Franken wurde mit Beschlag belegt. Bayern  , daß nunmehr die mit dem Fürsten Hohen- ders erregt haben soll, ist der Umstand, daß der Aus Meriko liegen wieder einige Angaben lobe angeknüpften Unterbandlungen bezüglich seines Papst von Napoleons   schlechtem Gesundheitszustande aus dem Moniteur" ver, welche den Beginn des Eintrittes in das theilweise umzubildende Gesammt und feinen Gewissensbissen zu sprechen gewagt hat. Abzugs der Expeditionstruppen andeuten und durch­Ministerium zu einem definitiven Abschlusse gelangt- Die Nazione  " versichert, daß am 15. t. M. blicken lassen, daß Frankreich   mit Nordamerika   in find"; jedoch wird der Zukunftsminister" das Porte- ein Consistorium stattfinden soll, in welchem der vollem Einverständniß handle. Dies läßt sich auch feuille des Aeußern erst nach Schluß des demnächst Papst eine wichtige Allocution erlassen wolle. Außer aus einer Verfügung entnehmen, welche der juari­zu berufenden Landtags übernehmen, und Bayern   dem wird dem Wanderer" aus Rom   die Skizze stische General Porfirio Diaz   zum Schuße der

Feuilleton.

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lieber Herr von Gutmann, da würde Ihnen ein wenig anders zu Muthe sein. Aber so freilich ist weit davon ungeheuer gut vor dem Schuß." Der König suchte bei diesen Worten sich die Miene überlegener Weisheit zu Ein facial- politischer Tendenzroman in der geben, doc vermied er es, Leo anzublicken, auch als er

Bourgeoisiepreffe.

( Fortsetzung.)

Weiter fährt das mebrgenannte Blatt in seinen Aus­führungen und Auszügen fort:

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Leo's zweites Gespräch mit dem König ist eben so charakteristisch für diesen wie für ihn, als das erste. ,, Wissen Sie, daß ich mit Ihnen recht unzufrieden bin?" sagte ihm der König. Sie hätten mir nicht zu der Reise rathen sollen! Was habe ich darüber hören müssen! Noch heute wieder vom Prinzen! Mich wundert nur, daß sie mir nicht den Kopf vor die Füße legen. Jetzt bringen Sie mir die Schreier wieder zur Nube!"

,, Was wagt man Ihnen vorzuwerfen, Majestät?" ,, Mein Gott, ich bin eben das Karnickel, das au Allem Schuld ist. Ich bätte es nie so weit fommen laffen dürfen, oder, nachdem es einmal zum Kriege ge­tommen war, mich sofort einmischen sollen. Jetzt, nach bem unsere lieben Freunde Schläge gefriegt haben, ist vollends der Kuckut los. Nun bin ich ein Verräther an Allem, was heilig ist, wenn ich nicht in 24 Stun ben den Ritter spiele, der zum blutigen Kampf hinaus. giebt."

,, Und was haben Majestät beschlossen?"

" Sie fragen mich, als ob über dergleichen zu be schließen Butterbrot essen wäre. Beschließen! Ich wollte nur, Sie hätten auch die Verantwortung zu tragen, mein

jetzt in ärgerlichem Tone sagte: Ja, mein Gott, nun stehen Sie da, wie die Stumme von Portici! Sprechen Sie, reben Sie, was soll ich tun?"

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Gar nichts, Majestät, oder Alles."

Nur teine Orakelsprüche, mein Lieber, und keine geistreichen Zweidentigkeiten, dazu ist heute keine Zeit." Ich wollte nur kurz sein, Majestät, nicht dunkel. In der That giebt es tein Drittes, denn dieses wäre der Strieg, wie ihn der Prinz und seine Partei will, und ich finde es sehr begreiflich, daß Majestät davon nichts wissen wollen."

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Gewiß will ich davon nichts wissen," rief der  nig. ,, Das fehlte mir noch! Ich habe schon genug an demi Säbelgeraffel gehabt; wenn nun gar die Plempe erst gezogen ist, wird es nicht mehr zum Aushalten sein. Den Prinzen an der Spiße seines Heeres, damit ich hernach mein Lebelang hören werde, wie er auslag und feine Klinge führte! Nein, Nein! So ein Krieg zum Besten meines Herrn Betters und seiner Cavallerie- Offi­ziere dafür banke ich."

Die Stirne des Königs hatte sich bei den letzten Worten mit einer lebhaften Röthe bedeckt; feine belle Stimme hatte einen freischenden Ton angenommen. Leo glaubte seines Erfolges gewiß zu sein. Er sagte schnell:

,, Ich kann Ew. Majestät nicht widersprechen; im Gegentheil; ich sehe in einem solchen Kriege die aller ernsteste Gefahr für den König. Der zurückkehrende Sieger würde den Platz neben dem Throne viel zu

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niedrig finden, der Uebermuth der Offiziere würde teine Grenzen mebr kennen."

,, Sie meinen, man würde mich zwingen wollen, ab­zudanken! Was?"

In der Miene des Königs lag eben so viel Angst als Haß. Leo zuckte die Achseln und machte sodann den König auf die Folgen einer möglichen Niederlage aufmerksam.

,, Ja und dabei tönnte man leicht aus dem Regen in die Traufe, kommen. Die Nachricht von einer Nieder­lage würde mir Krethi und Plethi auf den Hals ziehen. Sie würden hier wieber um das Schloß herum stehen in unabsehbaren schwarzen Massen gerade wie"

Der König stöhnte und warf sich wie ein Fieber­franker in seinem Stubl herum.

,, Und her friegt man sie wohl, aber wieder weg von hier! Das ist es. Das würde viel Mühe und Kopf­zerbrechen fosten, und am Ende gingen sie nicht einmal gutwillig."

,, Ich glaube schwerlich, Majestät."

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Sie glauben, fie gingen nicht? Ich müßte fie mit blutigen Köpfen wegschicken? Wollen Sie das sagen?"

,, Ich bin davon überzeugt. Die Völker sind jetzt so gesinnt, daß sie ein großes Unglück ihrem Herrscher nim­mer vergeben würden. Der Herrscher, der jetzt das Schwert zieht, setzt Alles auf's Spiel, er ist dem Salut public noch ganz anders verantwortlich, als in früheren Beiten; und ein Wohlfahrts- Ausschuß würde sich bald finden."

,, Und das wagen Sie mir zu sagen, mir?" rief der König mit bleichen Lippen. Herr, vergessen Sie nicht, daß Sie zum Könige sprechen, vergeffen Sie das nicht!" ,, Nicht eher, Majestät, als bis der König selbst es