In der allgemeinen Debatte sprach zunächst der Abg. acceptirte, mit welchem jedoch mehr ſittliche Momente zu nungen annahm, aber auch das Genossenschaftswesen verbinden seien. Er will in erster Linie der Regierungsvorlage zustimmen, eventuell auch der Kommissionsvorlage beitreten.
Aus dem Orient wird über Marseille gemel-| Loewe'sche Interpellation*) zu beantworten, worauf der von der Regierung geforderten staatlichen ,, Anerkennung"; det, daß die Pforte neuerdings 7000 Mann Ver- Abg. Loewe dieselbe begründet. diese würde einen schlimmeren Zustand herbeiführen, als stärkungen nach Kandia abgeschickt habe, und daß Der Ministerpräsident antwortet: Die Regie der jetzt bestehende. Diese Frage werde den Mittelpunkt beabsichtigt werde, den Kapudan- Pascha( Groß- rung hätte selbst volle Uebereinstimmung in die Wahl der Generaldiskussion bilden. Redner begründet ausführadmiral) an die Spitze der vor Kandia kreuzenden gesetze zu bringen gesucht. Ob sie vertragsmäßig berech lich den Standpunkt der Kommission. Flotte zu stellen, damit endlich der Einfuhr von auch die Berechtigung der Regierung hätte sein mögen, welche einige gefeßliche Beschränkungen in der Ausdehtigt war, dies zu verlangen, ist streitig. Aber welches Der Abg. Glaser hat mehrere Amendements gestellt, Waffen und Proviant für die Insurgenten Einhalt so ist die Lage dadurch eine andere geworden, daß Preu- nnug der Geschäfte zc. einführen wollen. gethan werde. Von dem Erlöschen der Insurret- ßen selbst auf Antrag dieses Hauses Aenderungen vor. tion kann demnach vernünftigerweise keine Rede sein. genommen hat. Ich habe selbst vor solchen Aenderungen Stroßer, der sich der zeitgemäß zu reformirenden InAus Amerika , aus New- York , wird gemelder mecklenburgischen Regierung zu fordern, daß sie sich gewarnt. Seitdem halte ich mich nicht berechtigt, von det, daß die Aufregung wegen der mexikanischen der Veränderungen enthalten soll. Aber auch bei zwei Frage dort bedeutend nachgelassen hat, seitdem es fellosem Recht würde ich es für einen politischen Fehler fich ausgewiesen, daß die Nachricht von der Ab- balten, jetzt davon Gebrauch zu machen. Unser Bedürfdankung Maximilians und der Besetzung von Ma- niß geht auf ein baldiges Zusammentreten des Barla- Abg. Lesse( für die Kommissionsvorlage) beleuchtet tamoras durch amerikanische Truppen eine Ente ments, dem ich großes Gewicht beilege, und eine Ver- die privatrechtliche Stellung und Bedeutung der Genoffenwar. Es ging das Gerücht, die kleritale Partei zögerung wäre gegen unser Interesse. Den mecklenburgi schaften. habe sich erboten, 600,000 Doll. für Maximilian schen Abgeordneten werden wir ihre Legitimation nicht an- Abg. Congen sprach namentlich gegen die Solidaraufzubringen, wenn er sich herbeilaffen wolle, im zweifeln können. haft; die Kreditaufnahme im Betrage des Vierfachen des Lande zu verbleiben.- Die neuesten Meldungen der Abg. Lasker durch einen Vortrag ein, in welchem ten sie aufweise, sei nicht solide und deshalb die SolidarDie Diskussion des Genossenschaftsgesetzentwurfs leitet eigenen Vermögens, wie die Statistik der Genossenschaf aus Mexiko bringen die überraschende Neuigkeit, er die große Bedeutung des Genossenschaftswesens nach- haft gefährlich. Vom taufmännischen Standpunkte habe daß im Lande selbst eine Partei täglich größeren wies und die Gesichtspunkte der Kommission in Betreff er Bedenken gegen das ganze Gesetz. Anhang finde, welche das Kaiserreich fräftig zu der unbeschränkten Haftbarkeit und der Ausschließung Abg. Laßwit: wie er aus siebenjähriger Erfahrung unterstützen bereit ist, wenn Kaiser Maximilian , ihr der staatlichen Genehmigung darlegte. Die Regierung als Vertreter der an Mitgliedern zahlreichsten Darlehns vertrauend, auch nach dem Rückzuge der Franzosen ist in der Adoption verschiedener Prinzipien der Kom genossenschaften aussprechen könne, habe das Genossenin Mexiko verbleiben wolle. Man nennt mehrere mission, die Kommission ebenso der Regierung entgegen- schaftswesen sich bewährt, der Breslauer Verein wäre Generale und Prälaten, welche dem Kaiser Aner- gekommen, eine Einigung ist nicht erzielt in Betreff der nicht entstanden, wenn damals die Bestätigung der Rebietungen in diesem Sinne gemacht haben. gierung nöthig gewesen wäre; gegen die von der Kommission gemachte Concession der Zufügung der Strafparagraphen werde er stimmen.
Berlin , 17. Dezbr.[ Das Abgeordneten haus] hielt heute seine 45. Sizung. Tagesordnung: Berberathung des Staatshaushaltsgesetzes und des Genossenschaftsgesetzes.
Präsident v. Fordenbeck eröffnet die Sigung 101/2 Uhr. Am Ministertisch: Graf Bismard, Graf Igen plitz und einige Reg. Commiffäre.
Abg. Eberty hat einen Antrag gestellt, den mit dem Fürsten Thurn und Taxis geschlossenen Vertrag( von bem bei der Berathung des Budgets der Hohenzollern schen Lande die Rede war) für ungültig zu erklären. Der Antrag geht an die Justizkommission.
Der von Michaelis und Genossen gestellte Antrag auf Aenderung des Etatsjahres wird, nachdem die beantragte Schlußberathung verworfen war, in die Budgettommission verwiesen.
Der Ministerpräsident erklärt sich bereit, die
Feuilleton.
Arbeiter Schule.
Von Gustav K.
Die Galvanoplastik und die electro- magnetischen Telegraphen. ( Schluß.)
Die electro- magnetischen Telegraphen. Der Wunsch, sich ungeachtet weiter Entfernungen chnell zu verständigen, gehört den ältesten Zeiten an. Selbstverständlich waren die ersten Mittel, deren man fich hierzu bediente, höchst unvollkommen, fanden aber trotzdem noch in der neuesten Zeit Anwendung und erst vor einigen Dezennien war man im Stande, sie allge mein durch die electro- magnetischen Telegraphen zu erfetzen.
Schon im vorigen Jahrhundert glaubte man nämlich aus der geheimnißvollen Wechselwirkung, die Electricität und Magnetismus auf einander ausüben, nicht nur auf eine höchst innige Verwandtschaft, sondern sogar auf eine Identität dieser Naturkräfte schließen zu dürfen; doch erst dem dänischen Professor Derstedt gefang es,( 1820) in dieser Beziehung etwas Positives aufzustellen.
Dieser oder vielmehr seine Schüler machten nämlich bie Beobachtung, daß durch den galvanischen Strom bie Magnetnabel von der ihr eigenthümlichen durch den Erdmagnetismus bedingten Richtung abgelenkt wurde, und diese Beobachtung ist das Embryo, aus dem sich die Lehre von unserer beutigen Telegraphie entwickeln sollte.
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Derstebt wußte seine Entdeckung durchaus nicht genügend zu benutzen, erst nachdem dieselbe von deutschen Gelehrten in die Hand genommen wurde, nachdem von diesen eine Reihe gründlicher Untersuchungen über das obige Phänomen angestellt wurde, und dann in rascher Reihenfolge nicht minder wichtige Entdeckungen gemacht worden waren, erst dann war man im Stande, die gesammelten Erfahrungen im praktischen Leben zu verwerthen.
Diejenigen Entdeckungen, die nachmals zur Construirung unserer Telegraphen führten, sind folgende:
*) Ob und welche Schritte das Staatsministerium gethan hat, um die Abweichungen von den prinzipiellen Bestimmungen des Reichswahlgesetzes von 1849 zu be seitigen, welche die mecklenburgischen Regierungen in dem von ihnen publicirten Wahlgesetz für das Barlament vorgenommen haben, obgleich sie in dem Art. 5 des mit sich verpflichtet haben, die Wahlen auf Grund des ReichsBreußen geschlossenen Vertrages vom 21. August 1866 wahlgesetzes vom 12. April 1849 vornehmen zu laffen. ( Der Abgeordnete stellt folgende einzelne Abweichungen zusammen:) 1) die Beschränkung zu wählen und gewählt zu werden auf Mecklenburger; 2) der Ausschluß der aktiven Militärpersonen vom Wahlrecht; 3) die Ausschließung der wegen politischer Verbrechen Bestraften vom aktiven und passiven Wahlrecht; 4) die BeschränKung des Wahlrechts auf diejenigen, welche das„ Niederlaffungsrecht" erworben haben; 5) die Eintheilung der Wahlkreise, indem nicht geographische Bezirke, sondern Bezirke nach der Eintheilung des Landes in Dominium, Ritterschaft und Landschaft( Städte) gebildet find worin der Interpellant die schwerste Verletzung der Prinzipien des Reichswahlgesetzes erkennt.
Abg. Glaser motivirte seine Amendements. Der Handelsminister erklärt, die Staatsregierung wünsche das Zustandekommen des Gesetzes und habe daher das Entgegenkommen der Kommission mit Genugsei es wünschenswerth, das Gesetz in der Fassung der thuung bemerkt. Es gebe aber auch Gegner; deshalb Regierung angenommen zu sehen. Die Regierung lege Werth darauf, daß auch§. 4 angenommen werde, um das Durchgehen des Gesetzes zu erleichtern, sie werde den Entwurf aber nicht zurückziehen, wenn§. 4 falle.
Abg. v. Vincke( Hagen ) feiert die Verdienste Schulze's und tritt namentlich für die solidarische Haftbarkeit ein. Am Schluß der Generaldiskussion über das Genoffenschaftsgesetz sprach der Abg. Schulze als Antragsteller. Nach einigen persönlichen Bemerkungen wurde dann in die Specialdebatte über die§§. 1 bis 4 des Gesetzentwurfs eingetreten, zu welcher der Abg. Becker das Wort nahm.
Auf Antrag des Abg. v. Bonin wurde die Debatte auf eine morgen( Dienstag) um 7 Uhr abzuhaltende
1. Der galvanische Strom lenkt je nach sei.| mit den Polen einer Batterie verbunden und der galviner Qualität, d. h. je nachdem er+ oder nische Strom würde nun unausgesetzt das Hufeisen umist, die Magnetnabel nach verschiedenen Richtreisen und dasselbe sofort in den sogenannten Electrotungen. magneten verwandeln, wenn nicht der Zuleitungsdrath an gewiffe Stellen unterbrochen wäre.
Auf diese Beobachtung beruht die Construction der ersten und zwar in England zuerst ins Leben gerufenen Telegraphen. Man sieht, daß, um sich auf weite Entfernungen zu verständigen, nichts weiter nöthig ist, als die verschiedenen Abweichungen der Nadel je nach ihrer Zahl und Richtung mit den verschiedenen Buchstaben zu benennen und selbstverständlich kann dann das Telegra phiren mit der Schnelligkeit des Buchstabirens vor sich geben. Auf die Entfernung tommt es bei der ungeheuren Schnelligkeit, mit der der electrische Strom seinen Weg zurücklegt, dabei gar nicht an.
Man hat in neuefter Zeit auf dem Continent dieſe Methode zu telegraphiren verworfen und es werden bei uns ausschließlich diejenigen Apparate angewendet, die von ihren Entdeckern, dem Preußen Siemens und den Amerikaner Morse die Namen tragen.!
Ihre Construction gründet sich auf die Beobachtung, daß durch den galvanischen Strom Eisen vor übergebend, d. h. während der Dauer des Stroms magnetisch wird.
Ich setze voraus, daß meine Leser den Magnet und seine merkwürdige Eigenschaft, Eisen 2c. aus geringer Entfernung anzuziehen, kennen.
Alle Eigenschaften des Magneten werden nun durch den galvanischen Strom dem Eisen verlieben. Dies zu bewerkstelligen wird das Eisen gleich einen Hufeisen geförmt, dann werden seine Schenkel spiralförmig mit Drath umwunden und die Enden des letzteren mit den Polen einer beliebig weit entfernten Batterie verbunden.
Der Leser behalte diese Worte genau im Gedächtniß und betrachte nun bei erster bester Gelegenheit genau den Morse'schen Telegraphen.
Derselbe befindet sich meist in einem Glasgehäuse und ist dem Blicke fast in allen seinen Theilen dadurch zugänglich.
In der Hand des Telegraphirenden liegt es nun, mittelst eines leicht beweglichen Leiters, des sogenannten Hebels, diese unterbrochene Verbindung wieder herzustellen.
Geschieht dies, so entsteht der electrische Strom, diefer verwandelt sofort das Hufeisen in einen Electromagneten und dieser bethätigt seine neue Funktion dadurch, daß er ein über ihm schwebendes Metallstäbchen, den Anker, anzieht. Der Leser wird es nun begreiflich finben, daß, wenn sich das eine Ende des Anters sentt, sich das andere Ende dafür hebt.
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An diesem letzteren befindet sich nun ein kleiner stählerner Stift, der in einem Bapierstreifen, welcher sich über ihm durch eine sinnreiche Vorrichtung in fortwährender Bewegung befindet, Eindrücke zurückläßt. Durch die verschiedene Dauer dieser Eindrücke ist man nur im Stande, Linien und Punkte zu bilden. Alles andere erklärt sich nun eigentlich von selbst. Die verschiedenen Striche und Punkte erhalten durch ihre Zahl und Reihenfolge bedingte Buchstabennamen, heißt z. B. a, b, c u. s. w. Da man es in der Gewalt hat, die Dauer des electrischen Stroms zu bestimmen, ist man auch im Stande, die verschiedenen Buchstaben des Alphabets zu formen und so scheint es denn, als ob unser Arm eine riesige Ausdehnung gewinne und wir in Stande sind, uns meilenweit entfernten Personen in einem Augenblicke auf einige Schritte zu nähern und ihnen unsere Wünsche und Befehle in klaren Schriftzügen mitzutheilen.
Wenn auch nicht in der Construction, so ist doch im Princip( und dies ist ja dem Leser im Vorstehenden hin länglich erklärt) der Siemens'sche Telegraph dem Morseschen sehr ähnlich und der Leser wird seine specielle Beschreibung um so weniger vermiffen, als die verschiebenen Constructionen der Telegraphen doch nur eine Frage Man suche zuvörderst, um sich schnell zu orientiren, der Zeit sind und wir mit Bestimmtheit darauf rechnen das hufeisenförmig gebogene mit dem Drath umwundene können, daß sie binnen einigen Jahrzehnten von weit Eisen auf. besseren und billigeren Apparaten verdrängt sein werden. Die Drathenden desselben sind, wie bereits erwähnt, Dagegen wollen wir noch zum Schluß einen Blick auf