Also Genossen, liefert Euren fämpfenden Brüdern die Mittel zum Kampf und erleichtert ihnen so den Sieg. J. A.: Das Streittomitee.
Den Freifinnigen sei der sozialdemokratische Sieg lieber, als der Angelegenheit nicht gerade rühmlich bekannten Dr. Röside stimmen konservative und antisemitische. Folgerichtig müßte es demnach sehr sollen, den es selbst als einen der vornehmsten Leiter des Bundes gleichgiltig sein, ob in dem Kampfe zwischen einem Sozialdemo- der Landwirthe" bezeichnet. Freilich, einer Partei, die selbst so verAlle Sendungen sind zu richten an Ernst Beuthner, fraten und einem Freisinnigen der erstere den Sieg davontrüge; worren ist, wie die Nationalliberalen, thut es keinen Abbruch mehr, Mestaurant Consum, Schedewiß. denn beide find in einer Lauge gewaschen, nur sagt der Sozial- wenn eventuell noch ein verworrener Kopf mehr durch ihre Hilfe Aus Zwickau wird uns zu dem Streit der Bergleute vom 19. d. demokrat offen, was er will, während der Freifinn, gewählt wird.- berichtet:" Der Streit kann im Laufe dieser Woche noch größere der im Grunde genau dasselbe will, seine Ziele ver Wer find die Führer der Sozialdemokratie? Dimensionen annehmen, denn auch die Grubenarbeiter des Zwickau - schleiert, der Wolf im Schafskleide ist." Unter dieser Ueberschrift verbreitet das Lügengesindel des Oberhohndorfer Steinkohlenbauvereins haben gestern bereits Forde Verlassen dürfen sich unsere Genossen auf solche Breßstimmen Bundes der Landwirthe ein Flugblatt, in welchem die sozialdemo rungen um Lohnerhöhung, Abschaffung der Ueberstunden und Ein- selbstredend nicht, sondern in erster Linie dafür sorgen, daß sie aus fratischen Führer als Eristenzen hingestellt werden, die entweder im segung einer von den Arbeitern gewählten ständigen Lohn- eigener Kraft den Sieg erringen. tommission gestellt. Einstimmig beschlossen heute gegen 1500 Gin recht charakteristisches Symptom ist es übrigens, daß die Leben Schiffbruch gelitten haben oder einer ernährenden Beschäftigung Bergarbeiter, den Streit fortzuführen und sich nicht an Freis. 8tg." noch immer keine bestimmte Parole ausgegeben hat, sie be- nachzugehen zu träge sind. Mit etwas Rednergabe ausgestattet, beleben sie auf Kosten der zahlenden Arbeiter, fahren Eisenbahn die Drohung der betreffenden Werksverwaltungen zu kehren, die vom zeichnet es wohl als verkehrt, statt des Kampfes auf zwei Fronten zweiter Klasse, miethen theure Wohnungen und essen und trinken so, 20. Juni abends ab alle diejenigen als entlassen ansehen wollen, einzig und allein die Bekämpfung der Sozialdemokratie in betracht zu wie man es dem Volfe von den Junkern und Kommerzien welche die Arbeit bis dahin nicht wieder aufnehmen. Das Berg ziehen, wagt es aber nicht, ebenso unzweideutig wie die„ Volks- tg." zu räthen erzählt. Ihre Hauptaufgabe ist, das Bolt unzufrieden Schiedsgericht Zwickau soll als Einigungsamt fungiren; erst wenn betonen, daß bei einer Stichwahl zwischen einem Sozialdemokraten und dieses die Forderungen geprüft und Zugeständnisse gemacht worden einem Reaktionären schon der einfache Selbſterhaltungstrieb den Herren Sozialistenführer alias Boltsverheter müßten dann etwas machen, sonst würden die Beiträge versiegen und die find, gedenken die Ausständigen die Arbeit wieder aufzunehmen. Freifinnigen gebietet, gegen die Reaktion zu stimmen. Die Freis Freifimigen gebietet, gegen die Reaktion zu stimmen. Die Freis. Auch im Delsnig- Lugauer Revier gährt es unter den Bergleuten, 8tg." druckt einfach alle Breßstimmen, die sich auf die Stichwahi mapper leben und sich ihr Brot selbst verdienen." Weiter wird der dieselben stehen sich noch etwas schlechter als die hicfigen. beziehen, aus andern Blättern, selbst aus dem Briefkasten der Masse vorgeredet, daß ein Familienvater, welcher Freude an seinen Kindern hat und sie zu brauchbaren Menschen erKreuz- Zeitung" ab, ohne ein Wort hinzuzufügen. Die daß kein Vers Wähler werden völlig im Unklaren gelassen, wie fie fich ziehen will, fein echter Sozialdemokrat fei, sprechen, kein Eid, selbst das Eigenthum des Bürgers nicht mehr der Beschluß unserer Partei aus, die durch ihren Vorstand ganz Sozialdemokraten verherrlicht und als große Thaten gepriesen werden zu verhalten haben. Wie ganz anders nimmt sich dagegen heilig und unantastbar sein solle, daß Massenmorde von den offen und unzweideutig erklärt hat, worauf es bei den Stich- und dergleichen Unfinn mehr. Bebel, Singer, Arons, Goldstein sollen wahlen ankommt. Uns liegt es natürlich fern, die Hilfe der Freisinnigen anzuflehen, wir wir wissen aus langjähriger Gr- jährlich 20 000 bis 30 000 Mart Gehalt aus Arbeitergroschen befahrung, daß wir am besten daran sind, wenn wir uns auf ziehen. Welches Gehalt die anderen Personen bekommen, ist nicht unsere eigene Kraft verlassen. Auf sich selbst angewiesen hat die gesagt; wir wollen aber den Agrariern verrathen, daß alle Führer deutsche Arbeiterschaft den 16. Juni zu einem Ehrentage des Prole zusammen auch nicht den zehnten Theil von der Summe im ganzen tariats gemacht, auf sich selbst angewiesen wird sie dafür sorgen, daß Jahre beziehen, um welche gewisse agrarische Führer hei einer einzigen der 24. Juni sich dem 16. Juni würdig anreiht. Sendung Thomas- Phosphatmehl die Bauern betrügen. Im übrigen laffen wir uns genug sein, den agrarischen Lügenwisch niedriger zu Freifinnige Wahlmanöver. hängen.
Ausland.
Aus Bukarest geht uns ein Privattelegramm zu, wonach in der Geschirrfabrik von Kaz ein Streit ausgebrochen ist. Die Fabrik ist für alle Metallarbeiter gesperrt.
Wahlkampf.
Damit die gute, nationale, unersetzliche Regierung mit An die Wähler des ersten Berliner Reichstags- Wahlkreises wendet
als ein
Wahlbeeinfluffung in der Ost- Priegnih.
Die Blamage mit dem Briefe des Grafen Posadowsky genügt unseren Regierungsmännern noch nicht, sie wollen sich am genügt unseren Regierungsmännern noch nicht, sie wollen sich am Stichwahltag neue holen. Tag aus Tag ein fleht der beste Deutsche aus der Polakei, Herr Schweinburg, die deutschen Wähler an, gegen die Sozialdemokratie wie ein Mann zusammenzustehen, dem Reichstage auskommen könne. Da aber das verfluchte Wähler- sich der Vorstand des Wahlvereins der freisinnigen Volkspartei in volk eine Regierung haben will, mit der der Reichstag auskommen einem Flugblatt, in welchem er zur Wahl des Kandidaten Dr. LangerJm Wahllokal in Prizwalt erschienen die Gutsbesizer Utherkann, wird heute statt des offiziösen Schweinburg die aus dem hans auffordert. Was Dr. Langerhans und seine Partei im Barla- mann und Löscher aus Britwalt mit ihren Arbeitern. Von unserem Ministerium des Innern ressortirende„ Berl. Korr." ins Feld geschickt. ment geleistet haben, ist aus dem Flugblatt nicht zu entnehmen, Stimmzettel- Vertheiler wurde ihnen je ein Stimmzettel von Sie schreibt: und doch hätte sich das in zwei bis drei Zeilen angeben laffen. Saffenbach überreicht; dies konnten jedoch die Herren Gutsnicht dulden, sie rissen den Arbeitern diesen Für die bevorstehenden Stichwahlen zum Reichstage, bei Statt dessen wird der Mensch Dr. Langerhans als ein lauterer befizer welchen die Sozialdemokratie in der Mehrzahl der Wahlkreise be- Charakter, von humanem Streben beseelter, un- Bettel aus der Hand und drückten ihnen einen Zettel theiligt ist, haben bereits verschiedene Parteien die Parole aus- parteilicher, gerechter, bei seinen Freunden beliebter und b. Dallwig in die Hand. Abermals überreichte unser Stimmzettel gegeben, unter allen Umständen für den Kandidaten der bürger- bei den Gegnern geachteter Herr geschildert. Wir wären Bertheiler den Arbeitern einen Stimmzettel von Saffenbach, abermals lichen Barteien gegen die Sozialdemokratie zu stimmen. Dieser gewiß die letzten, die Herrn Dr. Langerhans diese Eigenschaften ab- wurde ihnen der Zettel von den Gutsbesigern aus der Hand ges Entschluß fann nur mit größter Genugthuung begrüßt sprechen würden, aber zum Voltsvertreter gehört doch etwas mehr. riffen, sie wurden nun jetzt bis zum Wahlzimmer geführt und werden und es ist zu hoffen, daß er auf allen Seiten Nach- Wir kennen recht viele Leute, die dieselben mensch en Eigenschaften beobachtet, ob sie auch den Bettel von Dallwig abgaben. Unserem ahmung finden wird. Die Gegensäße, die bei dem bisherigen befigen wie Herr Dr. Langerhans, die wir aber, obgleich wir sie Stimmzettel- Bertheiler war es nicht mehr möglich, an die Arbeiter Wahlkampfe die Stellung bestimmt haben, müssen zurücktreten, sehr schätzen, doch niemals in den Reichstag wählen würden, einfach heranzukommen. Dieselben zeigten auch solche Aengstlichkeit, daß sie wenn es gilt, den Feind zu bekämpfen, der die weil sie die an einen Voltsvertreter zu stellenden Eigenschaften nicht es nicht wagten, gegen ihre Herren zu opponiren. So schützt man Untergrabung aller bestehenden Ordnung sich erfüllen können. Genau so verhält es sich mit dem frei- das geheime Wahlrecht. zum Biel gefeht hat. Pflicht der Selbsterhaltung ist es daher, für finnigen aten. Wenn im übrigen das Flugblatt davon redet, Im Kreise Görlitz - Lauban , alle patriotischen Wähler ohne Unterschied ihrer Parteistellung, sich daß die so demokraten Schimpfreden hielten und demagogische wo unser Genoffe eller mit dem Freisimmigen 2 üders, dem bei den Stichwahlen zu vereinigen und mit aller seraft Mittel anwenden, so wollen wir das den ob ihrer Niederlage beden Kampf gegen die Sozialdemokratie auftrübten Freifinnigen zu gute halten und nicht zu scharf mit ihnen bisherigen Vertreter des Kreises, in Stichwahl steht, haben die verzunehmen. ins Gericht gehen. Aber das eine müssen wir doch sagen: Hätten einigten reaktionären Parteien beschlossen, für den Freifinn zu stimmen. An den Stichwahltagen sollen die Handlanger der Reaktion er- Schimpfreden und demagogische Mittel auf die Wahlen einen Einfahren, was wir bei firengster Pflichterfüllung im Interesse des fluß ausgeübt, so hätten die Freisinnigen in dem neuen Reichstag deutschen Volkes, lediglich uns verlassend auf die eigene Kraft, ver- unbedingt die Mehrheit haben müssen. In der unfläthigen Art, wie mögen. sie namentlich in der Umgegend von Berlin , gegen unsere Genossent Die Stichwahlen. vorgegangen sind, hat sie teine Partei auch nur annähernd erreicht
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Es fehlen die Angaben, wann die Stichwahlen stattfinden sollen. Für Preußen scheint allgemein am 24. d. M. festgehalten zu sein. In Mecklenburg- Schwerin und Sachsen- Weimar finden die Stichwahlen am 25., in Bayern am 25. und 27., in München I am
25. statt.
Stichwahltaktik der Gegner.
Bei den Stichwahlen ist die Sozialdemokratie auf ihre eigene Kraft angewiesen. Ja, sie muß sich sogar darauf gefaßt machen, Selbst diejenigen bürgerlichen Parteien, die fich bisher aufs heftigste daß alle Barteien sich zu gemeinsamem Kampfe gegen sie verbinden. befehdet haben, haben plöglich die Streitagt begraben, um der verhaßten Sozialdemokratie den Garaus zu machen. So fordert der Bund der Landwirthe, der Todfeind derer um Rickert und Richter, in seinem Wochenblatt seine Freunde auf, in der Stichwahl zwischen einem Freisinnigen und einem Sozialdemokraten für den Freisinnigen zu stimmen, da jeder Sozialdemokrat, der neu in den Reichstag einziehe, den feindlichen ausländischen Völkern als Nagel zum Sarge der deutschen Reichsherrlichkeit erscheine. Mit hochtönenden Phrasen weist das Bundesblatt darauf hin, daß die Agrarier stets bereit gewesen seien, die schwersten Opfer an Gut und Blut zu bringen, eine Phrase, die sich mehr als tomisch ausnimmt im Munde derer, die stets auf Kosten des Volkes ihre Taschen zu füllen bestrebt waren und die sich an ihren eigenen Freunden erst fürzlich durch den schwunghaften ThomasphosphatmehlHandel auf so sonderbare Weise bereicherten.
In Teltow- Beeskow- Storkow- Charlottenburg ist unser Genosse Zubeil bekanntlich mit dem konservativen Superintendenten Borberg in Stichwahl gekommen. An der absoluten Mehrheit fehlten ihm nur etwa 700 Stimmen, so daß gar kein Zweifel obwaltet, daß er in der Stichwahl, vorausgesetzt, daß unsere fich die Freifinnigen bei der Stichwahl verhalten werden, darüber Genossen ihre Pflicht erfüllen, einen glänzenden Sieg erringt. Wie verlautet bisher nichts; es ist aber kaum anzunehmen, daß sie für Geistlichen stimmen werden. Auch die Zentrumswähler, deren Zahl den in den Reden ihres Kandidaten so sehr bekämpften konservativen allerdings gering ist, scheinen von Herrn Vorberg nichts wissen zu wollen; die„ Germania " wirft ihm zahlreiche Kulturkampfsünden vor und kommt zu folgendem Schluß:
N
Dumm oder frech?
Einige Blätter Tassen sich vorreden, daß sozialdemokratische Wähler abfommandirt wurden, theils im Interesse der konservativen, theils im Interesse der Zentrumskandidaten. So berichtet das über den Durchfall von Krupp erboste Organ der Schlotjunker, die RH.- Westf. 8tg.", daß die Taktik der Sozialdemokraten in Essen dem wähler seien unschlüssig gewesen, was sie thun sollten und hätten ultramontanen Kandidaten Stößel zum Siege verholfen habe. Die deshalb den Führer der Sozialdemokraten Hue aus der Sommerfrische( 1) telegraphisch zurückgerufen. Dieser habe die Barole ausgegeben, unter Altstadt sollen der„ Deutschen Wacht" zufolge 2000 Sozialdemokraten allen Umständen ist Stößel zu wählen", und nun seien 8000 Genossen abkommandirt, um für Stößel zu stimmen. In DresdenAltstadt sollen der Deutschen Wacht" zufolge 2000 Sozialdemokraten Gradnauer in Stichwahl kommt. Man weiß wirklich nicht, ob man auf Befeht" für Professor Weidenbach haben stimmen müssen, damit dieser und nicht der Antisemit Zimmermann mit dem Genossen über die Dummheit der Blätter, die sich solche Märchen aufbinden lassen, mehr lachen soll oder über die Frechheit, mit der sie ihren Wenn wir nun als Christen auch allen Groll gegen den Herrn das bei jeder Wahl wiederkehrende Märchen, wonach Singer auf Lesern das zu bieten wagen. Die Geschichte ist noch dümmer als Superintendenten unterdrücken wollen, als Politiker müssen wir von seine Kosten so und so viel tausend Arbeiter irgendwo eingemiethet ihm unbedingt die Erklärung verlangen, daß er eventuell im Reichstage für die Aufhebung des Jesuitengesetzes eintreten werde. hat, um die sozialdemokratischen Stimmen an den betr. Orten zu Entspricht der Kandidat diesem Verlangen nicht, so kann für alle Staatsanwalt und Oberstaatsanwalt. Katholiken nur die Parole lauten: Stimmenthaltung! Im übrigen ist den Konservativen der Vorwurf nicht zu ersparen, daß sie einen Der Amtssergeant Ratowski hatte im Mai d. J. den Parteis den Katholiken von vornherein so unsympathischen Kandidaten auf- genossen Guderer und Sachse in Schomberg gestellt haben. Wir geben jedoch die Hoffnung noch nicht auf, daß Beuthen Q.-S. sozialdemokratische Wahl- Flugblätter gees den Katholiken ermöglicht wird, ihr Gewicht gegen die Sozial- waltsam weggenommen. Auf eine Anzeige gegen diesen demokratie in die Waagschale zu werfen. Mann wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt und widerrechtlicher
vermehren.
bei
Ob die Ultramontanen für Herrn Vorberg stimmen oder sich nöthigung ging vom Beuthener I. Staatsanwalt der paffiv verhalten, ist völlig gleichgiltig, da sie es im ganzen nur auf Bescheid ein, daß er es ablehne, gegen den Amtssergeanten straf2333 Stimmen gebracht haben, während unser Kandidat Zubeil rechtlich einzuschreiten. Das vertheilte Flugblatt lasse zwar einen 42 691 auf sich vereinigte; trotzdem sei daran erinnert, daß unsere strafrechtlichen Inhalt nicht erkennen, die Beschlagnahme sei daher Partei und auch Zubeil stets für die Aufhebung des Sozialisten- nicht gerechtfertigt, ein Amtsvergehen des Polizeisergeanten liege gesetzes gestimmt haben. aber in keiner Weise vor, insbesondere seien die ThatbestandsMerkmale der widerrechtlichen Nöthigung nicht gegeben.
Ein Wahl- ,, Kuriosum".
Ganz in demselben Sinne sind zahlreiche Artikel in der neuesten Nummer der Korrespondenz des Bundes der Landwirthe" gehalten, die auf allen Seiten, selbst bei den Freisinnigen, um Unterstützung buhlen. Bei dem Zentrum, dessen agrarische Sonderkandidaten betanntlich sammt und fonders fläglich durchgefallen find, sucht sich die „ Korrespondenz des Bundes der Landwirthe dadurch einzuschmeicheln, daß sie den Mitgliedern auch überall da, wo es sich um Die Anzeige wurde nun bei der Breslauer Staatsden Gegensatz zwischen Sozialdemokratie und Zentrum oder In dem Dorfe Mahlsdorf an der Ostbahn war der reichste anwaltschaft wiederholt. Darauf lief vom Oberstaatsanwalt. Freisinn und Zentrum handelt, unter keinen Umständen Bauer Müller und zugleich größte Sozialistenfresser in Breslau ein ebenfalls abweisender Bescheid ein. In diesem wird dem Freisinn oder der Sozialdemokratie beizustehen, viel zum Erstaunen aller nicht in der Wählerliste verzeichnet. die Ablehnung der Anklage damit zu begründen versucht, daß der mehr möglichst geschloffen für die Zentrumskandidaten einzutreten, Müller, ein sonst lebensluftiger Mann, war den ganzen Tag wie Beschuldigte bei der Wegnahme der Flugblätter davon ausgegangen wenn dieses Eintreten auch in dem einen oder anderen Falle den eine geknickte Blume vor Scham und Aerger. ist, daß diese Schriften, welche die Lage der Gesetzgebung, die Wählern schwerer fallen mag als in dem anderen, je nach der wirthStichwahl in der Westpriegnih. administrativen Maßnahmen der verbündeten Regierungen und insschaftlichen Stellung und dem gesammten politischen Verhalten der einzelnen als Randidaten aufgestellten Persönlichkeiten. Aus Wittenberge wird uns geschrieben: Zum Zwecke der besondere deren Beweggründe zu diesen Maßnahmen in der gehäffigsten Zentrumsblätter, giebt die Parole aus" Gegen die Sozialdemo- Stubbendorf und dem Kandidaten der freisinnigen Volkspartei, Herrn und weiteren Veranlassung vorzulegen; eine strafrechtliche Ver= Stellungnahme zu der am 24. d. W. stattfindenden Stichwahl Beise entstellt wiedergeben, einen strafbaren Inhalt haben." Der AmtsAuch die„ Kölnische Boltszeitung", eines der einflußreichsten zwischen dem Kandidaten der freikonservativen Partei, Herrn fergeant habe sich dieserhalb für berechtigt gehalten, die Flugblätter an sich zu nehmen, um sie seiner vorgesetzten Dienstbehörde zur Prüfung fratie!"" Für einen Sozialdemokraten kann die Schulz, fand am Sonnabend, den 19. d. M., eine öffentliche sozial- antwortung treffe ihn dieserhalb nicht. Zentrumspartei natürlich nicht stimmen. In der demokratische Wählerversammlung statt, zu der unser ReichstagsRegel wird sie aber wohl für den Gegenkandidaten eintreten können. Kandidat Herr Dr. Weyl sprach. Nachdem Herr Mar Schulz eine Nur wenn es ein ausgesprochener Kulturkämpfer wäre oder kein zuver- schriftliche Erklärung abgegeben hatte, für die Forderungen der Hamlässiger Freund des Reichstagswahlrechts, dürfte er sich nicht beklagen, burger Resolution einzutreten, wurde einstimmig beschlossen, bei der wenn die Zentrumspartei ihn seinem Schicksale überließe. Wo ein Stichwahl für denselben einzutreten. Sammler", dessen Persönlichkeit es einem Bentrumsmann schwer macht, für ihn zu stimmen, ohnehin des Sieges über den Sozialdemokraten sicher ist, hat die Zentrumspartei für gewöhnlich keine Beranlassung, ihn zu unterstützen. Wo ein Sammler" mit einem Freifinnigen zur Stichwahl steht, wird man wohl meist dem Freisinnigen die Stimmen geben, doch kommt sehr vieles auf die Persönlichkeit an. Die Zentrumswähler wissen ja, worauf es ankommt, und werden danach ihre Wahl treffen." Im übrigen will sich das Zentrum, wie es sich für die„ Handelsjuden des Reichstages" ziemt, aufs Schachern legen und Partei, die es trotz ihrer Bedrängniß hochmüthig ablehne, einen Ultramontanen in einem anderen Wahlkreise zu unterstüßen, ruhig ihrem Schicksale überlassen, wenn nicht ganz besondere Gründe vorliegen, es nicht zu thun." Der Durchfall infolge verweigerter ultramontaner Hilfe ist ein guter Denkzettel für das nächste Mal."
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Der Oberstaatsanwalt in Breslau entschuldigt also den Amts" gehässige Entstellungen" aufweisen soll, während der Staatsanwalt sergeanten mit dem Inhalte des Flugblattes, der angeblich in Beuthen zugiebt, daß das Flugblatt einen strafrechtlichen Inhalt nicht hat. Darauf aber kommt es an. Praktisch dürfte die Entscheidung des Breslauer Oberstaatsanwalts die Wirkung haben, daß die Polizei- Organe bei der Ausführung ihrer Instruktionen fünftig noch mit weniger Selbstzucht verfahren, als bisher. Der Ausbreitung der Sozialdemokratie sind die Irrthümer" der PolizeiOrgane aber bekanntlich nur förderlich.
Von der Partei ,, Drehscheibe". Am 15. Juni d. J. schrieb die nationalliberale„ Köln . 8tg.": „ Aus den Wahlurnen steigen die Geschicke des deutschen Boltsthumis empor. Nun droht uns die Gefahr, daß der neue Reichstag, der aus der Urne hervorgeht, planlos zwischen Reaktion und Radikalismus hin- und hergeworfen wird und unfähig ist, der Einen Tag vor der Wahl deutschen Bolitik eine Richtung vorzuschreiben. Und schon erheben die ging, wie uns aus Gleiwis geschrieben wird, den Genoffen Aloe und Gegner der Freizügigkeit, der Handelsvertrags- Politit, der Winter die Nachricht zu, daß der Staatsanwalt das gegen sie anerprobten Währung, der soliden Reichsbankgebahrung drohend und hängig gemachte Verfahren wegen Bergehens gegen§ 131 Str.-G.-B., begehrlich ihr Haupt, um eine derartig schwankende Lage zu begangen durch Verbreitung der Schrift" Nieder mit den Sozial dreisten Plünderungszügen zu benutzen und uns wirth demofraten", eingestellt hat. Am Wahltage selbst wurde ihnen vom schaftlich um Jahrzehnte zurückzuwerfen. Wie ernst Amtsgericht die Freigabe der beschlagnahmten 80 Exemplare diefer in Wirklichkeit die agrarische Gefahr ist, das geht schlagend Schrift mitgetheilt. Die Beschlagnahme hatte der Labander Amisaus der Thatsache hervor, daß seit dem Sturz der Caprivi, Marschall, vorsteher Schaffranet angeordnet. Also diese Schrift geht den Labander Bötticher der Selbsterhaltungstrieb oder die eigene agrarische Ueberzeugung alle Staatsmänner veranlaßt, jedes Wort gegenüber den gemeingefährlichen Bestrebungen der Kanizleute zu vermeiden. Nicht die Regierung, sondern nur eine besonnene scheinen sich verdammt wenig an die Grundsäge, welche der ReichsWir empfehlen unseren Berliner Mitbürgern, bei den bevor- Reichstags- Mehrheit lann also ein schüßendes Bollwert gegen bie tag, bezw. die Wahlprüfungs- Kommission in bezug auf die Ausstehenden Stichwahlen einmüthig gegen die vaterlandslose Sozial- wirthschaftliche Reaktion bilden. Und das deutsche Volt übung des Wahlrechts aufgestellt haben, zu fehren. Eine demokratie einzutreten." Auch der Vorstand des christlich- sozialen hat durchaus die Kraft, einen Wall gegen die agrarische jetzt erfolgte Entscheidung des Kreisausschusses der KreishauptmannVereins in Berlin und der der Berliner deutsch- sozialen Reformer Fluth aufzurichten, wenn es sich nur der drohenden Gefahr schaft Dresden als Beschwerde- Instanz läßt diesen Schluß zu. Ein sollen den„ N. Bol. Nachr." zufolge aller Wahrscheinlichkeit nach zu bewußt wird." Arbeiter, in Lommatzsch wohnend, hatte bei der dortigen Behörde einem gleichen Entschluß gelangen. Ob aber die einzelnen Partei- Heute fordert dasselbe Blatt seine Anhänger auf, diese dreisten seine Streichung aus der Wählerliste beantragt, um an seinem genossen dieser Aufforderung Folge leisten werden, ist fraglich, zumal Plünderungszüge und diese gemeingefährlichen Bestrebungen der Arbeitsort- Meißen wählen zu können. Der Antrag Ba die Staatsb.- 8tg." auch in ihrer neuesten Nummer wieder Kanigleute zu unterstützen und den Wall gegen die agrarische Fluth wurde abgewiesen, und der betreffende beschwerte fich bei der gegen die Freifinnigen zu Felde zieht. niederzureißen, indem sie für den aus der Thomasphosphatmehl Kreishauptmannschaft. Auch hier wurde die Beschwerde.
Ueber die Stellung der anderen Parteien zu den Stichwahlen haben wir bereits das wesentlichste mitgetheilt. Es sei noch hinzugefügt, daß der Vorstand des Berliner deutsch konservativen Wahlvereins einstimmig folgende Entschließung gefaßt hat:
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Arbeitern nicht verloren!
Sächsische Behörden 2c.
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