Caferne
gezwungen werden sollen, eine Beglückung, auf schädlich, denn: 1) sie stört Arbeit und Ruhe des Hauses; Aus der Erfüllung dieser hohen Aufgabe aber er Lohn verlangen, zu beschäftigen brand standen z die immer die Capitalistenhumanität hinausläuft. 2) sie gefährdet durch Erspähung der Gelegenheit zum wächst uns zugleich das Recht und die Pflicht, die Hans- mehr Entbehrungslohn für sich erzieli, ohne Doch es geht glücklicher Weise nicht so schnell, Diebstahl den Besitz, durch Umhertragung ansteckender und die Straßen- Bettler grundsäßlich und unter allen wie dem auch sei. Jedenfalls ist der Uhr w Ihr Herren von der Bourgeoisie. Der mißglückte Krankheiten die Gesundheit; 3) ſie ſtumpft das Gefühlt Umständen abzuweisen, und haben wir, um die Woh- recht charakteristisch für unsre Bourgeoisbe gema Waldenburger Kampf ist noch lange nicht der her- würdige Arme ein wohlbegründetes Recht hat; 4) fie Bettlern kenntlich zu machen, besondere Schilder anfer. lebendiger und herzlicher Theilnahme ab, auf welches der nungen und Geschäfts Lokalitäten unserer Mitglieder vorragendste in Deutschland gewesen. 10,000 Ber- versetzt den Angesprochenen, er möge das Almosen ge- tigen lassen, welche, je nach ihrer Größe, für den Preis liner Bauarbeiter, 3000 Zimmerer und 7000 Maurer , währen oder versa jen, in einen steten Kampf des zum von 5, 10 und 15 Sgr. von uns entnommen werden haben seinerzeit ihren Kampf fiegreich beendet Ablehnen geneigten Berstandes mit dem zum Geben be- tönnen. Und es wird, wenn der Socialismus die Arbeiter reiten Herzen; sie verstrickt uns, je ernſter wir es mit Deutschlands immer fester an einanderfchließt, ein der Hülfe meinen, in um so schwerere GewissensbeKampf entbrennen auf ökonomischem und politischem
Gebiet, daß Eure Bourgeoisgesellschaft zusammen
brechen wird!
H. Die Capitalistenhumanität spreizt sich gar gern; insbesondere aber lieben es die Bourgeois mit Humanität zu glänzen, wenn es ihnen nichts kostet. Ein solches Manöver wird gegenwärtig in Berlin gemacht, indem die Huma nitätsritter einen„ Verein gegen Verarmung und Bettelei" in's eben rufen. Ais Unternehmer dieses Werks zur Beglückung der Menschheit glänzen zum großen Theil dieselben Leute, welche seiner Zeit die Concerthausversammlung in Berlin berufen haben und aus derselben davon gelaufen sind. Wir theilen nachstehend ten Aufruf zur Gründung des Bettelvereins" mit. Er lautet: Ein Blick auf die Erwerbs- Verhältnisse unserer Stadt, wie sie sich seit einer Reihe von Jahren gestaltet haben, muß jedem Unbefangenen die Ueberzeugung aufdrängen, daß wir auf ein stetig wachsendes Proletariat uns gefaßt halten müffen. Berlin ist nicht nur eine große Stadt geworden, es ist ganz vorzugsweise eine große Fabrikſtadt geworden: es wird von den Leiden, welche die großen Mittelpunkte der Industrie heimzusuchen pflegen, nicht befreit bleiben.
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Aufruf!
Dieser Aussicht steht zur Zeit die bürgerliche Gesellschaft rathlos und wehrlos gegenüber. Wir beschränken uns darauf, das fertige Proletariat entgegenzunehmen; das Werden und Wachsen des Proletariats zu verhin dern, dafür fehlt es an jeder durchgreifenden Einrichtung. Die Privatwohlthätigkeit, wie sie jetzt geübt wird, ohne Regel und Ordnung, ohne Plan und Zusammenhang, ohne genügende Vorprüfung der Verhältnisse, ohne Umficht und Aufsicht, diese Wohlthätigkeit ist nicht im Stande, dem physischen und moralischen Verfall der Massen entgegen zu wirken. Ja, im Ganzen genommen, schadet sie vielleicht mehr, als sie nützt. Die Wohlthä tigkeit, wie sie jetzt geübt wird, schadet insbesondere dadurch, daß sie mit einem großen Theile ihrer Leistungen den gewerbsmäßigen Bettlern in die Hände fällt. Die Unterstützungen, die wir den Bettlern geben, wirken gleich schädlich auf die Geber, wie auf die Empfänger.
1. Die Hausbettelei wirkt auf die Wohlhabenden Der Geldtenfel.
Novelle von Hendrik Conscience.
III.
( Fortsetzung.)
Thres nahm die Flasche unter dem Tisch hervor und reichte sie ihrer alten Gefährtin. Diese trant einen Zug daraus und sagte, indem sie seltsame Gesichter schnitt: ,, Nun, Thres, nehmt auch ein Schlückchen, es wird Euch erwärmen."
" Pfui!" antwortete die Andere mit Abscheu; mag den ekelhaften Trank nicht."
ich
,, Seid Ihr denn mit Milch und Waizenbrod großge zogen? Wartet nur etwas. Wenn Ihr das Geschäft einer Leichenhüterin noch weiter betreiben wollt, so werdet Ihr bald anders sprechen."
"
,, Gott bewahre mich, daß ich noch in meinem Leben bei einem Todten wache, der mir fremd ist!" sagte die junge Frau mit einem Seufzer. Ich habe es über nommen, weil mein Mann im Krankenhause liegt und ich schon etwas verdienen muß, um meinen unschuldigen Kindern das liebe Brod geben zu können. Aber seid versichert, Lisbeth, von nun an braucht Ihr mich nicht mehr dazu aufzufordern. Der Tod ist zu häßlich! Wenn ich meine Augen auf das Geficht dieses armen Herrn Robyn fallen lasse, so zittere ich wie ein Rohr."
,, Man hört bald, Thres, daß Ihr nicht alt in dem Geschäft seid, sonst würdet ihr im Gegentheil sagen, ie häßlicher, desto lieber."
,, Ach, Ihr seid von Sinnen! Sprecht doch nicht solche Worte an ter Stelle, wo wir sind!" rief Thres, indem sie mißbilligend den Kopf schüttelte.
,, Ihr glaubt vielleicht, daß der alte Filz es hören wird. Was ich sage, ist dennoch leicht zu begreifen," fuhr die schwarze Lisbeth fort. ,, Wenn Ihr und ich und andere arme Menschen sterben, worüber sollen wir dann trauern? Wir sind nackt auf die Welt gekommen und gehen ebenso reich wieder hinaus. Wir schneiden solche häßliche Gesichter nicht, denn in der That, es müßte da oben schon schrecklich schlecht sein, wenn wir es da nicht besser hätten als hier."
"
Wenn man keine Kinder, keinen Mann oder keine Mutter hätte, die man verlassen muß, dann würde wahrlich für uns der Tod nicht arg sein. Aber arm oder reich, das Leben ist doch so süß."
"
Ein reicher Mensch, der sterben muß, steht sein Gold, seine Häufer, seine Kutschen; er war überall Herr und Meister; Jeder troch vor ihm auf den Knieen; auf seinem Tisch standen alle Arten von Leckereien; er trant Wein vom Morgen bis zum Abend, es war Mufit in seinem Hause; er spielte und verpraßte, als wenn es sein Handwerk wäre Alles, Alles, muß er verlassen; von seinem Reichthum kann er nicht mehr mit nehmen, als ich oder Ihr, einige Ellen Leinwand. Hättet Ihr Euer ganzes Leben lang in dem Golde und in der Ueppigkeit geschwelgt, Thres, und Freund Hein käme und sagte: es ist aus mit dem Kochen, so würdet Ihr auch häßliche Gesichter schneiden, oder glaubt Ihr nicht?"
denken.
2. Die Hausbettelei wirkt auf die Bettelnden ver
derblich, denn 5) sie macht die Führung eines geordneten
An Euch, Mitbürger von Berlin , wenden wir uns
nun mit der Bitte, durch Anschluß an den Verein uus bei Ausführung unserer Arbeiten zu unterstützen. Mit Eurem Beistand werden die Schwierigkeiten nicht unüberwindlich sein. Wir rechnen auf die bewährte Wohl
"
18 wurde
1 Polizei
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Der König ist in
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2
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Rundschau. Berlin , 10. Februar. ander sto Da die Vertagung des preußisée de Ba tages durch den Beschluß des Herren fen und gelehnt ist, so hat sich die Regierung Uhr w den Landtag im Laufe nächſter Woche den, n Hausstandes, die auch unter dem Druck der Armuth noch Der Reichstag des Norddeutschen Anzuge, möglich blieb, völlig unmöglich; 6) fie befördert bei den Der Verein gegen Verarmung und Bettelei. am 14. Februar jedenfalls durch ben der Si Erwachsenen die Entwickelung jeder bösen Neigung, zu In diesen Aufruf der Bettelvereinler" inte- Preußen in Person eröffnet werden. Art; 7) sie macht bei den Kindern jebe geordnete Pflege was die Herren als Nationalökonomen leug nen, eigenthümlich. Der König iſt in Lüge, Trägheit, Trunksucht, Diebstahl, Verbrechen aller refsirt uns zunächst, daß offen eingestanden wird, Die Verwickelungen in München des intelleftuellen und sittlichen Lebens unmöglich; 8) sie nämlich daß die Gesellschaft ,, rath- und wehr3wiespalt mit seinen Verwandten, füllt die Reihen der Unwissenden, der Unbrauchbaren, 108" ift gegenüber dem der Prostituirten, die Säle der Gefängnisse, die Zellen durch die Majorität der Kammer gerathen, der Zuchthäuser. heutige Produktionsweise hervorgerufenen Elend ultramontane Kammermajorität dem bier erwi Da Betteln ist durch das Strafgesetz verboten; wir Dieses Eingeständniß ber Fortschrittshel- Hohenlohe ein Mißtrauensvotum in ng refpec ist ein neuer aber, anstatt dem Gesetz Achtung zu verschaffen, begünden Beweis dafür, daß ertheilt, weigert sich der König, tie feßgebend stigen dessen Uebertretung. Wir füttern die Unſittlichkeit die socialen Wahrheiten, nicht geleugnet werden empfangen und ladet die Minister un mpfes m und machen sie gewinnbringend, anstatt sie zu bekämpfen. können und sich durch die Macht der Verhältnisse rität zur Tafel. Zur selben Stunde Rochefort Und doch, wie die Sachen liegen, ist diese Handlungs- Anerkennung erzwingen. weise in gewissem Grade berechtigt. Das Uebrige, was der österreichische Gesandte Graf Ingelheie hätten berechtigt, weil wir wissen, daß es viele Fälle ven Hülfs- maßung, das schmählichste Reklamemachen von der Mißtrauensadresse stimmten. Unmöscht überal Sie iſt deswegen Aufruf enthält, ist freilich die widerlichste An- rität jener Reichsräthe ein Banket, in der bedürftigkeit giebt, in denen die Armen Direction vermöge ihrer gefeßlichen Stellung nicht beispringen kann, Welt. Die Wohlhabenden, d. b. die ausbeutenden österreichische Gesandte in München feinen o und weil wir ferner wiffen, daß selbst da, wo sie unter- Bourgeois, werden in ihrer Ruhe gestört; das firte Parteistellung ohne höheren Aund dessen stützt, die Armen- Direction fich auf das unentbehrlichste Eigenthum ist in Gefahr; der Bourgeois empfindet men haben. te de Fla Quantum beschränken muß, auf Dasjenige beschränken Seelenschmerzen, wenn er darüber mit seinem GeUeber die Verhaftung Rochefortochefort, muß, was eben gerade zur nothdürftigſten Friſtung des wissen zu Rathe geht, ob er ein Almofen von nähere Nachrichten vor. Als er in egierung Lebens hinreicht. Da demnach unter den Bettlern es wenigen Pfennigen geben soll oder nicht; alles das fchen Straße am 7. d. M., Abends und habe unzweifelhaft Leute geben kann, die von der offiziellen verschuldet der böse Bettel. Und nun muß eine in den Saal zu einer öffentlichen ei errichte Armenpflege entweder gänzlich verlassen oder wenigstens nach ihrer individuellen Lage nicht angemeffen unterstützt ſociale That geschehen; ein" Bettelverein" muß treten wollte, wurde er verhaftet; Wn entfern sind, so konnten wir bisher die Bettler nicht grundsätzlich gegründet werden, dessen§ 1 etwa lautet: Jeder stete er nicht, im Gegentheil wandte mundet n abweisen. Bourgeois ist verpflichtet, von dem, was er vom die zahlreich vor der Thür und in hätten ein Der unterzeichnete Verein hat sich die Aufgabe ge- Schweiß der Arbeiter zusammengescharrt hat, versammelten Zuschauer und rief ihnen und ver stellt, durch Bildung von Lokal- Comité's in allen Stadt- feinen Pfennig an einen Verhungernden zu geben Sie, Bürger, ich komme alsbalo ffenmaga theilen, unter Hinzuziehung einer möglichst großen Zahl ben; vielmehr hat ein aus fortschrittlichen Co- sammlungen!" Der Polize-Commissar r den A von Vertrauenspersonen, die freie Wohlthätigkeit zuryphäen ſammenzufassen, zu leiten und zu beaufsichtigen, um mit" phäen zusammengefeßter Generalrath erst zu Agenten führte Rochefort in ein m Die Regi der Magen des Bettlers leer dem Gefängnisse von Sainte- Belagie. der gesammelten Kraft der ganzen Bevölkerung sich der prüfen, ob Verarmung innerhalb der Bevölkerung entgegen zu wer- genug ist, und ob er kein Bummler, sondern stets fort's Verhaftung eilte Flourens, der sich nic fen. Wir wollen wie in unseren Statuten und Ge- bereit gewesen ist, für ausbeutende Bourgeois zu war, mit einem Revolver, den er wie isoliren schäftsplänen des Näheren ausgeführt ist durch Er arbeiten." Es ist kein Zweifel, daß sich die Bour- angestedt hatte, hinaus und rief: Rozierung b theilung von Rath, Gewährung von Rechtsschutz, Nach- geoiste durch den Bettelverein die Nothleidenden befreit werden!" Es wird auch versi ng nicht weisung von Arbeit, Uebernahme von Bürgschaften, im blos vom Halse schaffen will, wenn nicht gar der den Revolver abgefeuert habe. Jadeß clamation Nothfall auch durch direkte Geldunterstützung, dahin Berdacht begründet ist, daß der Arbeitsnach- Innern des Saales der Polizei- Com den 3 wirken, daß allen wahrhaft bedürftigen und würdigen weis für Arme", auf nichts anders hinauslaufen Versammlung für aufgelöst, wurde aber nifter ale Personen, ohne Unterschied der Religion, der Beschäftigungsart 2c., zur rechten Zeit und in der rechten Weise soll, als daß im äußersten Elend befindliche Noth auf die Straße mit fortgeschleppt und rdnung e Er blieb eine Stunde erfonen in geholfen werden kann. So, hoffen wir, mag es gelin- leidende für einen Bettellohn von gewissen sich Tode bedroht. gen, die Gefahren des wachsenden Pauperismus von vordrängenden Bourgeois ausgebeutet werden können, fcheibe der Beschimpfungen und Drohun damit diese nicht besser fituirte Arbeiter, die höheren dann jedoch von Polizei- Agenten beftemmtliche
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unserer lieben Heimath abzuwenden!
gewesen seid, dann könnt Ihr wol ohne Schrecken sterben. Es ist auf der Welt zwar gut für diejenigen, welche Schätze besitzen, aber in dem Himmel ist es doch beffer..... Aber, ach Gott, dieser Schlag von reichen Leuten ist sehr rar. Kennt Ihr ein Kameel, Thres? Es ist ein großes Thier, nicht wahr? Nun denn, der Hülfspfarrer hat am verfloffenen Sonntag in seiner Predigt gesagt, daß ein Kameel noch leichter durch ein Nadelöhr gehe, als ein Reicher in das Himmelreich."
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Es kommt darauf an, was er damit hat sagen wollen. Ein schlechter Reicher, will er sagen denn wenn ein armer Mensch Böses thut, so wird er auch dafür büßen. Ihr habt einen Ingrimm gegen die reichen Menschen, Lisbeth, und Ihr sprecht, als ob Gott im Himmel nicht gegen Jedermann gerecht wäre. Jeder wird nach seinen Werken belohnt und bestraft werden." ,, Ja, ja, wir würden vielleicht auch schon viel Böses thun, das wir nun unterlassen müssen, weil wir nicht die Macht dazu haben. Aber gethan ist gethan, und es steht da oben auf der großen Rechnung. Dort in dem dem Alkoven liegt so Einer, der seine arme Seele dem Geldteufel verkauft hatte und in der Stunde seines Todes hat er es wol gewußt. Darum ist er mit einer so schrecklichen Fraze gestorben seht ihn nur an, er wird Euch nicht beißen. Ich höre Geräusch-
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es ist Euer Stuhl, welcher kracht
,, Ei was, mein Stuhl?" seufzte die jüngere Fran erschrocken; ich habe mich nicht gerührt. Ach Gott, es war da hinter dem Alkoven. Schon wieder. Es ist Jemand hier neben der Stube."
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,, So, so, Ihr werdet ängstlich?" spottete die Andere ,, Es muß da draußen schon anfangen hell zu werden. Margret wird vielleicht aufgestanden sein- Ja, Kind, so lange der alte Reiche lebte, durfte man nicht viel sagen; er hatte Geld, und der Richter verstand feinen Spaß. Aber wenn das Pferd todt ist, ziehen die Kinder das Haar aus seinem Schweife. Ihr sollt einmal hören, was sie alles von dem Herrn Robyn zu sagen und zu erzählen wissen; Ihr würdet davon erschrecken und zittern. Er hat wol hundert ehrliche Menschen auf das Stroh gebracht."
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,, Ach Ihr dürft von Eurem Nächsten nichts Böses sprechen. Seid Ihr auch gewiß von dem, was Ihr sagt?"
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Was kann ich davon wiffen? Ich habe es erzählen hören bei dem Bäcker." ,, Seht Ihr wol? Wäre es da nicht beffer, Gott da oben darüber urtheilen zu lassen?... Horcht, da kommt Jemand die Treppe herunter. Es ist Margret; ich höre es an dem Tritte."
Die alte Magd des Herrn Robyn trat in das Zim mer, warf einen gleichgiltigen Blick auf die Leiche ihres Herrn und fragte dann lächelnd die Wächterinnen:
,, Nun, wie ist die Nacht gewesen? Was muß es langweilig sein, bei einem Todten zu sitzen! Ich habe gut geschlafen, und dennoch bin ich von meinen Gedan fen zu früh aus meinem Bette getrieben worden. Ich will hier noch ein halbes Stündchen bei Euch sitzen bleiben, um zu plaudern; denn ich bin da unten nicht gern allein."
hinausgeht. Man müßte die Menschen, welche todt sind, uur gleich begraben, dann würden die Lebenden nicht so lange davon belästigt sein."
Was Ihr sagt ist doch nur Spott," antwortete die Andere.„ Ich habe die Dame aus der Wagenvermiethung, an der Ecke unserer Straße gesehen, als sie auf Sie nahm einen Stuhl, und sich die Hände reibend, der Bahre lag. Sie hatte ein Angesicht so still, so sanft als hätte sie Ursache vergnügt zu sein, murmelte fie: und so verklärt, als ob sie schon ein Engel im Himmel ,, Gott sei gelobt, daß die Leiche hent noch zur Thür gewesen wäre. Vor ihr war ich nicht erschrocken. Hätte ich es nur thun dürfen, seid versichert, ich hätte sie geküßt, weil ich dachte, daß es ein Segen für mich gewesen wäre. So ist der Tod nicht schrecklich!" ,, Ich glaube es wol; aber wovon redet Ihr auch?" sagte die schwarze Lisbeth. ,, Eine Madame, welche die armen Menschen so gern sah die alle Tage gute Werke that und keine größere Freude kannte, als Un glückliche zu trösten. Wenn Ihr auf diese Weise reich
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Werdet Ihr viel erben?" fragte die jüngere Frau. I wegen seiner schönen Augen." Ich glaube es wenigstens."
,, Wißt Ihr es nicht?"
" Nein, das Testament ist noch ein Geheimniß. Wenn der alte Murrkopf aus dem Hause ist, wird man es öffnen und lesen."
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Aber hat der Herr mit Ihnen niemals davon gesprochen?" fragte Lisbeth, den Kopf schüttelnd. Das ist doch höchst sonderbar. Man müßte in dem Testament einmal Euern Namen vergessen haben, Margret."
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Bevölker
snahme e
verhaftet ,, Sprecht doch nicht so," bat die jung zend. Ich kann das nicht hören, ohne ptt( jedenf bas Blatt Laßt um Gotteswillen die Todten ruhen Schande bei einer Leiche. Ihr solltet ihm den dauern ,, Sagt, was überkommt diese Einfältig on große Margret mit Verwunderung. ie Verhaf ,, Diese kennt die Welt noch nicht," schwarze Lisbeth lachend; ,, sie ist in Ang Spanie möchte erwachen. Berhaltet Euch still, große Be laßt die Menschen reden, wie sie wollen."
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,, Sagt einmal, Margret. ist es denn wer Bevölk find die mehr als eine Million reich war?" ,, Mond hält darüber reinen Mand, abarkehr finkt es doch wohl." von ihren
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Ein leichter Schrecken brachte die Dienstmagd außer Fassung; aber sie nahm augenblicklich wieder ihre Ruhe an. ,, Es ist eine sonderbare Sache gewesen," sagte sie; ich habe schon jahrelang gefürchtet, daß ich am Ende von Allem noch keinen fupfernen Pfennig dafür gehabt hätte, außerdem, was ich an der Haushaltung habe er- ,, Und mit welchem Handel hat er all 6t- ma sparen können. Der Herr wurde alle Tage tränker und wonnen? Sein Vater war ein Schachere fich täglic kränker; aber er hielt so fest am Gelde, daß er kein wohl Geld zusammengespart haben, aber hle verme Testament machen wollte. Wäre er plötzlich gestorben, die regnete doch nicht vom Himmel." würde Alles, unser junger Herr- der Leichtsinnige Margret zuckte die Achseln mit eine mit ung en Straß Alles geerbt, und ich und unser Schreiber, wir würden Lächeln. bem ,, hell Nichts erhalten haben.... Aber mich dünkt, ich höre Wir wollen dieses Töpfchen nur ge and gelei Sollte Monck schon murmelte sie." Etwas auf der Treppe fish regen. aufgeftauden sein?" 3hr meint gewiß, ich wüßte es nicht erklärung ,, Es ist eine Karre, welche vorbeifährt," bemerkte war ein garstiger Geldteufel und er hat ortwähren Lisbeth. Menschen das Blut ausgesogen und Wittwerfährt vor unglücklich gemacht." bem Bar inem Gre
,, Das wäre schön gewesen, nicht wahr; wenn der alte undankbre Geizhals abgereift wäre, ohne mir den versprochenen Lohn zu geben?"
,, Und er hat dann doch endlich ein Testament gemacht?"
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Wer sagt das?" fragte die Magd ver ,, Nun auf der Straße. Jeder Der Batri " Und wie sollte er dies gethan haben, in's Latei Ja seht Ihr wohl, vom Gelde kenne id Ja; aber es hat nicht wenig Müthe gekostet, er Wie? das geht über meinen Verstand; abanderen E wollte Nichts davon hören. Es war immer Zeit genug dem Zimmer des Schuhmachers neben darin, d ich hätte ihn in seinem Bett vor Aerger ersticken lassen wohnen Leute, welche sonst wohlhabend rche bewa mögen, diesen Geizhals. Ich glaube, daß unser junger hatten einen großen Laden und verdiente Sammlu tägliches Brod. Nun sind sie so arm, er, mit Mitleiden mit ihnen habe. Wo meint as beabs Geld und Gut geblieben sei? Hier in dies Neuerunge
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Herr, der gern Alles hätte haben wollen, ihn gegen uns aufreizte; aber es fiel glücklicherweise Etwas vor, das uns unerwartete Rettung bot. Ihr müßt wissen, unser Herr macht Verse."
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in den Händen des alten Fuchses, der da seinen Todtensarg wartet."
verderben pit rufen; alerga, b triarchen
Was ist das?" unterbrach die schwarze Lisbeth. ,, Gedichte, Liedchen. Herr Robyu kann das nicht ,, Sie hielten ihre Geschäfte vor mir jo vertragen. Unser junger Herr, welcher, unter uns gefagt, ob ich ein schlechter Mensch gewesen wäre, mehr als ein halber Narr ist, ließ ein Buch drucken, verrathen können," antwortete die Magd, ohne daß sein Oheim Etwas davon wußte kennt ich nicht Alles, so wußte ich doch viel. Debensten S Ihr Mond, unsern Schreiber? Ihr seid ihm gestern un- Lisbeth, daß Robyn dort oben eine böse fch zugege ten auf dem Gange begegnet. Er sieht aus wie ein Ordnung zu bringen hat. Ich würde regung, zi unschuldiger Schwachkopf, nicht wahr? Ja, Ihr solltet beten wenn ich wüßte, für wie viel ich i Worten es nicht sagen, aber eben dieser Mond hat mehr Finten stament bedacht bin aber, ach Gott ! seine W
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in seinem Finger, als der beste Advokat in seinem gan in das Meer getragen, er sitzt in der Hölle zen Leibe. Er ist Verstand und Schlauheit von Kopf Ohren."
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bgeschlage
bis zu Füßen. Ja ja, es ist wahr, was ich Euch sage, Die jüngere Frau ftand plötzlich auf Die Bitt wenn es auch nicht so scheint. Er wird auch viel erben; Angst und Entrüstung: ich werde mich mit ihm verheirathen. Wartet ein mal, was wollte ich Euch wieder auseinader setzen?"
,, Von einem Buch mit Liedchen und von dem Testamente wolltet Ihr sprechen," antwortete Lisbeth, die mit gespannter Aufmerksamkeit zuhörte.
,, Ach ja, Mond fann alle Geheimnisse entdecken, und er wußte auch wohl, daß unser junger Herr heim lich ein Buch drucken ließ. Er hat es dem alten Robyn gefagt, und ihn so gegen Berthold in Harnisch gebracht, daß er vor einigen Tagen ein Testament gemacht hat. Ich bekomme ein großes Legat."
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Hier bleibe ich nicht länger, Ihr mögt in Rom Tageslohn verweigern oder nicht. Doch und Mangel leiden, als solche Dinge hören ist abscheulich!"
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erfchloffer
Die schwarze Lisbeth legte ihre Händer Theorie Schultern und drückte sie mit Gewalt nieder.
,, Aber Einfältige, wenn es nun Wahrhen Herrn, wir sagen."
,, Es ist einerlei. Es zerreißt mir das
die Andere.
fo
auch lei
Das eine
unterzeid neues Bei
Wie viel? Wißt Ihr es nicht? Wenn es nun sehr Sört, wir wollen es ausmachen," fprobes Papste viel wäre, Margret, wenn Ihr in einer Kutsche fahren Es ist draußen schon heller Tag. Mond Rußlan tönntet, würde ich dann an Eure Thür kommen dürfen, früh herunter. Ich muß sein Frühstück fe Nun werde ich hingehn, aber sobald die Leid
um die Ueberbleibsel der Tafel zu holen?," ,, So viel wird es nicht sein, Lisbeth." ,, Ihr könnt es ja nicht wissen."
, Und dann würde das Erbe viel eher getheilt werden," scherzte die schwarze Lisbeth. Nun ja," antwortete die Magd, das wäre auch zu berücksichtigen. Ich werde alt, liebe Fran, und wenn In der That, Alles ist möglich. Er h tte mich ich doch Etwas auf der Welt besitzen sollte, so hätte ich wohl gern, weil ich ihm immer Recht gab und ihm es lieber heute, als morgen."
aufte
Wachsen.
strengst Sorwänder Beit fo fta
Hause ist, werde ich einen guten Caffee werden Butterkuchen mit geräucherter Zung guter Dinge sein.... bis später Sie wollte eben das Zimmer verlassent eine S
schmeichelte; aber ich that es dem mürrischen Büffel nicht sie sich umdrehte, entfuhr ihr ein Schrei der le
und des Schreckens.
( Fortfcga