Der angebliche Mörder der Thiele, der bei einem Meffer- 15amburg, der am 24. März vom Landgerichte Aurich wegen! Buchthausstrafe von einem Jahre, 300 M. Geldstrafe und Ehrverlust Attentat gegen ein anderes Mädchen verhaftete Schuhmacher Ernst Beleidigung zu 50 M. Geldstrafe verurtheilt worden ist. Ursprünglich gegen den bisher unbestraften Angeklagten Bostelmann sechs Monate Hardtke, ber, wie wir vor einigen Monaten meldeten, auch einiger war das Verfahren auch gegen den Kesselschmied Finger gerichtet. Gefängniß. Der Gerichtshof zweifelte nicht an der Schuld beider anderen ähnlichen Thaten überführt war, ist von den Gerichtsärzten Beide Angeklagte waren der versuchten gemeinschaftlichen Angeklagten und verurtheilte Fenzte zu einem Jahre sechs als geistesfrant erklärt worden. Es mußten daher alle gegen Hardtte Gefangenenbefreiung beschuldigt, wurden aber vom Land: Monaten 8uchthaus, Ehrverlust und 300 Mart schwebenden, gerichtlichen Untersuchungen eingestellt werden. Der gerichte nur wegen Beleidigung und zwar jeder zu einer Geldstrafe, Bostelmann zu sechs Monaten GeBeschuldigte ist bereits als gemeingefährlich geisteskrant in die Jrren- Woche Gefängniß verurtheilt. Auf ihre Revision hob seinerzeit das fängniß. anstalt zu Herzberge übergeführt worden. Somit wird es wohl Reichsgericht das Urtheil auf und das Landgericht erkannte niemals gelingen, den Thiele'schen Mord aufzuklären. wie oben angegeben, gegen Leenhuis auf 50 M. Geldstrafe, während es Schuhmanns Rommes waren von dem Vizewirth des Hauses, worin Der Schuhmann als Hansfriedensbrecher. Die Kinder des Tod auf der Polizeiwache. Der 59 Jahre alte Reserve- Finger freisprach. Es handelte sich um folgenden Sachverhalt. Der N. wohnte, beschimpft worden. kontroleur der städtischen Gasanzünder, August Filbach, ließ Nachtwächter Huismann in Emden wollte einen Betrunkenen nach der Beendigung des Dienstes zu dem Vizewirth und stellte ihn Herr R. begab sich darum sofort Donnerstag Abend einen Mann auf die Wache des 100. Polizei- nach Hause bringen und sah sich schließlich, da derselbe zu toben zur Rede. reviers schaffen, weil dieser Glühkörper zerstört hatte. Auf der begann, genöthigt, ihn zu verhaften. Es sammelte sich dann eine Schöffengericht zu einer Geldstrafe von drei Mark verurtheilt, Wegen Hausfriedensbruchs wurde er dann vom Wache brach Filbach plötzlich zusammen und verschied. Wie von Menschenmenge an, unter der sich die Angeklagten befanden. Wie das Landgericht I hob jedoch die Vorentscheidung auf und einem Arzte festgestellt wurde, ist er einem Herzschlage erlegen. jetzt festgestellt ist, hat Leenhuis zu dem Nachtwächter gesagt, verurtheilte ihn zu einer Woche Gefängniß. Das Zwei schwere Unfälle sind durch rücksichtslose und ungeübte anzeigen. Dem Huismann waren seine beiden Kollegen M. und Strafgesetzbuches anzuwenden sei, wonach eine Woche er fotte den Mann nicht schlagen, sonst werde er ihn Berufungsgericht nahm an, daß hier§ 123 Abja 3 des solle Radfahrer herbeigeführt worden. Ein in dem üblichen„ schneidigen" V. zu Hilfe gekommen. Leenhuis hat, so stellte das Landgericht fest, Gefängniß die Mindest strafe für Hausfriedensbrüche sei, die Tempo dahinjagender Radfahrer überfuhr am Mittwoch an der Ecke der Pallas- und Potsdamerstraße die neunjährige Tochter des den M. wiederholt angefaßt und dem W. den Weg vertreten. Darin von einem dienstlich mit einer Waffe ausgerüsteten Maurers Lehwaldt. Das kind erlitt einen Schädelbruch und liegt hat es eine thatliche Beleidigung( 1) dieser Beamten er- Beamten verübt würden. R. legte Revision ein und betonte, die Hoffnungslos darnieder. Der Radfahrer entzog sich seiner Feststellung Reichsanwalte für begründet erklärt. Er bezeichnete es als geradezu anzutvenden, wenn der dienstlich mit einer Waffe ausgerüstete Be blickt. Die von Leenhuis eingelegte Revision wurde vom strafschärfende Vorschrift des§ 123 Abs. 3 sei nicht ohne weiteres durch die Flucht. Gleichfalls am Mittwoch fuhr ein Radfahrer in unverständlich, wie man in dem festgestellten Thathbestande eine amte einen Hausfriedensbruch begehe. Das Kammergericht hob die vom Bahnhofe Charlottenburg kommende dichte Menschenmenge, Beleidigung habe erblicken können, nachdem das Landgericht in das Urtheil auf und verwies die Sache zu nochmaliger Verhandwobei ein etwa zwölfjähriger Knabe an den Beinen überfahren der ersten Verhandlung in demselben Thatbestande weder eine ver- lung an das Landgericht II. Der Straffenat führte aus,§ 123 wurde. Der Radler, der dabei selbst zu Fall kam, war, wie seine Begleiter ihm bezeugten, noch völlig ungeübt und namentlich nicht fuchte Gefangenenbefreiung, noch einen Widerstand gegen die Staats- Absatz 3 des Strafgesetzbuches sei nur dann anzuwenden, wenn im stande, das Rad ordentlich zu lenken oder abzuſteigen. Auf die Nachtwächter ersucht gehabt, den Gefangenen frei zu lassen. wesen sei( 1), daß er eine Waffe bei sich habe und daß dies ges gewalt gefunden habe. gewalt gefunden habe. Der Mitangeklagte Finger habe ebenfalls der betreffende Beamte im fritischen Moment sich bewußt ge diese Weise war er mitten in den Menschenknäuel hineingefahren, Diesen Angeklagten habe das Gericht freigesprochen, weil er beeignet sei, den Wohnungsinhaber zu veranlassen, ihn auch noch nach Nur mit Mühe konnte ihn ein Schuhmann vor der erregten Menge rechtigte Interessen wahrgenommen habe. Diese solle aber der Aufforderung zum Verlassen der Wohnung darin zu bulden. schützen. gleiche Aufforderung zweimal an den Nachtwächter richtete gefezwidrig handelte, wenn er noch nach jener Aufforderung in der Leenhuis deshalb nicht wahrgenommen haben, weil die Auch sei noch festzustellen, ob St. überhaupt gewußt habe, daß er und ihn anfaßte. Daß er aber damit die Grenzen des überschritten habe, sei nicht festgestellt, sei aber auch gar nicht Wohnung blieb. ersichtlich, wenn man ihm, was das Landgericht offenbar thue, berechtigt hielt. zu gute halte, daß er das Vorgehen der Nachtwächter für un Gemäß dem Antrage des Reichsanwalts ho b Leenhuis kostenlos frei. sodann das Reichsgericht das Urtheil auf und sprach den Angeklagten
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Im Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater erlosch Donnerstag Abend plötzlich die elektriſche Beleuchtung. Wie sich herausstellte, hatten fich die Lager der Maschine warmgelaufen und mußten aus geschaltet werden. Das Publikum blieb ruhig, und nach etwa 15 Minuten funktionirte die Beleuchtung wieder.
Aus den Nachbarorten.
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Versammlungen.
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Treptow- Sternwarte. Da die Zeitkarten für die Pfingstferien großen In der öffentlichen Versammlung der Möbelpolirer wurde für die Beit der großen Ferien Dauerkarten für Lehrer und Schüler Anklang gefunden haben, wird die„ Treptow Sternwarte" auch beim ersten Punkt der Tagesordnung Gewerbegerichtswahl " der zum Preise von 5 Mart ausgeben. Diese Karten haben unbeschränkte Kollege Wilhelm Meher als Kandidat nominirt. Da Genoffe Giltigkeit für die Beobachtung mit dem Riesenfernrohr wie auch für die Augustin, welcher zum fünften Punkt der Tagesordnung referiren astronomischen Vorträge und den Besuch des Astronomischen Museums. In gesetzes. Die ehrbaren Bürger von Kottbus wollten auch ihren dar, daß es außerordentlich nothwendig sei, daß der arbeitenden Der provisorische Vereinsvorstand und§ 2 des Vereins- sollte, nicht erscheinen konnte, so legte Schulz und andere Redner dieser Woche wird von 2-6 Uhr die Sonne, auf der sich wieder eine große Wahlverein haben. Am 18. Oftober des vorigen Jahres waren die Bevölkerung mehr Parkanlagen, Spielplätze u. f. w. wie bisFleckengruppe gebildet hat, und von 6-8 Uhr die Venus beobachtet. Von 9 Uhr an wird der Mond, der gerade in ſeiner jetzigen Phaſe ſehr günstige Vorarbeiten soweit erledigt, daß man glaubte, nun einen pro her zur Verfügung ständen. Es gelangte eine diesbezügliche ReBeobachtungsbedingungen darbietet, und nach Untergang des Mondes der bisorischen Vorstand wählen zu müssen, damit er den Bürger- folution zur Annahme. Unter Verschiedenem kam das Verhalten Saturn gezeigt. Sonntag, den 26. Juni, nachm. 5 Uhr, wiederholt Direktor lichen Wahlverein" ins politische Leben einführe. Das geschah denn der Poliere Gustav Wolf und Fiezens zur Sprache. Von letterem F. S. Archenhold auf Wunsch den Vortrag Was haben wir von dem auch. Der provisorische Vorstand sorgte für Statuten und reichte wurde eingesehen, nicht richtig gehandelt zu haben, und prophezeiten Weltuntergang im Jahre 1899 zu halten?" und spricht um diese sowie ein Mitgliederverzeichniß der Polizei am 25. Oktober sprach derselbe in Zukunft korrekter zu verfahren. Der Polier Wolf, 7 Uhr abends über das Thema„ Was uns der Mond erzählt." ein, also fieben Tage nach der Vorstandswahl. Die Polizei welcher der Firma Rüdwarth u. Riegel Tischlergesellen zuführt, sah hierin eine Verlegung des§ 2 des Vereinsgesetzes, weil wurde von mehreren Kollegen auf das Üngehörige feines Betragens danach die Vereinsstatuten binnen drei Tagen, von der Stiftung aufmerksam gemacht; er entschuldigte sich damit, daß er als UnOber- Schöneweide. Die Mitgliederversammlung des Arbeiter- des Vereins ab gerechnet, einzureichen feien. Der Bäckermeister Bildungsvereins findet heute Abend im Lokale von Haferland statt. Nowta als Mitglied des provisorischen Vorstandes erhielt ein organisirter sich derartige Sachen erlauben könne. Gäste sind willkommen. Um regen Besuch bittet der Vorstand. Strafmandat über 15 M. und das Schöffengericht verurtheilte ihn Der Verein der Zimmerer Berlins und Umgegend wählte Unsere Gegner. Uns wird berichtet: Auf der letzten Stiftung des Vereins am 18. Oftober doch noch gar nicht vollzogen au dem am 27. Auguſt in der Brauerei Friedrichshain ſtattfindenden ebenfalls. In seiner Berufung machte Nowka dann geltend, daß die in der am 19. Juni bei Cohn stattgefundenen Mitgliederversammlung, gitationstour im Streife Teltow- Beeskow tamen einige gewesen sei. Der provisorische Vorstand habe, um die Stiftung durch- Stiftungsfest die Kameraden Dräger , Myler, Triebel, Genoffen auch auf den Gutshof in Schönfeld. Der Gutsbesitzer zuführen, noch mancherlei besorgen müssen und hätte die Statuten Reichert und Tettschlag zur Bildung des Vergnügungswies fie fort. Der Mann machte sich überdies das Vergnügen, einen unmöglich in den drei Tagen nach dem 18. Oftober beschaffen fomitees. Dann hielt Dr. Joel einen mit großem Beifall aufHerzen gegönnt wurde. Als der Gutsbefizer zum Schluß nach dem Sinne des§ 2 des Vereinsgesetzes. Das Landgericht wies die Be- Schluß unserer Parteigenossen aufzuschreiben", was ihm natürlich von tönnen. Auch sei ein provisorischer Vorstand noch kein Vorstand im genommenen Vortrag über die menschliche Willensfreiheit. Zum ermahnte der Kassirer der Lohnkommission die Grunde seines Verhaltens gefragt wurde, gab der brave Mann mit rufung jedoch zurück und führte aus, auch ein provisorischer Anwesenden, mit unermüdlicher Kraft dafür zu sorgen, daß jeder würdiger Miene die Antwort, daß er befürchte, durch die Sozial- Borst and sei zur Einreichung der Statuten und des Mitglieder Kamerad im Besitz einer Klebekarte sowie der nöthigen Anzahl demokraten könne die Maul- und Klauenseuche auf seinen verzeichnisses verpflichtet. Es sei aber auch anzunehmen, daß Marken sein muß, da der Krieg mit den Unternehmern nicht eher Hof eingeschleppt werden. Bei die Hize! die Stiftung des„ Bürgerlichen Wahlvereins" bereits am zu Ende ist, bis jeder einzelne einen Stundenlohn von 60 Pf. erhält, Arizona - Kicker in Erkner . Das Köpenicker Dampfboot" 18. Oktober erfolgte, denn darauf tomme es auch die Ueberstundenarbeit völlig abgeschafft ist; dies kann mir schreibt: Die Redaktion des„ Anzeigers", die in letzter Zeit mit nicht an, daß die Statuten noch nicht fertig dadurch erreicht werden, wenn jeder auch in pekuniärer Hinsicht seine Berichtigungen" überschwemmt wurde, theilt mit, daß sie sich einen waren. Somit habe der provisorische Vorstand da Schuldigkeit thut. Revolver angeschafft habe, welcher von jetzt ab stets geladen auf er die Statuten erst acht Tage nach der Vereinsstiftung der Polizei Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 26. Jumi, vormittags 9 Uhr, dem Redaktionstisch liege!! Herrn F. auf der Redaktion gegeben. Da der Redakteur nicht an- entschuldige den Angeklagten nicht, daß er nicht in der Lage ge Herrn Waldeck Manasse : Wohin führt der Glaube?" Gäste willkommen. Anlaß hierzu hat der Besuch eines einreichte, sich gegen den§ 2 des Vereinsgesetzes vergangen. Es im großen Festsaal der Berliner Ressource, Kommandantenstraße 57: Ver sammlung. Freireligiöse Vorlesung. Um 11 Uhr ebendaselbst: Vortrag des wesend war, verstieg sich der Herr F. zu der Bemerkung, daß er, wesen sei, die Statuten innerhalb der ersten drei Tage der Polizei wenn er des Redakteurs hätte habhaft werden können, denselben zu überreichen. Tischler- Verein. Heute Abend 82 Uhr, Melchiorstraße 15: Ver: Er wäre eben verpflichtet gewesen, sich bei fammlung. mit beiden Füßen ins Wasser gestoßen und auf den Kopf gestellt feiner Wahl in den provisorischen Vorstand da von zu über- Allgemeine Kranken und Sterbekasse der Metallarbeiter hätte!" Das sind ja nette Ordinungs- Gepflogenheiten! zeugen, ob die Statuten rechtzeitig beschafft( G. S. 29, Hamburg ) Filiale Berlin 7. Heute, Sonnabend, den werden könnten. Erlangte er dann diese Ueberzeugung nicht, 25. Juni, abends 812 Uhr bei Bergemann, Pasewalterstr. 3: Mitgliederso hätte er sich durch Ablehnung der Wahl vor der Strafe schüßen Versammlung. tönnen. Das Kammergericht hat jetzt die Revision des Angeklagten verworfen und ist der Entscheidung des Landgerichts beigetreten.
Gerichts- Beifung.
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Vermischtes vom Tage.
Auf Kölner Rheinbrücken wird in der Quittung über die Erlegung des Brückengeldes das Fahrrad als Handwagen be zeichnet. Auf der Mülheimer Schiffbrücke erhält der Sportsman gar einen Passirzettel mit dem Aufdruck:„ Ein Kleinvieh mit Begleitung." Wer ist da das Kleinvieh? Nicht ein einziger Wähler ist in Postdorf. ( Kreis Saarburg) am 16. Juni zur Wahlurne gekommen Selbſt die Beisiger. und die Wahlvorsteher gaben ihre Stimme nicht ab. Weil niemand gekommen war zu stimmen, wollten sie es auch nicht,
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Eine gerichtliche Verurtheilung der Buttkamerei, die trotz des ernsten Gegenstandes, der ihr zu grunde lag, eines gewissen Humors nicht entbehrt, hat das Landgericht zu hirschberg aus- Möglicherweise bringt dies Urtheil die sich staatserhaltend gesprochen. Der Redakteur Werth vom Boten aus dem nennenden Kreise zu der Ueberzeugung, daß auch der pudeltreueste Riefengebirge" hatte aus einer anderen Zeitung die Nach- Staatsbürger, selbst den besten Willen vorausgesetzt, mit dem richt übernommen, daß der Landrath von Boltenhain, Geheimer preußischen Vereinsgesek nicht mehr auskommen Regierungsrath v. Lösch, die Wiederwahl des Gemeinde- kann. vorstehers Lattuch in Wederau der freisinnigen Parteirichtung dieses Mannes wegen nicht bestätigt habe. Der Amtsanwalt muß es ja wissen. Recht sonderbare AnAn diese schauungen gab vor dem Schöffengericht in Spandau der AmtsMeldung hatte der Angeklagte die Bemerkung geknüpft, der Landrath anwalt zum besten gelegentlich einer Berhandlung gegen den Zimmer scheine mit nachhaltigem Erfolge die Berichte über die im Ab- mann Karl Neumann, welcher beschuldigt war, am 30. April d. I. thun. geordnetenhause besprochenen Vorgänge im dunkelsten Putteinen anderen Zimmergesellen sowie zwei Lehrlinge durch Drohungen famerun gelesen zu haben. Kürzlich noch machte er von sich zur Theilnahme an einem Streit zu veranlassen versucht zu haben. seinem eigenen Weibe unter Beihilfe von drei Kostgängern durch In Bruckhausen am Rhein wurde ein Arbeiter von reden, weil er eine Mühlenbesizerin in Wernersdorf ver- Die Schuld des Angeklagten wurde durch die stattgehabte Beweis- sechs Messerstiche so zugerichtet, daß er hoffi ungslos darniederliegt. anlassen wollte, einen geschickten, tüchtigen Arbeiter dessen politische aufnahme für hinreichend erwiesen erachtet, und der Amtsanwalt Gefinnung aber dem Herrn Geheimen Regierungsrath nicht gefiel hielt eine strenge Bestrafung für angemessen wegen der Gemein- 37 215 Jrren 17348 retins, deren Hauptkontingent in den Ju Oesterreich gab es im letzten Jahre außer den auf die Straße zu setzen." heit", Minderjährige zu bedrohen. Es sei dies aber, wie der Herr Alpenländern zu finden ist. Es erfolgte eine Beleidigungsanklage. In der Verhandlung vom Amtsanwalt meinte, ein Prinzip der Genossen des Angeklagten, sich 21. Juni bestritt der als Zeuge vorgeladene Landrath, daß die nicht an vernünftige Leute, vielmehr nur an Dumme zu wenden. Montag Abend würde in der Pfarrkirche von Zabrze sich ein großes Die Heilige von Sosnita" hatte prophezeit, am politische Gesinnung des Lattuch die Ursache der Nichtbestätigung ge- Der Angeklagte thäte besser, die Groschen, welche er für Agitation under ereignen. Ganze Prozessionen machten sich am Sonntag wesen sei; er habe dem 2. vielmehr moralisch nicht für geeignet ge- ausgebe, für sich selber zu verwenden. halten, das Amt eines Gemeindevorstehers auszufüllen. Der Landrath Strafmaßes gestellter Antrag lautete auf 6 Wochen Gefängniß; der tam, war natürlich das Wunder. Sein bezüglich des und Montag von Sosniya auf, um dabei zu sein. Was aber nicht suchte sich auch wegen der in der Presse seinerzeit mehrfach erörterten Gerichtshof erkannte auf eine Gefängnißstrafe von 4 Wochen. Austreibung des sozialdemokratischen Mühlenarbeiters zu recht- Das Studium der Arbeiterfrage wäre dem Amtsanwalt sehr zu gebracht haben, sterben fast alle als reiche Männer. Die fünf in Die englischen Maler, die es zu akademischen Würden fertigen. Nicht amtlich, sondern nur privatim habe er empfehlen. den Amtsvorsteher beauftragt, der Mühlenbesizerin Aufschluß über diesem Jahre verstorbenen Akademiker hatten zusammen ein Verdie politische Gesinnung des Weinert zu geben, nicht amtlich, sondern ,, Lesen Sie denn keine Zeitungen, daß Sie nie etwas von mögen von fast 61/2 Millionen Mark. Im Jahre 1897 hinterließen nur privatim habe er dann später selbst an die Mühlenbefizerin Ringnepperei und von Bestrafungen solcher Betrüger gehört haben?" drei Künstler zusammen gegen 10 Millionen. Diese Frage richtete der Vorsitzende der ersten Strafkammer des geschrieben. Auf Befragen der Bertheidigung mußte Herr v. Lösch Landgerichts I an den Maler Hinze, der bereits seit 15 Jahren in Erscheinen der Fahrräder unter den Eingeborenen im Sudan Der englische Missionar Cook erzählt, welche Aufregung das aber zugeben, daß der Zweck seiner Bemühungen in der Legteren Sache der gewesen ist, den Weinert aus der Berlin ansässig ist und der das Opfer eines ganz gewöhnlichen erzeugt hat. Auf der Straße nehmen sie Reißaus und werfen alles, Bauernfänger Stückleins geworden war. Hinze hatte als was sie tragen, fort. Sie halten das Fahrrad für ein Thier. Ein am Nachmittage des 30. April fleiner Junge fragte den Missionar einmal, ob es auch athme. Staatsanwalt drei Monate Gefängniß beantragt hatte, den Antrag Ein Arzt in Pavia veröffentlichte kürzlich folgende Erauf Freisprechung und betonte, daß der Landrath mit der versuchten Angeklagte Schlächtergeselle Hermann Bostelmann, habe ihn klärung:„ Niedergedrückt unter der Last der mir auferlegten unMaßregelung des sozialdemokratischen Arbeiters direft gegen die angesprochen und ihn nach und nach in eine lebhafte Unterhaltung erschwinglichen Einkommensteuer und außer stande, Bielefelber Rede, des deutschen Kaisers verstoßen habe, in der verwickelt, während der sie langfem nach der Kaiser Wilhelmsbrüde mich dagegen zu wehren, verzichte ich gänzlich auf meine es heißt: Die schwerste Strafe dem, der seinen Nachbar an zu gegangen feien. Hier jei der zweite Angeklagte, der Konditor Praris und die Ausübung meines Berufes. Urkund dessen zeichne freiwilliger Arbeit hindert." Karl Fenzte, an sie herangetreten und habe gefragt, ob sich in ich Prof. Enrico Bottini." -In Presez 30 bei Bergamo brannte ein großer Theil Das Gericht verurtheilte den angeklagten Redakteur zu 300 M. der Nähe ein Leihamt befinde. Bostelmann habe die Gegenfrage gethan, was er Geldstrafe. Die interessante Urtheilsbegründung lautete nach dem denn dort versetzen wollte und als er der Spinnerei einer Rohseiden- Firma nieder. 70 000 Stilo Boten a. d. Riefengebirge": Der Gerichtshof läßt den Fall Weinert erfuhr, daß es sich um eine Uhr und einen Ring handelte, ließ er Sokons wurden dabei zerstört. Der Schaden beziffert sich auf dahingestellt und nimmt mit der Vertheidigung an, daß die Regie- sich die beiden Gegenstände mit dem Bemerken zeigen, daß er Uhr 300 000 Lire.y. In Cherson sind, wie aus Warschau gemeldet wird, in rung und deren Beamte das Recht haben, aus politischen Gründen macher sei und Sachkenntniß befize. Er prüfte besonders den Ring einen Beamten abzulehnen. In der Behauptung, Lattuch sei seiner sorgfältig, fragte den fenzke, was er dafür haben wollte und gab einem Keller ein Mädchen und vier Männer infolge Einihm den Ring achselzuckend zurück, als dieser freifinnigen Ueberzeugung wegen nicht wieder bestätigt worden, sei 50 Mart athmens von giftigen Gasen erstickt. Drei Männer, die sich in also keine Beleidigung. Aber in dem Vorwurf, Herr v. Lösch da flüsterte Bostelmann dem Zeugen zu: Schade, daß ich kein forderte. Kaum hatte Fenzke fich einige Schritte entfernt, demselben Keller befanden, konnten noch gerettet werden. habe nach Mustern aus Puttamerun gehandelt, liege eine Geld bei mir habe, der Ring ist 250 M. merth. Wissen Sie was? schwere Beleidigung. Es sei bekannt, daß der Land- Wir wollen ihm 40 m. bieten, Sie legen das Geld aus, wir verBriefkasten der Redaktion. rath von Puttkamer sich gröblich vergangen und kaufen den Ring und theilen den Verdienst." Hinze war darauf Wir bitten, bei jeder Anfrage eine Chiffre( zwei Buchstaben oder eine Zah weit die Vorschriften der Regieruugs Regle= ments überschritten habe. In der Behauptung, Herr hineingefallen. Fenzke wurde zurückgerufen und das Geschäft wurde auf anzugeben, unter der die Antwort ertheilt werden soll. Schriftliche Antwort v. Lösch habe sich Herrn v. Buttkamer zum Vorbilde genommen, einem Hausflur abgewickelt. Nach wenigen Minuten verschwand dann liege der Vorwurf, er habe so wie dieser gehandelt. Das enthalte Bostelmann. Hinze erfuhr bei einem Uhrmacher, daß er betrogen und Freitag von 6 bis 7 1hr abends statt. eine schwere Beleidigung.
Stellung zu bringen.
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Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Abloß stellte, nachdem der unter den Linden spazieren gegangen sein. Ein junger Mann, der Zeuge erzählt, daß er
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wird nicht ertheilt.
Die juristische Sprechstunde findet am Montag, Donnerstag Meyer. Im Jahre 1890 ist zum ersten Male in Königsberg i. Pr. 8. M. 100. Wir glauben es nicht.
sei, der Ring hatte einen Werth von 50 Pf. Die Angeklagten bestritten, daß sie diejenigen seien, welche den Schwindel ausgeführt Reichsgericht contra Polizeiherrlichkeit. Eines der seltenen hätten. Sie wollten sich gegenseitig garnicht kennen. Der Betrogene Start Schulze als sozialdemokratischer Vertreter gewählt worden. Gerichtsurtheile, aus denen herauszulesen ist, daß zuweilen selbst in behauptete dagegen mit aller Bestimmtheit, daß er sich in den Deutschland die Polizeigewalt nicht ganz allmächtig ist, wurde am Personen der beiden Angeklagten garnicht irren 23. Juni vom Reichsgericht gefällt. Es handelte sich um eine Der Staatsanwalt beantragte gegen Fenzte, der bereits Anklage gegen den Handlungsgehilfen Hermann een huis aus wegen ganz ähnlichen Schwindels dreimal vorbestraft ist, eine
fönne.
Briefkasten der Expedition.
Warst. Inserat toftet 3,60 m.