Frankreich ( auf dessen materielle Unterstützung hauptsächlich ge­rechnet wird) ausdrücklich und ganz geschäftsmäßig die strate gischen Vortheile anzupreisen, welche diesem der schweize rische Simplon im Fall eines Krieges biete! Das Charat­teristischste aber ist, daß diejenigen, welche sonst den Bestrebungen des weltbürgerlichen Sozialismus gegenüber mit dem Vorwurf der Vaterlandslosigkeit" so schnell bei der Hand sind, gegen die landesverrätherische Kundgebung der Simplondirektion keines wegs den Ton der Entrüstung finden, sondern dieselben volle kommen gleichgiltig oder, soweit ihre Interessen es bedingen, sogar beifaltig aufnehmen. Edle Patrioten" 119

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seine Selbstüberhebung und Konfusion sich selbst am meisten ge­schadet und weidlich die schneidige Kritik Engel's herausgefördert hat die uns eines der bedeutendsten Werke des wissenschaftlichen Sozialismus gab-, so dürfen doch die mannigfachen Ver­dienste Dühring's um die Wissenschaft nicht geleugnet werden und ebenso soll es ihm unvergessen bleiben, daß er in einer sehr ab­hängigen Stellung den Muth hatte, für den Sozialismus ein­zutreten und mannhaft das Keßergericht, das ihn seiner Stellung enthob, ertrug und nicht zu Kreuze troch. In einer Zeit, wie der unsern, in der Charakterfestigkeit und Gesinnungstreue etwas so Seltenes ist, muß sie doppelt anerkannt werden, wo immer ste sich auch finde. Indigon o ispupillis

uns

Die französische Regierung hat soeben eine vernehmliche Antwort auf das, selbst von dem größten Theil der Bourgeois presse Zürich, 26. Okt. Vor Kurzem ging eine, bezeichnender berurtheilte, Zirkularschreiben des Justizministers und auf das Weise nur an die Bourgeoisblätter versandte, Buchhändlernotiz jeden Rechtlichd nfenden empörende Urtheil gegen Humbert durch die Presse, welche das baldige Erscheinen einer Geschichte und die" Marseillaise " erhalten. In der zweitgrößten Stadt der Pariser Kommune von Bernhard Becker ankün des Landes, in, Lyon , ist nämlich der Amnestirte Garel, der digte und an diese Mittheilung für ängstliche Seelen noch die sich den Wählern offen als Sozialist vorstellte, mit großer charakteristische Bemerkung knüpfte, daß ein behördliches Ver Verbot des Mehrheit zum Munizipalrath gewählt worden schon det neuen Werkes in teiner Weise zu befürchten sei." Das joeben dritte der ammeftirten Mordbrenner der Kommune", welche( bei Otto Wigand in Leipzig ) erschienene Werk" entspricht denn das französische Volt angeblich so tief perabscheut und doch auch dieser Einführung so vollkommen, daß wir es seiner besten Ehrenamter für würdig hält. Weitere Manifesta eine demnächstige Besprechung vorbehaltend für unsere Pflicht tionen des sich im Gegensatz zu der jüngst inauguritten Rehalten, schon jetzt vor demselben zu warnen, damit nicht die pressivpolitik der Regierung befindlichen, aufgeffarten Volks­willens werden nicht auf sich warten lassen. Nüßen werden dieselben in Bezug auf die Haltung des Kabinets freilich wenig. schon deswegen, weil es allen Anschein hat, daß sich das Wort der temporär unterdrückten Marseillaise " bewahrheiten wird, welche zum Abschied dem Ministerium zurief: Das Kabinet hat die Marseillaise " auf 14 Tage suspendirt, das Kabinet aber wird bald für immer suspendirt werden!" and as ste

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Genossen sich durch den Namen des Verfassers, der früher in der deutschen Bewegung eine gewisse Rolle gespielt, betrügen lassen und ihr Geld für ein Buch wegwerfen, in dem sie eine wahrheitsgetreue, vom Geist des Sozialismus durchwehte Schil­deiung der welthistorischen Epoche der Kommune vermuthen, das aber nichts ist, als eine lügenhafte Verunglimpfung desselben, ein charakterloses, standalöses Machwerk. To moj ashi * Berlin , 27. Oft. Da uns über die neueste Massenaus­weisung auffälligerweise( sollte Stephanage in Spiel sein?) bis jest ein weiterer Bericht aus Berlin noch nicht zugegangen ist, müssen wir uns vorläufig auf einige Mittheilungen der Berliner Presse beschränken hoffend, demnächst in der Lage zu sein, genauere Mittheilungen bringen zu können. Einer der Aus­gewiesenen ist der Bächter des großen Reſtaurants Induſtrie­Hallen" in der Reichenbergerstraße, Wienholz. Als derselbe die ihm zum Verkauf seiner Mobilien gewährte, äußerst furze Aufenthaltsfrist infolge nicht erledigter Geschäfte um eine Stunde überschritten hatte, wurde er der Bert. Volksztg." zufolge ver­

Sozialdemokratie hat auch hier im Nordwesten des Reiches durchaus keinen Rüa gang" zu verzeichnen. Daß dieſes aber so ist, das verdanken wir nicht wenig unseren Gegnern und vor allem der famosen neuen Wirthschaftspolitik des Reichskanzlers. Hier im Nordwesten liegen die beiden Haupthafen- und Handelsstädte Deutschlands , Hamburg und Bremen . Diese Städte nun ha ben durch die neue 3ollgesetzgebung unzweifelhaft großen Schaden erlitten und vor allem auch sind die wirthschaftlichen Grundsäße, welche hier den Angehörigen der tonangebenden Kreise so zu sagen mit der Muttermilch eingegeben werden, auf das brutalste und gröblichste beleidigt worden. Das System Bismarcks, jeden mit Keulenschlägen niederzustrecken, der es wagt, eine selbstständige Meinung zu haben, ist auch den freihändlerischen Hansestädten gegenüber angewendet worden und hat da, besonders in den ,, reichstreuen" Kreisen unserer Kaufmannschaft, auf's tiefste verlegt. Ging doch die preußische Unverschämtheit so weit, dem Hamburgischen Vertreter im Bundesrath bei der Austheilung der Referate für die Bollvorlagen höhnisch den Artikel Schießpulver zuzuweisen: Der Mann hatte jedoch Ehre genug im Leibe, sofort Berlin zu verlassen und gab so dem gewal tigen Reichsfanzler zu verstehen, daß der Vertreter der ersten Handelsstadt des europäischen Kontinents wohl doch noch etwas mehr werth sei, als Stiefelpuzer des Barziner Guts- und Schnappsbrennere befizers zu werden. Diese Entfremdung ist um so bedeutungsvoller, wenn man bedenkt, daß ge rade die Bremenser und Hamburger Kaufmannschaft mit zu den reichs müthigsten Kreiſen gehört haben und daß die Börsen dieser beiden Städte es gewesen sind, von denen aus z. B. zu Ostern im Jahre 1874 die Adressen an den Reichskanzler gingen, worin demselben in der Militärfrage unbe dingte Bustimmung entgegengebracht wurde. indorf sid ole. Wenn aber unsere Bourgeoisie oppofitionell geworden ist, weil man ihre Geschäftsinteressen( bekanntlich der einzige empfindliche Bunkt dieser Menschen forte) verlegt hat, so haben in den bürgerlichen und Handwerkerkreisen die neuen indirekten Steuern und die Bölle; welche hier an der Reichsgrenze am meisten empfunden werden, sowie die Aussicht auf eine neue Erhöhung des Militäretats auch den Vertrauensseligsten die Augen geöffnet. Die Lobgefänge auf Bismarck sind verstummt, dagegen aber wimmelt es in den Biergesprächen unserer Philister von Bismarckbeleidigungen, so daß sich das verstockteste reichsfeindliche Herz daran erquicken könnte. Was aber die Ar­beiterkreise betrifft, so sind die noch immer herrschende Arbeitslosigkeit und der Bustand politischer Rechtlosigkeit, welchen das Ausnahmegesez herbei­geführt hat, wahrlich nicht geeignet, loyale Gesinnung zu erzeugen. Die Sachen stehen eben thatsächlich so: Wer früher schon zu uns gehalten, der thut dies heute mehr als je und wer früher unser Gegner war, der hat entweder aufgehört, uns mit jenem fanarischen Haß zu verfolgen, wie dies früher der Fall war, oder aber der Seitenlauf hat ihn dahin gebracht, mehr oder minder mit uns zu ſympathisiren, was namentlich von einem großen Theil der kleinen Handwerker gilt Wenn alſo das Ausnahmegefes uns auch daran gehindert hat, in sonst gewohnter Weise Refrnten für die So zialdemokratie zu werben, so haben anderseits der preußische Suntetüber muth und der nimmersatte Militarismus, dafür, Sorge getragen, daß die Stim Stimmung für uns heute eine günſtigere als jemals früher iſt. Die beim Erlaß des Sozialisten gefeßes gehoffte gewünschte Vernichtung der So­zialdemokratie, hat also noch lang gute Wege! add up

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So viel über die Situation im Allgemeinen Was pnum unsererinneru Parteiverhältnisse betrifft, so versteht es si sich ja von selbst, daß darüber sich jezt nicht viel sagen läßt. Nicht unerwähnt vähnt aber darf der unangenehme Eindruck bleiben, den es auf die hiesigen Genossen gemacht hat, daß im Ausland lebende Parteifreunde es theilweise für angemessen hielten, die deutsche Sozialdemokratie zu schulmeistern. Es soll hier nicht von den theil­weise abgeschmackten Revolutionsphrasen geredet werden, mit denen man uns zur ,, Aktion" aufforderte, sondern es sollen nur gegen die irrige, gerade durch deutsche Parteifreunte im Ausland verbreitete Ansicht protestirt wer. den, als ob ſeit Erlaß des Sozialistengefeßes die in Deutschland geblie benen Genossen mattherzig die Hände in den Schooß gelegt hätten. Diese Annahme ist

Nicht ohne Interesse ist die Meldung eines hervorragenden französischen Provinzialblattes, daß Rußland , Preußen, Dester reich und Italien beschloffen hätten, in Paris eine spezielle Polizei zur Ueberwachung der Sozialisten zu gründen. Was an der Nachricht wahres ist, wissen wir nicht; indessen kommt uns dieselbe immerhin nicht ganz wahrscheinlich vor. Von den drei erstgenannten Mächten, vor allem von Rußland und Preußen, wissen wir wenigstens genau, daß es ihnen in Paris gleichwie( wenn auch in geringerem Maß) an andern Zentralpunkten der revolutionären und sozialistischen Bewegung schon seither an einer politischen Spezialpolizei feines wegs gefehlt hat. Wozu und auf welche die Bedürfnisse allerhaftet, sofort per Schub fortexpedirt und sein Lokal augenblicklich Bozu uns auf Theile befriedigende Weise da eine Gesammtpolizei" der genann ten Mächte gebildet zu werden brauchte und gebildet werden fönnte, ist nicht abzusehen. Sollte indeffen wirklich ein solcher Plan bestehen, so tönnen wir in unserm Interesse, d. h. im Intereffe der Ueberwachten nur wünschen, daß mit der Aus­wahl der respektiven Spigel die deutsche Regierung beiraut würde; denn diese bat, wie uns zahlreiche und besonders wieder neueste persönliche Erfahrungen lehren, em wahrhaft werden. Der Zweck dieser raffinirten Gewaltmaßregel ist klar: bewundern swerthes Geſchick, stets ſolche Cujone"( um im die schwer Geschädigten und von Sorgen um ihrer Familie Zukunft Jargon des alten Frizz zu reden) herauszufinden, denen jeder Gemarterten sollen zur Verzweiflung getrieben und sie und ihre halbwegs zurechnungsfähige Nationalität und Metier gleich auf Gesinnungsfreunde zu Gewaltthaten, wo möglich zu Atten­fünfzig Schritte Entfernung ansieht. some taten aufgereizt werden, welche dann den erwünschten Vorwand in daysdod lie neuen Unterdrückungsmaßregeln bieten würden. Indessen wer­tion Laden Herr Madai und seine Auftraggeber auf die Verwirklichung motor all that this disa dieser ihrer sehnlichen Wünsche wohl vergeblich warten. Denn Berichte. and und jeder unserer Genossen weiß zu gut, daß es, um unsere Feindeten bedenken, daß es uns unmöglich ist, gerade dann, wenn wir handeln,

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* Zürich , 8. Okt. In der Rundschau unserer letzten Num mer haben wir unter Frankreich bereits einer, ursprünglich von ursprünglich von einem bonapartistischen Blatt gebrachten und von dem größten Theil der deutschen Bourgoispresse aller Schattirungen natürlich eifrig, folportirten Mittheilung über eine angebliche höchst staatse gefährliche und hochverrätherische Adresse deutscher Sozialisten an den Marseiller Kongreß Erwähnung gethan und diese Mitthei lung, ohne uns vorher mit unsern deutschen Genossen benommen zu haben, als eine Ente, als eine Lüge bezeichnet. Wie recht wir daran gethan haben, zeigt folgende Erklärung, welche bie Leipziger Volkszeitung " welche troß ihrer angeblich urdemo­fratischen Gesinnung die erwähnte Lüge ebenfalls reproduzirt hatte- erhalten hat:

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In Ihrer Nummer vom 19. d. bringen Sie folgende Notiz: Die Pariser Zeitung" Patrie" hat aus Paris von einem ihrer Freunde, der in der Lage ist, guf unterrichtet sein zu fönnen", eine Mittheilung erhalten, der zufolge die Sozialisten in Berlin , Breslau , Leipzig , Hamburg München und Stuttgart Bersammlungen abhielten, um einen Gedankenaustausch über die jezige Lage in Frankreich zu veranlassen; die Sozialisten in Leipzig , Breslau und München fanden die Fortschritte des Sozialismus in Frankreich so bemerkenswerth, daß eine Adresse an die fran zösischen Brüder beschlossen wurde, deren Grundgedanken folgender­maßen lauten sollen: Die Die deutschen Demokraten können leider nur Wünsche für den endlichen Sieg der sozialen Republik in Frankreich aussprechen, hoffen jedoch, daß die französische Demo­tratie nach ihrem Siege wirksam ihren Brüdern im Auslande zu Hülfe kommen werde, die noch unter dem Joche schmachten, namentlich aber den deutschen Proletariern; sobald die soziale Republik in Frankreich begründet worden, kann sie nur Dauer haben, wenn ganz Europa sich baldigst derselben Segnungen wie Frankreich erfreut."

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Da auch Leipzig in diefer Notiz genannt ist, finden wir uns veranlaßt, im Namen der Leipziger Sozialisten zu erklären, daß die ganze Mittheilung, soweit unfere Kenntniß reicht, voll­ständig aus der Luft gegriffen ist. Wir fühlen uns start genug, mit unsern Gegnern fertig zu werden und brauchen feine auswärtige Hülje. Und wir glauben nicht, daß die deutsche Sozialdemokratie ein Mitglied zählt, wel: ches anderer Ansicht wäre.

Leipzig , den 22. Oftober 1879.

A. Bebel. W. Liebknecht . F. W. Fritzsche. Wilh. Hasenclever.

Zürich , 26. Oft. Dem von ihm vielbewunderten, jüngst verstorbenen, amerikanischen Nationalökonomen Carey schnell fol­gend, ist in der Nacht vom 20. zum 21 ds. auf der Fahrt nach Köln der bekannte ehemalige Privatdozent Dr. Eugen Dühring im 47. Lebensjahre am Herzschlage gestorben. Ein schneller Tob hat damit ein durch schweres körperliches Leiden Blindheit und dadurch hervorgerufene seelische Verbitterung leidenvolles Dasein beendet. Wenn der Verstorbene auch durch

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polizeilich geschlossen. Natürlich ist hiedurch der Mann, polizeilich geschlossen. Natürlich ist hiedurch der Mann, der Familienvater ist, vollkommen ruinirt. Auch dem ausgewie­ſenen Gastwirth Bries ist die Wirthschaft geschlossen worden, so daß auch die Familien vollkommen subsistenzlos sind. Ueber haupt ist ganz besonders die brutale Taktik bemerkenswerth, haupt fächlich Familienväter von den 9 letzten Ausgewiesenen haben 7 Familie!

7 Familie! auszuweiſen, die dadurch doppelt schwer getroffen

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spontane, wenn auch noch so erklärliche, so doch allezeit der Sache empfindlich zu treffen, ganz andere Mittel und Wege gibt, als schadende, persönliche Wuthausbrüche. Und nach dieser Erkennt­nig haben unsere Genossen zum Leidwesen unserer Gegner und werden es auch ferner thun! bid on trotz aller Anreizungen zum Gegentheil bisher stets gehandelt und wilted

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as. Berlin , 25. Oftober. Nothstand und Belagerungszustand Reichshauptstadt. Von letzterem sind Sie ja oft genug in der Lage, berichten diese beiden Worte charakterisiren vollkommen die Verhältnisse der deutschen zu thüſſen. Aber auch über den erſteren dürfte wieder ein Wort an der Beit fein. Bis zu welchem Grade derselbe gestiegen, und daß von dem jo oft verheißenen Ende dessemmer feine Rede ist. dafür liefert einen

binlänglichen Beweis ein

auf die hiesigen Hypotheken- und Grund­

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furt und in Sadjen gezeigt haben, can ſchon die Wahlen in Breslau , Er­daß wir deutſchen Genoffen die Bartei­fahne auch im politischen Kampfe hoch halten und sie zu zu bertheidigen wissen, so sei noch bemerkt, daß die Regelung der Geschäfte der früher be terſtüßung der Inhaftirten und Ausgewiesenen und die Aufbringung der fiandenen Parteiunternehmungen( Druckereien, Beitungen 2c.) sowie die Un Gelder für die Wahlkämpfe, denn doch eine Thätigkeit und zugleich eine Opferwilligkeit der Genossen bekunden, welche diejenigen, welche vom Aus­land aus unserer Sache nicht beffer dienen zu können glauben, als indem sie ohne Kenntniß der Sache unausgefeßt nicht kritisiren, sondern nör geln und gegen die bewährtesten Genossen Mißtrauen jäen, zu etwas größerer Vorsicht mahnen sollte. Die im Ausland lebenden Genossen soll­land geschieht, nur zur Berflachung" der Partei führt, dann mögen ſie zu davon großes Geschreis zu machen, ja auch nur davon öffentlich zu reden. Wenn sie aber wirklich der Ueberzeugung sind, daß das, was in Deutsch 18 kommen und zeigen, daß sie es besser können. Hic Rhodus, hic salta! Ueber die Verfolgungen Polizeifcheerereien, denen unsere Genossen Verbreitung der Freiheit" sich in Haft befinden. Dieselben ſizen bereits auch hier wie allerwärts in Deutschland ausgesetzt sind, das nächste Mal. Nur so viel sei bemerkt, daß in Altona augenblicklich 13 Mann wegen wegen Verbreitung verbotener Schriften gegen sie erhoben. Ueber den Aus­feit ungefähr 4 Wochen und ist Anklage wegen Majestätsbeleidigung und gang des Prozesses werden wohl die Altonaer Genoffen berichten. In

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Hamburg war in lester Woche Appellverhandlung gegen Saeveke und Genoſſen, welche ebenfalls wegen Verbreitung der Freiheit" in erster Sne stanz zu mehreren Monaten Gefängniß und theilweise zur Beschränkung des Aufenthalts verurtheilt wurden. Das Urtheil der Appellinstanz in diesem

Prozeß ſoll erst im Laufe dieser Woche gesprochen werden! ni and it and 1. Mannheim , 22. Okt. Die Anwendung des Sozialisten gesetzes bringt nicht nur fast alltäglich eine unerhörte Masse von Ge­waltthätigkeit und Gemeinheit, sondern fördert bisweilen auch Blüthen unbezahlbarer, wenn auch unfreiwilliger Komit zu Tage, die in unserer

besitzverhältnisse überhaupt. Die hypothetarische Gesammtbelastung des Ber­ liner Grundbefißes betrug 1872 1,192,034,821, 1876 1,974,923,369 M., 1878 2,227,546,360 M. Die angestellten Ermittlungen ergaben, daß im Bergleich zu dem durchschnittlichen Kaufpreise, welcher gewissermaßen den dermaligen Kurswerth der Grundstücke repräsentirt, der Berliner Hausbefizer nennt, während er mit dem llebrigen in der, größtentheils drückendsten, nut 288 pro Mille, also noch nicht einmal den vierten Theil sein Eigenſonſt ſo ernſten Zeit um ſo ſchätzbarer find. Einige solche niedliche Binsffaverei des Kapitalisten steckt. Die Belastung der Grundstücke geht über den Gebäudewerth nach der Feuerversicherung bereits um nicht weniger als 355 Millionen hinaus, was verglichen mit dem 18fachen Miethertrag eine Schuldenmenge von 615 pro Mille macht.16

Blüthen sind dieser Tage in den Treibbeeten der hiesigen wohllöblichen Behörden gezeitigt worden und wünschten wir ihnen, um ihnen, refp. den meisen Obrigkeiten, die ganze verdiente Anerkennung der Welt zur sichern, nur den faustischen Sarkasmus eines Börne als Schilderer. In Ermangelung desselben aber wollen wir die Thatsachen einfach schlicht, erzählen und sie für sich selbst sprechen lassen.

Bei Gelegenheit der Einweihung eines Bahnhofes dahier sollte Abends in einem geeigneten Saale ein Festgelage stattfinden, wozu der

Um die Lage der, nicht große Fonds zu ihrer Verfügung habenden Grundstückbefizer noch precärer zu machen, beträgt die Zahl der in Folge des allgemeinen Nothſtandes unvermiethet gebliebenen Wohnungen tein betreffende Wirth die Militärmusik engagirte. Nun wurde aber 2 Tage

und Werkstätten nach amtlicher Angabe über 20,000. Da Wunder, wenn die 3wangsverfäufe gar kein Ende nehmen wollen. Es scheint wie sich ein hervorragendes Bourgeois organ verzweiflungsvoll ausdrückt als ob ganz Berlin unter den Hammer fommen sollte. Reine der früheren Grundstückskrisen

an

aufzuweiſen, wie die gegenwärtige, te am Miethen, Zinsen und Kapital

Die ungeheuere Masse der in den Subhastationen ausfallenden Kapitalien macht Berlin zu einem wahren Hy pothekenkirchhof, auf welchem die einzelnen Grundstücke als Gräber erscheinen, unter denen nicht allein verlorene Vermögen, sondern auch vernichtete Eri­ſtenzen begraben liegen.

Und doch muß es über kurz oder lang noch viel schlimmer kommen. Denn die Wirthschaftskrisen, die einander mit Naturnothwendigkeit immer schneller folgen müssen, werden immer akuter, beschleunigen die Aufsaugung des Kleinbeſizes und die Monopolifirung des Kapitales in den Händen Weniger immer mehr. Aber der größte Theil derer, denen heute bereits das Messer an der Kehle sizt, sehen die eherne Nothwendigkeit dieses Ent­wicklungsprozesses noch keineswegs: ein und werden die Wahrheit der ,, un­sinnigen Lehren des Sozialismus wohl auch erst dann erkennen, wenn sie selbst ins Proletariat herabgeschleudert sind. Einstweilen betrachten sie uns noch als ihre Feinde sehr lange wirds aber nicht mehr währen.

N. Von der Niederelbe, 23. Oftober. Bunächst gestatten Sie uns, der Freude Ausdruck zu geben, daß durch die Gründung des Sozial demokrat" den deutschen Parteigenossen wieder die Möglichkeit gegeben ist, fich einmal über die Vorgänge im öffentlichen und Parteileben auszusprechen und zu orientiren. Denn wenn wir auch alle wußten, daß, wie die Dinge einmal lagen, nach Erlaß des Sozialistengesetz es für die deutsche Sozial­demokratie zunächst Wichtigeres zu ordnen gab, als im Ausland ein Blatt haben, durch das man sich aussprechen und gegenseitig aufklären und an­zu begründen, so mußte auf die Dauer der Uebelstand, gar fein Organ zi feusen konnte, doch redt stark empfunden werden. Deshalb erfreut es uns doppelt, den Sozialdemokrat" nunmehr zu haben und zwar ist diese Freud eine um so größere, als die im Programmartikel ausgesprochenen Grund säße von jedem ächten und erfahrenen Parteigenossen als durchaus richtig anerkannt werden müssen. Was nun den Stand der Parteiverhältnisse betrifft, so ist es wohl nicht zu viel gesagt, wenn behauptet wird: Die

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aus

vorber dem Militär die erklärlichen Gründen( denn der Wirth ist ein Spießbürger und seine Gäste sind von dem gleichen Kaliber) verboten. Zur beſtimm­ten Stunde kommt nun die Musif zwar angerückt, geht aber nicht in den son ziemlich von hohen Herrschaften" angefüllten Soal und gibt auf Befragen des Antwort: nicht ein, da find ja e früchtete, so wollte das Komite die Musik in einem nebenan gelegenen Lokal etwas spielen, laffen. Aber ach! Kaum dort angekommen, ruft wieder Einer: Da dürfen wir auch nicht hinein, da sind auch Sozial auch mit dem ersten in

Betretung dieser dickfelli uns rein uu

Sozialdemokraten ovim als alles"" Sureben nichts

demokraten d'rin!" Dieser Saal war irth und Gäste von gleicher

Acht und Bann erklärt, obwohl auch hier

Güte sind, wie in dem vorgenannten Lokal. Endlich konnten die wackeren Spielleute in einer dritten Wirthschaft Rube finden, aber an Musit machen war nicht mehr zu denken. Während dieser Wanderung waren aber auch die um ihren Wusikgenuß gebrachten hohen Herren", welche darob sehr aufgeregt zu sein schienen, auf der Wanderung, und zwar zum Kommandeur des betr. Regiments, zwar nicht, um bei demselben energisch zu reklamiren, sondern um demselben gehorsamst zu melden, ,, daß keine Sozialdemokraten d'rin wären. Leider war aber der Herr Kommandeur nicht zu Hause" und so mußten denn die armen, doch so gesinnungstüchtigen" Liberalen ohne Weusit feftessen. Die Leutchen mußten selbst ihren erbittertsten Feinden in der Seele leid thun.

Auch bei Haussuchungen geht es manchmal nicht ohne Humor ab. So jagte bei einer betattigen Gelegenheit ein von dem Erfolg einer Bausſuchung wie ein Esel beladener Polizeidiener auf dem Wege zum Kommissär zu dem ihni begleitenden ,, Deliquenten": ,, Bei Ihrem Freunde wird man auch einen guten Fang machen." Sm! russische Zustände", lautete die Antwort. Wa- wa- waaaas russische Zustände? spißte die Polizeiseele, worauf in­deffen keine Antwort erfolgte Beim Kommissär angekommen, hat nun der Wächter des Gefeßes nicht Eiligeres zu vermelden, als daß er aus seinem ,, Deliquenten" herausgebracht habe, daß dessen Freund auf die russi­schen Zustände abonnirt sei. Der Kommisjär, welcher einsehen mochte, daß er sich mit solchen Jammergestalten einem politisch gebildeten Arbeiter gegenüber doch blamire, lenkte das Gespräch sofort auf einen andern Punkt.