Fortschritte der Reaktion.
Er thut nichts halb, der wilde Ozean" der Reaktion. Erst das Sozialistengesetz und der Belagerungszustand, dann die Steuer und Zollgefeße, hierauf die An- die- Wand- Drückung des Liberalismus, alsdann die Einschränkung des Steuerbewilligungsrechtes durch die ngerung der Finanzperioden und der Reichstags: mandatsdauer.... War Jemand thöricht genug, zu glauben, baß der Wunschzettel der Reaktion schon zu Ende sei? Ja woh, die Nationalliberalen bildeten sich das ein; vernünftige Menschen aber nicht. Das Werk der Reaktion ist nicht vollendet, solange dem Volt noch das kleinste Titelchen von Rechten und " Freiheiten" bleibt. Die Rückschreiter werden daher durch noch so große Erfolge nie befriedigt werden im Gegentheil wird ihnen der Appetit während des Essens erst recht wachsen. Die gierige Bestie wird solange schlingen, bis nicht, bis nichts nicht, bis nichts mehr zum Verschlingen da ist, denn dazu reichen denn doch glücklicherweise weder ihre Freßwerkzeuge, noch ihre Verdauungs traft sondern sie wird so lange hinabwürgen, bis sie toll und voll gefressen ist und sich nicht mehr bewegen und wenden kann. Dann haben Gebiß und Klauen, ihre Schrecken verloren und ihre Feinde können ihr leicht den Garaus machen! Soweit sind wir aber vorläufig noch lange nicht und darum wundert es uns ganz und gar nicht, wenn wir fast jeden Tag von neuen For derungen der Reaktion hören.
-
-
-
"
un
Durch ein neues preußisches Dienstbotengesetz soll das botmäßige" Gesinde dem Willen und der Zucht der„ Herrschaft" vermittels besonderer Strafbestimmungen wirksamer unterworfen werden. Durch allerlei Polizeimittel und vor allem durch Wiedereinführung der Prügelstrafe soll das„ Vagabunden"= und Verbrecherthum ausgerottet werden. Vermittels der Wiederbin
-
"
Das Elaborat des Offiziofus ist nicht nur juristisch, sondern auch stylistisch eine interessante Leistung. Man beachte nur die Steigerung: im Eingange hört es sich an, es sich an, als handle es als handle es sich nur um eine Ergänzung des Sozialistengesezes; in der Mitte wendet man sich gegen den Einfluß der Blätter, welche demokratische Ideen verbreiten, endlich sollen die liberalen Zeitungen einem strengen Breßgeseze unterworfen werden. Warum auch nicht? fragt die Frankf. Ztg." und antwortet: Die selben Argumente, nur mit ein wenig anderen Worten, wird man gegen die Freiheit der liberalen und demokratischen Preſſe vorbringen, die bei der Berathung des Sozialisten- Gesezes dem Liberalismus so plausibel erschienen. Das hätten die Herren seiner Zeit bedenken sollen, daß es bei einer Bresche in unsere politischen Freiheiten nicht sein Bewenden haben würde. Je nun, das Denten ist eben nicht Jedermanns Sache; da muß dann schon das Gefühl dem mangelnden Verständniß aufhelfen. Wir sind begierig, wie dem freisinnigen Bürgerthum" die Suppe schmecken wird, die es dem Sozialismus selbst hat bereiten helfen, und der Liberalismus wird uns schon das Galgenvergnügen gönnen müssen, daß wir uns an seinem Gesichter schneiden erheitern.
"
Und wem das Vergnügen besser bekommt? Der zarte Magen des Liberalismus ist auf derlei Straußenspeise freilich nicht eingerichtet und wird bald dem Doktor anheimfallen. Aber was uns betrifft, so hat man Beispiele, daß starke Naturen, wie die unfrige, selbst bei solcher Kost recht kräftig und fett werden, bis sie sich an dem alten Brei abgegessen haben und dem groben Koch die Schüssel an den Kopf schlagen, daß es Scherben gibt!
eines Sozialisten im Orange- Departement befürchtend, enthob das Ministerium den erst vor einigen Wochen zum Gouverneur der Insel Martinique ernannten Gent seines Postens, trotzdem ihm schon zur Bestreitung der Reisekosten ein Theil des Gehaltes vorausbezahlt worden war. Dieses überaus sonderbare Gebahren gegen den Regierungsfreund Gent entsprang aus daechtigten Hoffnung des Ministeriums, den durch diese plötzliche und unmotivirte Abberufung beleidigten Gent zur Stellung seiningarlamentskandidatur in dem demokratischen Orange- Departemet zu veranlassen, wo er, Dank seinen relativ radikalen Antecedentien, am meisten Chancen hat, gegen einen etwaigen sozialistischen Bewerber den Sieg davon zu tragen. Ueberdies hatte nun aber 24 Stunden vor der Abberufung Gent's der Bonapartist Cas fagnac im" Pays", anspielend auf ein längst vergessenes Fami liendrama, Gent des Incestes mit seiner Schwester beschuldigt. Diese nichts weniger als begründete Anklage des bonapartistischen Troßbuben nußten nun ihrerseits die radikalen Bourgeois in dem Sinne aus, als hätte das durch Cassagnac eingeschüchterte Ministerium seinen reaktionären Leidenschaften den für einen Radikalen geltenden Gent geopfert. Diese Sachlage war der sich nun produzirenden Gent'schen Kandidatur überaus günstig, denn sie gab ihr, obwohl ministeriell, einen gewissen oppositionellen Anstrich, was die Bourgeois zur Hoffnung berechtigt, bei den am 21. Dezember stattzufindenden Wahlen einen Theil der radikalen Stimmen für Gent zu gewinnen.
Das revolutionäre Proletariat des Orange- Departements aber, des beständigen Verraths seiner Vertreter müde, trug seinen Wahlkomité's die Aufstellung eines imperativen Mandats auf, welches lettere im Namen der sozialistischen Republikaner dem Bürger Humbert zur Annahme nach Paris schickten. Nach 24stündiger Bedenkzeit nahm Humbert die Kandidatur an und begab sich mit
bung des Grundbefißes will man einer„ kräftigen Bauernstand" Die Wahlbewegung im Orange- Departement feinem Schwager und Gesinnungsgenossen Lepelletier an den
erhalten, der am blindesten den Knüppel gegen die Sozialdemo fraten schwingt. Das Unterstützungswohnsizgesez, dessen Reformbedürftigkeit freilich von jedem Vernünftigen anerkannt ist, wird im reaktionären Sinne der weiteren Beschränkung der Freizügig: keit umgestaltet werden. Daß das famose" Sozialistengesetz" wieder und zwar in vermehrter und verbesserter Ausgabe auf gelegt wird, versteht sich von selbst; ja, damit nicht etwa durch irgend einen bösen Zufall ein Bakuum" eintritt, soll diese Wiederauflage bereits in der nächsten Session bewerkstelligt wer ben die sozialistischen Wehrwölfe könnten ja, auch nur einen Moment von der Kette gelassen, Staat und Gesellschaft im Handumdrehen abwürgen.
-
Aber damit ist des Herzens Sehnen noch lange nicht gestillt. Da sind z. B. die Presse und die Vereine, die trotz Sozialisten gesetz. Belagerungszustand und Polizeiallmacht noch bisweilen unangenehmt werden könnten. Also eine Revision der Preß- und Bereinsgesetzgebung, und zwar selbstverständlich keine Halbheit jonbern gleich was Ordentliches, damit man nicht immer wieder nachschaffen muß. Wie man sich an maßgebenber Stelle" bie Sade benti( unb bas ist ja bei der bermaligen Zusammen feng ber parlamentarischen Debattirflubs in der Leipzigerstraße unb am Dinhofsplay bie Hauptfache, ja bas einzig ins Gewicht fallenbe) biber anteidet er angenehmer Wasch zenci bethelaischen Couriers":
"
„ Dem Bernehmen nach find an maßgebender Stelle Borschläge zur Revision der Pres- und Vereinsgefche im Reiche, wie in Preußen gemacht worden. Nach den in konservativen Kreisen turftrenden Mittheilungen handelt es sich in erster Linie um die Unterbindung jener gefährlichen" Tagespresse, welche die Erbschaft der unterdrückten sozialdemokratischen Journale und sogar einen Theil ihrer Redakteure übernommen hat. Ohne gerabe das Parteiprogramm der Sozialisten inne zu halten, übt fie im Geiste der demokratischen Jdeen auf die Arbeiter einen um so gewaltigeren Einfluß aus, als sie vermöge der sozialdemokratischen Organisation zahlreiche Abonnenten zählt. Die Wirkungen der unterbrückten sozialdemokratischen Preßpropaganda bauern nach jenen konservativen Auffassungen unter anderer Maste fort. Die Einwirkungen seien um so gefährlicher, weil fie außer den Arbeitern auch die bürgerlichen Mittelklassen zu be= einfluffen suchen. Darum müsse eine vorsehende Regierung zu nächst der konservativen Presse im Lande dadurch zur Erstarkung verhelfen, daß fie die Alles überwuchernden liberalen Zeitungen einem revidirten strengen Preßgeseze unterwirft. Alle Klagen tonservativer Redakteure über den Verfall ihrer Zeitungen helfen nichts, wenn die Regierung nicht entweder mit größeren Subventionen ihr Dasein fristet oder mit einem strammen Preßgeseze jenen demokratischen Zeitungen ein Ende macht."
-
-
Feuilleton. Geheimschriften.
Homo homini Deus- Der Mensch ist dem Menschen ein Gott ein Wohlthäter, ein Freund, ein Bruder, ihm gleich zu Diensten verpflichtet, wie berechtigt, solche von ihm zu erwarten; alle Menschen bilden Eine Familie, in der es nicht Herr, noch Knecht, sondern nur gleichberechtigte Glieder gibt, die mit vereinten Kräften und zu gemeinsamem Nußen nach Vervollkommnung ftreben. Mit diesen Worten bezeichnet der Begründer der neuern Philosophie, der arme Brillenschleifer von Amsterdam , Spinoza , das Grundgesetz der menschlichen Gesellschaft, in dem alle andern enthalten find. Hunderte der edelsten Geister aller Zeiten und Zonen haben vor und nach ihm dieselbe Wahrheit erkannt und nach ihrer Weise und in ihrer Zunge gelehrt. Und der Sozialismus, der vielbesprochene, vielgeschmähte, was will er anderes, was ist er anderes, als die konsequente Durchführung dieses Gedankens?
-
und die Kandidatur Humbert.
Paris , 20. Dez. Humbert, der Kommunard, Humbert, der Galeerensträfling , Humbert Kandidat in einem ländlichen Wahlbezirke! Hätte vor zwei Jahren Jemand eine derartige Prophezeiung gemacht, so hätten wir ihn wohl als hinverbrannten Phantasten ausgelacht und wären ruhig unseres Weges weiter gegangen. Keiner unter uns, auch nicht der optimistischste Demokrat, hätte damals auf einen so plötzlichen und so großar tigen Umschwung der öffentlichen Meinung zu Gunsten des Sos zialismus hoffen dürfen. Unsere Partei war desorganisirt, die besten Vorkämpfer unserer Sache schmachteten im Eril und im neukaledonischen Bagno, während die jüngere sozialistische Generation Frankreichs aus Pflichtgefühl, aber ohne Hoffnung auf Erfolg, die scheinbar gleichgültigen Volksmassen zu galvanisiren versuchte.
Aber das Proletariat
-
Wahlort. Die Aufstellung der Kandidatur des Bürgers Humbert ehrt das französische Proletariat, denn sie beweist, daß die Geächteten unserer Gesellschaft Diejenigen nicht vergessen, die für des Volks Wohl und Heil gelitten und geblutet. Und wer ist berechtigter, im Namen der Enterbten zu sprechen, als der Galeerensträfling Humbert , der jahrelang im transatlantischen Bagno an derselben Kette mit Joie, dem Giftmischer, und Moyaux, dem Kindermörder, angeschmiedet war? Wer hat tiefer den Kelch menschlicher Leiden geleert, als der wegen eines Preßvergehens zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurtheilte Sozialist Humbert, den vor acht Jahren der Adjutant Des Essarts mit folgenden Worten den gemeinen Sträflingen des Touloner Bagno's vorstellte: Ihr rebete Des Essarts mit folgenden Worten die Versammelten an ihr habt alle verabscheuungswürdigen Verbrechen begangen, ihr habt gestohlen, geschändet, gemordet, und trotzdem seid ihr Heilige im Vergleich mit diesem, Humbert zeigen ihr habt das Recht, ihn zu verachten und ihm in's Gesicht zu speien." So behandelte vor 8 Jahren in Frankreich ein Bertrauensmann der Versailler Regierung einen Bertrauensmann bes Pariser Bolks!-- Parteigenossen Deutsch land's , bie ihr diese Zeilen leset, ihr werdet verstehen, welche Gefühle des gerechten Haffes uns bei der Erinnerung des MaiDrania's überfomnien und welche Hoffnungen wir auf den Wahljeg moe's Gauen!
"
-
auf
die« foule anonyme», wie der treffliche Ballès in seiner blumerreichen Sprache zu sagen pflegt -hatte doch nicht abgebankt, sondern seiner historischen Mission bewußt, fammelte es sich, hellte feine unben, und tritt heute, ein neuer Litan, fampfbereit auf die politische Arena. Die Be freiung bes greifen Blanqui aut 40fähriger Kerferhaft war der ere Willensatt, ben feit bee hintigen Maimoche die Enterten anterer fozialen Donung der gecijyenben futokratie abtrobte Allein das Volk von Bordeaux haite mohl burch die Wahl Seitdem Humbert definitiv die Kandidatur angenommen, haben Blanqui's bie Befreiung des ehrwürdigen Märtyrers erlangt, fich die Breziakaien des Ministeriums, der Opportunisten und nicht aber dessen Ernennung zum Deputirten, denn die Kammer, selbst der„ äußersten" Rinken in Bewegung gesetzt, um Alles aufDank einem fibijen Sophismus, faffitte die Wahl und Blanzubieten, damit Gent , der Beschüßer des bedrohten Eigenthums, qui, obmobi perfält fret, blieb politisch geachtet. Der Sieg der tümpfenden Demokratie war font bloß ein halber, da die Regierung in der schwebenden Frage und zwar im färg: lichsten Sinne des Wortes nur der Humanität, nicht aber dem Gerechtigkeitsgefühl des Volks Rechnung trug.
Das Proletariat jedoch ließ sich nicht entmuthigen und sann darauf, seinen Forderungen einen praktischeren und nachhaltigeren Ausdruck zu geben. Die Gelegenheit hierzu bot sich auch bald durch die unverhoffte Vakantwerdung eines Deputirtensizes. Das Ministerium Waddington nämlich ernannte Gent , den Deputirten des Orange- Departements, zum Gouverneur der Insel Martinique . Kaum war Gent ernannt und somit seines Deputirtenfißes ver luftig gegangen, boten einige sozialistische Wahlkomités des Orange- Departements die Kandidatur zum Parlament dem amneftirten Sozialisten Maurice Lachâtre an. Lachâtre schlug fie aus und empfahl den Wählern den vor Kurzem aus dem neutaledonischen Bagno zurückgekehrten Humbert. Die Regierung, die in ihrer grenzenlosen Verworrenheit an die Möglichkeit dieser Eventualität nicht gedacht, überkam ein jäher Schreck. Die Wahl
familie, die alle den Menschen erreichbaren körperlichen und geistigen Güter gemeinsam erstrebt und genießt, gibt es mehr sie hat sich in zahllose feindliche Lager geschieden. Sieger und Besiegte, Herrscher und Bedrückte überall: Mann und Weib, Freier und Sklave, Edler und Gemeiner, Fürst und Volk, Prie ſter und Gläubige, Bürger und Barbar. Das organische Ganze ist zertrümmert; die ungezählten Theile und Splitter bewegen sich regellos durcheinander, sich verbindend und trennend, abstossend und zermalmend. Ein gemeinsames, menschheitliches an seine Stelle sind tausend Interesse eristirt nicht mehr einander widersprechende Sonder interessen der Länder, Stämme, Kasten, Familien und Personen getreten.
An Stelle der Gemeinsamkeit und gegenseitiger Mittheilung tritt die herrschsüchtige Abschließung, an Stelle der freien Offen heit die berechnende Heimlichkeit. Erfahrungen, Kenntnisse, Entdeckungen, durch welche die Menschheit die Natur besiegt und sich dienstbar macht, sie gehen nicht in den rechtmäßigen Besitz Aller über, sondern werden Sondereigenthum einzelner Interessen gruppen, diesen eine wachsende Ueberlegenheit und Herrschaft über die übrige Menschheit sichernd. Jeder Schritt, den die menschliche Entwicklung vorwärts thut, jede Verbesserung der Werkzeuge der Arbeit wie der Bodenkultur, jebe neue Naturerkenntniß wird den Volksmassen sorgfältig verborgen, um einer Minderheit die alleinige Ausbeutung zu gewähren.
Leider bis heute nur eines Gedankens! Denn steigen wir herab aus den lichten Höhen der Jdee in die graue Realität der Gegenwart wie der Vergangenheit dann zeigt sich dann zeigt sich uns das„ Gottsein" des Menschen in einem ganz andern, als dem spinozistischen Licht. Seit dem Tage, da zuerst ein Mensch mit räuberischer Hand einen Grenzzaun errichtet, sich mit der Keule davor und einen blißewerfenden Gott darüber gestellt, seitdem und bis zu unsern Tagen ist dem Menschen kein wildes Thier, teine unbezähmte Naturgewalt so feind gewesen, als der Mensch, seitdem ist der Mensch dem Menschen kein Gott, sondern ein Satan, kein licht und segenbringender Ormuzd, sondern ein würgender, verderbender Ahriman gewesen! Keine Menschen- daß die Kunst des Schreibens so lange
-
die
Ist es da ein Wunder, daß die weltumgestaltende Erfindung, Geftalt dem Klang und Form gab den Gedanken, Die in gewundner Schrift kunstreichen Schranken Das Wort festbannte im Vorüberg leiten
-
ein Geheimniß der
fiegreich aus der Wahturne hervorgehe. Die heutigen Machthaber treiben es bei der Wahlkampagne im Orange- Departement ebenso toll, wie ihre Vorgänger und Vorbilder Broglie- Fourtou. Die Wahlvereine, in denen Humbert spricht, werden polizeilich aufgelöst, die Bier- und Kaffeehallen, in denen die Sozialisten verkehren, werden fortwährend von der Administration belästigt, kurz, die Regierung verfährt gegenüber den sozialistischen Republikanern gerade so wie das Kaiserreich. Noch mehr. Zur Zeit des Kaiserreichs gab es blos einfach offizielle Kandidaturen, während heute die Gent 'sche Kandidatur eine parlamentarischoffizielle genannt werden kann. Fast alle Deputirten der Linken und äußersten Linken senden Geldbeiträge zur Unterstützung der Gent'schen Wahl und der„ radikale" Madier- Montjau, derselbe der thränenden Auges" Blanqui invalidirte, verläßt hastig Paris , um im Orange- Departement für den Kandidaten der„ gefährdeten" Familie zu agitiren.
Troß dem und allevem gewinnt Humbert, d. h. die Sache der rückhaltslosen, vollen und sofortigen Amnestie im Orangedepartement täglich an Boden und unsere Hoffnung, daß es sogar einem
Priester und Herrscherkasten- den Volksmassen gänzlich unbefannt blieb und nur so langsam zu ihnen drang, daß sie( von frühern Zeiten zu schweigen) selbst heute noch und in zivilisirten Ländern nicht Eigenthum eines Jeden ist? Ganz vorenthalten aber konnte die Erfindung der nach Erkenntniß und Vervoll tommnung ftrebenden Menschheit freilich nicht werden, ja die herrschenden Klassen mußten durch die zur Ausdehnung ihrer Herrschaft angewandten Mittel, durch Eroberungszüge und Bitdung großer Reiche und durch den Handel mit gebildeteren Völkern selbst am meisten zur Verbreitung und Verbesserung der Schrift und des Wissens beitragen.
Diese neue Deffentlichkeit, vor der teine Rastenunterschiede galten, sondern für die es nur Wissende und Unwissende gab, vertrug sich aber wenig mit den Interessen der bevorrechteten Klassen. Konnten doch geschriebene Mittheilungen und Verständigungen jetzt von Jebem gelesen und dadurch ihr Zweck, den sich Vere ständigenden Nutzen auf Kosten Anderer zu bringen, vereitelt werden. Wohl konnte man die Niederschriften durch Siegel verschließen, gewandten und kräftigen Boten übergeben und ähnliche physische Schutzmittel anwenden; was boten aber solche Maßregeln für Sicherheit zu einer Zeit, wo die Gewalt Alles war, wenn sie selbst in unserer Zeit des Rechtes" nicht immer ge. nügen? Das Siegel fonnte erbrochen, der Bote bewältigt oder bestochen, die Bedeckungsmannschaft erschlagen werden. Es mußten also andere, nicht äußerliche, sondern in der Schrift selbst liegende Mittel gefunden werden, um Geschriebenes dem Nichteingeweihten unzugänglich zu machen.
"
( Fortsetzung folgt.)
1
1
d
6
e
in
m
te
IL
bi
et
ar
g
L
fl
fr
da fie
be
au
5
fir K
im
ga
un
be
B
na
eir
Nu
mu
un
ju
fin