Und warum fürchtet er sich überhaupt? Ist ein Prinzip gerecht, warum soll man sich fürchten, es zu vertheidigen, und wäre es auch im Hause der Gemeinen? Und warum fürchtet man sich, allein bei solcher Vertheidigung dazustehen? Warum zittert man davor, in einer gerechten Sache ausgezischt zu werden? Doch der Präsident verdammte Alles, was in Beziehung auf die Bewegung einen revolutionären Charakter trägt alles Revolutionäre sei unpraktisch. Auch mehrere der anwesenden Delegirten widersetzten sich allen Vorschlägen revolutionärer Natur. Trotz dieser Erklärung des Vorsitzenden und seiner Anhänger in der Versammlung fanden sich einige wenige, die es wagten, zu den zehn Vorschlägen ein Amendement zu beantragen, welches sich zu Gunsten des Ueberganges von Grund und Boden, Minen:c. in das Eigenthum der Nation aussprach. Das war für den Präsidenten zu viel. Er machte die Antragsteller darauf aufmerk­sam, daß sie bloszwei kleine sozialistische Vereine repräsentirten". Das war reiner Hohn, denn viele der Anwesenden, welche an den Verhandlungen Thell nahmen, waren bloße Gäste, die nicht den kleinsten Verein vertraten. Aber auch die große Mitarbeiterin des Vorsitzenden verurtheilte das Amendement. Wir sprechen nämlich von Mrs Besant, welche bei vielen für sehr vorgeschritten in den politischen Wissenschaften und sehr revolutionär in Bezug auf die bestehenden Einrichtungen gilt. Dennoch verurtheilte sie die Antragsteller, indem sie erklärte, daS Land könne in Volkseigenthum nur verwandelt werden durch Kauf oder Konfiskation. Als ob eine Zurücknahme des Grund und Bodens durch die Nation im Namen und zum Besten des gesammten Volkes eine Konfiskation wäre! Allein die Majorität der Anwesenden schien in dem Wahne befangen, das Parlament werde gewissen Abänderungen der be- stehenden Gesetze zustimmen. Wir aber glauben, daß das Parla- ment, so lange es in seiner jetzigen Zusammensetzung besteht, nie das Monopol des Bodenbesitzes aufgeben wird. Selbst im Unter- Hause verfügt die Landaristokratie über eine ansehnliche Anzahl von Stimmen. Noch schlimmer aber stehen die Dinge im Hause der LordS. In diesem Hause der Unverbesserlichen(ineu- rables), wie man es genannt hat, sitzen 81, deren jeder ein Besitzthum von 10005000 Acres*) hat; 72 von 510,000 Acres; 55 von 10 15,000; 34 von 1520,000; 45 von 2030,000; 23 von 3040,000; 5 von 4050,000; 9 von 50 60,000; 14 von 60 70,000; je einer besitzen 78,000, 87,000, 108,000, 138,000, 191,000, ja einer sogar 609,263 Acres(!). So haben wir im Oberhause 934 Männer mit einem Gesammtbesitze von 5,831,263 Acre«, die sie als ihr Privat- Eigenthum in Anspruch nehmen. Nehmen wir die Wahlberichte (Parliamentary returns ), welche in den letzten vier Jahren veröffentlicht wurden, so finden wir als Grundbesitzer verzeichnet: 10,888 mit einem Besitze von 51,885.185 Acres; 2,184 mit 38,875.522; 421 mit 22,880,755 Acres; weiters 100 mit 3,852.000 Acres; sehen wir die schottischen Wahlberichte an, so finden wir, daß 6 Männer 2,794.317 Acres besitzen mit einer jährlichen Rente von 446,635 Pf. St.**) Wir haben serner 955, die ein jährliches Einkommen von 17,899,331 genießen, d. h. so viel als 351,986 Arbeiter verdienen, bei einem Wochenlohn von 1 Pfd. St. Und noch gibt es Leute, welche die Befürwortung revolutionärer Maßregeln zitternd und bebend zurückweisen! Wir wollen nun einen allgemeinen Ueberblick der Landfrage, wie sie jetzt in England steht, geben. In Folge der normannischen Eroberung nahm Wilhelm von der Normandie den ganzen Grund und Boden deS Königreichs in Besitz. Dabei behielt er für sich selbst 1,422 Ritterlehen und außerdem noch weite Strecken un- bebauten Landes. Seinem Neffen gab er die ganze Grafschaft Ehester; dem Earl von Montique gab er 973 Güter, dem Earl von Moreton 793. Odo Bischof von Bayeaux erhielt 439; und der Earl de Wam 294 Güter. Das ganze Land theilte er in 700 große Baronien und 60,215 Ritterlehen, jedes von 680 bis 800 Acres. Der Richter Blackstone, der große englische Kommmtator der Landcsgesetze, sagt in seinem Kapitel über die englischen Lehnsverhältnisse(English Tenures ): In Folge dieser Veränderung wurde eS ein Grundgesetz und nothwendiges Prinzip, obgleich in Wirklichkeit, aus unsere englischen LehnSverhältnisse angewendet, nur eine Fiktion, daß der König der einzige ursprüng- *} 1 Acre 30-49 Are oder= 1-58 preußische Morgen. D. Uebers. **) Ein Pfund Sterling 25 Franken oder 20 Mark. E« zerfällt in 20 Schilling--- 1 Fr. 22 Cts. oder 1 Mk., der Schilling in 12 Pence oder Deniers. D. Uebers.

Feuilleton.

Am Garge eines Cäsaren. Ein Briefaus Heuchelland". Von Keiarich fi»e. (Fortsetzung.) Jndeß, das französische Proletariat der Städte ist zum Unglück für diese Republik doch nicht mehr ganz so das ewige Kind, als welches die Klugen das Volk zu behandeln gewohnt sind. Es sah und sieht immer mehr ein, daß man ihm den Namen statt der Sache gegeben, immer ungestümer verlangt es zu der Form auch noch den lebendigen Inhalt, eine echte, wirk- liche Republik statt dieser Republik zum Lachen. Denn das Volk, es versteht unter der Republik etwas anderes, als die vornehmen Satten, nämlich vor allem ordentliche Ernährung, genügende Beschäftigung, Bildung, kurz Wohlsein für Alle. Je ungestümer aber von untenauf vorwärts gedrängt wird, desto schwüler wird es den Herren da oben bei ihremVersuch", den sie ohnehin nur widerstrebend unternommen, nur als Interregnum. um Zeit zu gewinnen für die Rückkehr zur guten altenOrd- nung". So m u ß es. glaube ich, früher oder später zu einer Klärung des jetzigen Durcheinander, zu einer Sonderung in ein Hüben und Drüben kommen, in die beiden feindlichen Lager, die einander bekämpfen, so lange es überhaupt eine Menschengeschichte gegeben hat nämlich Herrschende und Beherrschte, Ausbeutende und Ausgebeutete, Genießende und Schaffende. Und jene Eiertänzec vom Schlage Gambetta's, die unter dem weiten und bequemen Mantel ihrerRepublik " unversöhnliche Gegensätze zu vereinen, mit ihren tönenden Phrasen dem Riesenkampf Halt gebieten zu können glaubten, den allein die Verschmelzung der beiden Parteien beenden kann sie werden mit ihremVersuch" kläglich Fiasko

liche Besitzer des gesammten Grund und Bodens in seinem Reiche sei, und daß Niemand einen Theil desselben besitze oder besitzen könne, sondern Alles, was einer innehabe, sei mittelbar oder un- mittelbar von einer Verleihung des Königs abzuleiten nach den Grundsätzen des feudalen Lehnsystems. Diesem System blieben die großen Güter des Königreiches bis zum Jahre 1672 unter­worfen, in welchem das Parlament, bestehend aus Landbesitzern, alle feudalen Lasten abschaffte und die Landbesitzer zu Land- eigenthümern machte, indem es zugleich das Volk, das in dieser Angelegenheit keine Stimme hatte, in ausgiebigem Maße mit Steuern belastete, um die Staatsbedürfnisse zu decken. Aber bald wurde es sogar den durch Parlamentsakte zu Land- eigenthümern gemachten Herren klar, daß die aufgelegten Verbrauchs- steuern allein nicht ausreichten, den Bedürfnissen der Regierung zu genügen. 1689/90 wurden drei außerordentliche Steuern be- willigt von 4 Sch. per 1 Pfd. St. der Bruttoeinnahme des Grundbesitzes im Reiche; sie trug 2,018,704 Pfd. St. 1692 wurde eine Akte zur Besteuerung alles Grundbesitzes erlassen, nach der Taxe von 4 Sch. per 1 Pfd. St. jährlichen Ein- kommens, welches derselbe hervorbringe oder seinem Werthe nach hervorbringen könne zur Zeit, da die Steuer auferlegt werde". 1697 betrug die Steuer 1,484,015 Pfd. St. 15 Sch. 11'/, Pence bei einem Steuerfuße von 3 Sch. per Pfd. St. Aber das war nicht genügend, und für 1698 wurde die Grundsteuer wieder auf 2,037,627 Pfd. St. erhöht, oder 4 Sch. per Pfd. St. Tieß war die gesetzliche Lage des Grundbesitzes, in welcher er verblieb. Aber, nachdem sie sich selbst zu Grundeigenthümern gemacht, indem sie alle feudalen Dienste abschafften; nachdem sie durch Parlamentsakte beschlossen hatten, eine Steuer von 4 Sch. per Pfd. St. des Bruttoertrages der Grundrente zu zahlen, sind wir zur Frage berechtigt: sind sie dieser Bedingung ihrer gesetzlich geschaffenen Lage auch nachgekommen? Sicherlich nicht. Von 16921770 hätten sie der Schatzkammer 546,000.000 Pfd. St. zahlen sollen und von 1771-1842 936,000.000 Pfd. St, zusammen also 1,482,000,000 Pfd. St. Was haben sie aber in Wirklichkeit gezahlt? Blos 320,000.000 Pfd. St.. so daß sie dem Staate noch 1,162,000,000 Pfd. St. schulden. Ferner be- trug ihre Zahlungspflicht von 1843 1876 988,256.814 Pfd. St., die geleistete Zahlung aber blos 35,381.610 Pfd. St. Diese neue Schuld beträgt also 952,875.204 Pfd. St. Dieß ergiebt mit der früheren Schuld zusammen das hübsche Sümmchen 2,114,865.204 Pfd. St. Nehmen wir endlich das letzte Jahr, für welches man die Berechnung ausstellen kann, so finden wir, daß blos 1,072.170 Psd. St. gezahlt worden sind, anstatt 36,695.790 Pfd. St., so daß ein unbezahlter Rest von 35 623.620 Pfd. St. verblieb. Der Steuerfuß ist nämlich so weit gesunken, daß er für da» Vereinigte Königreich statt 4 Sch. per Pfd. St. weniger denn 2 Pence per Pfd. St. beträgt. Die großen Landbesitzer sind nicht zufrieden damit, sich durch das Gesetz zu Landeigenthümern gemacht zu haben; sie sind nicht zufrieden damit, das Gesetz verachtet zu haben, indem sie die Taxe von 4 Sch. per Pf. St. nicht zahlten; sie erlaubten sich auch Eingriffe in die Volksrechte, oder vielmehr in das Gemein- land, das bis dahin noch dem Volke gelassen war. Wir finden, daß von 1760 1835 nicht weniger als 3,742 Parlamentsakte erlassen wurden, durch welche 6,840.540 Acres in Besitz genommen und in Privateigenthum umgewandelt(enclosed) wurden. Bis 1876 aber hat man mehr denn 800,000 Acres zu Privatbesitz gemacht, und noch immer nimmt das Werk der Beraubung de« Volkes durch Parlamentsakte seinm Fortgang. (Schluß folgt.)

Sozialpolitische Rundschau.

Schweiz . * Die dunkle Angelegenheit der Ausweisung Krapotkins hat doch noch eine Wendung zum Bessern genommen. Die lebhafte Gegenbewegung der über die Verletzung des Asylrechtes empörten Genfer Bevölkerung hat dahin geführt, daß der Justiz- und Polizeidirektor Ador erklärt, er würde Krapotkin den ferneren Aufenthalt in Genf gestatten, sofern zwei niedergelassene und als ehrenwerlh bekannte Personen in Genf die Aechtheit seiner Person

machen und daS Schicksal aller Hälblinge erfahren: auS beiden Lagern davongejagt und verwünscht zu werdm. Da aber ein bleibender Sieg der Partei der Schaffenden leider noch wenig wahrscheinlich ist, so werden auch diesmal dieOrdentlichen" schließlich ttiumphiren(?) und erleichterten Herzen? unter den Schutz des angebeteten Säbels zurückkehren. Und derjenige, der dann just bei der Hand sein wird, dem wird die Herrschaft zu- fallen(?), nenne er sich nun Kaiser, König, Diktator oder Gensdarm. Wenn er nur brav versteht, die Flinte schießen und den Säbel hauen zu lassen! Auf wie lange ihm die Herrschaft gefällt, das ist allerdings eine andere Frage. Man nehme zu diesen allgemeinen sozialen Gegensätzen um nicht zu sagen Unmöglichkeiten die persönliche, rasch wachsende Korruption der henschenden Klique, die Stellenjägerei, das unverschämte Protektionswesen, die Käuflichkeit, den Börsen- schacher selbst der höchsten Beamten, die ekelhaften Balgereien und Zänkereien in der sogenannten Volksvertretung(mit Respekt zu melden); ferner die freche Willkür, mit welcher jede andere Meinung unterdrückt wird die wahrhaft demokratische Presse hat heute mindestens nicht weniger auszustehen, als unter dem Bas-Empire, endlich das Privatleben dieser Herren Repu- blikaner, welchen die Ansicht des sonst von ihnen so vielgeschätzten Robespterre durchaus nicht einleuchten will:«ll faul de la vertu pour 6tre repuplicain»,man bedarf der Tugend, um Republikaner zu sein". Gambetta , der einstige Hungerleider des quartier latin (des Studentenviertels) hält lukullische Prasscreien, miethet reichen Herzögen ihre Köche aus u. s. w. Und das an- gesichts der allgemeinen Misöre, des raschen WachsthumS der Verbrechen! Schon schreit ihm, wenn er in seiner prächtigen Karrosse daherfährt, das Pariser Volk sein weltgeschichtliches: «A bas les aristos!»,Nieder mit den Aristokraten!" nach. Und von solchen Gambetta's und Gambettachen wimmelt Frank- reich heute. Die ehrlichen Reaktionäre, die dmVersuch" nicht mitmachen wollten, also die Monarchisten, wissm all das

bezeugten. Es ist das nichts anderes als eine verhüllte Zurück« nähme des Ausweisungsukases, welche freilich den vorschnelle» Genfer Polizeigewaltigen, dessen Schuld es wahrlich nicht ist, wenn seine Macht seinem guten Willen nicht entspricht, nicht gänzlich entlastet, noch die Nothwendigkeit der Sicherstellung dei A'ylrechtes durch gesetzliche Bürgschaften vermindert, welche aber doch im Vergleich zu ähnlichen Fällen ein verhältnißmäßig be­friedigendes Bild gibt. peutschtand. * Der edle Reichstag hat im Lauf der letzten Woche über die zwei wichtigsten Vorlagen der Session, das Militärgesetz und die Sozialistenvorlage, berathen, und zwar wurde die Berathung über das erstere zu Ende geführt, während die über die letzterr begonnen hat. Ueber die Militärgesetzdebatte ist wenig Z» sagen; das Schicksal derselben war von allem Anfang an W Sinn der Regierung entschieden und so gab man sich kaum mehr die Mühe, Gründe dafür und dagegen ins Feld zu führen, Wozu auch Gründe? Der einzige Grund, der im neuen Deutsch land Werth hat, ist die Macht, und dies überzeugende Argument sprach für das Gesetz, das denn auch schließlich mit bedeutender Mehrheit angenommen wurde. Mit Recht kann ein französisches Blatt höhnen:Die Servilität des deutschen Reichstages findet in der neuen Geschichte nicht ihres Gleichen außer der Unter- thänigkeit der französischen, . Kammern unter dem zweiten Kaiser« reich. Nur mit Mühe brachte das Militärgesetz etwas einer D$« kussion Aehnliches hervor. Der Reichstag beugte sich in allen Punkten." Nun, wofür wäre er denn sonst da? Ueber die zweite Berathung der Sozialistenvorlage müssen wir uns heute nur auf einige wenige Angabm beschränken, da durch eine» widrigen Zufall(?) bis jetzt weder unser Reichstagsbericht noch der stenographische Bericht in unsere Hände gelangt ist, und wir sonach lediglich auf die gegnerische Presse angewiesen find. Gleich zu Beginn der Berathung wurde gegen die sozialdemokratische Fraktion eine skandalöse Vergewaltigung verübt. Unsere Genossen brachten nämlich gegen eine Reihe von Paragraphen des Sozia« listengesetzes Anträge ein. Statt dieselben nun, der Geschästi« Ordnung gemäß, gesondert bei den betreffenden Paragraphen zur Debatte zu bringen, wobei jeder Ankagsteller hätte das Wort erhalten müssen, beschloß b r Reichstag zum Zweck der möglichstr" Mundtodtmachuno der Sozialisten, sämmtliche Anträge zusammen zur Debatte zu stellen. Und als Bebel hiegegen empört protcstirtl und den Reichstäglern zurief:Ihr Gefühl für Gleichberechtigung ist abgestumpft", ertheilte ihm der unparteiische Präsident eine» Ordnungsruf". In der Diskussion über die Anträge der Sozial« demokraten sprachen dann unsere Genossen Wiemer, Hasen- klever, Fritzsche, Bebel, Kays er und Auer über die durch daS Sozialistengesetz und seine Folgen eingetretene vollkommene Rechtlosigkeit der Sozialdemokraten. Die beredtesten Worte verlieh die Erbitterung Bebel:Wenn man dem Menschen die ein« fachsten bürgerlichen Rechte nimmt, so wird er mit Erbitterung �süllt; die Unterdrückten ziehen sich verbittert aus dem öffenl« lichen Leven zurück, und eS greift die Meinung um sich: die Gewalt kann helfen. Wir treiben einer Katastrophe entgegen und wenn die jetzigen Zustände anhalten, dann dürfte etwas passiren, waS die Welt that« sächlich noch nichtgesehen hat, und die herrschenden Klassen dürften unter der Macht des erbitterte» Proletariats sch l e cht w egk o mm en! WennSieheutk nicht hören wollen, so werden Sie dann fühle» müssen"! Die Verblendeten wollen aber nicht hören und w»' die sonstige Berathung eine so bedeutungslose, als ob es sich u>n da? Gleichgültigste von der Welt handelte. Aber nur ein wenig Geduld, die Sache wird den Herren schon noch ernster vorkomme» i Eine vortreffliche Illustration hat da« angeblich unangk« tastete Wahlrecht unter dem Ausnahmegesetz in Hamburg erfahren. Die dortige Polizei hat nämlich die sozialdemokratssche Agitation unter dem Namen einersozialistischen Verbindung« welche sich in Hamburg neuerdings gebildet hat, um die W($ des Wirthes Hartmannn für den 2. hamburgischen Reichstag»« Wahlkreis zu befördern", aufGrund des Sozialisten' gesetze« verboten, die bloße Aufforderung zur Einsicht« nähme der Wählerlisten beschlagnahmt und daS sozialistische W a b l k o m i t e(Praast, Ockelmann, Schöning, Hermann- Vater, Jagim und Künzler) unter dem Vorwand unerlaubtee

natürlich geschickt auszubeuten. Spottend weisen sie aus diese Volk»' ttibunen hin, die sich so erstaunlich rasch in die Rollen der einst mit unendlich viel sittlichem Abscheu bekämpften Despoten hinein' zuleben wußten, die so gutin den Stiefeln des Kaiserreich»' einherzuschreiten verstehen, wie ihnen der edle Cassagnac einmal höhnisch zurief. Man nehme daS alles zusammen, sage ich, und beantworte sich dann selbst die Frage, ob eine solche Republik Bestand habe» kann. Von den herrschenden Klassen mit Mißtrauen und Wide*« willen angesehen, vom Volke aber ob ihrer Verlogenheit imme* mehr verachtet, wo soll sie auf die Dauer Halt und Bestand finden? Niemand will der Vater dieses Bastards fein. Jedse wirkliche Republikaner aber wird dieser Republik wahrhaftig keine Thräne nachzuweinen brauchen, im Gegentheil sich fteue», wenn der schändliche Mißbrauch des göttlichen NamenS ein En� hat. Und diese Stellenjäger- und Börsenspieler-Republik, sie wi� ihre weltgeschichtliche Aufgabe mehr als erfüllt haben, wenn da» französische Volk und mit ihm die anderen Völker die graste Lehre aus ihr ziehen, wie blutwenig damit erreicht ist, den eint» Despoten davonzujagen, wenn man andere gleich dafür ein« setzt, daß daS nur heißt die alte Kette einem Andern zum HaltM zu geben, daß die lautesten Freiheitsschreier hinter her, sobald sie erst zur Macht gelangt sind, die nichtswürdigsten Tyrannen wer« den, als echte Parvenü's zehnmal schlimmer und plumper, wie die Despoten von Geburt und daß nur in der unumschräm« testen S e l b st regierung und Selbstverwaltung, wie sie aller« dingS allein die Kommune der Zukunft zu bieten vermaS- wahre Freiheit, wahres Wohlergehen für unS zu finden si1�' (Schluß folgt.)