Und warum fürchtet er sich überhaupt? Ist ein Prinzip gerecht, warum soll man sich fürchten, es zu vertheidigen, und wäre es auch im Hause der Gemeinen? Und warum fürchtet man sich, allein bei solcher Vertheidigung dazustehen? Warum zittert man davor, in einer gerechten Sache ausgezischt zu werden? Doch der Präsident verdammte Alles, was in Beziehung auf die Bewegung einen revolutionären Charakter trägt alles alles Revolutionäre sei unpraktisch. Auch mehrere der anwesenden Delegirten widersetzten sich allen Vorschlägen revolutionärer Natur. Trotz dieser Erklärung des Vorsitzenden und seiner Anhänger in der Versammlung fanden sich einige wenige, die es wagten, zu den zehn Vorschlägen ein Amendement zu beantragen, welches sich zu Gunsten des Ueberganges von Grund und Boden, Minen 2c. Das war für ben in das Eigenthum der Nation aussprach. Das war für den Präsidenten zu viel. Er machte die Antragsteller darauf aufmerk sam, daß sie blos zwei kleine sozialistische Vereine

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liche Besitzer des gesammten Grund und Bodens in seinem Reiche sei, und daß Niemand einen Theil desselben besize oder besitzen könne, sondern Alles, was einer innehabe, sei mittelbar oder un mittelbar von einer Verleihung des Königs abzuleiten nach den Grundsäßen des feudalen Lehnsystems. Diesem System blieben die großen Güter des Königreiches bis zum Jahre 1672 unter: worfen, in welchem das Parlament, bestehend aus Landbesitzern, alle feudalen Lasten abschaffte und die Landbesitzer zu Land­eigenthümern machte, indem es zugleich das Volk, das in dieser Angelegenheit keine Stimme hatte, in ausgiebigem Maße mit Steuern belastete, um die Staatsbedürfnisse zu decken. in die Staatsbedürfnisse zu decken.

Aber bald wurde es sogar den durch Barlamentsakte zu Land: eigenthümern gemachten Herren klar, daß die aufgelegten Verbrauchs steuern allein nicht ausreichten, den Bedürfnissen der Regierung zu genügen. 1689/90 wurden drei außerordentliche Steuern be­willigt von 4 Sch. per 1 Pfd. St. der Bruttoeinnahme des Pfd. St. 1692 wurde eine Akte zur Besteuerung alles Grundbesitzes erlassen, ,, nach der Tare von 4 Sch. per 1 Pfd. St. jährlichen Ein­

repräsentirten". Das war reiner Hohn, denn viele Grundbesitzes im Reiche; sie ung 2,018,704 des

der Anwesenden, welche an den Verhandlungen Theil nahmen, waren bloße Gäste, die nicht den kleinsten Verein vertraten. Aber

auch die große Mitarbeiterin des Vorſizenden verurtheilte das Amendement. Wir sprechen nämlich von Mrs Besant, welche bei vielen für sehr vorgeschritten in den politischen Wissenschaften und sehr revolutionär in Bezug auf die bestehenden Einrichtungen gilt. Dennoch verurtheilte sie die Antragsteller, indem sie erklärte, das Land könne in Voltseigenthum nur verwandelt werden durch Kauf oder Konfistation. As ob eine Zurücknahme des Grund und Bodens durch die Nation im Namen und zum Besten des gesammten Volkes eine Konfistation wäre!? und

Allein die Majorität der Anwesenden schien in dem Wahne befangen, das Parlament werde gewissen Abänderungen der be­stehenden Gesetze zustimmen. Wir aber glauben, daß das Parla­ment, so lange es in seiner jezigen Zusammensetzung besteht, nie das Monopol des Bodenbefizes aufgeben wird. Selbst im Unter­hause verfügt die Landaristokratie über eine ansehnliche Anzahl von Stimmen. Noch schlimmer aber stehen die Dinge im Hause der Lords. In diesem Hause der Unverbesserlichen( incu­rables), wie man es genannt hat, sizen 81, deren jeder ein Befißthum von 1000-5000 Acres) hat; 72 von 5-10,000 Acres; 55 von 10-15,000; 34 von 15-20,000; 45 von 20-30,000; 23 von 30-40,000; 5 von 40-50,000; 9 von 50-60,000; 14 von 60-70,000; je einer befizen 78,000, 87,000, 108,000, 138,000, 191,000, ja einer sogar 609,263 Acres(!). So haben wir im Oberhause 934 Männer mit einem Gesammtbesitze von 5,831,263 Acres, die sie als ihr Privat­Eigenthum in Anspruch nehmen. Nehmen wir die Wahlberichte ( Parliamentary returns ), welche in den letzten vier Jahren veröffentlicht wurden, so finden wir als Grundbefizer verzeichnet: 10,888 mit einem Befiße von 51,885.185 Acres; 2,184 mit 38,875.522; 421 mit 22,880.755 Acres; weiters 100 mit 3,852.000 Acres; sehen wir die schottischen Wahlberichte an, so finden wir, daß 6 Männer 2,794.317 Acres befizen mit einer jährlichen Rente von 446,635 Pf. St.**) Wir haben ferner 955, die ein jährliches Einkommen von 17,899,331 genießen, b. h. so viel als 351,986 Arbeiter verdienen, bei einem Wochenlohn von 1 Pfd. St. Und noch gibt es Leute, welche die Befürwortung revolutionärer Maßregeln zitternd und bebend zurückweisen!

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kommens, welches derselbe hervorbringe oder seinem Werthe nach hervorbringen könne zur Zeit, da die Steuer auferlegt werde". 1697 betrug die Steuer 1,484,015 Pfb. St. 15 Sch. 11% Pence bei einem Steuerfuße von 3 Sch. per Pfd. St. Aber das war nicht genügend, und für 1698 wurde die Grundsteuer wieder auf 2,037,627 Pfd. St. erhöht, oder 4 Sch. per Pfd. St. Dieß war die gesetzliche Lage des Grundbefizes, in welcher er verblieb.

Aber, nachdem sie sich selbst zu Grundeigenthümern gemacht, indem sie alle feudalen Dienste abschafften; nachdem sie durch Parlamentsatte beschlossen hatten, eine Steuer von 4 Sch. per Pfd. St. des Bruttoertrages der Grundrente zu zahlen, sind wir zur Frage berechtigt: sind sie dieser Bedingung ihrer gesetzlich geschaffenen Lage auch nachgekommen? Sicherlich nicht. Von 1692-1770 hätten sie der Schatzkammer 546,000.000 Pfd. St. zahlen sollen und von 1771-1842 936,000.000 fb. St., zusammen also 1,482,000,000 Pfd. St. Was haben sie aber in Wirklichkeit gezahlt? Blos 320,000.000 Bfb. St., so daß fie dem Staate noch 1,162,000,000 Pfd. St. schulden. Ferner be­trug ihre Zahlungspflicht von 1843-1876 988,256.814 Pfd. St., die geleistete Zahlung aber blos 35,381.610 Pfd. St. Diese neue Schuld beträgt also 952,875.204 Pfd. St. Dieß ergiebt mit der früheren Schuld zusammen das hübsche Sümmchen 2,114,865.204 Pfd. St. Nehmen wir endlich das letzte Jahr, für welches man die Berechnung aufstellen kann, so finden wir, daß blos 1,072.170 Pfd. St. gezahlt worden sind, anstatt 36,695.790 Pfd. St., so daß ein unbezahlter Rest von 35,623.620 Bfb. St. verblieb. Der Steuerfuß ist nämlich so weit gesunken, daß er für das Vereinigte Königreich statt 4 Sch. per Pfd. St. weniger denn 2 Pence per Pfd. St. beträgt.

Die großen Landbesitzer sind nicht zufrieden damit, sich durch das Gesetz zu Landeigenthümern gemacht zu haben; sie sind nicht zufrieden damit, das Gesetz verachtet zu haben, indem sie die Tare von 4 Sch. per Pf. St. nicht zahlten; sie erlaubten sich auch Eingriffe in die Volksrechte, oder vielmehr in das Gemein­land, das bis dahin noch dem Volte gelassen war. Wir finden, daß von 1760-1835 nicht weniger als 3,742 Parlamentsakte erlassen wurden, durch welche 6,840.540 Acres in Besitz genommen und in Privateigenthum umgewandelt( enclosed) wurden: Bis 1876 aber hat man mehr denn 800,000 Acres zu Privatbesitz gemacht, und noch immer nimmt das Werk der Beraubung des Volkes durch Parlamentsakte seinen Fortgang.

Pitanj

( Schluß folgt.)

Sozialpolitische Rundschau.

Wir wollen nun einen allgemeinen Ueberblick der Landfrage, wie sie jetzt in England steht, geben. In Folge der normannischen Eroberung nahm Wilhelm von der Normandie den ganzen Grund und Boden des Königreichs in Besitz. Dabei behielt er für sich selbst 1,422 Ritterlehen und außerdem noch weite Strecken un­bebauten Landes. Seinem Neffen gab er die ganze Grafschaft Chester ; dem Earl von Montique gab er 973 Güter, dem Earl von Moreton 793. Obo Bischof von Bayeaux erhielt 439; und der Earl de Wam 294 Güter. Das ganze Land theilte er in 700 große Baronien und 60,215 Ritterlehen, jedes von 680 Jun astuju bis 800 Acres. Der Richter Blackstone, der große englische id tied dis Kommentator der Landesgefeße, sagt in seinem Kapitel über die englischen Lehnsverhältniffe( English Tenures ): Jn Folge dieser Veränderung wurde es ein Grundgesetz und nothwendiges Prinzip, obgleich in Wirklichkeit, auf unsere englischen Lehnsverhältnisse angewendet, nur eine Fittion, daß der König der einzige ursprüng­1.58 preußische Morgen. D. Uebers. **) Ein Pfund Sterling 25 Franken oder 20 Mark. Es zerfällt in 20 Schilling= 1 Fr. 22 Cts. oder 1 Mk., der Schilling in 12 Pence oder Deniers. D. Uebers.

*) 1 Acre

=

30-49 Are oder:=

Feuilleton.

ad mainide

Am Sarge eines Cäsaren. Ein Brief aus Heuchelland". Von Heinrich Löwe . ( Fortsetzung.)

Indeß, das französische Proletariat de: Städte ist zum Unglüd für diese Republik doch nicht mehr ganz so das ewige Kind, als welches die Klugen das Volk zu behandeln gewohnt sind. Es sah und sieht immer mehr ein, daß man ihm den Namen statt der Sache gegeben, immer ungestümer verlangt es zu der Form auch noch den lebendigen Inhalt, eine echte, wirk: liche Republik statt dieser Republik zum Lachen. Denn das Volt, es versteht unter der Republik etwas anderes, als die vornehmen Satten,- nämlich vor allem ordentliche Ernährung, genügende Beschäftigung, Bildung, kurz Wohlsein für Alle. Je ungestümer aber von untenauf vorwärts gedrängt wird, desto schwüler wird es den Herren da oben bei ihrem Versuch", den sie ohnehin nur widerstrebend unternommen, nur als Interregnum, um Zeit zu gewinnen für die Rückkehr zur guten alten Ord­nung".

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So muß es, glaube ich, früher oder später zu einer Klärung des jetzigen Durcheinander, zu einer Sonderung in ein Hüben und Drüben kommen, in die beiden feindlichen Lager, die einander bekämpfen, so lange es überhaupt eine Menschengeschichte gegeben hat nämlich Herrschende und Beherrschte, Ausbeutende und Ausgebeutete, Genießende und Schaffende. Und jene Eiertänzer bom Schlage Gambetta's, die unter dem weiten und bequemen Mantel ihrer Republik " unversöhnliche Gegensätze zu vereinen, mit ihren tönenden Phrasen dem Riesenkampf Halt gebieten zu tönnen glaubten, den allein die Verschmelzung der beiden Parteien beenden kann sie werden mit ihrem Bersuch" kläglich Fiasto

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injonit dit joc Schweiz .

red gulaf

sid Dark abil

* Die dunkle Angelegenheit der Ausweisung Krapotkins hat doch noch eine Wendung zum Bessern genommen. Die lebhafte Gegenbewegung der über die Verletzung des Asylrechtes empörten Genfer Bevölkerung hat dahin geführt, daß der Justiz- und Polizeidirektor Ador erklärt, er würde Krapotkin den ferneren Aufenthalt in Genf gestatten, sofern zwei niedergelassene und als ehrenwerth bekannte Personen in Genf die Aechtheit seiner Person

machen und das Schicksal aller Hälblinge erfahren: aus beiden Lagern davongejagt und verwünscht zu werden. Da aber ein bleibender Sieg der Partei der Schaffenden leider noch wenig wahrscheinlich ist, so werden auch diesmal die Ordentlichen" schließlich triumphiren(?) und erleichterten Herzens unter den Schutz des angebeteten Säbels zurückkehren. Und derjenige, der dann just bei der Hand sein wird, dem wird die Herrschaft zu­fallen(?), nenne er sich nun Kaiser, König, Diktator oder Gensdarm. Wenn er nur brav versteht, die Flinte schießen und den Säbel hauen zu lassen! Auf wie lange ihm die Herrschaft gefällt, hauen zu lassen! Auf wie lange ihm die Herrschaft gefällt, das ist allerdings eine andere Frage.

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Man nehme zu dieſen allgemeinen sozialen Gegensätzen um nicht zu sagen Unmöglichkeiten die persönliche, rasch wachsende Korruption der herischenden Klique, die Stellenjägerei, das unverschämte Protektionswesen, die Käuflichkeit, den Börsen­schacher selbst der höchsten Beamten, die ekelhaften Balgereien und Zänkereien in der sogenannten Volksvertretung( mit Respekt zu melden); ferner die freche Willkür, mit welcher jede andere Meinung unterdrückt wird Meinung unterdrückt wird die wahrhaft demokratische Presse hat heute mindestens nicht weniger auszustehen, als unter dem Bas- Empire, endlich das Privatleben dieser Herren Repas blikaner, welchen die Ansicht des sonst von ihnen so vielgeschäß'en Robespierre durchaus nicht einleuchten will:« Il faut de la vertu pour être répuplicain», man bedarf der Tugend, um Republikaner zu sein". Gambetta , der einstige Hungerleider des quartier latin ( des Studentenviertels) hält lukullische Prassereien, miethet reichen Herzögen ihre Köche aus u. s. w. Und das an­gesichts der allgemeinen Misère, des raschen Wachsthums der Verbrechen! Schon schreit ihm, wenn er in seiner prächtigen Karrosse daherfährt, das Pariser Volk sein weltgeschichtliches: « A bas les aristos!», Nieder mit den Aristokraten!" nach. Und von solchen Gambetta's und Gambettachen wimmelt Frank­ reich heute. Die ehrlichen Reaktionäre, die den Versuch" nicht mitmachen wollten, also die Monarchisten, wissen all das

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bezeugten. Es ist das nichts anderes als eine verhüllte zurück­❘nahme des Ausweisungsukajes, welche freilich den vorschnellen Genfer Polizeigewaltigen, dessen Schuld es wahrlich nicht ist, wenn seine Macht seinem guten Willen nicht entspricht, nicht gänzlich entlastet, noch die Nothwendigkeit der Sicherstellung des Asylrechtes durch gesetzliche Bürgschaften vermindert, welche aber doch im Vergleich zu ähnlichen Fällen ein verhältnißmäßig be­friedigendes Bild gibt.

Deutschland .

* Der edle Reichstag hat im Lauf der letzten Woche über die zwei wichtigsten Vorlagen der Session, das Militärgesetz und die Sozialistenvorlage, berathen, und zwar wurde die Berathung über das erstere zu Ende geführt, während die über die letztere begonnen hat. Ueber die Militärgesegdebatte ist wenig zu sagen; das Schicksal derselben war von allem Anfang an im Sinn der Regierung entschieden uud so gab man sich kaum mehr die Mühe, Gründe dafür und dagegen ins Feld zu führen.

Wozu auch Gründe? Der einzige Grund, der im neuen Deutsch­

brachte das Militärgele te fich in allen

reich. Nur mit vor. Der Reichstag

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land Werth hat, ist die Macht, und dies überzeugende Argument sprach für das Geseß, das denn auch schließlich mit bedeutender Mehrheit angenommen wurde. Mit Recht kann ein französisches Blatt höhnen:" Die Servilität des deutschen Reichstages findet in der neuen Geschichte nicht ihres Gleichen außer der Unter­thänigkeit der französischen Kammern unter dem zweiten Kaiser­Mühe brachte das Militärgesetz etwas einer Dis­fuffion Aehnliches beugte sich in allen Punkten." Nun, wofür wäre er denn sonst da? Ueber die zweite Berathung der Sozialisten vorlage müssen wir uns heute nur auf einige wenige Angaben beschränken, da durch einen widrigen Zufall(?) bis jetzt weder unser Reichstagsbericht noch der stenographische Bericht in unsere Hände gelangt ist, und wir sonach lediglich auf die gegnerische Presse angewiesen sind. Gleich zu Beginn der Berathung wurde gegen die sozialdemokratische Fraktion eine stand löse Bergewaltigung verübt. Unsere Genossen brachten nämlich gegen eine Reihe von Paragraphen des Sozia­listengefeßes Anträge ein. Statt dieselben nun, der Geschäfts­ordnung gemäß, gesondert bei den betreffenden Paragraphen zur Debatte zu bringen, wobei jeder Antragsteller hätte das Wort erhalten müssen, beschloß der Reichstag zum Zweck der möglichsten mundtodtmachung der Sozialisten, sämmtliche Anträge zusammen zur Debatte zu stellen. Und als Bebel hiegegen empört protestirte und den Reichstäglern zurief: Ihr Gefühl für Gleichberechtigung ist abgeſtumpft", ertheilte ihm der unparteiische Präsident einen " Ordnungsruf". In der Diskussion über die Anträge der Sozial­demokraten sprachen dann unsere Genossen Wiemer, Hasen= lever, Fritsche, Bebel, Kayser und Auer über die durch das Sozialistengesetz und seine Folgen eingetretene vollkommene Rechtlosigkeit der Sozialdemokraten. Die beredtesten Worte verlieh die Erbitterung Bebel:" Wenn man dem Menschen die ein­fachsten bürgerlichen Rechte nimmt, so wird er mit Erbitterung erfüllt; die Unterdrückten ziehen sich verbittert aus dem öffent­lichen Leven zurück, und es greift die Meinung um sich: Nur

die Gewalt kann helfen. Wir treiben einer Katastrophe entgegen und wenn die jeßigen Zustände anhalten, dann dürfte etwas passiren was die Welt that fächlich noch nicht gesehen hat, und die herrschenden Klassen dürften unter der Macht des erbitterten

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Proletariats schlecht wegkommen! Wenn Sie heute nicht hören wollen, so werden Sie dann fühlen müssen"! Die Verblendeten wollen aber nicht hören und war die sonstige Berathung eine so bedeutungslose, als ob es sich um das Gleichgültigste von der Welt handelte. Aber nur ein wenig Geduld, die Sache wird den Herren schon noch ernster vorkommen!

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Eine vortreffliche Jllustration hat das angeblich unange­tastete Wahlrecht unter dem Ausnahmegesetz in Hamburg erfahren. Die dortige Polizei hat nämlich die sozialdemokratische Agitation unter dem Namen einer sozialistischen Verbindung, welche sich in Hamburg neuerdings gebildet hat, um die Wahl des Wirthes Hartmannn für den 2. Hamburgischen Reichstags­Wahlkreis zu befördern", auf Grund des Sozialisten= gefetes verboten, die bloße Aufforderung zur Einsicht nahme der Wählerlisten besch I a gna h m t und das sozialistische Wahlkomite( Praast, Odelmann, Schöning, Hermann, Vater, Jagim und Künzler) unter dem Vorwand unerlaubter

natürlich geschickt auszubeuten. Spottend weisen fie auf diese Volks tribunen hin, die sich so erstaunlich rasch in die Rollen der einst mit unendlich viel sittlichem Abscheu bekämpften Despoten hinein­zuleben wußten, die so gut, in den Stiefeln des Kaiserreichs" einherzuschreiten verstehen, wie ihnen der edle Cassagnac einmal höhnisch zurief.

Man nehme das alles zusammen, sage ich, und beantworte fich dann selbst die Frage, ob eine solche Republik Bestand haben kann. Von den herrschenden Klassen mit Mißtrauen und Wider willen angesehen, vom Volte aber ob ihrer Verlogenheit immer mehr verachtet, wo soll sie auf die Dauer Halt und Bestand finden? Niemand will der Vater dieses Bastards sein. Jeder wirkliche Republikaner aber wird dieser Republik wahrhaftig feine Thräne nachzuweinen brauchen, im Gegentheil sich freuen, wenn der schändliche Mißbrauch des göttlichen Namens ein Ende hat. Und diese Stellenjäger und Börsenspieler- Republik, fie wird ihre weltgeschichtliche Aufgabe mehr als erfüllt haben, wenn das französische Volk und mit ihm die anderen Völker die große Lehre aus ihr ziehen, wie blutwenig damit erreicht ist, den einen Despoten davon, ujagen, wenn man andere gleich dafür ein­setzt, daß das nur heißt die alte Kette einem Andern zum Halten zu geben, daß die lautesten Freiheitsschreier hinter her, sobald sie erst zur Macht gelangt sind, die nichtswürdigsten Tyrannen wer­den, als echte Parvenü's zehnmal schlimmer und plumper, wie die Despoten von Geburt und daß nur in der unumschränk testen Selbst regierung und Selbst verwaltung, wie sie aller­dings allein die Kommune der Zukunft zu bieten vermag, wahre Freiheit, wahres Wohlergehen für uns zu finden sind. ( Schluß folgt.)

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