hinein. Das war die sanfte Umarmung der Bourgeois- Republik,| zu verstärken. Woher aber rekrutirt sich nun unsere Partei? Biszu verstärken. Woher aber rekrutirt sich nun unsere Partei? Biswelche nichts besseres verlangte, als Frankreich zu seiner größeren her keineswegs lediglich aus den alleruntersten BevölkerungsSicherheit und Ordnung an den Dezembermann zu verkaufen. schichten, sondern einfach aus dem Mittelstand und aus denjenigen Aber die muthigen Märtyrer des Juni hatten keinen Augen- Arbeitern, deren Subsistenzmittel es ihnen noch einigermaßen blick der Schwäche. Sie erkannten die Falle, welche man ihnen ermöglichen, selbstständig zu denken. Warum kommt nun die stellte und riefen nicht weniger laut:„ Es lebe die soziale Re- Mittelklasse zu uns? Nun, weil sie, von der Großindustrie volution!" Die Zukunft wird die Antwort auf diesen Ruf geben, ruinirt, von der Verwirklichung unserer Prinzipien Rettung Glaubt nun unser Monopolist, und sie wird für die Bourgeoisie eine drohende sein. Gestern hofft, und das mit Recht. war der Sieg wohl auf Seite der herrschenden Klasse; aber morgen kann das Glück sie im Stiche lassen. Und dann.... Ralli( Hromada).
Durch Nacht zum Licht.
Die Hyänen des Voltes, wie sie einher stolziren, wie sie sich aufblähen in dem von den Arbeitern geschaffenen Reichthum; während doch Alles, womit sie sich umgeben, die Nichtigkeit menschlicher Hoffahrt und Herrlichkeit predigt! Sie umkreisen einen Massenmörder gleich einem Sterne, der ewige Bahnen wandelt und wollen nicht wissen, daß dieser Stern der Abkömmling eines Raubritters, eines Wegelageres, eines Banditen ist. Sie wollen nicht wissen, daß sie selbst nur der leichte Abschaum der menschlichen Gesellschaft sind, daß sie für geleistete Henkersdienste von jenem Massenmörder aus dem Sumpfe, in welchem jener selbst badete, hervorgezogen worden. Wo sind sie hinge kommen, diese blutsaugerischen Müßiggänger, die wie ein Alp auf die arbeitenden Klassen drücken? wird einst die Zukunft fragen; wie sie mit ihrem Herrn und Meister aus dem Nichts in's Dasein getreten, so werden sie eines Tages wieder mit ihm verschwinden. Ein Gewitter wird sich vom politischen Himmel auf sie entladen, dergleichen die Welt noch keins gesehen, und all' ihre Herrschaft und Herrlichkeit in Trümmer schmeißen und sie dahin schwemmen, von wo sie nimmer zurückkehren!
Langsam aber sicher ist die Saat gereift, welche die Unterdrücker und Ausbeuter gefäet; es bedarf nur noch des Tages, an dem die Ernte beginnt, wo die Schnitter die scharfe Sichel anlegen, der alsdann kein Halm entgehen wird. Eidbruch, Arglist und Gewalthätigkeit waren ihre Wege zur absoluten Herrschaft und zur Knechtung ihrer Mitmenschen; Eidbruch, Arglist und Gewaltthätigkeit werden sich gegen sie wenden, wenn sie die Nemesis vor das unerbittliche aber gerechte Voltsgericht fordert. Schon bangt es der Ordnungsgesellschaft vor diesem schrecklichen Gericht; aber sie will sich nicht mit dem seine Rechte verlangenden Volte verständigen, glaubt sich mit roher Gewalt vor ihm schützen zu können und hat sich zum Behufe ihrer Sicherstellung und ihrer Vorrechte allerorts mit einem Polizeisystem umgeben, das das Volk nicht mehr lange erträgt. Der aus Blut und Eisen zusammengefügte neugebackene Kaiserthron fracht bereits in allen Fugen und wird bald aus Rand und Band gehen; und die denselben um gebenden Thrönlein mit. Die schönen Tage von Aranjuez sind vorüber. Dem tollen Fasching folgt der Aschermittwoch und ihm der Kreuzigungstag. Der Hostanaruf des bethörten Volkes ist verstummt, es beginnt die Wahrheit zu erkennen und schreit nach Bestrafung und Vernichtung der Mörder, Räuber und Diebees will Rache und Vergeltung üben an seinen alten Beinigern. Verzweifelnd rief der alte Arndt einst vor mehr als 30 Jahren an der Pforte der Paulskirche zu Frankfurt a. M.:„ Wir sind im vierten Afte; bald fällt der Vorhang. Aber das Spiel ist noch nicht aus. Wann wird zum fünften Male aufgezogen werden? Man wird mir entgegenschreien: Was prophezeist du, alter schneeweißer Rabe? Vermagst du Königen und Fürsten mit dem fünften Aufzuge zu drohen? Nein! nein! Ich drohe nicht, ich weiffage ganz still und ruhig. Meine Füße stehen im Grabe, meine Augen werden hinter dem Aufzuge nichts Irdisches mehr sehen: Ich drohe mit keinem Zeichen; sondern der Alte, der Tag, Gott, droht mit dem seinigen." Wohlan, der vierte Aft ist aus! Wir stehen vor Beginn des fünften; schon erklingen die Akkorde der Ouvertüre. Nur noch wenige Augenblicke der Weltgeschichte und der Vorhang hebt sich das Spiel beginnt. Der Anfang wird vielleicht ein schrecklicher sein. Doch das Volk wird bald seine Tyrannen vernichtet haben. Dann folgt der Völkerfrieden, dann folgt der Völkerfrühling.
Bis dahin, Genossen, die Sache des Volkes hoch halten und sei der Kampf noch so schwierig! Und wenn dann der Ruf zum Kampfe für die Freiheit erschallt, dann laßt uns vereint das rothe Banner schwingen, dann laßt uns vereint die Freiheit erringen!
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Gegen das Tabaksmonopol.
M.
Jn Nr. 23 und 24. des„ Sozialdemokrat" unternimmt es ein Parteigenosse, uns zu beweisen, daß unsere Partei für das Tabaksmonopol" eintreten müsse, wenn dieselbe taktisch richtig handeln wolle. Um ohne lange Umschweife zur Sache zu fommen, will ich also gleich erklären, daß mich die Ausführungen dieses Genossen durchaus nicht von der Richtigkeit seiner Auffassung überzeugt haben, und will hinzufügen, daß dasselbe bei vielen andern Genoffen der Fall ist. Ich will, um den Raum unseres Organs nicht zu sehr in Anspruch zu nehmen, nicht unserm Genossen in seinen einzelnen Ausführungen folgen, und zwar umsoweniger, als, nach meiner Ansicht. mit denselben eigentlich nur um den Brei herumgegangen wird. Ich beschränke mich darauf, zwei Punkte hervorzuheben, die nach meinem Dafürhalten für jeden Sozialdemokraten entscheidend sein sollten bei der Monopolfrage.
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Zunächst sagt der Genosse, indem er zugibt, daß durch Einführung des Tabakmonopols die kleinen Kapitalisten ruinirt werden: Ich glaube, es ist nicht unsere Aufgabe, die kleinen Kapitalisten in ihrem noch dazu elenden Zustande zu erhalten, sondern vielmehr, sie sobald als möglich daraus zu erretten." Von diesem ganz richtigen Sate kommt nun aber unser Freund zu einem ganz falschem Schlusse, nämlich zu dem, daß es nun auch von uns recht und praktisch gehandelt sei, wenn wir durch Befürwortung des Monopols im heutigen Staat die kleinen Kapitalisten, bezw. dei. Mittelstand ruiniren oder ruiniren helfen. Ich will nun keine Gefühlspolitik treiben, sondern rein praf tisch verfahren, gebe aber gerade deshalb folgendes zu bebenken. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß es bis zur bevorstehenden Entscheidung unseres Kampfes unsere Pflicht ist, unsere Reihen
daß diese ruinirten Kleinkapitalisten 2c. so leicht zu uns kommen würden, wenn wir diejenigen wären, die durch unser„ Mitthun" fie ruinirt hätten? Nein, gewiß nicht, denn das wäre widernatürlich, es wäre eine Anerkennung des zwar landläufigen, aber teineswegs wahren Srichwortes:" Frische Hiebe, neue Liebe". Nein, wir wollen praktisch sein. Wir brauchen den Mittelstand und die kleinen Kapitalisten zur Verstärkung unserer Reihen. Deshalb wollen wir sie zu uns heranziehen, nicht aber direkt mitthun zu ihrem Ruin; das wird schon von andern besorgt, und zwar gründlicher und schneller, als wie es durch das Tabakmonopol geschehen würde. Wir aber haben dann reines Gewissen und offene Hand und können sagen: Seht ihr, wer euch ruinirt, seht ihr, wer euer Feind ist? Kommt zu uns und helft kämpfen helft kämpfen zur Vernichtung unseres gemeinsamen Feindes! Feindes! Das allein ist ehrlich und praktisch.
Viel wichtiger und entscheidender scheint mir aber der zweite Punkt, den ich einwenden möchte. In unserm Programm fordern wir die Einführung einer progressiven Einkommensteuer an Stelle aller indirekten Steuern. Daraus folgt wohl, daß wir auch keine neuen indirekten Steuern einführen helfen wollen. Und dieser Theil unseres Programms ist derjenige, mit dessen möglicher Verwirklichung im jezigen Staat wir uns positiv an der Gesetzgebung betheiligen wollen. Wie ist es nun denkbar, daß unsere Abgeordneten für das Monopol stimmen können, ohne sich einer Verletzung unseres Programms schuldig zu machen? Dies scheint mir einfach unmöglich. Für das Monopol stimmen und wirken, halte ich für einen Vertrauensbruch den Wählern gegenüber, für einen Verrath unserer Grundsätze.
Die Einführung des Monopols ist die Einführung einer indirekten Steuer, ja es ist mehr als das, es ist ein vollständiges Aufgeben jedweden Budgetbewilligungsrechts. Letzteres mag im deutschen Reich schon sehr verstümmelt sein; sollen wir aber deshalb zur vollständigen Vernichtung desselben beitragen? Gewiß nicht. Das Monopol in den Händen der Regie: rung ist die Steuerschraube ohne Ende, und zwar das Anschrau ben derselben abhängig nur allein vom Willen Bismarcks. Hat Bismarck einmal das Monopol, so wird er nicht mehr lange Gesetzesvorlagen machen, wenn er Geld braucht, sondern wird einfach seine Monopolbeamten anweisen, den Preis Kurant zu revidiren. Bismard das Monopol geben, ist gleich dem abgeschossenen Pfeil, dessen Flug nicht mehr zu dirigiren oder aufzuhalten ist, der aber sein Ziel, die Tasche des Steuerzahlers, sicher empfindlich treffen würde.
Ich glaube, diese beiden Einwendungen genügen, um die Parteigenossen zu überzeugen, daß es nicht unsere Aufgabe sein kann, für das Monopol zu wirken und zu stimmen. Ich will nur noch einen Punkt, gewissermaßen als Kuriosum, erwähnen.
Unser Monopolist meint, bei Einführung des Monopols wür den die Arbeiter Entschädigungssummen bekommen, mit denen sie dann nach den Ländern der freien Industrie auswandern können. Ich habe meine Feder nicht in Gift, sondern nur in Dinte getaucht, und deshalb will ich es nur einen hohen Grad von Sanguinismus nennen, den unser Freund in dieser Ansicht entwickelt. Arbeiter entschädigen! Lächerlich! Fabrikanten, auch allenfalls Detaillisten wird man vielleicht entschädigen, aber Arbeiter beiter wozu denn? Dann wird man einfach sagen:„ Wir gestatten euch allergnädigst, euch jetzt von„ Uns" ausbeuten zu lassen, während euch früher X. und Y. ausbeuteten; wenn euch aber das nicht gefällt, nun dann könnt ihr gehen und einen andern Käufer für zuer Blut und eure Knochen suchen damit basta!"
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Ich sage also: Nicht für, sondern gegen das Monopol. Gegen das Monopol, weil es gegen unsere Grundsätze ist; gegen das Monopol, weil es eine Ausbeutung des Volkes ist; gegen das Monopol, weil es uns den Mittelstand verfeinden hilft; gegen das Monopol überhaupt, weil für den Arbeiter und für unsere Partei auch nicht ein einziger Vortheil dabei herauskommt, wohl aber zahlreiche Nachtheile. Machen veränderte so läßt läßt sich Verhältnisse veränderte Taktik nothwendig, so dagegen nichts sagen; wenn aber diese neue Tattit" nicht im Einklang steht mit unserm Programm, dann wollen wir nichts davon wissen. Vor allem Andern: keine Verlegung unserer Grundsätze!
H. Rackow.
* Die in unserer Nr. 24 angezeigte infame Denunziation des Herrn Hasselmann hat ihren Zweck bereits erreicht. Auf Grund derselben hat die Hamburger Staatsanwaltschaft gegen die Gen. Auer, Derossi und Garve einen Prozeß wegen Zuwiderhandlung gegen das Sozialistengeses, bezw. Vornahme verbotener Sammlungen eingeleitet, in welchem der Denunziant Hassel mann als Kronzeuge fungiren wird! Es steht zu erwarten, daß Herr Hasselmann folgerichtig sein und nun der Staatsanwaltschaft und dem Gericht auch die sämmtlichen ihm bekannten Geber und Empfänger denunziren und überliefern wird. Denn wenn man etwas schon einmal thut, so soll man es auch gan; thun, und ein ganzer und von dem Eifer seines Dienstes gan; thun, und ein ganzer und von dem Eifer seines Dienstes befeelter Denunziant und Polizeispiel ist jedenfalls in gewiffem Sinne achtenswerther, als ein halber, der seine Brodherren um den Lohn betrügt.
Indessen ist keineswegs zu befürchten, daß Herr Hasselmann auf halbem Weg stehen bleibt. Wie nämlich neuere Berichte melden, haben weitere perfideste Denunziationen Hasselmann's gegen die Hamburger Genossenschafte buddruckerei den Ergegen die Hamburger Genossenschaftsbuchdruckerei den Erfolg gehabt, daß die Regierung gegen die genannte Druckerei
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eines der wenigen ehemaligen Parteiinstitute, deren Zugrunde richtung dem Sozialistengesetz nicht gelang- eine Untersuchung
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wegen Unterstüßung verbotener sozialistischer Propaganda eingeleitet hat, welche auf Schließung, d. h. Zugrunderichtung der Druckerei abzielt. Als Vorwand für den beabsichtigten Gewaltstreich wird die, für alle mit den Verhältnissen einigermaßen Vertrauten ebenso lächerliche als empörende Lüge angeführt, daß die Gelder der genannten Druckerei für Unter haltung des„ Sozialdemokrat" verwendet würden! Einen Beweis für diese Behauptung wird man freilich nicht erhalten können, da auch Herr Hasselmann zu dessen Lieferung nicht im Stande ist. Indessen kommt es ja der Regierung auf einen solchen gar nicht an; ihr ist es genug, einen scheinbaren „ Rechtsgrund" zur Schädigung der Genossenschaftsdruckerei zu haben, und im Besitz desselben wird sie mit der Vergewaltigung nicht zaudern.
Ueber den schur kischen Anstifter dieser neuen Verfolgungen haben wir, in seiner Eigenschaft als früheres Parteimitglied, nichts mehr zu sagen; als solches ist er gerichtet. Aber der erbärmliche Denunziant sei hiemit auch vor allen ehrlichen Menschen ohne Rücksicht auf ihre politische Meinung an den Schandpfahl geschlagen, von dem ihn nichts mehr befreien wird.
H
Man darf begierig sein, was Herr Most zu den Heldenthaten seines neuesten Freundes, den er als einen unserer besten Genossen"( Nr. 24) bezeichnet( wie er früher über denselben dachte, darüber siehe„ Sprechsaal") sagen wird.
* In Nr. 25 der Freiheit" befindet sich folgende Notiz: „ Um mit Zürich und Leipzig eine gründliche General= abrechnung zu halten... soll alsbald eine Broschüre publizirt werden, die jedem völlig die Augen öffnen wird." Mit Bezug auf diese Ankündigung erhalten wir von dem notoriſch mit Bestellung von Zeitungen und Schriften für das Berliner Polizeipräsidium beauftragten Kommission är eine Bestellung, in welcher( unter Beilage von Geld) um Lieferung der genannten Broschüre sofort nach deren Erscheinen ersucht wird. Die Polizei kann demnach die ihr zweifellos erwünschten und nutzbringenden Enthüllungen"( ähnliche von Herrn Hasselmann haben ihr ja bereits so erfreuliche Erfolge gebracht) kaum erwarten. Man sieht, daß die Wirksamkeit gewisser Leute in London von großem Intereffe für die Hrn. Eulenburg, Madai und Gen. ist.
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Wir halten die erwähnte Bestellung und Geldsendung, welche bei uns an die unrechte Stelle kam, zur Verfügung der Verfasser und Herausgeber der Generalabrechnung in London .
Sozialpolitische Rundschau.
* Die organisirte Arbeiterschaft der Alpenrepublik hat sich endlich zum Widerstand gegen die schändlichen Versuche der Bourgeoisie auf Durchlöcherung und Beseitigung des, ihrer Ausbeutungssucht wenigstens einige Zügel anlegenden Fabrikgesetzes aufgerafft. Zum Zweck der Berathung über die den gefahrdrohenden Fabrikantenwühlereien gegenüber zu ergreifenden Schritte und der Einleitung einer einheitlichen, kraftvollen Agitation nicht nur für die ungeschwächte Aufrechterhaltung des bestehenden Fabrikgesetzes, sondern auch für dessen endliche ehrliche Durch-war auf den letzten Sonntag den 27. Juni vom führung, Zentralausschuß der Arbeiter und Grütlivereine des Bezirks Zürich eine Delegirtenversammlung sämmtlicher fabrikgesetzfreundlichen Vereine, Behörden und Zeitungen einberufen. Dieselbe war von ungefähr 60 Abgeordneten der verschiedenen Arbeiterorganisationen besucht, von denen jedoch leider nur eine sehr mäBige Zahl auswärtigen Kantonen angehörte. Nach einer Berichterstat tung des Gen. Greulich und einem interessanten Vortrag des Gen. Kautsky über die Nothwendigkeit und den günstigen Einfluß der Fabrikgeseze in sittlicher, gesundheitlicher und wirthschaftlicher Beziehung, sowie nach einer lebhaft geführten Berathung faßte die Versammlung einstimmig folgende Beschlüsse: Die organisirte Arbeiterschaft der Schweiz steht 1) einmüthig für die Aufrechterhaltung des schwer errungenen und durch die Bundesverfassung verheißenen Fabrikgesetzes; 2) begehrt entschieden eine genaue und strenge Vollziehungsverordnung zum Fabrikgesetz, indem Gesetze, welche zum Schuße der Arbeiter erlassen find, ebenso streng durchgeführt werden müssen, als solche, welche ihnen Pflichten auferlegen; 3) verlangt ein Haftpflichtgesetz für alle gewerblichen Arbeiter( gleich dem Eisenbahn- Haftpflichtgeſetz), um der leichtfertigen Gefährdung der Arbeiterleben ein Ende zu machen; 4) ersucht den Bundesrath um Anknüpfung von Ver handlungen mit den Regierungen anderer industriellen Länder zur Anbahnung einer internationalen Arbeitergesetzgebung( nach Art der Genfer Konvention und des Weltpostvertrags); 5) be auftragt das Bundeskomite des Arbeiterbundes und das Zentralkomite des Grütlivereines zur Einleitung einer einheitlichen Agitation in der ganzen Schweiz . Agitation in der ganzen Schweiz . Weitere Beschlüsse betrafen die Aufbringung der für die Agitation nöthigen Geldmittel.
Wir brauchen nicht erst zu sagen, daß den Bestrebungen der schweizerischen Arbeiter zur Wahrung ihrer schwer erkämpften Rechte nicht nur unsere, sondern der ganzen deutschen Sozialdemokratie brüderlichste Sympathien gehören und daß wir ihnen den besten, vollsten Erfolg wünschen. Ein solcher ist jedoch nur dann zu hoffen, wenn sich die schweizerischen Arbeiter den unermüdlichen Eifer und die Zielbewußtheit ihrer Gegnerin, der Bourgeoisie, zum Muster nehmen und thatkräftiger und opfermuthiger für ihre Sache eintreten, als es während der letzten Jahre der Fall war. Andernfalls ist ihnen eine Niederlage sicher, und das schlimmste wäre, daß die Arbeiter die Schuld daran sich selbst beizumessen hätten.
* Endlich ist der nachgerade eben so langweilige als efle Handel zwischen der preußischen Regierung und dem Landtag über die famose Kirchenvorlage zu Ende. Wie wir bereits ankündigten, sind die edlen Nationalliberalen oder wenigstens ein Theil von ihnen, trotzdem es ihr liebstes Steckenpferd, ben„ Kulturtampf" betraf, in letzter Stunde richtig wieder über den Stock gesprungen und haben durch ein herzhaftes Kompromißchen die