Erscheint

wöchentlich einmal

in

Zürich  ( Schweiz  )

Verlag

A. Herter, Industriehalle

Riesbach  - Zürich  

Poßtsendungen

franco gegen franco. Gewöhnliche Briefe

nach der Schweiz   tosten Doppelporto.

N: 32.

Der Sozialdemokrat

Internationales Organ

der Sozialdemokratie deutscher   Zunge

Sonntag, 8. Auguft.

Avis au die Korrespondenten und Abonnenten des Sozialdemokrat".

Da der Sozialdemokrat" sowohl in Deutschland   als auch in Oesterreich   verboten ist, bezw. verfolgt wird und die dortigen Behörden sich alle Mühe geben, unsere Verbindungen nach jenen Ländern möglichst zu erschweren, resp. Briefe von dort an uns und unsere Zeitungs- und sonstigen Sendungen nach dort abzufangen, so ist die äußerste Vorsicht im Postverkehr nothwendig und darf teine Vorsichtsmaßregel versäumt werden, die Briefmarder über den wahren Absender und Empfänger, sowie den Inhalt der Sendungen zu täuschen, und letztere dadurch zu schützen. Haupterforderniß ist hiezu einerseits, daß unsere Freunde so selten

Die sogenannte Volkspartei  ".

Aus Süddeutschland  , 20. Juli. Genosse K. hat mir und vielen Freunden in Nr. 29 aus der Seele gesprochen. Ich tenne bas Denken und Treiben dieser Volksmänner" seit Jahren, weil ich lange genug Gelegenheit hatte, die Herren in nächster Nähe zu betrachten.

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Sie heißen sich Demokraten; sie haben ein Programm, das ziemlich radikal gefaßt ist: aber sie kümmern sich nicht um die darin aufgestellten Grundsätze. In den Stadtvertretungen zu Mannheim  , Eßlingen   und Göppingen   votiren sie ohne Skrupel das Oktroi, d. h. die indirekten Steuern auf unentbehrliche Lebensbedürfnisse, trotzdem sie vor den Wahlen das Gegentheil versprochen haben. Die badischen Abgeordneten v. Feder und F. Schneider, Auch- Demokraten, stimmten für ein reaktionäres Wahlgesetz und für indirekte Steuern; fie beantragten selbst eine

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1880.

als möglich an den Sozialdemokrat", resp. dessen Verlag selbst adressiren, sondern sich möglichst an irgend eine unverdächtige Adresse außerhalb Deutschlands   und Oesterreichs   wenden, welche sich dann mit uns in Verbindung feht; anderseits aber, dak auch uns möglichst unverfängliche Zustellungsadressen mitgetheilt werden. In zweifelhaften Fällen empfiehlt sich behufs größerer Sicherheit Rekommandirung. Soviel an uns liegt, werden wir gewiß weder Mühe noch Kosten scheuen, um trotz aller ent gegenstehenden Schwierigkeiten den Sozialdemokrat" unsern Abonnenten möglichst regelmäßig zu liefern.

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mit Stimmen zu brüsten, die sie, z. B. in Mannheim  , Frank­ furt   und Fürth   u. s. w. zum guten Theil nur durch uns er halten haben, was aber Herrn Sonnemann z. B. nicht hindert, von den 7000, volksparteilichen" Wählern Fürths zu faseln und zu prahlen.

In Mannheim   und Eßlingen  , ebenso in" Fürth   dürfte bei einer allenfallsigen Stichwahl unsere Enthaltung genügen, um den Herren eine sichere Niederlage zu verbürgen; in Frank­ furt   müßten wir für den Gegner stimmen, wenn wir das gleiche Resultat erreichen wollen. Hierüber sich auszusprechen, ist Sache der Frankfurter   Genossen. Ich meinerseits würde aus taktischen Gründen auch dies befürworten, damit die Herren gezwungen sind, mit uns als Macht zu rechnen und ihre bisherige Hoch­näßigkeit aufzugeben.

M. O.

Aenderung in der Stäbteordnung und des städtischen Wahlrechtes Ueber die nächsten die nächsten Aufgaben Aufgaben der sozia­

zu Gunsten der besitzenden Klassen, einzig aus dem Grunde, weil sie in Mannheim   auch in der zweiten Wähler­klasse sich von den Sozialisten bedroht sehen. Darum Verschärfung des Klassenwahlsystems. Herr Schneider befür­wortete in der badischen Kammer eine Vermehrung der Mann­ heimer   Polizei mit der Motivirung, daß trotz des Sozialisten gesetzes das Feuer noch unter der Asche glühe. Er er­fuhr freilich von dem nationalliberalen Staatsanwalt(!) Kiefer eine niederschmetternde Zurechtweisung, indem Letzterer aus führte, daß aus politischen Gründen keine Polizeiverstärkung nöthig sei.

Herr Kröber in München   hat seinerzeit der Polizei die Zusage ertheilt, er werde keinem Sozialisten das Wort geben, wenn die Polizei die Abhaltung der volksparteilichen Versammlung gestatte. Dieses unwürdige Versprechen hielten die Herren sorgfältigst ge­heim; erst durch die Veröffentlichung der amtlichen Aktenstücke erhielt man Kenntniß von dieser Bethätigung volksparteilichen Freiheitsfinnes und Mannesmuthes. Die Volksparteiler in Vai hingen erhoben erst vor wenigen Wochen ein Zeter- und Jammer geschrei, weil ein Offiziöser sie in den Verdacht sozialdemokratischer Gesinnung zu bringen suchte. Mit wahrhaft poffierlicher Ents rüstung wiesen sie diese unwürdige Verläumbung und nichts würdige Ehrabschneiderei" zurück. Sie stellen sich demnach auf den Standpunkt jenes Richters, welcher schon die Bezeichnung " Sozialdemokrat" als Beleidigung erklärte. Als auf dem letzten Parteitage der Volkspartei von einer Seite ein Zusammengehen mit uns bei den nächsten Wahlen proponirt ward, ging ein Schauder der Angst durch alle Reihen. Sie sehen sich schon auf gelöst, überwacht und unter dem Ausnahmegesez, die tapferen Herren. Dagegen ist die Vereinigung mit den gesinnungsver: verwandten Fortschrittlern preußischen Musters angebahnt und vom Hauptmoniteur der Partei, der Frankfurter 3tg.", that sächlich so gut wie vollzogen. Dies letztere Blatt ist heute nichts weiter, als ein Vertreter der manchesterlichen Freihändler avec phrase.

Wären die Herren mindestens politisch wahrhaft radikal, so könnte man doch bis zu einem gewissen Punkte mit ihnen zusammengehen. In Wirklichkeit steht es aber mit ihrem angeb lichen Freifinn um kein Haar besser, als bei ihren französischen Verwandten, den Opportunisten Gambetta's. Was die Bourgeoisie in Wahrheit freiheitlich zu bieten gedenkt, das hat sie dort, wo fie jetzt bas Heft in der Hand hat, deutlich bewiesen. Das Lob, welches die Bourgeois Demokratenpresse dem gambettistischen System so reichlich zollt, zeigt uns zur Genüge, weß Geistes Kinder die Herren sind. Ueber die Auflösung ihrer Münchener  Versammlung hat die ganze volksparteiliche Presse einen Spektakel gemacht, als ob die allerschändlichste und unerhörteste Unthat verübt sei; an den niederträchtigen Ausweisungen der gambet tistischen Polizei schleichen sie sich entweder ganz stillschweigend oder mit ein paar kurzen, verlegenen Bemerkungen vorbei. Es hat ja nicht Herrn Sonnemann getroffen.

Nicht als ob ich alle über einen Kamm scheeren wollte. Es gibt unter der Partei einzelne Elemente, die es mit den freiheitlichen Grundsätzen wirklich ernst meinen und nur nicht Einfluß genug besitzen, um sie zur Geltung zu bringen. Aber nach diesen We­nigen fönnen wir die Gesammtpartei nicht beurtheilen. Sie ver schwinden allzusehr in der trägen gesinnungslosen Masse. Wie wäre es sonst denkbar, daß bisher die volksparteiliche Presse der Pariser Kommune   gegenüber eine Stellung einnehmen konnte, die sich von der Reaktion in keiner Weise unterschieb? Man hat doch sonst Kritik zu üben gewußt; wie kommt man dazu, alle Schmähungen und Verleumdungen gegen unsere französischen un­glücklichen Brüber mit wahrem Behagen nachzubrucken? Es gibt teine andere Antwort, als daß hier der Geist der einen real: tionären Masse" sich offenbarte.

Mit dem Vorschlage also, den Herren namentlich gelegentlich der nächsten Wahlen eine derbe Lektion zukommen zu lassen, werden sicherlich die meisten süddeutschen Genossen einverstanden sein. Müssen doch die Volksparteiler alsdann aufhören, sich

listischen Partei Oesterreich's.

r. Aus Desterreich, Mitte Juli.

So schwer die Aufgabe ist, in dem Lande der Unwahrschein lichkeiten" für die Zukunft vorzusorgen, zumal für die Zukunft einer Partei, die die Gesetzmäßigkeit der sozialen und geistigen Entwicklung zur Voraussetzung hat und nur auf deren Erkennt­niß weiterzubauen vermag, so kann sich doch die sozialistische so kann sich doch die sozialistische Partei Desterreichs heute nicht mehr der Pflicht entziehen, unter Berücksichtigung der bestehenden materiellen und politischen Ver­hältnisse an den Wiederaufbau der nun fast gänzlich zerfallenen Organisation und an die Feststellung einer Taktik heranzutreten, die dadurch den sichersten Erfolg verbürgt, daß fie auf der ob: die dadurch den sichersten Erfolg verbürgt, daß sie auf der ob: jektiven Erkenntniß des Bestehenden und auf dessen geschickter Benützung für die Zwecke der Partei beruht.

Die österreichische Partei ist desorganisirt, ihr Vorgehen in den wichtigsten Fragen nur von augenblicklichen Impulsen diktirt, den wichtigsten Fragen nur von augenblicklichen Impulsen diktirt, die zusammenhangslos und von entgegengesetzten Strömungen beeinflußt sind. Von einer eigentlichen Leitung der Partei ist schon lange keine Rede mehr, seitdem sich die einzelnen Landes­schon lange keine Rede mehr, seitdem sich die einzelnen Landes: organisationen wenig oder gar nicht mehr um die ohnehin nur spärlichen und durchaus unzulänglichen taktischen und agitatorischen Vorschriften der Zentralleitung kümmern. Die Wahrheit schneidet oft schmerzlich in bas eigene Fleisch, aber sie ist doch das Instru oft schmerzlich in bas eigene Fleisch, aber sie ist doch das Instru­ment, welche das Faule von dem gesunden Organismus trennt, und sie ist ein wenn auch schmerzliches, doch nothwendiges Mittel, um letzteren zu heilen. Diese Absicht ist es auch allein, die uns veranlaßt, in diesen Zeilen schonungslos die kranken Stellen aufzudecken, an denen nach unserer Ansicht die Partei in Desterreich leidet; und wir sind überzeugt, daß wir dadurch den beginnenden Prozeß der Neuorganisation nur fördern, keineswegs aber demselben schaden werden, indem wir, frei von jeder per­sönlichen Voreingenommenheit, nur im Interesse der gemeinsamen sönlichen Voreingenommenheit, nur im Interesse der gemeinsamen Sache, auf die Schäden hinweisen, die, wie wir glauben, den Niedergang der sozialistischen   Bewegung in Desterreich verschuldet haben. Es wird dann die Aufgabe der österreichischen Partei sein, zu prüfen, wie weit wir im Rechte sind, und darnach zu handeln.

Vielleicht gibt es solche, welche überhaupt den Niedergang der sozialistischen   Bewegung in Desterreich leugnen, und nur zugeben, daß unter dem wachsenden Drucke des reaktionären Regimes die äußerlichen Kundgebungen nachgelassen haben, daß sich aber innerlich die Partei gekräftigt habe. In gewissem Sinne ist diese von uns früher öfters gehörte Vehauptung auch richtig, und wir haben nie angestanden, sie auch zu der unserigen zu machen, wir haben nie angestanden, sie auch zu der unserigen zu machen, nur mit der Einschränkung, daß zwar das Verständniß der sozia listischen Jbeen im Gros der Partei bedeutende Fortschritte ge­macht hat, daß aber andererseits auch dieses Gros Ueberzeugungs­treuer selbst immer geringer geworden ist.

Jeder unbefangene Kenner der sozialistischen   Bewegung der 60er und der ersten 70er Jahre muß heute zugeben, daß sie mehr mit einem Strohfeuer, als mit der nachhaltigen Gluth wahrer Begeisterung zu vergleichen war. Wo sind heute die Tausende und Abertausende, die damals die Staffage für die äußerlich so imposanten Demonstrationen der sozialistischen   Partei bildeten? Wo die Tansende, die die zahlreichen Gewerk- und Arbeiter­bildungsvereine füllten? Zeigen nicht die Versammlungen und Vereine unserer Partei seit Jahren eine Theilnahmslosigkeit und einen politischen Indifferentismus, wie sie nicht im schreienderen Kontraste zu den Erscheinungen der Jahre 1868-73 gedacht werden können? Es wäre Verblendung, vor diesen Thatsachen die Augen zu schließen, weil sie uns nicht gefallen; forschen wir lieber nach ihren Ursachen und sie werden uns nicht mehr erschrecken, sondern vielmehr anspornen, an ihrer Beseitigung zu arbeiten.

Die Meisten werden schnell mit ihrem Urtheile fertig sein, indem sie, vorausgesetzt, daß sie unbefangen genug sind, die unangenehmen Erscheinungen in ihrem vollen Umfange wahrzu­nehmen, alles auf die seit dem Jahre 1869 stetig gesteigerte reaktionäre Gegenströmung und auf den dadurch herbeigeführten

Druck von oben zurückführen; sie werden sagen, daß bei einer Wiederkehr der kurzen politischen Freiheitsperiode des Jahres 1868 auch die sozialistische Bewegung wieder imposante Dimen­stonen, Vereine und Versammlungen großartigen Charakter an­nehmen würden. Diese Behauptung beruht aber, wie wir in Kürze zu zeigen uns verpflichtet fühlen, nur auf einer ober­flächlichen Beobachtung und schlecht verdauten historischen Re­miniszenzen.

Wenn in Desterreich keine Versammlungen von Sozialisten mehr möglich, wenn keine Gewerk- und Fachbereine oder Arbeiter­vereine gesetzlich zulässig wären, dann würde dieses Verschwinden der sozialistischen   Bewegung aus der Deffentlichkeit jedermann begreiflich sein. Allein solche Vereine existiren, solche Versamm­lungen finden statt, freilich unter Beschränkungen, die in den Jahren 1868 bis 1872 unerhört waren; aber auch die Theil­nahme an den Versammlungen und Vereinen ist eine außer= ordentlich geringe, wenn man sie mit jener in den oben genannten

Jahren vergleicht. Man wird vielleicht einwenden, daß unter dent furchtbaren Drucke der Polizeigewalt die Vereins- und Versamm lungsfreiheit eine solche Einschränkung erfahren habe, daß die öffentliche Agitation eines jeglichen Interesses für die Masse entbehre. Zugegeben; aber dann sollte man doch erwarten, daß eine um so großartigere geheime Propaganda sich entfaltete, um den glimmenden Funken zur lohenden Flamme anzufachen. Und doch ist die geheime Propaganda in Desterreich im Vergleiche mit jener in Deutschland   und Rußland   eine verschwindend ge= ringe, die Zahl derjenigen, die sich ihr widmen, seit Jahren stationär geblieben.

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Welche gewaltigen Mittel entfaltete die sozialistische Agitation anderer Länder in den Perioden reaktionären Uebermuthes, mit welch glänzendem Erfolge parirte sie die Gewaltstreiche der herrschenden Parteien, und mit welcher Paffivität, mit welch lammfrommer Geduld nahm man dagegen bisher in Dester= reich das Unerhörteste hin! Schritt für Schritt wich man zurück, während die reaktionäre Sippe frecher und gemeiner wie irgendwo Gesetz und Recht mit Füßen trat und den Mund des Volkes mit dem Polizeiknebel verschloß. Was hat die österreichische Partei gethan, ihre Propaganda fortzusetzen, seitdem ihr alle durch das Gesez gewährten Mittel entzogen worden? Hat sie neue Wege aufgesucht und der polizeilichen Willkür und Ungesetzlich­keit den ungesetzlichen Widerstand und die Umgehung des Gesetzes entgegengestellt? Zeitweise hat sie es freilich gethan, aber ohne eine einheitliche Organisation, mit unzulänglichen Mitteln, ohne Plan und bestimmtes Ziel, dem Zufall den Erfolg überlassend. Infolge dessen hat sie zwar den Staatsanwaltschaften Stoff zu Anklagen geliefert, für die Verbreitung der sozialistischen   Ideen und für die Revolutionirung der Massen aber nichts geleistet, wenigstens nichts im Vergleich mit den Opfern, die sie bringen

mußte.

Noch mehr; nicht allein, daß sie jene Agitationsmittel fast unbenüßt ließ, welche ihr frische Kräfte zugeführt und ihre Reihen verstärkt hätten, setzte sie die legale Agitation fort, troß­

dem sich schon längst herausgestellt hat, daß dieser Weg in Desterreich absolut nicht zum Ziele führt, sondern nur nußlose Arbeit, und ebenso nuzlose Opfer an Geld im Gefolge hat. Es ist einmal unleugbare Thatsache, daß die österreichische Bewegung im Rückgange begriffen ist und daß ihr jede Einheitlichkeit in der Agitation und Leitung fehlt. Um diese traurige Thatsache zu begreifen und auf ihre Beseitigung hinzuarbeiten, müssen wir einen Rückblick auf die Gesammtentwicklung der Bewegung in Desterreich machen, indem wir dabei die sozialen und politischen Zustände Desterreichs als den Boden untersuchen, auf dem die Bewegung emporgewachsen.

( Fortsetzung folgt.)

* Nachstehende Erklärung ging uns vor mehr als zwei Monaten zu. Abgesehen von dem Grunde, daß die Erklärung keine Unterschrift und auch kein sonstiges Merkmal ihrer Herkunft trug, verweigerten wir in Uebereinstimmung mit deutschen   Partei­genossen den Abdruck aus Gründen, die zu nahe liegen, um einer Erörterung zu bedürfen. Mittlerweile haben aber die Ge nossen, von welchen jene Erklärung an uns geschickt ward, ihr Wort dahin abgegeben, daß sie den Sozialdemokrat" als einziges Parteiorgan anerkennen und den Beschlüssen des kommenden Parteikongresses, den sie als oberste Parteiinstanz anerkennen, sich= gen werden. Unter diesen Zuständen liegt kein Grund mehr vor, den Abdruck jener Erklärung zu verweigern. Sie lautet:

" In Nr. 20 des Sozialdemokrat" veröffentlicht die Redaktion desselben einen Artikel Ein Austritt aus der Partei", in welchem die letzte Rede des Abgeordneten Hasselmann im Reichstage als dessen Austritt aus der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands   hingestellt wird.

,, Vorerst sei konstatirt, daß auf spezielles Befragen die Abgg. Bebel, Vahlteich zc. erklärt haben, daß der Ausschluß des