und froh wieder an die Arbeit. Er hält die Sozialisten offenbar für dumm genug, daß sie sich aufs neue von ihm beschwindeln lassen, wenn er auch freilich dem Frieden nicht genug traut, um sich unmittelbar per­fönlich an sie zu wenden. Deshalb machte er, als er sich vor einigen Tagen zu Spionagediensten hier befand, den Versuch, einen hiesigen Deutschen als Unterspion zur Ausforschung der Sozialisten zu gewinnen. Er versprach dem Manne eine Stelle in Paris mit Fr. 250 Gehalt ( wahrscheinlich beim internationalen Polizeibureau), wenn er sich mit den Sozialisten einlasse und Bericht erstatte. Der Deutsche war jedoch, wenn auch kein Sozialist, ein Ehrenmann, und wies dem Polizeischuft empört die Wege. Mögen die Genossen allerorts, namentlich die an der West­grenze Deutschlands , welche Lehmann gegenwärtig von Basel bis Ostende als Kondukteur(? Briefmarder?) befahren soll, ein wachsames Auge auf den Spion haben und ihn gegebenen Falls gehörig bedienen!

Frankreich .

ganz Frankreich zu hetzen. Wenn die Regierung der Republik in ihren Adern nur ein wenig französisches Blut hätte schreibt der Intransi­geant", so würde sie diese großherziger Männer, welche, selbst auf Ge­fahr ihrer Freiheit, nicht aufhörten, Gunsten Frankreichs einzutreten, mit Begeisterung aufnehmen." Die Regierung wird deshalb von einem Theil der Presse scharf angegriffen, was sie freilich bisher an der Fort­setzung ihrer Polizeithaten durchaus nicht gehindert hat; denn noch aller­neuestens sind mehrere russische und ein italienischer Sozialist ausgewiesen worden und sie sollen noch keineswegs die letzten sein. Aber die Tage der Regierung sind gezählt und es geht mit ihrer Herrlichkeit rasch ab­wärts. Die radikalen Blätter, welche seit einem halben Jahre wie Pilze aus der Erde wachsen und immer energischer werden, verdrängen faft vollständig die halbwarmen nicht Fisch und nicht Fleisch sein könnenden Blätter, während die bonapartistische Zeitungen, welche noch voriges Jahr einen ziemlichen Einfluß auf die hauptstädtische Bevölkerung aus­übten, fast ganz erdrückt sind. Es fehlt nur noch, daß Paris ein voll­ständig sozialistisches, täglich erscheinendes Blatt bekömmt*), dann dürften die Tage von Gambetta's Herrlichkeit bald zu Ende sein. Uebrigens geht es damit so wie so rasend bergab. In der äußeren Politik wollen dem großen Leo sogar seine eigenen Kampfhähne nicht mehr folgen und machen ihm den Vorwurf, daß er in der Orientfrage Frankreich in eine sehr schiefe Haltung gebracht habe. In seinem Wahlkreise Belleville hielt der große gefeierte Redner, wie zum Abschluß des Nationalfestes, ein eigenes Fest, speziell um für die ausgetrocknete Lampe seiner Popu­larität neues Del zu gewinnen, und die Früchte seiner angestrengten ,, staatsmännischen" Thätigkeit, sowie feines letzten Eintretens für die volle Amnestie, einzuheimsen. Doch die Wähler des 20. Arrondissements waren recht undankbar und hatten für die fast unglaublichen Anstreng ungen und Geldkosten, welche dieses Fest dem zukünftigen Präsidenten der Republik und seiner Klique verursachte, wenig Verständniß, indem ihnen das vive Gambetta" in der Kehle stecken blieb und man statt deffen überall den höhnischen Zuruf havez- vous vue Mr. Gam­betta" und die Antwort darauf etime. Trinquet?"( Frau des

dessen Wahl von den Werkzeugen Gambetta's annullirt wurde). Zum Danke für all das Schöne und Gute werden die Wähler bei den künf­tigen Wahlen den Herrn Gambetta zu Hause schicken! Undank ist der Welt Lohn!

* Der jüngst in Paris stattgehabte sozialistische Kreis­fongreß von Mittelfrankreich hat die Bourgeoisparteien aller Farben sowohl die französischen als die ihrer Gesinnungs­genossen im Ausland und namentlich auch in Deutschland bös aus dem Häuschen gebracht. Wurden auf demselben doch nicht allein die Forderungen des Sozialismus mit rücksichtsloser Schärfe ausgesprochen, sondern wagten es doch die Pariser Ar­beiter sogar, ihre Sache von allen bürgerlichen Parteien ohne Ausnahme loszutrennen, sich selbstständig zu machen und, unbe fümmert um gleißnerische Ermahnungen wie brutale Drohungen, den ersten thatkräftigen Schritt zur Bildung einer unabhängigen Arbeiterpartei zu thun! Da ist denn auch nicht zu verwundern, wenn alle Register der Feindseligkeit, von der vorgeblichen Gerings Galeerensträflings und kürzlich zum Gemeinderath gewählten Trinquet, schätzung und dem prahlenden Hohn bis zur giftigen Verläum­dung und grimmigsten Wuth gegen den Kongreß losgelassen wurden, ja, wenn gegen ihn sogar das Groß der bürgerlich radikalen Bresse feindlich auftritt. Die Bourgeoisie sieht, wie die sozialistis schen Arbeiter, ihrer alten Schul- und Fraktionsstreitigkeiten müde, fich endlich zu einer neuen, mächtigen Partei fammeln; und die ,, eine reaktionäre Masse" fürchtet mit Recht nichts so sehr, als die endliche Vereinigung der Arbeiter, mit deren Vollendung ihr Loos besiegelt ist. Der bürgerliche Radikalismus speziell aber weiß wohl, daß, wenn es den Arbeitern, deren Heerfolge ihm doch seine Hauptmacht gab, einmal gelingt, sich selbstständig zu machen, dieselbe für ihn auf alle Zeit verloren und damit auch seine Tage gezählt find. Deshalb sehen wir, wie dieselbe radikale Presse, welche dem vorjährigen Marseiller Kongreß gegen über den gnädigen Gönner spielte, den Pariser Kreiskongreß mit der reaktionären Presse um die Wette bekämpft für uns der beste Beweis, welche Fortschritte die Entwicklung der französischen Arbeiterbewegung seit dem Marseiller Kongreß gemacht hat. Wir können deshalb unsere Pariser Brüder ob der gegen sie gerich teten Angriffe nur beglückwünschen und sie auffordern, auf dem betretenen Weg rüstig fortzuschreiten.

-

-

Der Kongreß theilte seine Beschlüsse wie seine Berathungen in fünf Theile. Hinsichtlich des ersten Theiles, der Haltung der sozialistischen Arbeiterpartei im Wahlkampf" beschloß er in der Erwägung, daß das politische Handeln ein nüßliches Agita­tionsmittel und die Wahlarena ein Kampfplatz ist, den man nicht verlassen darf", die Annahme des von uns bereits früher im Wortlaut mitgetheilten sozialistischen Wahlprogramms, das von den bekannion französischen So­zialisten: Guesde , Lafargue, Malon 2c. unter Mitarbeiterschaft unserer Genossen Karl Marx und Engels ausgearbeitet wurde. - In Bezug auf den zweiten Punkt, das Eigenthum, formu mulirte der Kongreß die sozialistische Lehre mit erfreulicher Klar heit dahin: daß alle Arbeitswerkzeuge und Rohstoffe von der Gesammtheit wieder in Besitz zu nehmen sind und als ein ungetheilter und unveräußerlicher Besitz in deren Händen zu ver­bleiben haben. Diese Wiederergreifung ist mit allen möglichen Mitteln anzustreben." Die drei übrigen Beschlüsse betreffen die Abschaffung des Lohnwesens, die völlige bürgerliche, politische und ökonomische Gleichberechtigung beider Geschlechter und die unentgeltliche und gleiche wissenschaftliche und gewerbliche Er ziehung der Kinder.

-

" 1

Nordamerika.

-

war hier wegen seines schändlichen Lebenswandels von jedem anständigen Menschen, am meisten aber von den Sozialisten gemieden. Er ist an eine Prostituirte verheirathet und läßt sich von ihr unterhalten; er selbst aber trieb dahier Seelenverkauf, indem er Mädchen an die belgischen Bordelle verhandelte. Vor einiger Zeit flohen er und seine Frau wegen eines ge­meinen Vergehens, welches letzterer ein Jahr Zwangsarbeit eingetragen, nach Belgien , von wo sie aber nach kurzer Zeit wieder, und zwar wegen ihres Herumziehens, ausgewiesen wurden. Leider gelang es den Beiden dabei, sich als verfolgte Sozialisten aufzuspielen und einige Genossen in Antwerpen und Brüssel durch Herauslockung von Unterſtützungen zu be­trügen.

Mögen sich die Genussen allerwärts vor den beiden Schwindlern, mit welchen wir und die sozialistische Partei nicht das Geringste gemein haben und ihres schändlichen Lebenswandel wegen selbstverständlich nichts gemein haben können, gen und ihnen im Betretungsfall nicht nur die Thüre weisen, sondern sie auch zur Warnung vor allen als das, was sie sind, brandmarten

Essen, 22. Juli 1880.

Die Essener Parteigenossen.

Aufruf.

Gegen den seit einiger Zeit hier aufhältlichen, sich als Sozialisten ge benden und in den Parteitreisen verkehrenden ehemaligen Redakteur ders, Bayrischen Zeitung, L. R. Schaufert aus München , werden yon hiesigen und Münchener Genossen Anklagen erhoben, welche, wenn fie bewiesen wirden den Genannten als ein bewußtes Werkzeug der Realtion tenuechnen und ihn ein file allemal vom Verkehr mit Sozia listen ausschließen müßten. Der Internationale Arbeiterverein hat infolge dessen und nachdem 2c. Schaufert in eine Sektion des Arbeiterbundes, den hiesigen Deutschen Arbeiterverein, eingetreten war, im Interesse der Sicherheit der Partei unterm 22. Mai die Niedersetzung eines Unter­suchungs- Ausschusses zur Untersuchung des politischen Vorlebens des Schaufert beschloffen und den Deutschen Arbeiterverein zur Theilnahme an demselben ersucht. Nachdem jedoch Schaufert auf dies Vorgehen des Intern, Arb. Ver. sofort aus dem Deutschen Ver. ausgetreten war, lehnte letzterer ab, sich mit der Sache des Schaufert noch weiter zu befassen. Mittlerweile verlangte Schaufert unterm 26. Juni in einem Briefe an die Redaktion des Sozialdemokrat" welcher auf Grund des vorlie­genden schweren Verdachtes vor Schaufert gewarnt hatte selbst eine Untersuchung, zu welcher er seinerseits drei Ausschußmitglieder benannte. Der Intern. Arb. Ver. ging am 17. Juli auf diesen Antrag ein. Sobald jedoch dieser Beschluß gefaßt und bekannt geworden war, erklärte Schaufert am 18. Juli plötzlich, daß er sich auf eine Untersuchung nicht einlassen werde.

-

* Wir haben vor einiger Zeit von der, gegenwärtig alle Debatten der sozialistischen Partei der Vereinigten Staaten be= herrschenden Streitfrage: Gutheißung oder Verwerfung der auf der Chicago er Arbeiterkonvention zwischen den Greenbacklern und den Sozialisten geschlos senen Vereinbarung, senen Vereinbarung, Mittheilung gemacht und die Gründe, welche eines der hervorragendften Organe der amerika­ nischen sozialistischen Presse, die New Yorker Volksztg.", für die Annahme anführte, mitgetheilt. Dieselben fanden jedoch in Ame­ rika selbst nur sehr getheilten Beifall, ja der Eindruck, den wir aus der Gesammtheit der uns zu Gesicht kommenden amerika nischen Blätter gewinnen, ist der, daß sich die Mehrheit der Partei gegen die Vereinigung ausspricht. Die Opponenten sind der Ansicht, daß sich die Partei durch Billigung des besprochenen Abkommens prinzipiell vergeben würde und daß man sich durchtische Vorleben des 2c. Schaufert. ein Kompromiß mit den Greenbacklern nur kompromittiren und schaden könnte. Tie Entscheidung wird der Verfassung der Partei gemäß durch eine Urabstimmung der ganzen Partei getroffen werden. Bis dahin ist es natürlich bas Recht beider Theile, ihren werden. Bis dahin ist es natürlich das Recht beider Theile, ihren Standpunkt in freier Berathung nach Kräften zur Geltung zu bringen. Als unbedingt verwerflich muß deshalb das Vorgehen des Chicagoer Lokalvorstandes bezeichnet werden, welcher die Genossen Grottlau( Redakteur der Chicagoer Arbeiterztg.", früher in Berlin ), Petersen,( Redakteur des skandinavischen Parteiblattes " Den nye Tid") und Bartels wegen ihrer Agitation gegen die Vereinbarung aus der Partei ausschloß. Die Empfehler des Rompromisses mit den Greenbacklern haben damit ihrer Sache einen schlimmen Dienst erwiesen; denn sie handelten prinzip­und organisationswidrig, indem die Chicagoer Vereinbarung nichts als ein Vorschlag ist, der erst nach erlangter Billigung durch die Urabstimmung für die Parteimitglieder verbindlich wird. Zahlreiche Genossen haben deshalb mit Recht gegen diese ver= werfliche Maßregel der Leidenschaft energischen Protest erhoben, und nicht die widerrechtlich Ausgeschlossenen sind es, welche in der Partei Schaden leiden.

Da nun Schaufert durch das systematische Zurückweichen vor jeder Untersuchung die gegen ihn vorliegenden Verdachtsgründe nicht vermin dert, sondern vermehrt hat, da anderseits die Anklagen gegen ihn noch mehr gewachsen sind, so beschloß der Intern. Arb.- Ber. in seiner Generals versammlung vom 31. Juli, daß die von ihm gewählten Untersuchungs­ausschuß- Mitglieder ohne Rücksicht auf die Nichttheilnahme des Schau­fert als Untersuchungsausschuß in Thätigkeit treten und die Untersuchung mit möglichster Beschleunigung durchzuführen haben. Infolge dessen hat sich der unterzeichnete Ausschuß unterm 31. Juli konstituirt und eröffnet hiemit die öffentliche Untersuchung über das poli­

-

Sprechsaal.

Erwiderung.

-

Ju Nr. 29 d. Bl. wird in einer Korrespondenz aus Hamburg über meine Person die unrichtige Behauptung aufgestellt, ich schulde dem Drucker der hiesigen Gerichtszeitung" für den Druck des" Zirkel" 1400 Mark. Ich bemerke hierzu, daß ich keinerlei Eigenthumsrecht an diesem Blatte besessen, sondern nur Redakteur desselben war, woraus sich ganz von selbst ergibt, daß nicht ich die angeführte Forderung ganz ab gesehen, daß der Berichterstatter dieselbe um einige hundert Mark zu hoch angeschlagen schulden kann, sondern besten Falls doch nur der Ver­leger des angeführten Blattes. Wie mir derselbe aber mittheilt, verwei­gert er aus dem Grunde jegliche Zahlung, weil er eine Gegenrechnung an den Drucker der Ger.- 3tg." von fünffacher Höhe geltend zu machen hat. Was den prinzipiellen" Angriff betrifft, die Deutsche Warte" hätte das Programm des Staatssozialist" ohne jeden Kommentar" und mit dem ausdrücklichen Bemerken abgedruckt: Stöcker sei ein hoch­achtbarer tüchtiger Arbeiterfreund", so ist das eine be­wußte unwahrheit. Das Gegentheil ist der Fall.

-

Zu erwähnen ist noch, daß auch auf diesem Kongreß, gleichwie in den sozialistischen Parteien anderer Länder, die Revolutions­phrasenmacher nicht fehlten. Dieselben, ganze drei Mann hoch, nannten sich revolutionäre Anarchisten", thaten furchtbar grimmig in ihren Neden, beschränkten sich aber bei den Be schlüssen darauf, jedes politische Handeln um jeden Preis zu ver­neinen. Der Gegenstand ihrer besonderen Anfeindungen war natürlich das Wahlprogramm( welches vom gleichem Standpunkt aus vom anarchistischen Genfer« Révolté» und der im gleichen Fahr­wasser segelnden Londoner Freiheit" bekämpft wird, während es in der ganzen übrigen sozialistischen Presse im allgemeinen sym: pathisch aufgenommen wird); die Leute nannten es reaktionär, verrätherisch, entwürdigend u. dgl. m. Und doch hat sich der Kongreß gerade durch dies Programmwie die« Egalité »> mit Recht sagt als wahrhaft revolutionär bewiesen ,,, weil er, anstatt sich damit zu begnügen, von der Revolution zu reden, für die Vorbereitung diefer unausweichlichen Revolution durch die That gesorgt und nach der Möglichkeit geforscht hat, die Streits macht, welche fie vollbringen muß, zu organisiren. Er hat sich weit revolutionärer gezeigt, als jene ewigen Maulrevolutionäre ( révolutionnaires de langue), die nur ihren Mund voll Schieß zeug und Dynamit haben, die aber sicherlich ohne die Schuld irgend einer revolutionären That sterben und niemals andere Martyrer als die ihrer gegenseitigen Schwazhaftigkeit sein werden." So unserer waderer Kampfgenosse, das Organ der revolu­tionären Kollektivisten". Seine Worte passen genau auch auf gewisse außerfranzösische" Revoluzer", die weit vom Schuß nicht gewiesen und dabei fälschlich als Sozialiſt bezeichnet wurde. Raspe genug schreckliche, reaktions- mordende Neden halten können, um dann diejenigen, welche weniger schwäßen, aber desto mehr wirk­lich revolutionär handeln, zu verdächtigen und zu beschimpfen!

Einen Tag nach Schließung des Pariser Kongresses, am 26. Juli, eröffnete der Kreistongreß von Südfrank­ reich in Marseille seine Sitzungen.

L. x Paris , 29. Juli. Der Rausch des 14. Juli hat sich endlich wieder verflüchtigt und der gesunde Sinn der Bevölkerung beginnt wieder die Oberhand zu bekommen. Das feig- rohe Vorgehen der Regierung gegen die ausländischen Sozialisten, das im Festjubel kein Mensch be= merkt, wird jetzt in seiner Schändlichkeit mehr und mehr erkannt. Na­mentlich erinnern sich einige Blätter auch daran, wie die deutschen So­ialisten 1870 die einzige Partei waren, welche sich dem Krieg und der Lunexion Elaß- Lothringens widersetzte, und daß es deshalb doppelt un­vürdig sei, gerade die Männer dieser Partei zu verfolgen und durch

"

Weiterer Vertheidigung will ich mich enthalten, da hierselbst allgemein behauptet wird, der Sozialdemokrat" nehme keine Entgegnungen auf;**) würde mich aber sehr freuen, wenn ich in unbeschränkter Weise einmal unsere(?) Ansichten im S.-D." zum Ausdruck bringen könnte.***) Wilhelm Körner.

Warnung.

Die Parteigenossen allerorts im Auslande werden hiemit vor einem gewissen Raspe von hier gewarnt, welcher jüngst aus Belgien aus­

*) Wie wir von anderer Seite vernehmen, wird unsre Freund und Genosse Malon in Bälde ein sozialistisches Tagesblatt in Paris herausgeben, welches den Namen " La Lutte sociale", organe du Parti ouvrier"( der fociale Kampf, Organ der Arbeiter­partei) führen wird. Wir werden ein baldiges Erscheinen des Blattes mit großer Freude begrüßen. D. R.

**) Der Einsender gebraucht da eine sehr faule Ausflucht, durch die er seiner Sache zuverlässig nicht nüht. Die erwähnte Behauptung tann aus dem einfachen Grund nicht ,, allgemein" getheilt werden, weil uns von den zahlreichen Genossen und Lesern dortselbst noch nicht eine Zeile zugegangen ist, welche nicht Aufnahme ge­funden hätte. D. R. ***) Versteht der Einsender darunter, daß er seine Ansichten über die Wirthschafts­reform, über Tabatsmonopol, 3ollanschluß u. dgl. im ,, Sozialdem." zum Ausdruck bringen will, so steht dem vorausgesett, daß es vom sozial- demotra tischen Standpunkt aus geschieht und daß die Arbeit von genügendem Interesse ist selbstverständlich nichts entgegen. Haben wir doch im Gegentheil wiederholt zur öffentlichen Besprechung dieser wichtigen Fragen, von den verschiedenen Stand­D. R. punkten aus, aufgefordert.

Gegen Schaufert ist die Anklage erhoben: 1) daß er nicht, wie er vor­gibt, ein alter Parteigenosse, ja Vertrauensmann der sozialistischen Arbeiter­partei sei, vielmehr von den Münchener Genossen stets mit Mißtrauen betrachtet wurde und sich auch, namentlich in der von ihm redigirten Bayr. Zeitg." stets als offenbarer Reaktionär, ja als speichelleckerischer Anhänger des Königthums gezeigt habe; 2) daß er nach eigenem Ge­ständniß gegenüber verschiedenen Münchner Genossen in dauernden Beziehungen zu der Münchener Polizei gestanden habe; 3) daß er hier in Zürich sowohl einzelner Genoffen als dem " Sozialdemokrat" mit Denunziation bei den Behörden gedroht hat; und 4) daß er aller Wahrscheinlichkeit nach auch hier noch mit der deutschen Polizei in Verbindung steht.

Die Parteigenoffen allerorts, welchen über diese Anklagen, sowie über das politische Vorleben des Schaufert überhaupt, für oder gegen, etwas bekannt ist, werden hiedurch aufgefordert, hiervon dem unterzeich neten Untersuchungsausschuß- unter der Adresse J. Kappes, Kuttelgaſſe Nr. 3, Zürich oder irgend einer andern bekannten Parteiadresse gehend Mittheilung zu machen, damit derselbe im Stande ist, in Bälde ein unparteiisches Urtheil zu fällen.

Mit sozialdemokratischem Gruß! Zürich , den 2. August 1880.

um

Der Untersuchungs- Ausschuß: Dolinski. Kappes. Tauscher.

Briefkasten

der Redaktion. Jste: Ihre Dichtungen mit Jnteresse gelesen, Aufnahme jedoch nicht möglich, da wir nur kurze, unmittelbar wirkende polit. Gedichte bringen können. Spätere Herausgabe ebenfalls unmöglich, da wir mit Verlagsarbeiten überhäuft sind und sich auch Ged. zum geh. Vertrieb am wenigsten eignen.

-

-

-

der Expedition: W. G. St.- P.: M. 3,-. 3. Qu. erh. 14 mit 31 nachges. Störung liegt nicht an uns. Redhat : M. 18. 50. gut­gebracht. 55 2c. fort. M. 31: M. 14. erh. Gänzliche Abwicklung des Alten unerläßlich. W. u. Cie. B.: Ersatz mit 31 abgerückt. Bf. v. 1/8. hier. E. gelöscht. Bürger Hufeisen: Addr. erh. Wie heußt- Unsinn?" In der Noth frißt der Teufel Fliegen, wenn der Braten fehlt. F. A. S. N. Y.: Fr. 20. Ab. pr. Ende 80. durch Viksbchhdig. erh. Avis abges. Kuörke: Bf. v. 21. 1. 28. 7. inhaltl. genau vorgemerkt. Reichsmaulwurf: Alles richtig erhalten. Quitt. v. Rothen", siehe 29. Alles durch B. besorgt worden und von uns weiter. Nr. 26 d. Tagw. 79 haben Ihnen zufertigen lassen.-Theodor Sturm: M. 20- hier. Ihr Guthaben M. 2. 20 Flgbl. gratis. Alles wohl!

-

-or- er- ensdf.

,, Abführmittel unfri­

3. fl. 1. 70. Ab. 3. Qu. erh. Hat recht lange gedauert bis Bruder Langfinger unfriges" angebissen hat auf ges"; wohlbekomms ihm!+++ himmeldonn

-

-

-

"

: Israel bittet

um Wanzentod; erhöre es! 30 u. 31 p. Xbd. abgerückt. Bf. v. 27./7. hier. Fürth Ulf???: M. 15. f. d. Opfer d. S.- Gesetz u. M. 10.­Flgschfds. siehe später Fondsquittungen in Nr. 33. Auftrag mit 31 be­sorgt. Nürnberg : M. 115. ,, Arbeitergroschen" durch C. von der alten Garde f. d. Opfer d. S.- Ges. siehe nochmals in Nr. 33 Haupt­quittung. Rothkehlchen: Brf . v. 28./7. u. P.-K. erh. Nachlfrg. u. 25 mehr mit 31 fort. A. d. d. V." auswärts schwimmen lassen, wenn Euch nicht zusagend. Merbeller: ö. fl. 1. 70. Ab. 3. Qu. erh. Das ge­wünschte 1000 foftet ö. fl. 4. Franco dort. 2. A. Mbrg.: M. 3.­Ab. 3. Qu. durch S. erh. 1 Ladung Lebenswecker" abgg. mit 31. Preis siehe Nr. 9 im Aufruf. Rothhaut Dr. Drucksachen briefl. erh. u. nun zum zweitenmal 50 Cts. Strafporto bezahlt. Freundl. Dank und ein aufrichtiges Donnerwetter über solche indianerhafte Fa­ſelei! Gustel: Wunsch suchen zu erfüllen. Nachrichten und Bitte um Addr. durch R. erhalten? Eilt! Zünder: C. W. M. wird uns als gut empfohlen.- H. Dz.: M. 3.- Ab. 3. Qu. erh.. C. J. P.- ey: M. 3. Ab. 3. Qu. erh. D. 43: M. 1.65 für Schft. 2c. erh. Abzug gebilligt. Brf. v. 1./8. mit Signal eingetroffen. Kleine Sdg. war fort, wurde nachträglich noch an F. dirigirt. Größere Sdg. nur gegen Baar. 20 Pfg. Expreßporto erbeten. Pfaffenfeind, G. St: 5. fl. 2.- Ab. 3. Qu. 2c. erh. Dr. Eisele: Bf. v. 1/8. erh. Alles besorgt. Freilich Sch: Haft ihn ja selbst dahin rubrizirt. Bf. abgg.

-

- Schweiz

. Vereinsbuchdruckerei Hottingen - Zürich .

-