früher, als bis der Arbeiter sie durch einen Prozeß dazu| zwingt; denn sie wissen sehr wohl, daß der Arbeiter und be­sonders der kranke Arbeiter nicht die Mittel hat, die Kosten eines solchen Prozesses zu bestreiten, daß er dem Kapital gegenüber rechtlos ist. Es sträuben sich einem die Haare, wenn man liest, wie der Fabrikinspektor des Regierungs­bezirks Düsseldorf berichtet, daß bei einer gewissen Unfallver­sicherungsgesellschaft, die er leider aus zu großem Zartgefühl(?) nicht nennt, 1878 auf je 1000 versicherte Arbeiter blos 10,2 Unfälle gemeldet wurden, bei denen man auf Grund des Haftpflichtgesetzes Ersatzansprüche geltend machte. Von diesen wurden von der Versicherungsgesellschaft blos 5 Proz. als haftpflichtig anerkannt, 95 Proz. dagegen auf den Rechtsweg verwiesen. In der Provinz Hessen- Nassau , Regierungsbezirk Wiesbaden wurden 1877 von 264 Unfällen 20 als haft pflichtig entschädigt, 10 waren als haftpflichtig anerkannt, aber die Zahlung noch suspendirt und 2 schwebten bei der Abfassung des Berichtes im Prozeß. In den 232 anderen Fällen trat dagegen das Haftpflichtgesetz nicht in Kraft! Manche Fabrikanten haben nun einen anderen Weg der Versicherung eingeschlagen. Sie versichern jeden Unfall, ob ver­schuldet oder unverschuldet. Stößt aber einem der Arbeiter ein Unglücksfall zu, so ziehen sie wohl die versicherte Summe von der Versicherungsgesellschaft ein, zahlen sie jedoch nicht an den Beschädigten aus, sondern behalten sie in ihrem Besitze, wenn nicht der Arbeiter den Beweis der Verschuldung des Arbeitgebers an dem Unfalle erbringt und ihn dadurch zur Herausgabe der Summe nöthigt, ein Um­stand, der, wie schon oben erwähnt, fast nie eintritt. Das Haftpflichtgesetz gewährt also den Fabrikanten neben der Mög­lichkeit der normalen Ausbeutung auch noch die der Unfälle der Arbeiter. Wird ein Arbeiter bei der Arbeit er­schlagen, so bedeutet das für den Fabrikanten den Profit einiger Tausend Mart, indeß Wittwe und Waisen des Erschlagenen betteln gehen kön nen, wenn sie es nicht vorziehen, zu verhungern! Diese Scheußlichkeit ist nicht dem Gehirne eines Petroleurs" entsprungen, nein, ein preußischer Beamter ist es, der im Berichte von 1876, auf Seite 79, über die Bereicherung gewissenloser Arbeitgeber auf Kosten unbrauchbar gewordener Arbeiter, Wittwen und Waisen" klagt.

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Aber mit solchen Scheußlichkeiten ist der Moloch des Kapi­tals noch lange nicht zufrieden; er treibt den feisten Bour­geois mit verkleistertem Hirn und versteinertem Herzen zu noch größeren Schändlichkeiten an. Alles ist erlaubt, was den Geldbeutel füllt, so lange es nur bloßen Arbeitern schadet und nicht etwa auch Höherstehenden". Der Arbeiter darf vom Kapitalisten gequält, mißhandelt, verstümmelt werden, ohne daß die Gerichte, die doch dem Arbeiter gegenüber keine Senti­mentalität kennen, für die Uebelthäter eine empfindliche Strafe in Bereitschaft hielten. Von den vielen Beispielen dafür seien nur zwei erwähnt, da der beschränkte Raum des Parteiorgans es nicht erlaubt, näher auf die Sache einzugehen.

Die Verwaltung einer Glashütte war wegen Uebertretung der SS 128 und 129 gerichtlich zu einer Geldstrafe von 30 Mark verurtheilt worden. Da der Besizer sich in Folge, dessen über zu strenge Aufsicht(!) von Seite des Fabrif inspektors beklagte, gibt dieser in seinem Berichte einen Theil der Gründe der Verurtheilung wieder. Es heißt da: Es ist durch eidliche Zeugenaussagen erwiesen, daß im Laufe des Sommers 1876 mindestens 21 jugendliche Arbeiter, von denen zwei 8 Jahre alt(!), drei 10 Jahre alt, einer 11 Jahre, vier 12 Jahre, drei 13 Jahre, fünf 14 Jahre, zwei 15 Jahre und einer 16 Jahre alt waren, regelmäßig in 10-12ſtin digen Arbeitsschichten, von denen wöchentlich mindestens zwei Schichten fast ausschließlich in die Nacht gefallen, beschäftigt worden sind. Nach Beendigung der Schicht mußten die Kinder noch die Kühlofen entleeren und die Flaschen aufsetzen, was

eine weitere Stunde in Anspruch nahm, und wobei die

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Kinder oft jämmerlich schrieen, weil sie die Hiße des Kühlofens, in welchen sie steigen mußten, nicht aushalten konnten. Nach Angabe des Kreisphysikus betrug die Temperatur dieser Oefen bis 40°. Ein Zeuge sagt aus, daß der Hüttenverwalter einem solchen schreienden Kinde deshalb mit Schlägen gedroht habe." Wahr haftig, man müßte bitter lachen, wäre es nicht zu traurig, daß die gesammte Presse diese Bestialität mit keinem Wort gewür digt hat und stillschweigend über sie hinwegging, als sei sie etwas Selbstverständliches. Natürlich, gegen die Vivisektion der Thiere zu agitiren, halten alle die empfindsamen Menschen" freunde für viel wichtiger, als zu Gunsten solcher bei leben digem Leibe halb gebratenen Kindern aufzutreten!

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Und ebensowenig als dieser Fall hat der folgende auch nur die mindeste Entrüstung unter unsern Geldsack- Philanthropen erregt. In einem Falle", berichtet ein Fabrikinspektor im Berichte vom Jahre 1876 p. 245, war ein beinahe sechzehn­jähriger Knabe nicht nur regelmäßig dem Tag und Nacht­wechsel der Schichten eingereiht, sondern auch, in geradezu ungeheuerlicher Ausnutzung seiner Arbeitskraft 22%(!!) Stunden lang ohne andere als die usuellen( gebräuchlichen) Unterbrechungen, in einem Walzwerk beschäftigt worden.... Auf Veranlassung der königl. Regierung ist das höchste gesetzlich zulässige Straf ausmaß beantragt worden. Angesichts des Umstandes, daß der betreffende jugendliche Arbeiter nach 22, stündiger Arbeit von einem Unfalle, der einem Unfalle, der die Amputation eines Beines zur Folge hatte, betroffen wurde die übermäßige Arbeitsdauer aber möglicherweise( so drückt sich der vorsichtige Fabrikinspektor aus; man kann aber entschieden sagen: ganz sicher) durch Erschlaffung der physischen und geistigen Kräfte zur Herbei führung des Unfalls beigetragen hat, erscheint mir jenes Maximum der Strafe dreißig(!) Mark als sehr dreißig(!) Mark als sehr gering."

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Unglaublich aber wahr! Jm 19. Jahrhundert darf ein frecher Bourgeois es wagen, ein Kind zu verstümmeln, es für sein Lebtag zu einem elenden Krüppel zu machen, ohne dafür gestraft zu werden! Denn 30 Marf Buße für einen Geldprotzen sind keine Strafe, sondern nichts als ein Hohn für die Arbeiter! Möge doch ein Arbeiter es wagen, einem Hunde oder einem Pferde dieses Edlen, der leider nicht

genannt ist, ein Bein zu brechen, und er wird sehen, mit wie viel Monaten Gefängniß er bestraft wird! Ist es da nicht jedem klar, daß die Gesetze alle blos gegen den Arbeiter, fein einziges für ihn da sind? Bei den barbarischen Franken herrschte die Institution des Wergeldes, wonach jeder sich von seinem Verbrechen durch eine Summe Geldes loskaufen konnte. Wer einem freigeborenen Franken den Daumen ab­hieb hatte 45 Solidi zu zahlen, wer aber einen Leibeigenen tödtete, blos 35; der Daumen eines Freien war also mehr werth, als das ganze Leben eines Leibeigenen. Auf demselben Standpunkte sind wir wieder angelangt.

Deutsche Arbeiter! Ihr seid nichts als Sklaven, welche man wie die Hunde todtschlagen darf, wenn man nur Geld hat. Aber schon bereitet sich der Tag der Erlösung vor. Wehe dann denen, welche Euch mißhandelt und getreten haben, welche in Eurem Mark sich sättigen, in Eurem Blute sich berauschen. Auge um Auge, Zahn um Zahn wird das Volk von Euch fordern! Verfolgt uns, wie Ihr wollt und könnt, ihr Aus­beuterhunde Ihr werdet dadurch der Vergeltung nicht entgehen, sondern nur bewirken, daß sie um so schrecklicher sein wird! Symmachos.

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Ueber die nächsten Aufgaben Aufgaben der sozia­ listischen Partei Desterreich's.

( Schluß.)

Wohl herrscht ein scheinbar undurchdringliches Dunkel über Millionen von Menschen in Desterreich; ein genußsüchtiger, in allen Lastern schwelgender Hof, eine unersättliche Bande von Raubthieren in Menschengestalt, eine zahllose Pfaffenschaft und Paradies voll Dummheit und knechtischer Ergebenheit. Die nieber­eine Menge Gesindel in allen Variationen finden dort noch ein trächtige Gewalt und ein mit allem Raffinement ausgebildetes Verdummungssystem haben die österreichischen Völker zu der willen und gedankenlosen Heerde gemacht, die sie heute noch großentheils find. Genußsucht und politischer Indifferentismus sind Erbschaften aus dem Schatze der Habsburger . Die Verhebung der Nationalitäten hat das Ihrige gethan, um jenes Desterreicher­thum großzuziehen, welches als der Typus der modernen Abde­riten gelten kann.

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Diese politische Genügsamkeit, diese traditionelle Bornirtheit müssen wir um jeden Preis brechen wir müssen den Samen der Unzufriedenheit in die Massen säen, wo und wie wir können. Die Entwicklung der materiellen Verhältnisse wird unsere beste Bundesgenossin sein, wenn wir sie nur zu benüßen verstehen. Sobald dem österreichischen Abderiten das gewohnheitsmäßige Quantum Genußmittel fehlt, wird er für vernünftige Zureden empfänglich, und es bedarf dann oft nur weniger Worte, um ihn

zur Erkenntniß zu bringen.

Man werde sich aber darüber klar: es gibt auch in Dester­- der Sozialismus ist reich keine gesetzliche Agitation mehr in Desterreich so gut verpönt als in Deutschland , blos die Formen der Unterdrückung sind verschieden. Will man sich also nicht auf gefeßlichem Wege einsperren laffen, so muß man zur geheimen Agitation greifen, die systematisch ausgebildet und einheitlich organisirt werde. Alle legale Agitation, die er­sichtlich ohne Erfolg ist, lasse man bei Seite; man benütze die gesetzlich gewährleisteten Mittel, soweit sie zur Verfügung stehen, zu praktischen Zwecken, nicht aber um mit ihnen zu spielen; im Uebrigen verlege man sich auf die geheime Propaganda als das einzige Mittel, unsere Ideen unverhüllt und in volksthümlicher Weise unter der Masse zu verbreiten.

Wir übergehen alle Details, weil es nicht unsere Aufgabe sein kann, die Gegner aufmerksam zu machen, sondern nur den österreichischen Parteigenossen unsere Jdeen darzulegen über deren

Durchführung ſie ſich schlüssig zu machen haben. Daß die Haupt­mittel zur geheimen Propaganda die Flugschriften und die sozia­listische Presse bilden werden, ist selbstverständlich, und es wird die Aufgabe der österreichischen Sozialiſten ſein, solche Flug­schriften speziell für die österreichische Bevölkerung zu schaffen. Zweck der geheimen Propaganda muß vor allem ſein, die Unzu: friedenen über die Ursachen der sozialen und politischen Zustände im Allgemeinen und in Desterreich insbesondere in rücksichtsloser das Desterreicherthum in seiner wahren Weise aufzuklären Bedeutung zu charakterisiren und die Unmöglichkeit einer Besse­rung auf gesetzlichem Wege nachzuweisen.

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Die Opfer, welche die Partei bringt, müssen in Zukunft zweckmäßiger angewendet werden; ein Rückblick auf die letzteren Jahre beweist zur Genüge die Nothwendigkeit dieser Bemerkung. Große Summen Geldes hat die österreichische Partei geopfert, um Blätter zu erhalten, die in letzter Zeit beinahe nichts zur Verbreitung der sozialistischen Grundsätze beitragen konnten. Der größte Theil der gesammelten Gelder fiel Leuten in die Hände, die gar kein Interesse für die Partei hatten, ohne daß ein nennenswerther Erfolg für die Partei errungen worden wäre. Was diese übrig ließen, nahm die Staatsanwaltschaft, und das Resultat jahrelanger Anstrengungen war, daß die Sozialisten Desterreichs gegenwärtig gar kein Zentralorgan besitzen.

Wir kennen die Stimmung unter den österreichischen Sozia: listen genügend, um behaupten zu können, daß die Mehrheit derselben kein Verlangen mehr nach einem Zentralorgan inner halb Desterreichs hat; man weiß, daß ein Blatt, wie es heute in Desterreich erscheinen tann, ein schlechtes und sehr kost: spieliges Propagandamittel ist. Wir folgern daraus keineswegs, daß die sozialistische Partei in Desterreich kein Blatt mehr soll erscheinen lassen, wir halten im Gegentheile dafür, daß in Desterreich Blätter fortbestehen sollen und wir wünschen ihr Ge­deihen, aber wir halten ein im Ausland erscheinendes deihen, aber wir halten ein im Ausland erscheinendes 3entralblatt bei den gegenwärtigen politischen Verhältnissen für unbedingt nothwendig, da nur ein solches im Stande ist, die revolutionäre Fahne zu entfalten und unverhohlen unsere Prinzipien zu verkünden. Wenn wir nicht erlahmen wollen in dem harten Kampfe, den uns die Reaktion aufgezwungen hat, so bedürfen wir der Begeisterung und der Ermunterung, die uns nur durch solche Blätter zu Theil werden kann, die außer dem Herrscherbereich des österreichischen Polizeibüttels erscheinen. dem Herrscherbereich des österreichischen Polizeibüttels erscheinen.

Parallel mit der geheimen Propaganda durch die Blätter muß eine geheime Organisation konstituirt werden, die die Agita­tionsmittel aufzubringen und die Propaganda zu organisiren

| hat. Die öffentlichen Vereine, die noch bestehen dürfen, können die Krystallisationspunkte für diese Organisation bilden und auch als Werbebüreaux für die Partei dienen.

Diese geheime Agitation hat von der staatlichen Existenz Oesterreichs ganz Abstand zu nehmen. Destereich ist ein Staat, der heute nicht mehr Existenzberechti­gung besitzt, als die Türkei ; es verhindert seine Völker an ihrer Kulturentwicklung, indem der nationale Hader, die daraus ent­springenden staatsrechtlichen Fragen, der Zustand des ewigen Schwankens ihre Kräfte absorbiren und ihr politisches Leben zu einem Streite um bloße Formen degradiren. Indem Desterreich nur dadurch eristirt, daß es eine Nationalität durch die andere unterdrückt, und heute diese, morgen jene Nationalität protegirt, verewigt es den Nationalitätenstreit und läßt es nie zu freiheit­lichen Bestrebungen unter den Völkern kommen.

Da die wirthschaftliche Entwicklung in den einzelnen Provinzen große Verschiedenheiten aufweist und das Mittel zu den natio­nalen Streitigkeiten abgibt, so ist eine zentralistische Organisation der Partei in Oesterreich ebenso unnatürlich, als die staatliche Zentralisation. Es würde heißen, den nationalen Konflikt in die Partei übertragen, wollte man alle Sozialisten Desterreichs zu einer zentralisirter Partei organisiren. Sowie bisher die Ent­wicklung der Parteiverhältnisse Desterreichs sich nach nationalen Gruppen sonderte, so wird dies auch in Zukunft geschehen müssen, nur mit dem Unterschiede, daß diese Gruppirung nicht mehr dem Zufall überlassen, sondern planmäßig organisirt wird.

Es ist selbstverständlich, daß diese Gruppen durch das Band der Brüderlichkeit, der internationalen Gesinnung verbunden und daß sie mit einander in Verkehr treten werden, insoweit sie ge meinsame Ziele verfolgen. Es war dies bisher schon zwischen den Tschechen und Deutschen der Fall und wird sich ohne große Schwierigkeiten auch auf die anderen Nationalitäten ausdehnen Tassen.

Daß sich jede nationale Gruppe zunächst an die Parteigenossen derselben Nationalitäten im Auslande anschließt, ist eine Er­fahrungsthatsache, die durch das Beispiel der Deutschen , Polen , Italiener und Serben belegt wird. Die Deutschen Desterreichs waren unter ihnen bisher Diejenigen, die diese Zusammengehörigs keit am platonischsten auffaßten; ihre Aufgabe wird es sein, eine engere Verbindung mit den Parteigenossen Deutsch­ lands herzustellen, als bisher bestanden hat. Dadurch, daß sich die politischen Verhältnisse Deutschlands und Desterreichs ziemlich ähnlich gestaltet haben, ist ein Handinhandgehen viel leichter ge­worden und die Interessengemeinschaft der Arbeiter beider Länder, die in der gemeinsamen Verfolgung ihre Anerkennung auch bei den Gegnern gefunden hat, wird das Band bald zu einem un­auflöslichen machen.

sogenannte österreichische" Arbeiterpartei aufhören zu existiren; Allerdings wird bei Annahme dieser Vorschläge die bisherige

sie wird als deutsche sozialistische Partei Defter

reichs allein das Recht haben, fortzueristiren. Allein eine sozial­demokratische Partei Desterreichs hat noch nie existirt, sie war von Anbeginn eine Anmaßung und es entspricht nur der Wahr­heit, wenn sie sich fortan als deutsche sozialistische Partei Defter­reichs konstituirt. Möge sie sich darauf beschränken, nur unter den Deutschen Desterreichs zu agitiren, möge sie dies aber um so eifriger und erfolgreicher thun. Sie möge es den Parteigenossen der andern Nationalitäten überlassen, sich nach ihren Bedürfnissen zu organisiren und sich selbstständig zu entwickeln. Denn die Anerkennung der Gleichberechtigung der Nationalitäten ist die Voraussetzung der internationalen Verbrüderung.

Darin erblicken wir die wahre Lösung der Nationalitätenfrage innerhalb der österreichischen Parteibewegung und den nothwen­digen Schritt zu einer den natürlichen Verhältnissen entsprechenden Neuorganisation, die den Anstoß zu einer mächtigen Agitation und zur umfangreicheren Revolutionirung der österreichischen Be­völkerung zu geben vermag. Auch die östereichische Partei, die so lange konservativ war, was ihre Organisation und Taktik betrifft, folge dem Gesetze der Entwicklung; sie begnüge sich mit dem vorläufig Möglichen und bereite das Zukünftige vor. Nie­mals aber opfere sie um augenblicklicher Vortheile willen ihr Wesen; sie sei volksthümlich und revolutionär, ohne phantastisch Wesen; sie sei volksthümlich und revolutionär, ohne phantastisch und vorurtheilsvoll zu sein; vor allem aber strebe sie eine feste Organisation an, um ohne Schwanken ihr Ziel zu erreichen den Anschluß der Arbeiter Desterreichs an das so­zialistische Deutschland .

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* Es ist ein Naturgefeß, daß man, auf einer schiefen Fläche. zum Fallen gekommen, mit in geometrischer Progression wachsender Geschwindigkeit unaufhaltsam der Tiefe zueilen muß. Dieses Gesetz bewährt sich auch an denen, welche den festen Boden der Treue und Ehrenhaftigkeit gegen die Partei verlassen und sich auf den anfangs sanften aber immer steiler werdenden Abhang der Sonderstellung und Sonderbestrebungen begeben; es bewährt sich u. a. auch an Herrn Most. Die Genossen kennen den An­fang und die Fortsetzung der schiefen Fläche, auf welcher der Genannte immer schneller der Tiefe zueilt, aus der kein Ausweg mehr ist. Wie weit er auf diesem Wege schon fortgeschritten, wie tief er bereits gesunken, zeige folgendes:

Der

,, Sozialdem." hat sich wiederholt mit einem gewissen Schaufert beschäftigt, einen Menschen, über den wegen verschie­dener dringendster Verdachtsgründe( siehe Nr. 32) von dem Züricher internationalen Arbeiterverein ein Untersuchungsausschuß niedergesetzt worden ist, dessen Spruch wir in Bälde entgegen­sehen. Dieser Mensch, der sich in höchst aufdringlicher Weise in die Züricher Sozialistenkreise einzudrängen suchte und als bestes Mittel zur Erreichung seiner Absicht ein weidliches Geschimpfe auf Most ansah, ging, seitdem er damit keine anderen Erfolge erzielte, als daß ihn die Genossen schärfer ins Auge nahmen und in ihm einen Erzreaktionär zu erkennen glaubten, der früher mit der Münchener Polizei in Beziehungen stand, zu den Sozial­revolutionären" über und hat in Zürich einen sozialrevolutio­nären Klub" gegründet, der aus ihm und dem Wirth des Lokals besteht, und in welchem fürchterliche Vernichtungsreden gegen uns gesetzliche Wegelagerer" gehalten werden. Daß man in London auf eine solche Kapazität große Dinge baut, ist selbstverständlich und so erfreut sich Herr Schaufert des freundschaftlichsten Verkehrs mit dem Generalissimus der universellen Revolution auf dem Redaktionssessel der Freiheit". Nun, dieser hervorragende

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