Und da wissen die kapitalistischen Blätter und die Spießbürger das Thema von den immer schlechter und übermüthiger werdenden Dienstboten nicht breit genug zu treten!

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W. Berlin , 25. Okt. Gelegentlich der letzten Ausweisungen brachte die" Post" einen Polizei- Artikel, der, gegen die von der Volkszeitung" gegebenen Notizen gerichtet, die Behauptung aufstellte, die vor den Aus­weisungen stattgefundenen Haussuchungen hätten eine reiche Beute an Flugblättern ergeben, von denen ca. 6000 in kurzer Frist gefunden sein sollen. Die Volkszeitung" hatte einfach gesagt, nach erfolglofer Haussuchung seien die Ausweisungs- Ordres behändigt. Und dies ist durch­aus richtig. In dem Polizei- Artikel mag die angegebene Zahl auch stim­men; doch sind diese Flugblätter nicht bei den Ausgewiesenen sämmtlich gefunden, sondern summiren sich seit Langem. Zu keiner Zeit sind je 6000 Flugblätter in B. gewesen und in dieser Zahl sind auch londoner Flugblätter inbegriffen, über deren Einführung wir feine zuverlässigen Angaben machen können; außerdem sind auch möglicherweise von der Polizei präparirte und auf der Post wieder abgeholte Sendungen darunter. Immerhin ist es beklagenswerth, daß durch Liegenlassen und Nichterfüllung der Aufträge gelegentlich kleinere Parthien des Agitationsmaterials ver­loren gehen konnten. Man kann den Schluß daraus ziehen, daß auf der Post, in der Eisenbahn, der größte Theil der verdächtigen Packete auf den Ein ge Juhalt geprüft wird; die nöthigen Mittel hat die Polizei. waltiger Ueberwachungs- Apparat ist thätig; umsomehr können wir auf die erzielten Resultate stolz sein. Viele Tausende von Flugblättern wurden verbreitet; auch Plakate wurden letzthin durch ganz Berlin angeklebt. Die Zeitungen kommen mit großer Sicherheit hier an u. s. f. Die Organi­sation ist durch die Ausweisungen durchaus nicht gestört; die Polizei ver­mag nur ungenaue Einblicke in dieselbe zu gewinnen durch ihre Agenten, seitdem trübere Erfahrungen größere Vorsicht lehrten.

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Berlin , 21. Okt. Im Anschluß an den, vergangene Woche hier tagenden Verbandstag deutscher Frauenbildungs- und Erwerbsvereine, der mit alleiniger Ausnahme eines von Mrs. Hoggans, einer in London lebenden praktischen Aerztin, über die Frauenemanzipation gehaltenen Vortrages, nichts Bemerkenswerthes zu Tage förderte und die Theil­nahme an politischen Bestrebungen kurzer Hand von sich wies, war für gestern Abend in den Bürgersaal des Rathhauses eine Frauenversamm­lung einberufen worden. Auf der Tagesordnung stand die Berathung über unsere sittlichen Verhältnisse, im Anschluß an die Bestrebungen des britisch- kontinentalen Bundes gegen die als gesetzmäßige oder geduldete Einrichtung bestehende Prostitution. Das Material, welches die Vortragende, Frau Guillaume- Schack , auf jahrelangen Reisen im In- und Auslande gesammelt und das sie zur Illustrirung unserer hochgepriesenen sittlichen Ordnung heranzog, war in mehr als einer Hinsicht interessant und lehr­reich, ebenso die Kritik, welche die Dame, eine kluge, warmfühlende Frau mit aller Energie und Schärfe an dem Bestehenden übte. Leider standen die Vorschläge, von deren Ausführung die Vortragende sich eine Abhilfe der bestehenden Mißbräuche versprach, in einem schreienden Mißverhältniß zu dem ersten Theil der Rede. Frau Guillaume begnügte sich damit, die Versammlung mit den Grundsätzen des britisch- kontinentalen Bundes, dessen Mitglied sie ist, bekannt zu machen, die staatliche Bevormundung der unter fittenpolizeilicher Kontrole stehenden Frau als eine Schmach für das gesammte weibliche Geschlecht zu kennzeichnen und demgemäß die Aufhebung jedes die Prostitution regelnden Systems zu fordern

ein rein negatives Vorgehen, das von durchaus berechtigten An. schauungen ausgehend, wahrlich nicht im Stande ist, den traurigen Zu ständen abzuhelfen. Erfreulich war die Rücksichtslosigkeit, mit welcher die Referentin Dinge berührte, welche die sogenannte anständige Frau sonst vollständig zu ignoriren pflegt, und die warme Empfindung, mit der sie den Frauen, die, in gesicherten Verhältnissen lebend und sich des Schußes von Gatten und Eltern erfreuend, nichts wissen wollen von der immer rapider um sich greifenden Verwahrlosung weiter Schichten der Bevöl­ferung, aus ihrer Judifferenz aufzurüttelu strebte. Auf die Wirksamkeit des Bundes und die Erfolge, die er bereits erzielt, näher eingehend, wies Frau Guillaume auf die Thatsache hin, daß der Magistrat von Paris und London vor Kurzem dem Bunde als Mitglieder beigetreten und daß der Magistrat von Paris sich verpflichtet habe, das Budget für die Sittenpolizei in Zukunft nicht wieder zu bewilligen. Zum Schlusse for­derte die Referentin die Anwesenden zur Gründung eines Vereines auf, sur Errichtung einer nach dem Miniſter einer in Frautzeich seit Jahren bestehenden landwirthschaftlichen Anstalt für aus dem Gefängniß ent­laffene Mädchen zu errichtenden Haus- und Industrieschule, welcher, wie Frau Lina Morgenstern in bekannter Redseligkeit eines Breiteren aus­führte, der Minister Eulenburg die staatliche Unterstützung bereits zu­gefagt eine Aufforderung der von Seiten eines Theiles der Ver­jammlung bereitwilligst nachgekommen wurde.

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Man sieht, die Erkenntniß, daß die Dinge nicht bleiben können, wie sie sind, bricht sich in immer weiteren Kreisen Bahn. Und wenn wir auch überzeugt sind, daß die in Vorschlag gebrachten Mittel nicht im Stande sind, dem Uebel abzuhelfen, das nur ein Glied ist in der Kette der heutigen wirthschaftlichen Ordnung und nur im Zusammenhang mit den andern Gliedern dieser Kette in Angriff genommen werden kann; wenn wir auch überzeugt sind, daß die Frauen besser und klüger daran thäten, ihre ganze Kraft der Erringung politischer und wirthschaftlicher Rechte zu widmen, die nur auf diesem Wege, auf dem Wege der Gesetzgebung, fußend auf der materiellen Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Frau, die Frage der Gleichwerthigkeit und Gleichberechtigung beider Ge­schlechter zum Austrag gebracht werden kann: so stehen wir trotzdem nicht an, auch diese beschränkten und wenig versprechenden Frauen­bestrebungen willkommen zu heißen, als ein Mittel, die Theilnahmlosig­keit der Frauen zu überwinden und ihren Geist über die dumpfe Be­schränkung und Enge der Familie und des häuslichen Lebens hinweg, der Theilnahme am öffentlichen Leben zu gewinnen.

Oesterreich- Angarn.

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Budapest, 25. Oft. Ein Musterpolizeistü d. Am Samstag brachte ein Bote dem Chemiker Frank ein Aviso, daß an denselben im Zollamte ein Kistchen mit Büchern aus dem Ausland angelangt sei. Als sich Frank auf das Zollamt verfügte, suchte man dort nach einer Aus­rete, um das Kistchen nicht aus folgen zu müssen, was der ahnungslose Frank nicht bemerkte. Schließlich sagte man ihm, daß der Inhalt des Kitchens zumeist aus Zeitungen bestehe, separat überstempelt werden müſſe und möge daher Frank Sonntag vormittags abermals im Zollamte er­scheinen, um das Kistchen zu übernehmen. Dasselbe enthielt, wie sich später herausstellte, eine größere Anzahl von Exemplaren der Freiheit". Am Sonntag vormittags kam Frank abermals auf das Zollamt. Die Beamten konversirten eine Weile mit ihm und thaten endlich, als ob sie das Kistchen ausfolgen wollten. Doch zu gleicher Zeit traten zwei Herren näher, die bisher wie es schien neutrale Zuschauer der Szene waren. Der eine stellte sich Frank als Polizeiaktuar Fischer vor, der zweite war ein Zivilpolizeikommissar. Sind Sie der Adressat?" frug Fischer. Frank bejahte die Frage unbefangen. Dann erlauben Sie, daß ich Sie behuss einer Hausdurchsuchung in ihre Wohnung begleite und diese Schriften wegen ihrer revolutionären Tendenz bis auf Weiteres beschlagnahme. Hierauf wurde die Kiste nach der Oberstadthauptmann­schaft gebracht und Frank fuhr mit der Polizei nach seiner Wohnung. Es begann nun eine Haussuchung, welche auf alle Räumlichkeiten des Hauses, ja selbst auf Boden und Keller ausgedehnt wurde. So höflich Herr Fischer bei dieser Gelegenheit seines Amtes waltete, so unhöflich und brutal soll sich der Zivilkommissär benommen haben, der mit der Habe der Familie Frank umsprang, als ob es Lumpen wären. Da wurde Alles herausgerissen, hervorgezerrt und das Unterste zu oben gekehrt.

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Herr Fischer untersuchte die Schreibtische von Franks Vater, dessen Geschäftsbücher wurden Blatt für Blatt umgeschlagen und das Resultat der eine Stunde währenden Hausdurchsuchung war, daß Herr Fischer folgende Dinge saisirte: Je ein lithographirtes Bild der Sozialdemokraten­führer" Lassalle , Havlicsek und Smetana , ferner ein Liederbuch der Ar­beiter", welches den hiesigen Sozialdemokraten Külföldy zum Verfasser hat. Dies war die ganze Ausbeute, welche sich vorsand, und sie erscheint um so komischer, als eine halbe Stunde später in einer anderen Wohnung durch dieselben Organe eine Hausdurchsuchung vorgenommen wurde, bei welcher dieselben Bilder an der Wand umher hingen und nicht faifirt wurden. Um 41 Uhr Mittags war die Haussuchung beendet, die Familie Frank wollte zum Mittagstisch gehen und glaubte die Sache erledigt, doch erklärte Herr Fischer Frank für verhaftet. Ueber die Motive dieser Verhaftung konnte der Polizist keine Auskunft geben, die Ordre hiezu wurde ihm bereits Samstag Abends durch den Oberstadt­hauptmann ertheilt, der seinerseits wieder durch Ministerialrath Jekelfaluſſy

hiezu beauftragt wurde, nachda ihm von der Polizei über das Anlangen des Kiftchens Bericht erstattet worden.

Nachdem der Verhaftete in Polizeihause untergebracht war, fuhren die Polizisten in das seit 16 Cagen dem bekannten böhmischen Genossen Cada gehörige Wirthshaus. Die dortselbst vorgenommene Haussuchung dauerte länger als eine Stunde und wurde eine so große Menge von in böhmischer Sprache abgefaßten Druckschriften und Zeitungen konfiszirt, daß dieselben in Leintüchern nach dem Wagen gebracht wurden und den Wagen vollständig füllten. Sosann wurde Cada verhaftet und ihm nur so viel Zeit gelaffen, die eitung des Geschäftes einem Freunde zu übergeben. Fraut ist 22 Jahre alt, in Prag geboren, Chemiker und Rekrut des Inft.- Regiments Wirttemberg, als welcher er eben nach Prag zu seinem Regimente aboßen sollte. Johann Cada ist 26 Jahre alt, in Tirnau geboren, war One Zeit lang Redakteur eines böhmischen sozialistischen Blattes in Prag , tt Gutsbesitzer in Tirnau und kam vor einigen Wochen nach Budapest , wo er nach einer Zeit das Wirthshaus eröffnete, welches ein Zufanienfunftsort für die Parteigenossen sein sollte. Cada ist gegenwärtig auch Redakteur des in Budapest erscheinenden neuen sozialistischen Blattes in böhmischer Sprache, Hlas lidu". Beide Verhaftete sind sehr intelligente Leute und erfreuen sich der größten Ach­tung im Kreise der Ihren. Sid galten für friedfertige, besonnene und nüchterne Männer.

Cada war bis heute Nachmittags bei der Vicestadthauptmannschaft internirt, und wurde dann nach der Polizei- Zentrale gebracht. Frank wurde gleich nach seiner Verhaftung dahingebracht. Beide Gefangene sind in separirten Zellen inhaftir und dürfen mit Niemanden verkehren; auch wird en Thrigen nicht gestattet, ihnen von außen Kost z tommen zu lassen. Die Aften in dieser Affäre wurden heute nad mittags dem Ministerialrath Jekelfaluffy ins Ministerium des Innern übersandt. Die Vertretung der beiden Ver­hafteten hat der Advokat und Reichstegsdeputirte Dr. Geza Fuzefferb übernommen. Rid

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Frankreich .

* Endlich ist die Regierung, nothgedrungen durch den baldigen Wiederzufammentritt der Kammern, in die lange verkündigte große Kulturschlacht" gegen die Mönchsorden eingetreten. In sieben Departements wurzen die Pfaffen verschiedener Farben aus ihren Nestern ausgeräuchert, nicht ohne daß dem Widerstand der Kutten und ihrer legitimistischen, bonapartistischen und sonstigen Freunde mit Gewalt begegnet werden mußte. Das Heiterste ist jedenfalls, daß die Mönchlein, als sie sich nicht mehr zu helfen wußten, die ausführenden Beamten feierlichst erkommunizirten". Indeß wird der ganze Runnel, weil er nur eine Halbheit ist, nur wenig thatsächlichen Erfolg haben. Das Pfaffengeschmeiß muß man ganz anders anfen, wenn man seiner Herr werden will. Die Kirchengüter eingezogen, die Kultusausgaben unter­brückt, jedem Pfaffen betrug hatkräftig entgegengetreten und dem Volk Vernunft gelehrt, das würde den Leutchen die Hölle anders heiß machen. Aber die Arbeit wird den Nachfolgern der heutigen Machthaber bleiben, den Arbeitern.

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Das längst erwartete tägliche Organ der fran= zösischen sozialistischen Arbeiterpartei, die in Lyon erfcheinende» Emancipation, ist endlich erschienen. Das Blatt, dessen Leiter unser Freund und Genosse B. Malon , der bekannte Kommunalist und treffliche Schriftsteller, ist, bringt in seiner ersten Nummer einen treffend geschriebenen Programmartikel, einen Aufsatz von seinem Hauptmitarbeiter Jules Guesde , Berichte aus den Hauptorten des französischen Sozialismus, sowie aus Deutsch­ land , Belgien u. 1. m. Die Emancip.«< ist, wie wir nicht erst zu sagen brauchen, ächt sozialdemokratisch. Die Stellung seiner Herausgebet tu ber unter den französischen Sozialisten viel be zu sprochenen Frage der Betheiligung oder Nichtbetheiligung am politischen Parteikampf kennzeichnet am besten folgende an der Spiße des Blattes befindliche Erklärung:

" In der Ueberzeugung, daß die Revolution, welche allein die Arbeiter­tlasse befreien kann, nur mit und durch eine organisirte Arbeiterklasse möglich ist, und daß diese Organisation mit allen Mitteln, inbegriffen das der Wahlaktion, angestrebt werden soll, wird die Emancipation" mit allen ihren Kräften die klassenbewußten Arbeiterfandidaturen unter­stützen. Aber nicht minder überzeugt, daß das Organ der Arbeiterpartei in feiner Weise einer Kandidatenmache dienen darf, erklären die unterzeich­neten Redakteure, daß sie jede Kandidatur, sei es zu den Gemeinde- oder zu den Kammerwahlen ablehnen. Paul Brousse . J. Brugnot. Gabriel Deville . Jules Guesde . Benoît Malon ."

Wir heißen unseren neuen Kampfgenossen herzlich willkommen in den Reihen der internationalen sozialistischen Presse! Bringen wir doch ihm und der bewährten Schaar seiner schriftstellerischen Streiter alles Vertrauen entgegen und knüpfen wir doch an seine Wirksamkeit die besten Hoffnungen auf den Umschwung und die Fortentwicklung einer einheitlichen, zielbewußten fran= zösischen Arbeiterpartei, der allein die Zukunft des schönen Landes und des tapferen Volkes dreier großen Revo: lutionen gehören kann, dem die Freiheit so viel zu danken hat und mit dem Hand in Hand das deutsche Volk einst zum Sieg gegen ben gemeinsamen Feind marschiren wird!

Nordamerika .

Chicago , 3. Oft. Jn Nr. 37 des Sozdem." befindet sich ein Artikel, datirt von New- York und unterschrieben von Adolf Douai. Ohne Zweifel will der Verfasser sich auf diese Weise wegen seiner Stellung zur Greenbackpartei rechtfertigen. Die gemachten Ausführungen scheinen mir nun aber geeignet, diesen Zweck zu verfehlen. Bekunden sie doch, daß es mit der Kenntniß der Grundprinzipien der Sozialdemokratie und der gegenwärtigen hiesigen politischen Parteiverhältnisse bei dem Verfasser nicht sehr weit her sein kann. Die Sozialdemokratie ist die Partei der Ausgebeuteten und hat als solche die Ausgebeuteten von dem Heerbanne

Stimmen mit aller Gewalt verkaufen wollen, dann könnten sie ja das direkt besorgen, es würde sicherlich mehr dabei herauskommen, d. h. für die leitenden Geister á la van Patten. Der Präsidentschaftskandidat der Greenbackler, General Weaver, ist gerade der schönste. In Alabama stumpte er für die Republikaner und in Maine für die Demokraten. Er bewirbt sich nebenbei für den Posten eines Kongreßmannes( was er bisher war), um ja sicher zu gehen, von der großen Beute seinen Theil zu bekommen. Diefes alles mußte ein alter Sozialiſt wissen, denn es war vorauszusehen. Ich wunderte mich darüber, daß für die Verbindung so eingeheizt wurde, wo im allergünstigsten Falle eine Spaltung der Arbeiterpartei sicher war, denn wie die Abstimmung bewiesen hat, sind gerade die stärksten und besten Sektionen( in den Großstädten) dagegen. Die Arbeiterpartei ist durch den Keil der Knight of Labor( die Ritter der Arbeit, eine aus angloamerikanischen Arbeitern bestehende Geheim­gesellschaft. D. R. ) gespalten, zur Freude der einen reaktionären Masse. Charakteristisch ist, daß gerade New- York gegen das Kom­promiß stimmte, trotzdem die Volkszeitung" dafür ist. Eine schöne Harmonie! Warum spricht Douai von unserer Seite" in der Par­tei? Er gibt also selbst zu, daß die Partei in zwei Lager gespalten ist. Und er selbst hat leider mit am meisten dazu beigetragen, die herrschende Konfusion zu erzeugen, weil viele Sozialisten große Stücke auf ihn hielten. Nun geben sie selbst jetzt zu, daß sie sich schrecklich getäuscht haben. In Chicago find die Kompromißler vollständig ernüchtert. Es braust ihnen noch in den Ohren: Uebergebt Euch bedingslos! Jakob Winnen.

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Briefkasten

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Kondor

der Expedition: †† himmeldonn: Prinzip: Sehr lobenswerth; Effekt: Pro Nihilo", denn die Menge muß es bringen. Also fühlen Kopf und warmen Fuß zum soliden Spediren" bewahrt, bis ge- flingelt wird. Brüaderla. P. K. 77 abges. M. H- 3: Mt. 36,- Ab. Sept. u. P. erb. 2, 6, 9, 11 gelöscht. Neues erwartet. Brünn :

15 folgen nach debereinkommen pr. Feldpost. Gruß!- Fliegender: Mt. 1, gutgebracht. Jos. Joos Newcastle: F. u. S." erh., hatten in­deß bereits 1 Erpl. nach Wunsch versandt. Condor : Mt. 30,- Ab.

mus?!

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3. u. 4. Qu. über L. erh. Feldhptm: R. 1 mit 45 besorgt. Bechfrize soll die Verwaisten beschützen und das Schneidezeug so blank erhalten, wie Ihr das Br'sche Cto. H. Bl. London : Avis betr. 6, 21 erh. u. 8. entspr. erfaunt. 2. B. B: Mt. 21, Ab. 4. Qu. erh. Alles besorgt. Warum nicht Paketsendung statt Einzelnem? C. A. N. B- 3: Mt. 3,30 erh. Sdg. folgt präzis.- W. u. Co. B: Bf. v. 24/10. erh. Kompl. Kollekte mit 44 abgg. Statistik aller Ausweisg. uns unmöglich; wäre übrigens höchst verdienstl. Arbeit für Materialinhaber. Lasker ": Wie mit 44 bemerkt, unserseits stets Alles abges. Verlangte Versandt­weise sehr unpraktisch. Aenderung dringend empfohlen. W... g B: Bf. v. 26/10. erh. Addressat z. 3. abwesend; kritische Reisetour. Antw. also später zu gewärtigen. 6-8 Rückkehr erwarten betr. des An­gebeut. Mit 39 bereits allen dortigen. Abonn. die Kleinen" beigelegt. Anderes nie beordert. Warum denn so hektisch, Tolerantissi­E. W. Brgthon: Alles bestens besorgt und vorgemerkt. Redhat : Folgen fortan 70. Mt. 31 muß Abrechng. aufstellen. Weiteres It. 44. Dr. H. B. Chaurdes: Fr.-, 60 f. Schft. erh. Sdg. fort. 310. Br: Mt. 3, 26. 4. Qu. erh. M. Knörfe: Mt. 11,75 Ab. Sept. am 30/10. erh. Ypy- muß jetzt Wandel schaffen, sonst pfeifen wir. J. Strß. N.- Y: Fr. 10,35 à Cto. gutgebr.-h. Crisr: Mt. 2,- Ab. Nov. Dez. erh. Wird besorgt. F. R. Sbrg: 41 kommt noch, Störung durch Zwischenhand. Neue Addr. vorgem.- A. A.-- g. i. Schl: Mt.-, 60 Schft. erh. Sdg. mit 44 fort. A. L. B: Mt.-, 80 Schft. erh. C. R. C.- sel: Mt.-, 75 Schft erh. C. P. und Alles prompt fort. Rother Franz: Fr. 6,- Ab. 3. Qu. erh. Bereits besorgt, wie Sie sehen. O. Peter: Bf. v. 28/10. hier. Inhalt besorgt. Mt. 1,- u. joeben Fr. 82,09 erh. M. 6,- für Fl. v. Fel. i. E. Uebrigens sind M. 40,- nur Fr. 50,- höchster Kurs. Auch letzte Quitt.( Fr. 72,90 Postkours) gilt nur für Mt. 58,32. ,, General Bumbum" in L., meldet daß wir bei Euch auf dem letzten Loche pfeifen". Haste, gesehen? hat er doch ver­geffen zu sagen: Das letzte in der wie- vielten Reihe!?" Difchr. V. Luzern : Fr. 8,50 nach Vorschrift verwendet. P. Knr. N.- Y: Fr. 14,20 à Cto. eingestellt. Petzler Soz. Baukunst" gibt ca. 40 Hefte. Müssen sämmtlich laufend bezogen werden. P. N. II. nirgends aufzutreiben. Otto der Haarige hat Alles auftaufen lassen. Carl Rothschild : Gewünschtes folgt mit 45 nebst Mehrbestelltem.- Rothhahn: Bf. v. 28/10. u. 1/11. anch P. K. hier. Inh. vorgem. Sdg. folgt. Rothkehlchen: P. K. u. T. erh. Weiteres erwartet. Dr. E- g- r: Mt.-, 60 f. Schft. erh. 4. Qu. noch offen. Dr. Kratzer: Mt. 30,- pr. Sept. 2c. erh. Betr. Sdg. an N. Alles Nöthige gethan. Schft. folgen.

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In unserem Verlag ist erschienen und durch uns zu beziehen:

Revanche!

Episode aus den Kämpfen der Kommune. Von Leon Cladel .

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Aus dem Französischen übersetzt, nebst einem Vorwort W. Liebknecht. Preis: pr. Exemplar einzeln: 15 Cts. 10 Pfg. netto baar voraus. Porto beizulegen für 1-5 Erpl. in der Schweiz übliches Kreuzband­oder Packetporto, für Deutschland 5 Pfg.; bei größeren Partien pro Exemplar 1 Pfg.

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Bei größeren Parthien entsprechender Rabatt. Lieferung nu gegen Baar- Vorauszahlung, Bestellung franko und baldig ft er­beten, da nur mäßiger Vorrath.

Bei uns ist erschienen:

Protokoll

ihrer Ausbeuter loszureißen und um ihre Fahne zu schaaren. Dieses des Kongresses der deutschen Sozialdemokratie

fann aber nimmer geschehen, wenn die Sozialisten in den Wahlfeldzug der alten Ausbeuterparteien einzugreifen suchen. Eine eigene selbst­ständige Partei müssen die Ausgebeuteten bilden. Dieses ist maßgebend überall, wo es Ausbeuter und Ausgebeutete gibt, also auch in Amerika . Diese Taktik ist feststehend für alle Länder. Dort wo das Wahlrecht kein gleiches ist, der Arbeiter am Ende gar keins besitzt, soll es erst erobert werden; da, wo der Arbeiter aber ein Wahlrecht hat, soll er gelehrt werden, es fitr sich und nicht gegen sich zu benutzen. Das Eingreifen in ihren Wahlfeldzug lassen sich die Beutepolitiker übrigens auch nicht gefallen, ihre einzige Antwort ist: Uebergebt Euch bedingungslos! Dieses Wort wurde nämlich den koalitionsfreundlichen Sozialisten Chicagos von den Greenbacklern zugerufen. Douai's Ansichten über die Mittel der hiesigen sozialistischen Propaganda und über Parteitaktik find übrigens früher andere gewesen und scheinen daher verschiebbarer Natur. Schrieb er doch vor ungefähr vier Jahren im damals Conzett'schen Vorbote" ich glaube es war vor der Pittsburger Konvention( die sich eben so wie die letzte Greenbackkonvention in Chicago als eine Zusammenkunft von Maschinenpolitikern der schlimmsten Sorte entpuppte) Arbeiterpartei im Stande ist, wahrnehmbaren politischen Einfluß auszu­üben, werden die herrschenden Parteien um ihre Gunst buhlen." Im Jahre 77 schrieb er in der( Conzett'schen) ,, Arbeiterzeitung": Die politische Agitationsweise wird den Schwerpunkt der Bewegung in den Mittelstand verlegen", und sei deshalb zu verwerfen. Heute befür­wortet er eine Verbindung gerade mit derjenigen Partei, welche die Partei des Mittelstandes ist; denn die Greenbackpartei hat als Haupt­bestandtheil die ehemalige Granger- oder Bauernpartei. Die Greenbackler sind keine selbstständige Partei, sondern verkauften sich bei den Wahlen bisher jedesmal an die Demokraten. Wenn nun die Sozialisten ihre

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London Comm. Arbeiter- Bildungs- Verein

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Schweiz . Vereinsbuchdruckerei Hottingen- Rürich.