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Kopf fiel und ihn sofort tödtete. Für Landarbeiter gibt es be kanntlich kein Haftpflichtgeset. Am selbigen Tage tam auch in Döbeln ein Zimmermann in einer Eisenfabrik ums Leben. Derselbe hatte einige Keile in der Triebwelle einzutreiben, was bei gehendem Zeuge Mittags 1 Uhr geschah, damit die Minute Zeit gespart werde. Als jedoch der Mann in fünf Minuten todt war, da wurde der Betrieb eingestellt.-Am 4. Februar fiel auf dem Werkstättenbahnhof in Chemniß ein Arbeiter beim Rangiren der Wagen so unglücklich, daß ihm die Räder mehrerer abgestoßener Wagen über Brust und Beine gingen, was den Am augenblicklichen Tod des Unglücklichen zur Folge hatte. 9. Februar büßte in der Papierfabrik zu Hainsberg schon wieder ein Proletarier, der Arbeiter Dieße sein Leben ein. Der Aermste, der eine zahlreiche Familie hinterläßt, wurde von einer eisernen Welle erfaßt und mit herumgeschleudert, wodurch er außer einem Rippen und Armbruch und einer Verletzung des Rückgrates einen Schädelbruch erlitt.
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Altona , 7. Febr. Unter dem Regime des Belagerungszustandes wurden im Anfang Genossen der verschiedensten Gewerke, hauptsächlich aber Zigarrenarbeiter, von der Ausweisung betroffen. Nur die Maurer blieben verschont. In Folge dessen gab man sich in deren Kreisen auch schon der Hoffnung hin, daß unser" Engel( welcher ja bekanntlich auch Maurer war, sich aber leider bei diesem Geschäft nicht ernähren konnte) nicht so schroff gegen seine früheren Kollegen auftreten würde. Doch sie haben sich getäuscht, auch an sie kam die Reihe; den Anfang machte er mit unserm Genossen, dem Maurer August Lagemann, den er am 25. Januar auswies; an demselben Tage erhielt auch der Zigarrenarbeiter Jacobsen eine Ausweisungsordre. Beide Genossen wurden schon früher behaussucht, und wurde bei Lagemann ein Buch, welches 1878 bei der Wahl benutzt wurde, gefunden. Dieses war für unsere Stieber ein wichtiger Fund; daß bei der Fabrikation des famosen Sozialistengeſetzes ausdrücklich hervorgehoben wurde, daß es keine rückwirkende Kraft haben sollte, genirt natürlich die Wächter des Gesetzes sehr wenig. Weisen doch diese wahrhaft ungesetzlichen Wegelagerer sogar Leute aus, die nie mit der Sozialdemokratie etwas zu thun gehabt haben. Lagemann mußte nun nach seiner Haussuchung mehrere Mal vor unserm Engel erscheinen, und dieser suchte ihn dann nach seiner tölpelhaften Art und Weise auszufragen, um sich an der Bestürzung und dem Kummer des in seiner Eristenz hart Getroffenen zu weiden. Unser Genosse hatte aber natürlich durchaus keine Lust, vor einem solchen Kollegen sein Herz auszuschütten und wies ihn kurz angebunden zurück.
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Hoffentlich werden unsere Vertreter die Verdienste dieser frivolen Polizeiseele in der nächsten Reichstags- Session nach Gebühr brandmarken eine körperliche Brandmarkung wäre dem moralisch abgeſtumpften Kerl allerdings noch heilsamer. Jetzt noch eins, wie es unsere Kapitalisten machen.
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Im Jahre 1875, also in einer Zeit, wo die größten Schwindelgenie's an die Deffentlichkeit traten, folgten diesem Beispiele auch zwei hiesige Maurer, Neumann und Gerlach. Beide fingen an zu bauen, hatten Glück im Verkaufen und brachten es durch die Arbeit Anderer dann auch bald so weit, daß sie die Herren spielen konnten. Jetzt fangen jene Leute an, sich der alten Gesellen zu entledigen; es paßt nicht mehr für ihren Stand, sich mit so gewöhnlichen Menschen zu dutzen, ja es paßt den Herren nicht mehr, jene Leute tagtäglich zu sehen, die einstens, als fie auch noch Lohn- Sklaven waren, Geld sammelten, damit der eine der= selben sein Kind begraben lassen könne. Das Kapital befleckt doch die meisten, die es berühren und theilt ihnen die Fäulniß der herrschenden Klaffen mit.
Ferner theile ich mit, daß am 2. Februar folgende Frauen ihren Männern in die neue Heimath gefolgt sind: Frau Reimer, Brückmann, Forschner, Finn, Kürschner, Zinc , Saevecke, Wölky, Wabnitz, Broda, Greifenberg , Schwependick, Vageniz, Witzka, Baumann. Es hatten sich wiederum eine große Anzahl Genossen am Hafen eingefunden, und war der Abschied, welcher unter dem Gesang der Marseillaise stattfand, ein recht ergreifender.
Hoffen wir, daß der Tag nicht mehr fern ist, an dem ihnen die Stunde der Rache, nns allen die Stunde der Freiheit und der Erlösung schlägt!
? Mugsburg, 9. Febr. Bekanntlich fanden im Laufe des September v. J. Massenhaussuchungen bei bekannten und„ verdächtigen" hiesigen Sozialisten statt. Jetzt endlich, nach fünf Monaten, gelangte das fümmerliche Resultat dieser Spionage als Anklage gegen 10 Genossen zum Abschluß. Der Staatsanwalt Metzger*) hatte eine fulminante Rede, strotzend von Kraftphrasen und Unwissenheit vom Stapel gelassen und beantragte gegen sämmtliche Delinquenten Strafen vom Maximum bis herab zu einem Monat. Die erste Verhandlung wurde ausgesetzt, weil der freibende Polizeiknüttel Obich, angesichts der drohenden allgemeinen Freisprechung, weitere Zeugen" zu bringen versprach. Dem Spürsinn seines Chefs, Stadtbullenmeister Fischer', gelang es au h, eine Frau" Krause zu finden, die Belastendes" anzugeben wußte. Wer aber ist diese„ Frau"? Die Wittwe eines Parteigenossen, der voriges Jahr seinen Tod in den Wellen suchte, weil er mit seinem Namen nicht die Schande decken wollte, die seine Frau gewerbsmäßig trieb. Man sieht, unser Bürgermeister dehnt feine berüchtigte Damenbekanntschaft bereits auf die untersten" Stände aus und keine Dirne ist ihm zu schlecht, wenn sie nur seinen Zwecken, so oder so, dient. Der Richter, der im Ganzen eine ziemliche Objektivität bewahrte, schenkte dieser Zeugin Glauben( ,, der Bien muß", wenn er nicht beim Justizminister denunzirt werden will, wie das unser Fischer schon wiederholt gethan, der auch speziell in diesem Falle sofort in auswärtigen Blättern über diesen Urtheilsspruch herfiel und Richter und Schöffen beschuldigte, der Sozialdemokratie Vorschub zu leisten); so wurde denn Stollberg und Ortlam zu 14 Tagen, Eisenlohr zu 7, Peschke zu 5 Tagen Haft und Reinhart zu 3 Mark Geldbuße verurtheilt, unsere Genossen Merkel, Hohenreiner, Holzheu und Karmann , sowie der Kommissionär Meyer kostenlos freigesprochen. Das Charakteristische ist, daß den verurtheilten Sozialrevolutionären" so wenig eine Verbreitung nachgewiesen werden konnte, wie unsern freigesprochenen Genossen; es ist also nur anzunehmen, daß die lächerlichen Tiraden der Sozialrevolutionäre mit ihrer Sardinenbüchsen- Revolution auf Richter und Schöffen den„ verungenirenden" Eindruck machten, auf Grund dessen sie verurtheilten. Unserer Sache hat der Prozeß nur genügt, wie das auch die sympathischen Bezeugungen aus dem überfüllten Zuhörerraum zeigten, als die Angeklagten in stolzer Unerschrockenheit sämmtlich ihre sozialdemokratische Ueberzeugung dokumentirten.
R. Göppingen, Anfang Februar. Jm Lande Schwaben gibt es augenblicklich eine Sorte Justiz, die an Rußland erinnert. Ein Schneidermeister, der sich mit einem früheren Militärkollegen und jetzigen Polizeidiener einen einfältigen aber harmlosen Scherz erlaubt hatte, wurde nicht nur verhaftet, nach Göppingen geschubst und ihm 24 Stunden Haft wegen grobem Unfug zudiktirt, sondern schließlich wurde der arme Mann noch derart durchgehauen, daß der Polizist( derselbe hört auf den Ruf Pfeifle"), wie er sich in verschiedenen Wirthschaftslokalitäten rühmte, Blasen an den Händen bekam. Das ist nun das zweite Mal im Verlauf von zwei Jahren, daß öffentlich konstatirt worden ist, daß hier auf der Polizeiwachtstube die Leute geprügelt werden. Der gute Säbelheld ist natürlich noch wohlbestallter Polizeidiener, und der hiesige Stadtrath, der aus fast lauter„ Auch demokraten" zusammengesetzt ist, hat, trotzdem die saubere Affaire im demokratischen„ Hohenstaufen" öffentlich konstatirt
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*) Dieser Staatsanwalt ist ein Streber von der schlimmsten Sorte. Als er vor einigen Jahren in Funktion trat, gefiel er durch seine Freund lichkeit und Objektivität. Er erkannte jedoch bald, wie hier der Wind gehe und degradirte sich zum Hausknecht der Fischer und Hörmann! Es gereichte ihm auch das zum finanziellen Vortheil. Fischer ließ ihn gleichsam zum Ehrenmitglied im Magistrate ernennen und Regierungspräsident Hörmann protegirte ihn beim Justizminister. In der Affaire gegen Genossen Fischer verfügte er ganz willkürlich dessen Verhaftung, um damit dessen Existenz zu zerstören, und leitete weiter wider Recht und Gesetz eine Untersuchung wegen Majestätsbeleidigung gegen ihn ein, um seine Rückkehr zu vereiteln. Seine Meineid" Affaire ist noch frisch im Angedenken. In diesem Bagatellprozeß hielt er eine Rede, als ob die Kultur bedroht wäre und sein Vergleich der Freih." mit einem Mörder und des„ Sozialdem." mit einem Räuber sichert ihm die Unsterblichkeit.
worden ist, noch keine Miene gemacht, solchen städtischen Diener zu entfernen. Soll denn geprügelt werden, so jage man endlich das Heer von Justizbeamten zum Teufel, sie kosten jahraus jahrein Geld genug. Fort mit dem Pack, das zu nichts nüze ist, und prügle man jeden Gesetzesübertreter auf der Polizeiwachtstube durch, das ist schwäbische Justiz; wer's am längsten bei der Taktik aushält, wird sich schon zeigen.
In einem früheren Artikel von hier nannte der Sozialdemokrat" den hiesigen Polizeiwachtmeister irrthümlicher Weise Jungstetter". Der Kert, der über solche Polizisten kommandirt, mit dessen Wissen und Willen solche Prügelszenen ausgeführt werden, heißt nun aber recht bezeichnend „ Jauchstetter"! Wir überantworten diesen Prügelkommandanten und Sozialistenschnüffler der allgemeinen Verachtung. Bei der kürzlich hier stattgehabten Bürgerausschußwahl stellten die hie figen Parteigenossen eine selbstständige Kandidatenliste auf, unterlagen aber auch diesmal wieder zum dritten Male bei städtischen Wahlen gegenüber der Mischmaschvolkspartei. Diese Leute nennen sich mit Pathos ,, Demokraten " und scheuen sich nicht, 4 oder 5 ächt nationalliberale Namen zur Wahl zu präsentiren, ja, fie siegen sogar glänzend damit und bilden sich ein, etwas großes damit geleistet zu haben. Der größte Theil der Arbeiter geht leider auch noch willig in diesen Karren, und man kann sagen, die 130 Stimmen, die wir im Durchschnitt gegenüber den 450 der Volksparteiler auf unsere Kandidaten vereinigten, seien Gegner der Volkspartei um jeden Preis. Wir lassen uns indes nicht entmuthigen. Die Bauernfängerklique soll uns auch in Zukunft auf dem Posten finden; die nächste Reichstagswahl wird das beweisen, zu welcher wir bereits unsern Kandidaten ausersehen haben. Ausbeuter sind sie Alle, die Mitglieder der.herrschenden Klassen, und bilden eine reaktionäre Masse ohne Unterschied der Parteistellung, sie Alle müssen wir bekämpfen.
Oesterreich- Angarn
Vor einiger Zeit wurde der„ Desterreichische Arbeiter Kalender" konfiszirt und diese Beschlagnahme durch das Oberlandesgericht am 9. Dezember bestätigt. Am 5. Februar fand vor dem Landesgerichte als Preßgericht die Einspruchsverhandlung statt, die das Ergebniß hatte, daß dem Einspruche keine Folge gegeben wurde. Ursache der Beschlagnahme waren neben einer unbedeutenden Novelle zwei Gedichte von H. Heine (!) und zwar die„ Wanderratten" und eine Stelle aus„ William Ratcliff" wegen Aufreizung zu Haß und Verachtung 2c. 2c.
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" O seht mir doch die klugen, satten Leute, Wie sie mit einem Walle von Gesetzen " Sich wohlverwahret gegen allen Andrang " Der schreiend überläst'gen Hungerleider!"
- Die Wiener Polizeidirektion hat die projektirte Lessing feier verboten. Voriges Jahr Göthe konfiszirt, heuer Heine , jetzt Lessingfeier verboten es geht recht klassisch zu im Lande der Phäaken.
- Ein infamer Justizmord ist in Wien vom Grafen Lamezan und seinen Spießgesellen verübt worden. Der große Hochver rathsprozeß, dessen Objekte fünf Monate lang gefangen gehalten worden waren, hat sich als eine so grundlose und schmähliche Machination der Staatsanwaltschaft entpuppt, daß selbst die Bourgeoisgeschwor nen, die sonst zu jeder Sozialistenanklage Ja und Amen sagen, sich nicht enthalten konnten, die meisten der Angeklagten einstimmig freizusprechen, nachdem schon die Staatsanwaltschaft während der Verhand lung selbst die Freisprechung von drei Angeklagten hatte beantragen müssen, die natürlich ebenso wie die Anderen fünf Monate lang in der Untersuchungshaft hatten verbleiben müssen. Wahrlich, es dürfte schwer halten, ein frivoleres und gewissenloseres Subjekt zu finden, als den Staatsanwalt Lamezan, der so viele Familienväter fast ein halbes Jahr lang ohne den geringsten Grund ihren Familien und ihrer Thätigkeit entzieht, um ihre Gesundheit und ihre Existenz zu ruiniren. Wenn ein armer Teufel aus Noth einen Reichen erschlägt, um den hungernden Kindern Brod zu bringen, wird er aufgehängt. Wenn aber ein Staatsanwalt so viele Familien zu Grunde richtet, blos um durch ein buntes Band sein Knopfloch bereichern zu können, wird er als Retter der Gesellschaft gepriesen. Wann kommt der Tag der Vernichtung für diese Gesellschaft und ihre Retter"!?
Leider wurden nicht alle Angeklagten freigesprochen. Neben Hovestadt, der sich ungeschickt benommen zu haben scheint und sechs Monate bekam, wurde unser armer, braver Genosse Walecka, der in edelmüthiger Weise alles auf sich nahm, um die Behörden von weiteren Nachforschungen abzuhalten, zu vier Jahren schweren Kerkers, verschärft mit einem Fasttag in jedem Monat, verurtheilt, obgleich blos der Thatbestand der Uebertretung des Preßgesetzes vorlag. Das ist ein infamer Justizmord, wie er selbst in dem verkommenen Oesterreich seines Gleiches such t.
Aus dem Verlauf des Prozesses ist zweierlei als bemerkenswerth hervorzuheben, abgesehen von dem herkömmlichen Blödsinn des Präsidenten und der herkömmlichen Frechheit des Staatsanwaltes. Erstens, daß der Präsident des Gerichtshofes selbst zugeben mußte, daß die Behörden den Sozialdemokraten gegenüber die Gesetze vielfach übertreten haben. Daraus sei jedoch nicht zu folgern, daß diese Uebertretungen allgemeine seien, meinte der scharfsinnige Dirigent der plumpen Komödie. Dies kann jedenfalls erst dann gefolgert werden, wenn die Behörden den Sozialdemokraten gegenüber nie die Gesetze im Auge behalten. Nun, es ist gut, daß offiziell zugestanden wird, was wir ohnehin wissen, daß uns gegenüber kein Recht gilt, andererseits aber auch, daß die herrschenden Klassen mit uns nicht einmal auf Grund der von ihnen selbst zu ihrem eigenen Schutz erlassenen Gesetze fertig werden. Uns gegenüber ist der gesetzliche Weg gestrichen, wir wären Narren, wenn wir unsere Gegner nicht mit gleichen Waffen bekämpften. Aber nicht einmal mit Verhöhnung von Recht und Gesetz werden die Behörden mit uns fertig; daher nehmen sie den Verrath zu Hilfe. Dies zeigte sich wieder deutlich bei diesem Prozesse. In der Anklageschrift wie während der Verhandlung wurde der Name Marsch all des Defteren in der gravirendsten Weise erwähnt, ohne daß dieser Herr auch nur in Untersuchung gezogen worden wäre. Wir hegten schon längst Verdacht gegen diesen sauberen Führer" der Sozialrevolutionäre Wien's , der Gelder, die für die Inhaftirten bestimmt waren, veruntreut, seine eigene Stimme verkauft, eine Volksversammlung zu Gunsten der Regierung mit Regierungsgeld ohne Wissen der Genossen veranstaltet hat, der als Schuhmachermeister seine Arbeiter ärger aus beutet und miẞhandelt, als der ärgste Bourgeois und in Folge dessen aus seiner Gewerkschaft ausgeschlossen wurde: trotzdem hat dieser notorische Lump es verstanden, sich durch radikale Phrasen in das Vertrauen unserer besten Genossen einzuschleichen, das er nun, wie aus den Verhandlungen des Prozesses unzweifelhaft hervorgeht, in der schmählichsten Weise mißbraucht hat. Er ist der Helfershelfer der Justizmör der. Wahrlich, es würde uns nicht Wunder nehmen, wenn unsere Wiener Genossen in gerechtfertigter Wuth an dem Schurken ein Erempel statuiren würden! So geschehe jedem Verräther!
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-Der Naque t'iche Antrag auf Einführung der Ehescheidung ist von der französischen Kammer verworfen werden. Die Opportunisten verwarfen ihn, obwohl sie seine Nothwendigs feit anerkannten, weil die Wahlen vor der Thür sind und die Herren fürchteten, durch Annahme des Antrages bei den Bauern in schlechtes Licht zu gerathen. Diese Liberalen können doch ihre Bauernfängernatur nie verleugnen.
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bewußtsein in erfrenlichem Grade und das radikale Journalisten ist in raschem Niedergange begriffen. Die nach der Amnestie thum, welches für die Arbeiterbewegung kein Verständniß hat, wie die Pilze aus der Erde schießenden ultraradikalen Blätter entpuppen fich jetzt immer mehr als rein finanzielle Spekulationen. Neuerdings hat das Verhalten der„ Marseillaise " ihren der Organisation angehörenden Setzern gegenüber ein drastisches Beispiel dafür geliefert, bis wie weit die Arbeiterfreundlichkeit" dieses radikalen Blattes des Börsianers Valentin Simon sich erstreckt.
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Die Servilität der Bourgeoisie zeigt sich überall in einem gleich erbärmlichen Lichte. Die österreichische wirft Millionen hinaus, um die Vermählung eines halbwüchsigen Jungen mit einem unreifen Badfisch zu feiern, die preußische thut deßgleichen; ebenso die italienische, um das Königspaar auf seiner Rundreise würdig zu empfangen. Diese Servilität ist um so widerlicher, als sie sich auf Kosten des Volkes breitmacht, Bes welches bekanntlich überall so" heidenmäßig viel Geld" über un flüssig hat. Nicht weniger als 7 Millionen Franken haben die der armen Stadtgemeinden Süditaliens für die Kosten des Empfangs des Königs ausgegeben. Riesig viel kostete auch der aufgebotene Polis zeiapparat. Zur Beruhigung der Italiener setzt der„ Diritto " auseinander, daß die Landesväter nicht blos in Italien , sondern überall so viel Polizei aufwendeten, wahrscheinlich um sich vor den stürmischen Huldigungen ihrer Landeskinder zu schützen.„ Es geht nichts über ein glückliches Familienleben", sagte der Kasperl, als ihm seine Frau ein Plätteisen an den Kopf warf.
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Der Bourgeois ist- wenigstens seiner Meinung nach ein ganz guter Kerl, so lange er sich ungestört der Ausbeutung hingeben kann er schindet den Arbeiter, wie er kann, hegt aber dabei die wohlwollendsten Absichten für ihn. Wehe aber, p wenn der Arbeiter mit diesen wohlwollenden Absichten nicht zu die frieden ist und ein Aufhören der Schinderei verlangt. Dann ab gibt's keine blutdürftigere Bestie als den behäbigen Bourgeois. Im Das zeigte sich in Paris nach der Junischlacht und in der blu zur tigen Maiwoche, das zeigt sich jetzt wieder in Jrland. Alle die m de sonst von freiheitlichen Phrasen triefenden loyalen" uno geset lichen" Whigs und Radikalen, sie, die Schwärmer für voll ständiges laisser faire, laisser aller, defretiren jetzt leichten re Herzens Zwangsmaßregeln, um die sie Loris Melifow beneiden P könnte. Aber damit ist es noch nicht genug, nicht nur die Gesetze der ver Menschlichkeit und Gerechtigkeit, nicht nur die eigenen Prinzipien, bee nein, auch die bestehenden Landesgesetze treten sie in frechster fi Weise mit Füßen, fie, die Briten , die sonst so ängstlich an dem Buchstaben des Gesetzes hängen, die wegen ihrer Gesetzlichkeit fol in der ganzen Welt berühmt sind. In ungesetzlicher Weise mit machen sie die irische Opposition mundtodt, und in ungeset gef licher Weise haben sie Davitt verhaftet, damit er den Rest me seiner ihm erlassenen Zwangsarbeitsstrafe absize und das zu Alles, weil die irischen Landlords fürchten, sie könnten nicht mehr auf Grund ihres Raubes, genannt Eigenthum, das irische Volt ein so schamlos ausbeuten, als bisher. Wie sehr auch die Besitzenden in politisch gespalten sein mögen, zum Schuße der Ausbeus Ar tung finden sie sich stets brüderlich zusammen, da sind der Tories, Whigs und Radikale gleich. Die Besitzenden, weß in Landes sie sein mögen, scheuen nicht davor zurück, die Ausbeu Be tung auf ungesetzlichem Wege zu vertheidigen sollen wir davor zurückschreden, sie auf ungefeßlichem Wege Ar zu beseitigen?"
Sprechsaal. Landesausschuh
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der organisirten deutschen Sozialisten in der Schweiz . In seiner letzten Sitzung beschloß der Ausschuß, die Mitgliedschaften in daran zu erinnern, regelmäßig ihre Abrechnungen einzusenden, und zwar können diejenigen an den kleineren Orten, wo sich nur wenige Mitglieder da befinden, dies zur Ersparung des Porto's vierteljährlich zu thun.
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Die deutschen Genossen an den Orten, wo noch kein Anschluß statt di gefunden hat, werden ersucht, sich mit dem Ausschuß( Adresse: T. Härer, T Storchengasse 8 in Zürich ) in Verbindung zu setzen.
Die Parteiabrechnung wird vierteljährlich erfolgen und den Mitglied P schaften zugesandt werden.
Es sind in den letzten Tagen an die Mitgliedschaften( wie auch an die deutschen Vereine an den Orten, wo sich keine Mitgliedschaften E befinden) Exemplare der Schrift„ Revolution oder Reform" abgegangen. a
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Briefkasten
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der Expedition: Liebig: Allerdings stark. Am 10. letzte Sdg. abgeg. Weiteres nach Wunsch fort. S. Adf.: Fr. 2, 10 Ab. 1. Qu u. Schft. erh. M. Kt. T.: Mt. 3,- Ab. 1. Qu. erh. Samuelis: S Gewünschtes kommt durch Pr. Ein Zehner war verklert. Weiteres be pe forgt. Brüssel: 6 Expl. mehr u. 3 St. V. mit 7 abgeg. Wien : de Lehm upp: Ahasverus : Bf. v. 10. 2. erh. Sdg. besorgt. Warum kein ge Wort über Schft. von Sch.? Stapen: Mt. 12, f. Ab. ab Febr. ge u. 2 Bfe. erh. Senden dementsprechend. Brf. am 10. 2. beantw. Peter Knauer: N.- Y.: Fr. 20,70 à Cto. erh. Zünder: Mt. 41,40 c Ab. 4. Qu. erh. Felix: Mt. 4,35 f. K.-P. erh. Unfriede verzehrt! Onkel: Mt. 4,75 f. W. M erh. Mt. 12, d. Flgfd. zugewiesen. Glüd ai auf! Louise: Nur Mt. 2,10 à Cto. erh. R. hat durch G. pr. 1. Qu hier bestellt und nur Mt. 3, dafür ges. Alles vorgem. Schft. folgen w A. L. Vhm.: Fr. 10,- U.-Fd. erh. Dank u. Gruß! Schndrgen 3. Fr. 8, 1. Du. durch Kpp. erh. Rothhahn: Bfe. v. 9. u. 10. an zu -e am 11. hier. Antw. am 15. abgeg. K. L. Chyz.: Als Narr ge lebt, als Lump gestorben, so hat er sich ew'gen Ruhm erworben. Den Tod aber brachte ihm ein zurückgeschlagenes Parlaments u fieber. Ja für Fieber des Verstandes hat China keine Rinde! N. N. Prag : Bf. erh. Schft. folgen. Alles vorgemerkt. X. u. 9. Gra Reft für bisher Geliefertes Mt. 3,-. Neueres Ab. pr. 1. Qu. Mt. 3, se erbeten.
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Genoffe Wilhelm Wentker in London ! Meine Adresse ist jetzt: C. Maaß 501, North 3 Str. Philadelphia Ba ( U. S. of A.) Erwarte bald Nachricht von Dir.
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Die ein langenden Nachrichten über die Munizipals wahlen bestätigen sämmtlich, daß die Provinz besser gewählt hat, wie Paris , und daß namentlich in den Fabrikstädten eine ansehnliche Anzahl sozialistischer Arbeiter- Kandidaten durch London Comm. Arbeiter- Bildungs- Verein e gedrungen ist. Dieß dürfte wohl daher rühren, daß die Klassengegensätze in diesen Städten viel schärfer ausgeprägt find als in Paris , wo das Ueberwuchern des journalistischen Einflusses bas politische Moment mehr in den Vordergrund gedrängt hat. Glücklicherweise erwacht auch im Pariser Arbeiter das Klassen
3 Percy Street Tottenham Court Road. Die Wirthschaft des Vereins ist geöffnet von Morgens 9 bis Nachts 12 Uhr. Wir ersuchen die reisenden Genossen auf unsere Adresse zu achten. I. A. Der Sekretär: G. Lemke.