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des Ministers Pfeuffer wurde die Beschwerde als berechtigt| erklärt denn," falfulirte Herr Dr. Frankenburger, wenn wir die Polizei zu unverschämt werden lassen, geht sie schließlich auch uns noch an den Kragen," d. h. das maßgebende Moment für die Herren war die Furcht, der Köter, den man auf uns hebt, könnte auch den eigenen Herrn beißen. Nichtsdestoweniger gönnen wir dem Köter den Fußtritt von Herzen.

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Blinder Eifer schadet nur. Alles rüstet sich zum Wahlkampf, auch die heilige Hermandad, welche eine fieber­hafte Thätigkeit entfaltet, um sozialdemokratischen Wahlflug= Blättern auf die Spur zu kommen. Und richtig, in zwei Städten ist es ihr gelungen, in Breslau   und Mainz  ! Aber fragt mich nur nicht, wie. In Breslau   entdeckte die Polizei ein Hasenclever'sches Wahlflugblatt, aber ungebruckt, nur im Manuskript! Man war zu früh gekommen. Und in Mainz  ? Da fand man allerdings gedruckte, aber nur elf Stüd alle andern waren bereits vertheilt! Man war zu spät gekommen. Wenn die Polizei auch weiterhin solche Erfolge aufzuweisen hat und unsere Wahlflugblätter blos dann erwischt, wenn sie noch nicht gedruckt ober wenn sie schon fort sind, dürfte der Nimbus ihrer Allweisheit, in ben sie bereits steht, sich noch gewaltig verstärken. Wir wollen nach Kräften dazu beitragen.

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Die Berliner   Klempnergesellen beschlossen in einer von zirka 300 Mann besuchten Versammlung, der Aufforderung, fich an den Einzugsfeierlichkeiten zu betheiligen, nicht statt zugeben in Erwägung einerseits der niedrigen Löhne und der brückenden Nothlage und andererseits des bedauerlichen Umstandes, daß der Attentäter Hödel ein Klempnergeselle gewesen sei. Das Klempnergewerbe scheint besonders staats­gefährlich zu sein.

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Ueber den großen Hochverrathsprozeß" in Berlin  herrscht noch immer tiefes Schweigen. Schämt sich Stieber, seine Blamage einzugestehen, oder will er erst den famosen ,, Gnadenerlaß" vorübergehen lassen, ehe er die durch seine Agenten provozirten und denunzirten Hochverräther" von Rechts­wegen verurtheilen läßt?

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Grenzt fast an Hochverrath. Der Scharfrichter Fuchs von Cöslin hat die Hinrichtung des Arbeiters Gehrke aus Gesundheitsrücksichten" abgelehnt. Wenn der König von Preußen das Todesurtheil unterschrieben hat, dann mag er es auch selbst ausführen", soll er sich privatim geäußert und als man ihm erwiderte, daß der Heldengreis wegen der bekannten " Schwäche" die nöthige Sicherheit der Hand nicht mehr besäße, hinzugefügt haben, dann mag er den Prinzen Karl damit beauftragen, der hat ja an seinem Kammerdiener schon ein Probe­stück geliefert."

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Was für ein unverschämter Geselle dieser Scharfrichter! Mit so wenig Respekt von Seiner Majestät und Höchstderselben er­lauchtem Bruder zu sprechen!

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Eine sprechende Ergänzung zum Artikel der letzten Num­mer über den Selbstmord liefert ein kürzlich in Eßlingen  vorgekommener Fall. Ein 23 Jahre lang in der dortigen Ma­schinenfabrik beschäftigter Schmied wurde vom Werkführer, einem übelberüchtigten Individuum, auf so ungerechtfertigte und brutale Art entlassen, daß er sich aus Verzweiflung erschoß! Ein Irländer hätte anders gehandelt.-

Den ehemaligen Kaufmann und Restaurateur Graßnic, der aus Berlin   auf Grund des Sozialistengesetzes ausgewiesen worden war, haben die systematischen nichtswürdigen Verfolgungen der Behörden soweit heruntergebracht, daß er am 6. Januar in Parchim   wegen Bettelns verhaftet wurde. Nach 29tägiger Untersuchungshaft wurde er mit 3 Tagen Gefängniß ,, bestraft" und dann wieder der sogenannten" Freiheit" überlassen: eine eble Art, politische Feinde zu bekämpfen, noch gemeiner und niederträchtiger, als die heilige" Inquisition  , die blindem Fana­tismus entsprang, indeß die heutigen Verfolgungen Ergebnisse der raffinirtesten, kaltblütigsten Grausamkeit sind. Aber die Herren mögen nicht vergessen, daß je gewaltthatiger sie vorgehen, desto lauter der Ruf nach Rache ertönt kommt es dazu, daß Gleiches mit Gleichem vergolten wird, dann sind sie es, die das provozirt haben.

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Gera  , 12. Febr. Auch unsere Behörden verspüren ein lebhaftes Bedürfniß, die Gesellschaft zu retten. Genosse Moritz Trentsch, der am 13. Januar verhaftet wurde, sitzt noch in Untersuchungshaft. Gen. Kramer hingegen wurde nach 18 Tagen wieder entlassen, nachdem er während dieser ganzen Zeit nur ein einziges Mal verhört worden war. Am 20. Jan. endlich fanden zu gleicher Zeit 12(!) Haussuchungen statt, natürlich sämmtlich resultatlos. Das sind die Lorbeeren, welche die Stieberadepten Gera's in diesem Jahre gesammelt; daß sie keine bessern sammeln, dafür sorgen wir.

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Defterreich- Angarn.

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Charakteristisch für die österreichische Agrar- Bewegung, die immer weitere Dimensionen annimmt, sind folgende Auslassungen des Organs der oberösterreichischen Bauern, Linzer Sonntagsblatt", welches wir in der ungarischen Arbeiter- Wochenchronik" zitirt finden. heißt es da ,, Wir dürfen uns nicht verhehlen" - ,, daß wir vor einem großen und schwierigen Probleme stehen, dessen Lösung nicht ein­seitig, sondern nur durch die gleichzeitige totale Umgestaltung der Staatswirthschaft herbeigeführt werden kann. Wir können uns keinen Illusionen mehr hingeben! Durch Jahrzehnte wurden bisher der Worte genug gewechselt, nun laßt uns endlich Thaten seh'n!" Wie aber, wenn nun keine Thaten sichtbar werden? Auch dafür findet das Linz  . Sonntagsbl." eine Antwort, denn in dem darauffolgenden Artikel heißt es:

,, Gegenwärtig gibt es in Desterreich nur in den größeren Städten oder Industriebezirken Sozialdemokraten, bei der ländlichen Bevölkerung hat die Sozialdemokratie noch keinen Eingang, wie in Deutschland  , ge­funden, wenn aber bei dem Bauernstande die Noth und die Verarmung solche Fortschritte wie in neuester Zeit macht, so fällt derselbe der Sozialdemokratie als sichere Erbschaft zu; sind wir aber einmal dahin gekommen, daß nur die Hälfte der Bauern Sozialdemokraten sind, so kann man sich auch die Anwendung aller ferneren Mittel er­sparen."

So schreiben die oberösterreichischen Bauern, die man noch vor Kurzem als die dickköpfigsten Desterreichs verschrie. Noth lehrt beten, sagt das Sprichwort. Wenn aber das Beten nichts hilft, dann lehrt die Noth denken und wenn das Volk denkt, dann haben Noth und Elend ein Ende, aber auch die Herrschaft der obersten Zehntausend" und ihrer Werkzeuge.

Nach dem N. W.   Tagbl." gibt es in Pest nicht weniger als 300 Wucherer mit einem Geschäftsumsatz von jährlich hundert Mil­

! ionen Gulden. Nur zum geringsten Theil find dieselben Juden, dagegen zählen sie viele Mitglieder der hohen Aristokratie, der Advo­faten 2c. in ihren Reihen. Aber sehr sonderbar, daß die Organe der öffent lichen Meinung" nur gegen den Wucher mit geborgtem Kapitale losziehen, der doch meist nur die Besitzenden und zwar nur in ihrem Ver­mögen schädigt. Warum beschäftigt man sich weder in der Presse noch in den Parlamenten mit dem Wucher an Proletariern, mit dem Wucher mit Arbeitskraft, mit Gesundheit, mit Leben, einem Wucher, dessen jährlicher Umsatz nicht hunderte, sondern tausende von Mil­lionen beträgt, an dem nicht nur einzelne Personen, sondern die ganze sogenannte gute Gesellschaft betheiligt ist. Die ganze fapitalistische Produktionsweise beruht auf der Aneignung von Mehrwerth, also auf Wucher, nur durch Beseitigung dieser Produk- tionsweise kann der Wucher radikal ausgerottet werden.

- Wien  , 13. Febr. Unter dem Eindrucke des gestern, resp. heute Morgens 1 Uhr gefällten Urtheils gegen die sogenannten, Hochverräther" schreibe ich meinen Bericht, obwohl Sie sich vielleicht schon selbst ein trenes Bild von Dem gemacht haben, was innerhalb der drei Tage vor den Schranken des Schwurgerichts sich abspielte. Aber wenn man am Plaze ist, wenn man Alles miterlebt und angehört, gestaltet sich die Sache doch anders, als wenn man blos aus Zeitungsberichten schöpft, trotzdem fich die liberale Journalistik vielleicht noch niemals einem Arbeiterprozeß gegenüber so objektiv verhielt, als gerade diesem. Daß die sozial­revolutionäre" Taktik durch den Prozeß nicht an Boden gewonnen, son­dern sehr viel verloren hat, davon dürften Sie sich in kürzester Zeit überzeugen. Namentlich seit der Hauptsozialrevolutionär sich als Polizeispiel entpuppt hat, hat die Stimmung sehr umgeschlagen. Bezeichnend ist folgende Aeußerung eines der Ange­klagten, als er den Erwähnten unter den Vertrauensmännern bemerkte, welche der Verhandlung beiwohnen durften: Wie können Sie sich er­frechen, als Vertrauensmann zu fungiren, da Sie der Erste sein sollten, welcher auf diese Bank hier( und er zeigte auf die Bank der Angeklagten) gehörte!"

Die Sache liegt nur zu klar vor Augen, und wer nur ein wenig mit dem österreichischen Strafgesetzbuch vertraut ist, wundert sich, daß Marschall trotz der Kenntniß des versuchten" oder zu vollbringenden" Hochver­rathes nicht auf der Anklagebank seinen Platz fand. Im österreichischen Strafgesetze heißt es:" Selbst Derjenige macht sich des Verbrechens des Hochverrathes schuldig, welcher Kenntniß davon besitzt, daß ein zweiter einen solchen versuchen oder vollbringen will." Steiner, welcher wegen erwähnten Deliktes angeklagt war, hat sich, um dieses Verbrechen" zu begehen oder zu versuchen, mit Marschall ins Einvernehmen gesetzt, wie die Anklageschrift ausdrücklich hervorhebt, und Steiner sitzt auf der Anklagebant, Marschall aber als Vertrauensmann" im Zuhörerraum! Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll, die Frechheit dieses Menschen oder die Dummheit seiner Brodgeber, die ihn durch diese offenherzige Fassung der Anklageschrift um seinen Nebenerwerb gebracht haben! Sie können sich denken, daß sich die Nachricht hiervon mit Blitzesschnelle verbreitete und daß sich die Arbeiter mit Efel von ihm wenden, den sie schon längst hätten aus ihren Reihen werfen sollen. Wundern Sie sich nicht darüber, daß ich Ihnen statt einer chrono­logischen Reihenfolge über die Aussagen und Vertheidigung der Ange­klagten nur Bruchstücke aus diesem Prozesse bringe, aber meiner Ansicht nach hat derselbe nicht die politische Bedeutung, welcher ihm eigentlich in Folge der schweren Anklagen zukommen sollte; aber die meisten der Angeklagten waren harmlose Leute und die Vertheidiger nun sie vers theidigten in der besten Abfi ht, ihre Klienten freizubringen. Es gab da­her nur immerwährendes:" Nichts wissen, nichts dafür können, keine schlechte Absicht dabei gehabt haben" u. s. w. In diesen Variationen bewegte sich der Prozeß die ganzen zwei Tage, in denen das Beweisver­fahren geführt wurde. Damit will ich den Angeklagten keinen Vorwurf machen; sie thaten ihr Bestes.

Einzelne Episoden sind aber zu charakteristisch, um sie übergehen zu können, besonders unser Herr Staatsanwalt lieferte Einiges, das der Zukunft nicht vorenthalten werden darf: Ein nennjähriger Knabe fungirte auch als Zeuge, und als derselbe von Seite des Präsidenten um seine Religion befragt wurde, antwortete der Kleine resolut: Konfessionslos! Dies konnte unser so sehr katholisch gesinnter Staatsanwalt nicht vorüber­gehen lassen, ohne daran eine geistreiche" Bemerkung zu knüpfen und den Herren Geschworenen vor Augen zu führen, daß nur die Sozialisten ihre Kinder konfessionslos erziehen und dieser edle Junge" gewiß der Sohn eines Sozialdemokraten sei. Ist dies nicht geistreich"? Uebrigens zeigt dies auch, welche Achtung der Herr Staatsanwalt vor den bestehen­den Gesetzen, für die er doch als Hüter aufgestellt ist, hegt, da er in so schamloser Weise gegen die im Staatsgrundgesetze gewährleistete Ge­wissensfreiheit zu Felde zieht.

Merkwürdig war auch die Offenheit, mit welcher der edle Herr Graf gerade bei diesem Prozesse vorging; so haben wir wenigstens aus seinem Munde erfahren, daß es mit dem österreichischen Briefgeheimnisse nicht sehr gut bestellt ist. Er sagte nämlich bei der Zurückziehung der Anklage gegen Formanet, Friedrich und Netuschill u. A. Folgendes:

Heute hat es sich aufgeklärt, daß Netuschill nicht in eine Kategorie mit den anderen Herren zu stellen ist, daß er ein fleißiger Arbeiter ist, der in Zurückgezogenheit für seine Familie lebte, daß er nicht zur sozial­demokratischen Partei gehörte, sondern daß man mit seinem Namen Miß­brauch getrieben hat, und daß man sich seiner Adresse ge­rade deshalb mit besonderer Vorliebe bediente, weil dieselbe auf der Post keinen Anstand erregte." Wahrhaftig, es gehört viel Cynismus dazu, den organisirten Brief­diebstahl als selbstverständliche Thatsache hinzustellen. Schamloser fann sich die Schurkerei nicht offenbaren.

Sie sehen also, daß dieser Prozeß neben seinen Schatten- auch Licht­seiten aufzuweisen hat, und zwar nach der Richtung, daß man einen Menschen, den man als Führer" der Arbeiter betrachtete, während er schon längst der Polizei in die Hände arbeitete, entlarvte, um ihn seinem verdientem Schicksale zuzuführen, und daß wir es nun aus dem Munde des Staatsanwaltes selbst hören mußten, daß es kein Briefgeheimniß gibt, wenigstens für Sozialdemokraten nicht. Die Schattenseite für uns ist nur die, daß wir durch diesen Prozeß eine tüchtige Kraft verloren haben, und zwar ist dies Leo Walecka, welcher, wie Ihnen bereits bekannt, 4 Jahre schweren Kerkers erhielt. An uns liegt es, denselben nicht fallen zu lassen, und ihm jene Unterstützung zu werden zu lassen, die noch Jedem von uns zu Theil wurde. Einer für Alle- Alle für Einen! X. Y.

Italien  .

In Rom   tagte am 10. Februar das große Komitium der Ko­mitien"( wörtlich Versammlung der Versammlungen) behufs Erlangung des allgemeinen Stimmrechts. Ueber 1000 Vereine waren vertreten, unter ihnen auch viele sozialistische. Die Stellung der Letzteren zu der republikanisch- demokratischen Demonstration drückte folgende Erklärung der Sozialisten von Imola  ( Romagna  ) aus, welche auch unser Genosse Andrea Costa   in einem Brief an die Versammlung vertrat:

,, Die unterschriebenen italienischen Sozialisten erklären, daß sie sich der in Hom stattfindenden Versammlung zur Erlangung des allgemeinen Stimmrechts anschließen, und daß sie die Beschlüsse dieser Versamm­lung und aller späteren, welche denselben Zweck verfolgen, als ein Mittel der Agitation und des Kampfes gegen die hiesigen politischen und öko­nomischen Zustände und als den Anfang einer umfangreicheren und fruchtbareren Agitation betrachten, welche die vollständige und allseitige Umwandlung der gegenwärtigen sozialen Verhältnisse zum Ziele hat." Andererseits machten sich auch Stimmen der sogen. Italia irredenta" auf dem Kongresse geltend, einer Bewegung, die unter den heutigen Ver­hältnissen der Sache der Freiheit in Italien   nur schaden kann. Das ,, erlöfte" lombardische Volk, insbesondere das Landvolk, seufzt heute unter dem Drucke eines Ausbeuterthums, welches an Grausamkeit und Härte

Chor der Ordnungsfreunde auch unsere republikanische Schweizer   Preffe nicht fehlen. Das Hauptorgan des republikanischen Kantons Zürich  , redigirt von dem einstigen Präsidenten der Internationaleu Friedens und Freiheits- Liga", Herrn Gustav Vogt  , und gedruckt in einer Stadt, deren Bürger sich allabendlich in einem mit den Medaillons von Garibaldi und Orsini   geschmückten Restaurant zu sammenfinden, war gesinnungstüchtig genug, die republikanische Bewegung nach Kräften in den Staub zu ziehen. Fürwahr, ein drastisches Beispiel für den politischen Bankrott der Bourgeoisie.

Großbritannien   und Irland.

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Wir glaubten bisher, daß blos die despotisch regierten osteuro­päischen Staaten Rußland  , Oesterreich, Deutschland   die edle Kunst des Briefdiebstahls organisirt hätten, aber wir hatten uns getäuscht. Am 14. Februar mußte der englische   Minister des Innern, Harcourt, auf die Interpellation eines Homerulers hin zugeben, daß Briefe, in denen man den Regierungen schädliche Mittheilungen ver- e muthet, geöffnet und zurückbehalten werden! Es ist doch merk­würdig, daß die Bourgeoisie überall zum Diebstahl greift, um das heilige" Eigenthum zu retten.

Rußland.

Petersburg.( Forts.) Bekanntlich bilden Kommissionen von ephemerer Existenz und papierner Thätigkeit seit lange schon ein nothwendiges zu behör, ja einen der Glanzpunkte der Fürsorglichkeit der russischen väter­lichen Regierung für ihre quasi Kinder und enden in der Regel mit der Beschlußfassung der Zusammenberufung einer eben solchen neuen Kommission. Der Artikel: Senatorenrevision, enthält nun den Abdruck eines geheimen Regierungsdokumentes, das für eine solche von Senatoren zusammengesetzte Revisionskommission( für 8 Gouvernements) als Richt schnur dienen soll.

Aus diesem Dokumente, das jedenfalls nur historisches Interesse bean­spruchen kann, will ich indessen einen Punkt zitiren, der einiges Licht darauf wirft, daß für die Regierung trotz den Bemühungen, Be­kanntmachungen und Widerlegungen seitens des Makow  'schen Ministeriums des Innern, seligen oder unseligen Andenkens eine Quelle der Ge­fahr immer noch deutlich genug vorhanden ist.

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In dem Dokument heißt es nämlich unter 3. Sich mit der Richtung der Gemüther der Bauernbevölkerung genau vertraut zu machen: ob während der letzten Zeit kleine Aufstände vorgekommen, was dieselben hervorgerufen und durch welche Mittel sie zum Stillstand gebracht worden sind; die Aufmerksamkeit darauf zu richten, ob sich nicht unter den Bauern Erwartungen, Gerüchte und Besprechungen bemerkbar machen von einer neuen Vertheilung des Grund und Bodens, von dem, was in den großrussischen Gouvernements Tschornji Peredel", in Kleinrußland " Ssluschnoi Tschaß" genannt wird, wobei zu erläutern, wodurch diese falschen Gerüchte zum Verschwinden gebracht und die Geister der Bauern beruhigt Idea werden können." Auf die prinzipiellen" Ansichten, die in der vierten Num- sozial mer der N. W. zum Ausdruck kommen, will ich nicht besonders näher ein- Nefor gehen, da sie sich von den Meinungen Morosow's und Tarnowsky's, des auf die ich später noch zurückkomme, nur dadurch unterscheiden, daß sie in einem Zeitungsartikel niedergelegt sind und deshalb viel undeutlicher festen und mangelhafter motivirt werden konnten, als wie in den Broschüren Morosows und Tarnowsky's. Uebrigens behalte ich mir vor, bei Be­sprechung der Letzteren auch die N. W.   im Auge zu behalten. ( Fortsetzung folgt.)

Briefkasten

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der Redaktion: Auswanderungslustiger Weber K. A. Wir kennen die Verhältnisse in Ungarn   zu wenig, um Ihnen Rath er­theilen zu können. Unseres Wissens sind sie ebenso trostlos, wie die im deutschen   Vaterlande. Wenden Sie sich an die Redaktion der Arbeiter­Wochen- Chronik", Budapest  , hársfa- utcza 35 sz., die wird Ihnen die beste Auskunft ertheilen können. X. Y. Mußten kürzen, aus Rücksicht auf unsern sehr beschränkten Raum und weil wir das Wesentlichste be reits gebracht. Auch die Polemik gegen den bewußten Herrn haben wir gestrichen. Er ist unschädlich, da bankerott in jeder Beziehung. Eine Bolemik gegen ihn hätte nur den Zweck, seinem Größenwahn zu schmei­cheln. Er wünscht ja nichts sehnlicher, als daß man von ihm spricht. Weitere Korrespondenzen erwünscht. Besten Gruß. J. G. Kopen hagen  . Ihre Korrespondenz mußte troß ihres wichtigen Inhaltes Stoff­andrangs halber für die nächste Nummer zurückgestellt werden.

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der Expedition: Strombom: Mt. 106.25 Ab. 4. Qu. Schft. u. Pb. erh. Alles besorgt. Bf. am 16. an St. abgg. Wentker Lond.: Fr. 2.50 Ab. 1. Qu. erh. Russenfeind Pest: ö. fl. 1. à Cto. erh., nach Wunsch verfahren. Zimm. Pfp. nur 1. Bd. zu haben, sonst nichts. Andere Bezugsquelle unbek. Weiteres in Ordnung befunden. Madrid  : Bf. v. 7. erst am 16. 2. erh. u. sofort beantwortet. J.- Up Paris  : Alles erh. u. nach Vorschr. geliefert. Boststempel Düsseldorf: 10 Pfg. Frankatur genügen nicht. Zahlten deshalb 20 Pf. Strafporto  . Aufgepaßt! Weiteres erwartet und besorgt. Morgenroth: ö. fl. 3.40 Ab 1. Qu.

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erh. 2 Rtionen besorgt. Saldo uns Fr. 1.44. Ordre vorgemerkt. Eisenzahn: Bfe. v. 15. u. 18 erh. u. inhaltl. vorgem., folgen nur 100 mehr, da knapper Vorrath. Mt. 2.40 verrechnet. Ri. W.: Mt. 3, Ab. 1. Qu. erh. A. L. M.: Mt. 3.- Ab. 1. Qu. erh. Roth­kehlchen: Mf. 90.- Ab. Dez. u. Jan. erh. T. hat keine Mt. 3.- ant uns bez. Unterlassung bei 5 durch Zwischenhand geschehen. Sonstiges besorgt. Gustel: Fr. 7.50 Ab. 1. Qu. u. Schft., sowie Fr. 4, sitr Alr. erh. Schwzr. Absynth: Mk. 6.- Ab. Febr. erh. Der Be fannte E. a. Rh.: Mt. 25.- à Cto. erh. Alles ad notam genommen. Pickelhaube: Von B. noch nichts da. Bf. am 23. abgeg. Nachrichten er­wartet.

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Durch die Expedition des Sozialdemokrat" und die Volksbuchhand­lung in Hottingen  - Zürich   ist zu beziehen:

Die soziale Baukunst

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Gründe und Mittel für den Umfturz und Wiederaufbau der gesellschaftlichen Verhältnisse.

Von

J. Alois Petzler.

Dieses für das Studium und die Lösung der sozialen Frage wichtige Werk wird im Verlage der Volksbuchhandlung zu Hottingen  - Zürich  , fo wohl in Einzellieferungen als auch gebunden in zwei Bänden erscheinen Preis: 50 Cts. das Heft.

Der erste Band( mit dem Bildniß des Verfassers) ist erschienen. Preis des ersten Bandes, 13 Hefte, brochirt in Halbleinwand gebunden -Ganzleinwand

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Der Reinertrag ist für die Opfer des Sozialistens gesetzes bestimmt.

Verlag des ,, Sozialdemokrat"

A. Herter, Industriehalle.

von keinem in der Welt übertroffen wird; die Herren Irredentisten London Comm. Arbeiter- Bildungs- Verein

sollten sich mehr mit der wirklichen Erlösung des italienischen Volkes beschäftigen, als mit Eroberungsgelüften, die nur der Sache der inter­nationalen Reaktion zu Gute kommen. Ein Sieg der internationalen Revolution wird die Frage" des Trentino   und Adriatico mit einem Schlage lösen.

Abgesehen von diesem Auswuchs darf die Demonstration als wohl gelungen bezeichnet werden. Dafür zeugt die Wuth, mit welcher die reaktionäre Presse aller Länder über dieselbe herfällt. Dieselbe Bour­geoisie, die einst Mazzini zujubelte, hatte nicht genug Worte der Verach­tung für die, demagogische Gesellschaft". Natürlich durfte in diesem

3 Percy Street Tottenham Court Road. Die Wirthschaft des Vereins ist geöffnet von Morgens 9 bis Nachts 12 Uhr. Wir ersuchen die reisenden Genossen auf unsere Adresse zu achten. I. A. Der Sekretär: G. Lemke.

Schweiz  . Vereinsbuchdruckerei Hottingen  - Zürich  .